Cadillac Sixty Special

Cadillac Sixty Special

Der Cadillac Sixty Special ist ein von 1938 bis 1974 sowie von 1986 bis 1993 produziertes Pkw-Modell der US-amerikanischen Fahrzeugmarke Cadillac.

Inhaltsverzeichnis

Der Ur-Sixty Special (Modelljahre 1938–1941)

1938 lancierte Cadillac auf Basis des Series 60 als prestigeträchtige Sonderversion den Sixty Special, eine viertürige Limousine mit Spezialkarosserie auf einem eigenen, gut 8 cm flacheren Rahmen. Das Besondere am Sixty Special, der vom nachmaligen General Motors-Designchef Bill Mitchell entworfen worden war, bestand in seiner modern anmutenden Linienführung mit für die Zeit sehr großen Fensterflächen, bündig mit der Karosserie abschließenden Seitenfenstern, flacher Gestaltung, Stufenheck und dem Verzicht auf Trittbretter. Technisch entsprach der Special (mit Ausnahme des erwähnten Rahmens und seines um 7,6 cm gestreckten Radstandes) den übrigen Cadillac 60-Modellen (5,7-Liter-V8, Dreiganggetriebe, hydraulisch betätigte Trommelbremsen). Preislich lag er 310 Dollar über der 60-Limousine, unterbot mit seiner bei Fisher Bodies hergestellten Karosserie die teureren Ausführungen mit Fleetwood-Aufbauten um über 1000 Dollar.

Ab 1939 wurden die Karosserien des 60 Special bei Fleetwood gefertigt und auch mit Trennwand zwischen Vorder- und Rücksitzen erhältlich, 1940 kamen zusätzlich wesentlich teurere Town Car-Varianten ins Programm. 1941 wurde der Radstand um 1 Zoll verkürzt und die vorderen Kotflügel wurden in die Vordertüren hinein verlängert.

In vier Jahren entstanden vom Ur-Sixty Special in Summe 17.918 Stück.

Daten Cadillac 60 Special (1938–1941)
Modelljahr Hubraum (cm3) Leistung (PS) Radstand (cm) Länge (cm) Leergewicht (kg) Preis (US-$) Stückzahl
1938  5671 135 322,6 527,4 1889 2085 3704
1939  5671 135 322,6 544,2 1862 2195–2245 5513
1940  5671 135 322,6 550,9 1844–1977 2090–3820 4600
1941  5671 150 320 551,7 1916 2195–2345 4101

Modelljahre 1942–1974

Ab Modelljahr 1942 wurde das besondere Designkonzept des Ur-Sixty Special aufgegeben; ab diesem Zeitpunkt handelte es sich beim Sixty Special um eine stilistisch den übrigen Cadillac-Limousinen gleichende Ausführung auf längerem Radstand und mit zusätzlicher Chromzier behaftet.

1942 wuchs der Radstand des Sixty Special auf 337,8 cm (der Radstand der Basis-Limousine der Serie 61 belief sich auf 320 cm); angeboten wurde eine sechssitzige Limousine mit oder ohne Trennscheibe. Nach Wiederaufnahme der zivilen Produktion im Mai 1946 blieb der Sixty Special (nun mit der inoffiziellen Zusatzbezeichnung Fleetwood versehen) Teil des gestrafften Cadillac-Modellprogramms und bildete unterhalb der Series 75 mit ihrem wesentlich längeren Radstand das Spitzenmodell der Marke; allerdings entfiel die Trennscheiben-Version.

1948 erhielt der Sixty Special, wie alle Cadillac-Modelle mit Ausnahme des Series 75, eine komplett neue Karosserie auf unverändertem Radstand, 1949 den neuen hauseigenen 5,4-Liter-V8 mit hängenden Ventilen. 1950 wurde der Radstand auf 330,2 cm verkürzt, 1955 wieder auf den alten Wert verlängert. 1956 erfolgte eine Hubraumvergrößerung auf sechs Liter.

1957 gab es einen Modellwechsel, der einen neuen X-Rahmen anstelle des vorherigen Leiterrahmens brachte; zudem war der Sixty Special nun als pfostenlose Hardtop-Limousine ausgeführt.

Cadillac Fleetwood 60 Special, Modelljahr 1958

Ab 1959 besaß der Sixty Special den Radstand der regulären Cadillac-Limousinen (130 Zoll bzw. 330 cm), der V8 wurde auf 6,4 Liter vergrößert. Von der preiswerteren Limousine der Serie 62 unterschied sich der Special lediglich durch etwas mehr Chrom und eine bessere Ausstattung, 1961 bis 1963 auch durch ein eigenständiges, kantiges Dach mit breiten C-Säulen. 1964 erfolgte eine weitere Hubraumerhöhung auf 7 Liter.

Ab Modelljahr 1965 besaß der Sixty Special wieder einen längeren Radstand als die Grundmodelle Cadillac Calais und DeVille (337,8 statt 328,9 cm) und trug offiziell die Bezeichnung Fleetwood Sixty Special (oder Fleetwood 60 Special); zugleich war er von nun an wieder als Viertürer mit B-Säulen ausgeführt. 1966 kam zum Basismodell eine noch reichhaltiger ausgestattete Variante namens Sixty Special Brougham ins Angebot. 1968 wurde der Cadillac-V8 auf 7,7 Liter vergrößert, ab 1971 entfiel das Basismodell und allein der Sixty Special Brougham blieb im Angebot.

Ab Modelljahr 1975 entfiel die Bezeichnung Sixty Special; das Modell wurde unter der Bezeichnung Cadillac Fleetwood Brougham weitergeführt.

Daten Cadillac 60 Special (1942–1974)
Modelljahr Hubraum (cm3) Leistung (PS) Radstand (cm) Länge (cm) Leergewicht (kg) Preis (US-$) Stückzahl
1942  5671 150 337,8 569 1952 2435 1875
1946  5671 150 337,8 569 2002 3099 5700
1947  5671 150 337,8 569 1980 3195 8500
1948  5671 150 337,8 569 1973 3820 6561
1949  5425 160 337,8 569 1870 3828 11.400
1950  5425 160 330,2 571,2 1874 3797 13.755
1951  5425 160 330,2 571,2 1874 4142 18.631
1952  5425 190 330,2 570,2 1929 4720 16.110
1953  5425 210 330,2 571 1965 4305 20.000
1954  5425 230 337,8 577,6 2034 4683 16.200
1955  5425 250 337,8 577,3 2059 4728 18.300
1956  5982 285 337,8 573,8 2261 6019 17.000
1957  5982 300 337,8 570 2154 5539 24.000
1958  5982 310 337,8 572,3 2233 6232 12.900
1959  6392 325 330,2 571,5 2215 6233 12.250
1960  6392 325 330,2 571,5 2211 6233 11.800
1961  6392 325 330,2 563,9 2161 6233 15.500
1962  6392 325 328,9 563,9 2134 6366 13.350
1963  6392 325 328,9 566,4 2125 6366 14.000
1964  7031 340 328,9 567,7 2120 6388 14.550
1965  7031 340 337,8 577,9 2116 6479 18.100
1966  7031 340 337,8 577,9 2091 6378–6695 19.075
1967  7031 340 337,8 577,9 2122 6423–6739 16.300
1968  7736 375 337,8 579,6 2172 6583–6899 18.600
1969  7736 375 337,8 580,4 2159 6779–7110 19.845
1970  7736 375 337,8 580,4 2188 6953–7284 18.651
1971  7736 375 337,8 581,2 2224 7763 15.200
1972  7736 223 337,8 589,3 2201 7637 20.750
1973  7736 223 337,8 589,3 2311 7765 24.800
1974  7736 208 337,8 594,4 2330 9537 18.250

Fleetwood 60 Special (Modelljahre 1987–1993)

Ab Herbst 1986 führte Cadillac wieder einen Fleetwood 60 Special im Programm. Dabei handelte es sich um eine in Radstand und Länge um knapp 13 cm gestreckte Version des frontgetriebenen Cadillac Fleetwood-Viertürers mit besserer Ausstattung, äußerlich erkennbar an der optisch durch ein in die hinteren Türen gezogenes Vinyldach verbreiterten C-Säule. Technisch entsprach der 60 Special den billigeren DeVille- und Fleetwood-Versionen (Aluminium-4,1-Liter-V8, Viergang-Automatik, unabhängig aufgehängte Hinterräder und gemischte Bremsanlage (Scheiben vorne/Trommeln hinten), hier serienmäßig mit ABS).

1988 wurde der V8-Motor auf 4,5 Liter vergrößert. 1989 erhielten DeVille, Fleetwood und Fleetwood 60 Special ein Facelift, zugleich bauten sämtliche Viertürer nun auf einem identischen Radstand auf; für den 60 Special bedeutete dies eine Radstandsverkürzung um gut 5 cm.

1991 wurde der V8 erneut vergrößert, diesmal auf 4,9 Liter, und die Viergang-Automatik erhielt eine elektronische Steuerung. 1993 entfiel die Bezeichnung Fleetwood und der 60 Special bekam in seinem letzten Jahr serienmäßig Traktionskontrolle und ein elektronisches Fahrwerk.

Daten Cadillac (Fleetwood) 60 Special (1987–1993)
Modelljahr Hubraum (cm3) Leistung (PS) Radstand (cm) Länge (cm) Leergewicht (kg) Preis (US-$) Stückzahl
1987  4081 132 294,1 512,3 1544 34.850 nicht bekannt
1988  4474 155 294,1 512,3 1607 34.750 nicht bekannt
1989  4474 155 289,1 521,5 1630 34.840 2007
1990  4474 183 289,1 521,5 1657 36.980 1824
1991  4920 203 289,1 522,2 1679 38.325 nicht bekannt
1992  4920 203 289,1 528,3 1655 39.860 nicht bekannt
1993  4920 203 289,1 524 1653 37.230 nicht bekannt

Quellen

  • Sieber, Mary und Buttolph, Ken: Standard Catalog of Cadillac 1903–1990. Krause Publications, Iola 1991, ISBN 0-87341-174-9.
  • Flammang, James und Kowalke, Ron: Standard Catalog of American Cars 1976–1999. Krause Publications, Iola 1999, ISBN 0-87341-755-0, S. 163–181.
  • Zum Ur-Sixty Special: Ackerson, Robert C.: Sixty Special was a ´30s superstar, in: Sieber, Mary und Buttolph, Ken: Standard Catalog of Cadillac 1903–1990. Krause Publications, Iola 1991, ISBN 0-87341-174-9, S. 72 f.

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