Wilkowo Wielkie

Wilkowo Wielkie
Wilkowo Wielkie
Wilkowo Wielkie führt kein Wappen
Wilkowo Wielkie (Polen)
Wilkowo Wielkie
Wilkowo Wielkie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Landkreis: Kętrzyn
Gmina: Barciany
Geographische Lage: 54° 12′ N, 21° 15′ O54.20777777777821.249166666667Koordinaten: 54° 12′ 28″ N, 21° 14′ 57″ O
Einwohner:

110 (2005)

Postleitzahl: 11-403 Barciany
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NKE
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 590: BarcianyKorszeReszelBiskupiec
Winda/DW 591 → Wilkowo Wielkie
Schienenweg: PKP-Linie 353: Posen–Olsztyn–Korsze
Bahnstation: Korsze (11 km)
Nächster int. Flughafen: Danzig
Kaliningrad

Wilkowo Wielkie (deutsch Groß Wolfsdorf) ist ein Dorf im Norden der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Gmina (Landgemeinde) Barciany (Barten) im Kreis Kętrzyn (Rastenburg).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Wilkowo Wielkie liegt nordwestlich der Kreisstadt Kętrzyn (Rastenburg) an der polnischen Woiwodschaftsstraße 590, die von Barciany (Barten) über Korsze (Korschen) und Reszel (Rößel) bis nach Biskupiec (Bischofsburg) führt. In Wilkowo Wielkie endet eine Nebenstraße aus Richtung Winda (Wenden), und außerdem eine kurze Straßenverbindung von Drogosze (Dönhoffstädt) herkommend. Die nächste Bahnstation ist Korsze an der Bahnstrecke von Posen nach Korsze, die bis zum Jahr 2000 weiter bis zur russischen Stadt Schelesnodoroschny (Gerdauen) führte und in Drogosze die nächstliegende Bahnstation hatte.

Geschichtliches

Der ehedem Groß Wolfsdorf genannte Ort[1] wurde im Jahre 1361 gegründet. Sein Name leitet sich ab von dem Namen Wolffersdorff einer alten sächsischen Adelsfamilie aus dem Vogtland. Sie hatte zu Beginn des 14. Jahrhunderts das Land vom Deutschen Orden erhalten. Nach ihr war die Familie von Rautter auf Gut Groß Wolfsdorf ansässig.

Am 30. April 1874 bildete Groß Wolfsdorf mit sieben anderen Gemeinden bzw. Gutsbezirken den neu errichteten Amtsbezirk Dönhoffstädt[2] (auch „Dönhofstädt“, polnisch: Drogosze) im Landkreis Rastenburg im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 zählte Groß Wolfsdorf 132 Einwohner[3].

1925 wurden Teile des Gutsbezirks Dönhoffstädt und der Landgemeinde Paaris (polnisch: Parys) nach Groß Wolfsdorf umgemeindet. Am 30. September 1928 schließlich gab Groß Wolfsdorf seine Eigenständigkeit auf und schloss sich mit den Gutsbezirken Dönhoffstädt (ohne Dönhoffsstädter Wald), Karschau (nur Karschauer Wald und Ackerexklave, polnisch: Karszewo) und Glittehnen (Waldexklave, polnisch: Glitajny) zur neuen Landgemeinde Dönhoffstädt (Drogosze) zusammen.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Groß Wolfsdorf mit dem südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die Ortsbezeichnung Wilkowo Wielkie. Der Ort ist heute Teil der Gmina Barciany im Powiat Kętrzyński in der Woiwodschaft Ermland-Masuren (1975 bis 1998 Woiwodschaft Allenstein).

Kirche

Kirchengebäude

Wohl schon zu Ende des 14. Jahrhunderts gab es in Groß Wolfsdorf eine Kirche[4]. 1589 musste das Gebäude wegen Baufälligkeit weitestgehend abgerissen werden. 1593 konnte ein Neubau eingeweiht werden.

Kirchengemeinde

Bereits in vorreformatorischer Zeit war Groß Wolfsdorf ein Kirchdorf. Es gehörte seit der Reformation von 1543 bis 1618 als Filialgemeinde zu Paaris (heute polnisch: Parys). Danach war Groß Wolfsdorf bis 1945 ein Kirchspiel im Kirchenkreis Rastenburg (Kętrzyn) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union, ab 1874 mit Dönhoffstädt (Drogosze) unter einem Pfarramt verbunden, das seinen Sitz in Dönhoffstädt (bisher reformierte Kirche) hatte.

Seit 1945 leben mehrheitlich katholische Bewohner in Wilkowo Wielkie. Es gehört nun zur Pfarrei Drogosze (Dönhoffstädt) im Dekanat Reszel (Rößel) im Erzbistum Ermland der Katholischen Kirche in Polen. Hier wohnende evangelische Kirchenglieder sind in die Kirchengemeinde Barciany (Barten) eingepfarrt, die eine Filialgemeinde von Kętrzyn (Rastenburg) innerhalb der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen ist.

Pfarrer (bis 1945)

Bis 1618 waren die Pfarrer aus Paaris (polnisch: Parys) für Groß Wolfsdorf zuständig, das dann eine eigene Pfarrei mit eigenen Geistlichen wurde. Von 1874 bis 1945 war die Amtssitz der dann vereinigten Pfarrei Groß Wolfsdorf-Dönhoffstädt in Dönhoffstädt (Drogosze). Es waren als Pfarrer tätig[5]:

  • Johann Albertus, 1618–1622
  • Nicolaus Tragheim, 1622–1650
  • Samuel Mylius, 1650–1675
  • Johann Bock (Booken), 1676–1693
  • Johann Brieskorn, 1694–1712
  • Balthasar Boy, 1712–1741
  • Gottfried Voglerus, 1742–1794
  • Karl Friedrich Voglerus, 1794–1811
  • Theodor Leopold Henne, 1811–1844
  • Ludwig Heinrich Hitzigrath, 1845–1858
  • August Joseph Martin Schorn, 1858–1861
  • Friedrich Otto Hüber, 1861–1900
  • Fedor Hugo Gerlach, 1900–1928
  • Martin Braun, 1929–1935
  • Hans Rüter, 1934–1945

Verweise

Fußnoten

  1. Groß Wolfsdorf/Dönhofstädt im Ostpreußenportal
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Dönhoffstädt
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Rastenburg
  4. Kirche in Groß Wolfsdorf/Dönhofstädt bei Ostpreußenportal
  5. Friedwald Moeller, Altpreußisches Evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg, 1968, Seite 48

Weblink


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