- Herzogtum Oldenburg
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Territorium im Heiligen Römischen Reich
Herzogtum Oldenburg Wappen Entstanden aus Grafschaft Oldenburg Herrschaftsform Herzogtum Herrscher/Regierung Herzog Heutige Region/en DE-NI Reichstag Reichsfürstenbank Reichsmatrikel zur Grafschaft unverändert (1663) Hauptstädte/Residenzen Oldenburg Dynastien Haus Oldenburg Sprache/n Deutsch, niederdeutsch Aufgegangen in Großherzogtum Oldenburg Das Herzogtum Oldenburg war ein 1774 erhobenes Reichsfürstentum im Heiligen Römischen Reich. Es gehörte zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis. Es überdauerte das Ende des Reiches für kurze Zeit im Rheinbund, wurde aber 1810 dem Französischen Kaiserreich zugeschlagen. 1815 wurde der Staat als Großherzogtum Oldenburg wiederhergestellt. Als Herzogtum Oldenburg wurde nunmehr das Kernland des Großherzogtums bezeichnet im Gegensatz zu den auswärtigen Landesteilen Fürstentum Lübeck und Fürstentum Birkenfeld.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Seit dem frühen Mittelalter bestand die Grafschaft Oldenburg. Durch Ländertausch gelangte die Grafschaft im Vertrag von Zarskoje Selo am 27. August 1773 an das Oberhaupt des Hauses Schleswig-Holstein-Gottorf, den späteren Zaren Paul, der das Land vier Tage später seinem Vetter dem Fürstbischof von Lübeck, Friedrich August abtrat, der daraufhin von Kaiser Joseph II. 1774/1777 in den Herzogsstand erhoben wurde.
Das Herzogtum bestand somit aus zwei räumlich getrennten Teilgebieten: Oldenburg selbst und dem Hochstift Lübeck (nach der Säkularisation ab 1803 Fürstentum Lübeck mit der Residenzstadt Eutin).
1785 starb Friedrich August. Sein Neffe Peter Friedrich Ludwig übernahm für den geistesschwachen leiblichen Sohn Peter Friedrich Wilhelm als Koadjutor Nachfolge und Amtsgeschäfte. Unter ihm wurde Oldenburg wieder zur Residenzstadt. Als Peter Friedrich Wilhelm 1823 starb, folgte ihm Peter Friedrich Ludwig als Herzog Peter I. 1803 erlangte Oldenburg im Reichsdeputationshauptschluss im Tausch gegen den Elsflether Weserzoll als Entschädigung das hannoversche Amt Wildeshausen sowie aus dem aufgelösten Hochstift Münster die Ämter Vechta und Cloppenburg. Das Hochstift Lübeck wurde in ein erbliches Fürstentum umgewandelt.
Obwohl das Land dem Rheinbund beigetreten war, wurde es von Napoléon Bonaparte 1810 Frankreich zugeschlagen. Herzog Peter Friedrich Ludwig lehnte die ihm als Ersatz angebotene kaiserliche Domäne Erfurt ab und emigrierte nach Russland, wo Zar Alexanders Schwester Katharina Pawlowna mit seinem Sohn Georg seit 30. April 1809 verheiratet war.
Herzöge von Oldenburg
Name Herrschaft Bemerkungen Friedrich August I. 1773–1785 Peter Friedrich Wilhelm (1785–1823) nur Titularherzog; wegen Geisteskrankheit unter Regentschaft seines Cousins Peter Friedrich Ludwig (1. Mal) 1785–1810 seit 1785 Prinzregent unter französischer Besatzung und Regierung 1810–1813 Peter Friedrich Ludwig (2. Mal) 1813–1829 seit 1785 bereits Prinzregent, seit 1823 selbst Herzog, seit 1815 de jure Großherzog Weblinks
Literatur
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollst. überarb. Auflage. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1.
Mitgliedstaaten des Rheinbundes (1806–1813)Rang erhöht durch Napoleon → Königreiche: Bayern | Sachsen | Württemberg | Großherzogtümer: Baden | Hessen
Napoleonische Staaten → Königreiche: Westphalen | Großherzogtümer: Berg | Würzburg | Fürstentümer: Aschaffenburg (ab 1810 als Großherzogtum Frankfurt) | Von der Leyen | Regensburg (bis 1810)
Unverändert → Herzogtümer: Anhalt-Bernburg | Anhalt-Dessau | Anhalt-Köthen | Arenberg-Meppen | Mecklenburg-Schwerin | Mecklenburg-Strelitz | Nassau | Oldenburg | Sachsen-Coburg-Saalfeld | Sachsen-Gotha-Altenburg | Sachsen-Hildburghausen | Sachsen-Meiningen | Sachsen-Weimar, Sachsen-Eisenach (seit 1741 Personalunion, ab 1809 Realunion), Sachsen-Weimar-Eisenach | Fürstentümer: Hohenzollern-Hechingen | Hohenzollern-Sigmaringen | Isenburg-Birstein | Liechtenstein | Lippe | Reuß-Ebersdorf | Reuß-Greiz | Reuß-Lobenstein | Reuß-Schleiz | Salm-Kyrburg | Salm-Salm | Schaumburg-Lippe | Schwarzburg-Rudolstadt | Schwarzburg-Sondershausen | Waldeck
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