Liste der Weinberge in Brandenburg

Liste der Weinberge in Brandenburg

Die Liste der Weinberge in Brandenburg führt alle bekannten Weinberge und Weingärten im Land Brandenburg auf.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung der Rebkultur in der Mark Brandenburg

Die Einführung einer Weinkultur in der Mark Brandenburg war Bestandteil der deutschen Ostexpansion, die um 1125 durch König Lothar III. vorangetrieben wurde. Im Ergebnis dieser Politik errichtete Albrecht der Bär ab 1150 seine Herrschaft in Brandenburg und im Havelgau. Historische Untersuchungen[1] belegen, dass Reben und Rebkultur aus dem Westen nach Brandenburg eingeführt wurden. Diese Einführung ist Bestandteil einer West-Ost-Ausbreitung der Rebkultur im Mittelalter im Zusammenhang mit der Ausdehnung der fränkischen und deutschen Herrschaft und der Verbreitung des Christentums in Europa.[2] Während der gesamten Zeit des Mittelalters war die römisch-katholische Kirche und ihre Klöster der Förderer der Weinkultur auch in der Mark Brandenburg. Die Kirche förderte den Weinanbau, weil der Wein für die Heilige Messe bei der Christianisierung gebraucht wurde. Neben den fränkischen und den niederrheinisch-flämischen Siedlern haben die Zisterzienser einen entscheidenden Anteil an der Verbreitung der Rebkultur in der Mark gehabt. Dies darf als Ursprung für den Weinbau in Brandenburg angesehen werden.

Aufbau der Liste

Aufgenommen sind nur die in den Quellen (Literatur und Weblinks) dokumentierten Weinberge. Die Nummerierung (Spalte 1) und Sortierung (Spalte 2) erfolgt nach der Lage, begonnen mit der Nördlichsten im Land Brandenburg. Die Spalte drei nennt den Namen des Ortes und die vierte Spalte das Jahr der Wieder-bzw Neuanlage des Weinberges. Die Spalte fünf gibt Auskunft über die Größe der Anlage bzw. über die Anzahl der Rebstöcke. In der Spalte sechs werden die angepflanzten Rebsorten genannt und in der siebten Spalte die Koordinaten verlinkt.

Nummer
Nördliche Breite Ort und Bezeichnung Fotografie Pflanzjahr Größe (ha)
bzw. Anzahl der Rebstöcke
Rebsorten/Bemerkungen Koordinaten
Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten von Norden nach Süden: OSM, Google oder Bing
1
53° 08′
Annenwalde [3] 2003 520 Regent
53° 8′ 0″ N, 13° 22′ 37″ O53.13333333333313.376847222222
2
52° 26′
Neu-Töplitz,
Am alten Weinberg[4][5]
2007 3,00 ha Bacchus, Weißburgunder, Grauburgunder, Regent, Saint Laurent
52° 26′ 24″ N, 12° 53′ 47″ O52.44011388888912.896288888889
3
52° 25′
Phöben,
Kagelwit
Weinberg in Phöben 1996 1,00 ha Dornfelder, Weißburgunder
52° 25′ 16″ N, 12° 53′ 15″ O52.42124444444412.887558333333
4
52° 22′
Werder/Havel
Werderaner Wachtelberg [6] QbA
Wachtelberg Weinberg.JPG 1985 6,2 ha Dornfelder, Regent, Müller-Thurgau, Kernling, Saphira, Sauvignon blanc; Nördlichste Lage des Weinbaugebietes Saale-Unstrut
52° 22′ 11″ N, 12° 56′ 0″ O52.36972222222212.933333333333
5
52° 16′
Mittenwalde[7] 2005 140 Regent, Phönix
52° 16′ 0″ N, 13° 32′ 0″ O52.26666666666713.533333333333
6
52° 05′
Neuzelle, Reisberg in Neuzelle (Richter)[8] 2000 500 Müller-Thurgau, Phoenix, Domina, Dornfelder
52° 5′ 0″ N, 14° 39′ 0″ O52.08333333333314.65
7
52° 05′
Neuzelle,
Klosterberg Scheibe[9]
2002 400 Frühburgunder, Regent, Goldriesling, Phoenix
52° 5′ 21″ N, 14° 39′ 11″ O52.08928333333314.652958333333
8
52° 02′
Baruth/Mark, Mühlenberg [10] 2006 500 Johanniter, Solaris, Helios, Cabernet Cortis
52° 2′ 26″ N, 13° 29′ 57″ O52.04049166666713.499297222222
9
51° 58′
Grano,
Lange Rücken [11]
Pflege des Weinbergs in Grano 2004/05 1,03 ha Weißburgunder, Grauburgunder, Riesling, Phoenix, Johanniter, Goldriesling, Gewürztraminer, Spätburgunder, Regent, Acolon, Dornfelder
51° 58′ 38″ N, 14° 37′ 39″ O51.97715277777814.627597222222
10
51° 51′
Luckau 2005/06 1376 Regent, Acolon, Solaris, Tafeltrauben: Palatina, Muskat Bleu, Lilla, Fanny, Birstaler Muskat
51° 51′ 0″ N, 13° 43′ 0″ O51.8513.716666666667
11
51° 43′
Schlieben,[12]
Langer Berg QbA
Blick auf den Langen Berg 1992 0,86 ha Müller-Thurgau, Bacchus, Regent
51° 43′ 8″ N, 13° 23′ 26″ O51.71876944444413.390627777778
12
51° 36′
Jerischke,
Landhaus Marbach[13]
2008 2,00 ha Regent, Spätburgunder, Riesling, Johanniter
51° 36′ 53″ N, 14° 42′ 33″ O51.61461111111114.709111111111
13
51° 36′
Welzow Süd,
Wolkenberg[14]
(Versuchsanlage Tagebaugelände)
2005 6, 00 ha Merzling, Ortega, Rondo, Roter Riesling, Roter Gutedel
51° 33′ 55″ N, 14° 10′ 51″ O51.56519444444414.180755555556
14
51° 22′
Burkersdorf[15] 2003 800 Regent, Goldriesling, Traminer
51° 22′ 50″ N, 13° 45′ 32″ O51.38055555555613.758888888889

In Brandenburg werden Weinberge meist mit einem Zeilenabstand von 2 Meter und einem Pflanzenabstand in der Reihe von 1,2 Meter angelegt.[16]

Literatur

  • Roland Fröhlich: Am Polarkreis des Weinbaus, Der Werderaner Wachtelberg, Vacat Verlag Potsdam 2001, ISBN 3-930752-17-4.
  • Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums der Niederlausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts, 1. Band 1854 S. 553 ff
  • Baldur Martin: Blütenstadt Werder – Chronik, zum 675-jährigen Jubiläum, 1992 S. 15 ff
  • Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Teil 3. Havelland. (1. Auflage 1873.) Nymphenburger Verlagshandlung, München 1971, Frankfurt/M, Berlin, ISBN 3-485-00293-3, Seite 488. (Kapitel Die Werderschen, 1. Abschnitt.)
  • Der Berliner Weinführer 2009, Verlag Medienbüro Norbert Pobbig ISBN 978-3-9813516-0-6

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Roland Fröhlich: Am Polarkreis des Weinbaus, Der Werderaner Wachtelberg Seite 26
  2. Roland Fröhlich: Am Polarkreis des Weinbaus, Der Werderaner Wachtelberg Seite 12
  3. Anmerkung zur Weinlese in Annenwalde
  4. Zeitungsbericht über den Alten Weinberg Töplitz(MAZ)
  5. Berliner Zeitung vom 8 September 2011
  6. Seite des Winzers
  7. Weinbau in Mittenwalde
  8. Der Berliner Weinführer 2009, Verlag Medienbüro Norbert Pobbig ISBN 978-3-9813516-0-6
  9. Klosterwein aus Neuzelle (pdf-Datei)
  10. Auf dem Baruther Mühlenberg
  11. Weinbau in Grano
  12. Seite über Schlieben
  13. Zeitungsbericht Lausitzer Rundschau am 31.12 2009
  14. Zeitungsbericht Lausitzer Rundschau am 27. April 2010
  15. Wein aus Ortrand (pdf-Datei)
  16. Quelle: Weitere Weinberge in Brandenburg (pdf-Datei)

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