Preen (Adelsgeschlecht)

Preen (Adelsgeschlecht)

Preen, ist der Name einer alten mecklenburgischen Adelsfamilie. Das Geschlecht breitete sich nach Rügen aus, blühte lange Zeit in Pommern und verbreitete sich auch nach Dänemark, der Prignitz, in den Danziger Raum und nach Nassau. Eine Linie ungesicherter Anbindung verbreitete sich über Hamburg nach Baden. Einzelne Zweige der Familie bestehen bis heute fort.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mit miles Henricus Preen im Jahre 1237 bzw.[1] Thehardus qui et Hinricus Pren appellatus est wurden die Preen im Jahre 1242 erstmals in Mecklenburg urkundlich genannt. 1248 traten des erstgenannten Brüder Gotfcalcus, Conradus und Bertoldus urkundlich in Erscheinung. Die Wüstung und ehemalige Burganlage Preensberg verweist heute noch auf die Siedlungsaktivitäten der Familie in dieser Zeit.

Schon im 13. Jahrhundert begaben sich einzelne Glieder des Geschlechts mit dem Orden nach Livland. Bereits Henricus Preen zeugte 1241 für Nikolaus von Nauen den Erzbischof von Riga. 1341 war der Ritter Conrad de Pren königlich dänischer Hauptmann in Reval. Christoph de Prene erhielt 1501 von Landmeister Wolter von Plettenberg Güter bei Rujen. 1599 wurde Franz de Preen in Livland als altadlig anerkannt.[2]

Im 17. Jahrhundert gelangte das Geschlecht erneut in dänische Militärdienste.[3] Adam Ehrenreich von Preen († 1702) war zuletzt königlich dänischer Oberst und Brigadier, sowie Chef des 5. Jütischen Reiterregiments.[4] Magnus Ernst von Preen († 1730/1731) wurde 1719 als Generalmajor verabschiedet. Dieser Zweig ist jedoch im 18. Jahrhundert bereits wieder erloschen.[3] 1680 wurde Mutterstranz, Nassenhuben und Pawlow bei Danzig, 1681 Frehne in der Prignitz erworben.

Die Preen im Großherzogtum Baden als auch jene im Herzogtum Nassau traten als Freiherrn auf. Mindestens Letztere taten dies unbeanstandet.[2]

Mecklenburg

Die durchgängige Stammreihe des Geschlechts beginnt um 1450 mit Lorentz von Preen. Die Familie war hier vor allem um Ribnitz begütert. Bereits 1313 besaßen die Preen Steinfeld, 1320 Gnemern, 1368 Bandelstorf[5] und 1372 Wehnsdorf, das bis 1803 durchgängig bei der Familie blieb. Johann von Preen war als Johann III. 1454–1461 Bischof von Ratzeburg. 1523 unterschrieben die Preen die Union der mecklenburgischen Ritterschaft. von des letztgenannten Söhnen wurde Friedrich von Preen Doktor der Theologie und Superintendant in Stargard, Hans Albrecht von Preen jedoch war Kammerpräsident von Herzog Gustav Adolph von Güstrow.[3]

Vollrath von Preen begleitete 1530 als dessen Minister Herzog Heinrich von Mecklenburg auf den Augsburger Reichstag. Otto von Preen (* 1579; † 1634) gelangte als Geheimer Rat Herzogs Johann Albrecht von Güstrow zu einigem Ansehen. Die Preen waren noch im 19. Jahrhundert in Mecklenburg auf Bandelstorf, Godow, Rensow, Teschendorf und Wehnsdorf begütert.[3]

Der spätere Generalleutnant Friedrich Christian Theodor von Preen (* 1787; † 1856), Erbherr auf Dummerstorf bei Ribnitz wurde 1837 als Nachfolger des nassauischen Präsidenten des Kriegskollegiums und Generalkommandant der Truppen August von Kruse benannt.

Pommern

Bereits in der zweiten Generation trat Ritter Godfcalcus dictus Preene im Jahre 1286 als Zeuge in Rügen auf. 1299 gehörten die Preen fest zur rügischen Ritterschaft. Noch 1484 wurde Ernst Preen als Erbherr auf Pantelitz genannt. Wenig später scheint diese Linie jedoch erloschen zusein.

Durch Heirat der Erbtochter Bernd von Moltzans († 1525) wurde Vollrath Preen an Schorsow sowie anteilig an Wolde besitzlich. Herzog Philip Julius erneute dieses Lehen im Jahre 1601 für Claus Preen, das 1632 mit herzoglicher Bewilligung, durch Zukauf von Hermann Behr noch vergrößert wurde. 1639 wurde der Besitz an Wolde veräußert.

Baden

Die Stammreihe der Preen in Baden beginnt mit Henrich Prien auch Prin (* um 1603), Bürger und Bauer in Hamburg,[1] dessen Urenkel das Adelsprädikat führte, das für den späteren großherzoglich badischen Oberstleutnant der Kavallerie-Garde Friedrich von Preen (* 1785; † 1832), Sohn eines Obristen in holländischen Diensten und Kommandant des Kapregiment, als er sich 1806 in badische Militärdienste begab, nicht beanstandet wurde..[2]

August Claus von Preen aus Donnersdorf in Mecklenburg war in 1800 Kammerherr in Baden. Otto von Preen begab sich 1833 in k. u. k. Dienste und Friedrich von Preen (* 1823; † 1894) war 1877 Kammerherr und Stadtdirektor in Karlsruhe.[2] Von 1903 bis 1907 war Wolfgang von Preen Landrat im Landkreis Müllheim.

Wappen

Wappen des Bischof Johann von Preem am Chorgestühl der Kirche von Gadebusch (1458)

Das Schild zeigt in Silber drei fächerartig gestellte, rote Pfriemen. Auf dem rot-silbern bewulsteten Helme mit rot-silbernen Decken ein von einem Kranze von dreizehn roten Kugeln umgebener, roter Pfriemen.

Eine Variante hat die drei Pfriemen parallel zueinander. Sie ist vermutlich die ältere und findet sich schon im Wappen des Bischofs Johann von Preen und am gotischen Sakramentsschrank der Dorfkirche Petschow.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Julius Theodor Bagmihl: Pommersches Wappenbuch. Stettin 1855, Band 5, S. 79–80
  • Genealogisches Handbuch der adeligen Häuser B 24, 2002, Band 129 der Gesamtreihe, S. 305–308
  • Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band 11, 2000, Band 122 der Gesamtreihe, S. 3–4; Band 17, 2008, Band 144 der Gesamtreihe, S. 482, Limburg (Lahn)
  • Genealogisches Handbuch der adeligen Häuser A 29, 2007, Band 142 der Gesamtreihe, S. 275–281
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser A 1912 (Stammreihe) 1914–1939 (Nachträge)
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Leipzig 1867, Band 7, S. 242
  • Leopold von Ledebur: Adelslexikon der preussischen Monarchie. Berlin 1856, Band 2 S. 223–224
  • Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche (1755/1864). Rostock 1864, S. 202
  • Otto Titan von Hefner, George Adalbert von Mülverstedt, Adolf Matthias Hildebrandt u. Maximilian Gritzner: J. Siebmachers Großes allgemeines Wappenbuch. 2. Band, Abteilung 7, Nassauer Adel, 1857, S. 8; 3. Band, 6. Abteilung, Die Wappen des Mecklenburger Adels, 1858, S. 16; 3. Band, 2. Abteilung I, Preußischer Adel, 1878, S. 306; 6. Band, 5. Abteilung, Der abgestorbene Adel der Preußischen Provinz Mark Brandenburg, 1880, S. 69; 6. Band, 9. Abteilung. Ausgestorbener Preußischer Adel, Provinz Pommern, 1894, S. 72; 3. Band, 11. Abteilung, Der Adel der russischen Ostseeprovinzen, 2. Teil, Der nichtimmatrikulierte Adel, 1901, S. 155
  • Ulrich von Preen: Die Preene im späten Mittelalter. Gronenberg 2005
  • Ulrich von Preen: Die Preene, ein altes mecklenburgisches Adelsgeschlecht. In: Archiv für Familiengeschichtsforschung. 10, 2006, S. 116-123
  • Ulrich von Preen: Stammfolge Preen, Linie in Hamburg, am Kap der Guten Hoffnung und in Baden. In: Archiv für Familiengeschichtsforschung. 10, 2006, S. 124-126
  • Ulrich von Preen: Die Preene im Laufe der Jahrhunderte. Gronenberg 2007
  • Ulrich von Preen: Die Preene. Zeitzeugnisse. Gronenberg 2009

Einzelnachweise

  1. a b GHdA Adelslexikon Band XI, Band 122 der Gesamtreihe, Limburg (Lahn) 2000, S. 3–4
  2. a b c d Neuer Siebmacher. Nürnberg 1857–1901
  3. a b c d Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Leipzig 1867, Band 7, S. 242
  4. Dansk biografisk Lexikon. Band 8, 1899, S. 274
  5. Besitzfolge auf Bandelstorf [1]

Weblinks


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