- Dummerstorf
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Wappen Deutschlandkarte 54.01416666666712.22694444444443Koordinaten: 54° 1′ N, 12° 14′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Rostock Höhe: 43 m ü. NN Fläche: 119,89 km² Einwohner: 7.231 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km² Postleitzahl: 18196 Vorwahlen: 0381, 038204, 038208, 038209 Kfz-Kennzeichen: DBR Gemeindeschlüssel: 13 0 72 029 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Griebnitzer Weg 2
18196 DummerstorfWebpräsenz: Bürgermeister: Axel Wiechmann (CDU) Lage der Gemeinde Dummerstorf im Landkreis Rostock Dummerstorf ist eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde Dummerstorf liegt etwa zehn Kilometer südöstlich von Rostock, auf einer Grundmoräne zwischen den Warnow-Zuflüssen Kösterbeck und Zarnow. Entlang dieser drei Wasserläufe sind weite Strecken als Naturschutzgebiet ausgewiesen (Göldenitzer Moor, Naturschutzgebiet Kösterbeck).
Ortsgliederung
Die Gemeinde setzt sich seit dem 7. Juni 2009 aus den ehemaligen Gemeinden des aufgelösten Amtes Warnow-Ost zusammen.[2] Ortsteile sind:
- Dummerstorf mit Bandelstorf, Dishley, Göldenitz, Pankelow, Schlage und Waldeck.
- Damm mit Groß Viegeln, Klein Viegeln und Reez
- Kavelstorf mit Griebnitz, Klingendorf und Niex
- Kessin mit Beselin und Hohen Schwarfs
- Lieblingshof mit Godow, Petschow und Wolfsberg
- Prisannewitz mit Prisannewitz-Ausbau, Groß Potrems, Klein Potrems, Scharstorf und Wendorf
Geschichte
Dummerstorf wurde erstmals 1360 als Siedlung urkundlich erwähnt. Der ursprüngliche Name der Siedlung Domamerstorp ist wendischen Ursprungs und bedeutet „Ort des Domamer“, also von Jemandem, der von Hause aus Ruhm hat.[3]
Die Familie von Prehn war bis ins 19. Jahrhundert hinein eine der reichsten und einflussreichsten Landadeligen in Mecklenburg, zu ihren Gütern gehörte auch Dummerstorf. Um die Jahrhundertwende des 18./19. Jahrhunderts ließen sie entlang der heutigen Alten Dorfstraße für die leibeigenen Bauern zahlreiche Katen sowie ein Schulgebäude errichten. Das um 1730 errichtete Gutshaus in Dummerstorf ließen sie um 1800 umbauen.
Ende des 19. Jahrhunderts verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage der Familie derart, dass der letzte Besitzer des Gutes, Achim von Prehn, die Besitztümer 1905 an den Deutsch-Amerikaner Enrique Gildemeister verkaufte.[4]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Orte Bandelstorf, Göldenitz und Schlage der Gemeinde angegliedert.
Die Gemeinde war Sitz des bis zum 6. Juni 2009 bestehenden Amtes Warnow-Ost, dem weitere fünf Gemeinden angehörten. Nach einer Verordnung vom 9. Februar 2009 wurde die Gemeinde Dummerstorf ab dem 7. Juni 2009 amtsfrei.
Eingemeindungen
Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung Bandelstorf 10. Oktober 1965 Beselin 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Hohenschwarfs Damm 7. Juni 2009 Griebnitz 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Kavelstorf Groß Potrems 1. Januar 1974 Eingemeindung nach Prisannewitz Hohenschwarfs 1. April 1959 Eingemeindung nach Kessin Kavelstorf 7. Juni 2009 Kessin 7. Juni 2009 Klingendorf 1. Januar 1957 Eingemeindung nach Kavelstorf Lieblingshof 7. Juni 2009 Niex 1. Januar 1957 Eingemeindung nach Kavelstorf Petschow 10. Oktober 1965 Eingemeindung nach Lieblingshof Prisannewitz 7. Juni 2009 Reez 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Damm Scharstorf 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Prisannewitz Schlage 1. Januar 1974 Politik
Seit der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 sind die Sitze der Gemeindevertretung wie folgt verteilt:
Partei / Liste Sitze CDU 9 Die Linke 4 Wählergemeinschaft „Miteinander leben“ 3 SPD 2 FDP 1 Wählergemeinschaft PPSW 1 Bürgerbündnis 1 Wählergemeinschaft „Damm“ 1 Einzelbewerber 1 Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gemeinde Dummerstorf ist stark landwirtschaftlich geprägt. Neben der eigentlichen Landwirtschaft ist die Pferdezucht und -haltung ein lokaler Schwerpunkt. Handwerksbetriebe sowie andere kleine und mittlere Unternehmen haben sich vor allem in den autobahnnahen Gewerbegebieten angesiedelt. Dazu zählen H&F Industrie Data GmbH, Hansa Holz, Hanse Beteiligungs GmbH & Co. Ladenbau KG, ALBA Baustoffrecycling Nord GmbH, KFM Kabel- und Fernmelde-Montage GmbH, Heidelberg Cement, Thomas-Beton GmbH und andere.
Dummerstorf ist Sitz des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie sowie der Justizvollzugsanstalt Waldeck.
Im Bezug auf Kommunikation bleibt der mangelnde Ausbau der Breitband-Internet-Versorgung zu erwähnen. Aus diesem Grund wurden einzelne Orte (Niex, Kavelstorf) mittels WLAN an das Internet angeschlossen. Dies geschah auf Initiative einzelner Bürger in Verbindung mit der Opennet-Initiative.[5]
Verkehrsanbindung
Dummerstorf liegt am Autobahnkreuz Rostock (A 19 / A 20) und hat insgesamt drei Autobahnausfahrten, zwei an der A 19 (Berlin – Rostock) und eine an der Bundesautobahn 20. Durch die Gemeinde verläuft die Bundesstraße 103 in Richtung Rostock im Norden und − an Laage vorbei − in Richtung Güstrow im Süden. Außerdem zweigt in Dummerstorf die Landesstraße 191 Richtung Kavelstorf und Bandelstorf ab.
Dummerstorf liegt im Tarif- und Versorgungsgebiet des Verkehrsverbund Warnow und wird ÖPNV-seitig durch Buslinien des Regionalverkehr Küste (RVK) und des Omnibusbetrieb Güstrow bedient. Derzeit verkehren die Linien 113, 115, 132, 200, 210 und 230 über Dummerstorf und verbinden u.a. mit Rostock, Sanitz, Laage, Güstrow, Scharstorf und Kavelstorf. Des Weiteren fahren befindet sich der Bahnhaltepunkt Kavelstorf an der Bahnstrecke Neustrelitz–Warnemünde, wo Züge der Ostseeland-Verkehr GmbH nach Rostock Hauptbahnhof und Bahnhof Güstrow verkehren.
Sehenswürdigkeiten
- Kirche Kavelstorf
- Eselhof Schlage
- Modell- und Landschaftspark Miniland MV in Göldenitz
- Landschulmuseum Göldenitz
- Gutshofanlage Bandelstorf mit denkmalgeschütztem Wiegehaus und Parkanlage
- Denkmalgeschützter Schafstall und Hofanlage Dishley (historische Papier- und Druckwerkstatt)
- Gutshaus Dummerstorf
- Kornspeicher Dummerstorf
- Dummerstorfer Mühle
Sport
Neben sportlichen Aktivitäten in Sportvereinen (wie dem FSV Dummerstorf 47 und dem Sport- u. Reitverein Dummerstorf-Rostock e.V.) war Dummerstorf mehrfach Austragungsort bedeutenden Reitturniere. So fand von Mitte der 1950er Jahre bis 1999 nationale Turniere nahe dem Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere statt, die Springprüfungen waren in den 1990er Jahren bis zum Umzug des Turniers im Jahr 2000 (nach Redefin) unter dem Namen CSI Rostock[6] international ausgeschrieben.[7] Nach zwei nationalen Turnieren 2005 und 2006 im Groß Viegeln (damals noch Gemeinde Damm)[8] sollte im Dezember 2010, ebenfalls in Groß Viegeln, wieder ein internationales Reitturnier im Dummerstorfer Gemeindegebiet ausgetragen werden,[9] was jedoch nicht gelang. Zudem wurden im Ortsteil Groß Viegeln mehrfach Mecklenburger Championate für vier bis sechsjähre Spring- bzw. Dressurpferde durchgeführt.[10]
Einzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2009, 2. Liste
- ↑ Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Bd. XLVI, S. 43 und 44, Schwerin 1885
- ↑ Susanne Heim: Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus. Bd. 5, Wallstein-Verlag 2003, S. 52, ISBN 3-89244-696-2
- ↑ Niex rüstet auf, Die Zeit, 21/2010
- ↑ Die Geschichte der Reitanlage in Groß Viegeln
- ↑ Quo vadis CSI Redefin? einschließlich der Turniergeschichte Dummerstorfs, www.hippothek.de, 16. Januar 20110
- ↑ Internetseite des Christmas Jump Rostock 2005 und 2006, Austragungsort: Damm, OT Groß Viegeln
- ↑ CSI Groß Viegeln vom 02. bis 05. Dezember 2010 vor den Toren Rostocks
- ↑ V. Mecklenburger Championate, hippothek.de, Juni 2008
Weblinks
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