Réseau express régional d’Île-de-France

Réseau express régional d’Île-de-France
Öffentlicher Nahverkehr in Paris
Métro
1 • 2 • 3 • 3bis • 4 • 5 • 6 • 7 • 7bis • 8 • 9 • 10 • 11 • 12 • 13 • 14
RER
A • B • C • D • E
Transilien
Est (P) • Lyon (R) • Nord (H, K) • Montparnasse (N) • Saint‑Lazare (L, J, U)
Tramway
T1 • T2 • T3 • T4 • T5 • T6 • T7 • T8
Autobus
Buslinien der RATP •
Noctilien (Nachtlinien) • Balabus • Montmartrobus • Orlybus • Roissybus •
Optile (Verbund)
Sonderlinien
Funiculaire de Montmartre • Orlyval • CDGVAL • LISA
Logo der RER

Der Réseau express régional d’Île-de-France ist ein Schnellbahnnetz (S-Bahn) im Großraum Paris und der Île-de-France.

Auf einem Streckennetz von 587 km werden fünf Linien von zwei unterschiedlichen Betreibern bedient. Die Linien A und B werden von RATP und SNCF gemeinsam bedient, die Linien C, D und E allein von der SNCF. RER ist die Abkürzung von Réseau Express Régional, also Regionales Expressnetz. Die besondere Bedeutung des RER-Netzes liegt darin, dass es im Gegensatz zu den Vorortzügen des Transilien in Tunneln die Hauptstadt Paris unterquert und damit Durchgangsverbindungen von den Vororten über die Hauptstadt hinaus in die Vororte der entgegengesetzten Himmelsrichtung schafft. Innerhalb von Paris dient der RER als eine Art Express zur Entlastung der Pariser Metro.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Unterschied zu anderen Metropolen wie New York, Berlin, Wien oder Hamburg, die bereits vor der Métro schon Verbindungsbahnen als städtische Hochbahnen hatten, kamen solche Projekte im Paris des 19. Jahrhunderts nicht über die Diskussion hinaus und man entschied sich statt dessen, ein reines städtisches Métro-Netz aufzubauen. Damit waren S-Bahn-ähnliche Verkehre bis in die 1970er Jahre zunächst vom Tisch.

Das jetzige RER hat seine Ursprünge in den von der SNCF oder ihren Vorgängern stillgelegten Vorortbahnen. Der Betrieb des südlichen Abschnitts des heutigen RER B wurde schon 1937 von der damaligen Pariser Métrogesellschaft übernommen. 1969 übernahm die RATP eine weitere Linie (den heute östlichen Abschnitt des RER A) und verlegte deren Endstation von der Gare de la Bastille in die Untergrundstation Nation. Kurz darauf folgte die Inbetriebnahme einer neuen Bahnlinie im Westen zum Anschluss des Vorortes La Défense, wo gerade das Pariser Hochhausviertel im Entstehen war.

Die wirkliche „Geburt“ des RER datiert auf das Jahr 1977, als die beiden Teile der Linie A durch einen Tunnel verknüpft und die Linie B ebenfalls in einem Tunnel bis zu dieser Achse geführt wurde, um sie in der Station Châtelet Les Halles zu treffen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt erkannte auch die SNCF den Erfolg des Konzepts und übernahm seitdem die Eröffnung und den Betrieb der noch folgenden Linien:

  • Der RER B wurde nach Norden zum Gare du Nord verlängert (Konstruktion unterirdischer Bahnsteige) und mit dort endenden Regionallinien verbunden.
  • 1979 verbindet die SNCF die Stationen Invalides und Orsay durch eine Strecke entlang des südlichen Seine-Ufers. Damit wurden die letzten beiden Kopfbahnhöfe des Regionalverkehrs abgeschafft. 1988 entsteht die Station Saint-Michel Notre Dame an der Kreuzung der Linien B und C am südlichen Ufer der Seine.
  • 1987 fährt die Linie D ab Châtelet durch den Tunnel der B zum Gare du Nord und von dort aus über von der B noch nicht bediente Regionallinien ins Umland. 1995 wird sie in einem neuen Tunnel parallel zur Linie A via Gare de Lyon geführt und verläuft von dort ebenfalls über die Gleise von existierenden Regionallinien in das Umland.
  • 1999 geht die Linie E mit den neuen Untergrundbahnhöfen Haussmann (in der Nähe des Bahnhofs Saint-Lazare) und Magenta (zwischen dem Gare du Nord und dem Gare de l'Est) in Betrieb. Dort verläuft die Linie nach Osten über existierende Regionalgleise. In der Zukunft soll die Linie ebenso ab Saint-Lazare nach Westen weitergeführt werden. Welche derzeitigen Vorortlinien des Bahnhofs Saint-Lazare die Linie E zukünftig im Westen übernehmen wird, ist zur Zeit noch unklar. Am Bahnhof La Défense soll es allerdings bereits Vorleistungen für eine RER-Linie geben. Aufgrund leerer Kassen ist der Weiterbau der Linie E im Westen derzeit noch nicht in Angriff genommen worden.

Außerhalb von Paris teilen sich die RER der SNCF in der Regel die Gleise mit dem übrigen Regional-, Fern- und Güterverkehr in der Île-de-France. Die RATP betreibt große Teile der Linie A (mit Ausnahme der Äste nach Poissy und Cergy-le-Haut) und den südlichen Teil der Linie B. Auf beiden Strecken sind die Gleise ausschließlich den RER-Zügen vorbehalten, auch wenn Teile der Strecken ursprünglich von der SNCF bzw. ihren Vorgängern betrieben wurden.

Das Liniennetz

Abbildung der RER Linien innerhalb von Paris
Übersichtskarte des gesamten RER-Netzes

RER und Métro

Interessant ist auch das Verhältnis des RER A und der Métro. Der Verlauf des A-Tunnels wurde ursprünglich gewählt, um die Métro 1 zwischen den Stationen Charles de Gaulle – Étoile und Nation zu entlasten. Weil aber die neue RER-Linie viel schneller und weiter als die Métro fuhr, zog sie bald so viele Fahrgäste an, dass sie selbst überlastet war. Deshalb konnte auch die Linie D-Süd nicht durch den Tunnel der A geführt werden, obwohl sich D-Nord einen Tunnel mit der B teilt. Zur Entlastung des RER A wurde nun die Métro 1 parallel zum RER von Pont de Neuilly bis nach La Défense verlängert, was aber durch die zusätzlichen Stationen auf diesem Stück wieder neue Fahrgäste anzog. Der letzte Schachzug in der Angelegenheit war die Eröffnung der Schnell-Métro-Linie 14, die auf einer Teilstrecke parallel zum meistbelasteten Stück des RER A (und der Métro 1) fährt. Die Linie 14 hat auf diesem Teilstück nur wenige Haltestellen, so dass sie dort S-Bahn-schnell fährt. Nach der Eröffnung führte die Linie 14 zur Entlastung der RER A. Durch weiter steigende Fahrgastzahlen im zentralen Abschnitt der Linie A wurde die kurzzeitige Fahrgastverlagerung schnell wieder ausgeglichen. Neben der Innenstadt-Strecke geht das Rennen im Westen der Stadt weiter: über eine Verlängerung der Métro 1 bis Nanterre, immer noch parallel zum RER A, wird nachgedacht.

Während die einfachen Fahrscheine für das gesamte Netz der Métro mit ihrem Zonentarif gelten, in den auch die Äste in die Außenbezirke außerhalb der eigentlichen Stadtgrenze eingeschlossen sind, gilt in der RER ein Entfernungstarif, d. h. die einfachen Fahrscheine gelten nicht für Fahrten über die Stadtgrenze hinaus zu oder von einer Station in der Banlieue.

Benutzung des RER in Paris

Als Expressliniennetz ist das RER nur beschränkt für den Transport innerhalb Paris geeignet, da das RER nur wenige weit voneinander entfernte Haltestellen in erheblicher Tiefe (unterhalb Métro-Niveau) mit entsprechend langen Zugangswegen bietet. Das Netz der Métro ist wesentlich dichter und weist kürzere Haltestellenabstände auf. Der RER wird daher hauptsächlich von Zu- und Wegpendlern von/nach den Außenbezirken und weniger für den Transport in der Stadt selbst genutzt.

Dies gilt insbesondere für die Linien D und E, die nur sehr wenige Stationen innerhalb von Paris besitzen, während die Linie B eine schnelle Nord-Süd-Verbindung mit mittlerem Haltestellenabstand schafft und Stationen bedient, die von der Métro nicht erschlossen werden. Die Linie C schafft auf dem südlichen Seineufer und am westlichen Stadtrand Querverbindungen, die das Metronetz ergänzen.

Wo Metro und RER eine Verbindung in die Vorstädte schaffen (beispielsweise nach La Défense), ist die Fahrt mit dem RER hingegen meist schneller und daher praktischer. Allerdings sind alle Métro-Stationen mit einem ticket t+ bzw. einer Zeitkarte für die Zonen 1 und 2 erreichbar, auch wenn sie eigentlich in Zone 3 liegen. Daher kann die Fahrt mit der Métro auf diesen Strecken günstiger sein als mit dem RER.

Aufgrund der geringeren Bedeutung innerhalb von Paris und auch der etwas komplizierteren Fahrplangestaltung wird der RER von auswärtigen Stadtbesuchern wenig genutzt, abgesehen von den Linien zum Schloss Versailles, dem Disneyland Resort Paris oder einem der Pariser Flughäfen, welche allesamt nur mit RER oder Bus, nicht aber mit der Métro erreichbar sind.

Flughafenanbindungen

Der Flughafen Paris-Charles de Gaulle wird durch die RER-Linie B direkt erschlossen, welche an allen drei Terminals inklusive TGV-Bahnhof einen Halt einlegt.

Der Flughafen Paris-Orly wird zum einen von der RER-Linie C erschlossen, wobei von der Haltestelle Pont de Rungis - Aéroport d'Orly noch ein Shuttlebus bis zum Flughafen fährt.
Zum anderen bietet auch die RER-Linie B eine Anschlussmöglichkeit an der Haltestelle Antony, von der aus die Orlyval zum Flughafen fährt.

Aktuelle Fahrzeuge

Fahrzeug Foto Linien Beschreibung
Z 20900 Ermont - Gare de Cernay 03.jpg CParis rer C jms.svg
Z 5600 Z5600 villstgeorges.jpg CParis rer C jms.svg DParis rer D jms.svg
Z 8800 Z8828 01.jpg CParis rer C jms.svg
Z 20500 SNCF Z 20758.JPG CParis rer C jms.svg DParis rer D jms.svg
Z 22500 SNCF Z 22596.JPG EParis rer E jms.svg
Z 1500 Mi2n neuvilleU.jpg AParis rer A jms.svg
Z 8100/Z 8400 Z 8100 à Gif-sur-Yvette.jpg AParis rer A jms.svg BParis rer B jms.svg

Siehe auch

Literatur

  • Gaillard, M, Du Madeleine-Bastille à Météor: histoire des transports parisiens, Amiens, Martelle, 1991. ISBN 2-87890-013-8.
  • Bernard Collardey, Les trains de banlieue, tomes I et II, 1999. ISBN 2-902808-76-3.
  • François Maspero, Les Passagers du Roissy-Express, Éd. du Seuil, 1992, 328 p. ISBN 2-02-014605-3

Weblinks

 Commons: Réseau Express Régional – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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