Schloss Plausdorf

Schloss Plausdorf
Schloss Plausdorf
Ostansicht des Schlosses; links das Herrenhaus, mittig im Vordergrund der Ostturm, rechts der nördlichere Flügel der Wirtschaftsgebäude

Ostansicht des Schlosses; links das Herrenhaus, mittig im Vordergrund der Ostturm, rechts der nördlichere Flügel der Wirtschaftsgebäude

Entstehungszeit: Mühle bereits 1463 erwähnt, Herrenhaus 1565, deutlicher Ausbau und wirtschaftsgebäude 1901 bis 1914
Geographische Lage 50° 48′ 45,4″ N, 8° 58′ 1,2″ O50.81268.967207Koordinaten: 50° 48′ 45,4″ N, 8° 58′ 1,2″ O
Höhe: 207 m ü. NHN
Schloss Plausdorf (Hessen)
Schloss Plausdorf

Schloss Plausdorf ist ein Landgut am Nordostrand der Gemarkung Amöneburgs in der Großgemeinde Amöneburg, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Hessen. Die schlossartige Anlage besteht aus einem Herrenhaus und einer Wassermühle aus dem 16. Jahrhundert sowie zahlreichen, Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgten Erweiterungen und ist nach Südwesten bis Südosten von einem gut fünf Hektar großen Park umgeben. Nach Nordwesten wird das sie vom Unterlauf der Klein durchflossen, von der aus ein Mühlgraben das Gut durchfließt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Schloss Plausdorf liegt am äußersten Rand der Amöneburger Gemarkung, unmittelbar an der Grenze zur Stadt Kirchhain im Norden und etwa 600 Meter von der Grenze zu Stadtallendorf im Osten entfernt, deren Ferrero-Siedlung 1,2 Kilometer östlich beginnt. Es schließt sich unmittelbar nördlich an den Brückerwald an, der in 100 Metern Entfernung vom Park und 300 Metern Entfernung zum Schloss von der B 62 segmentiert wird. Der Stadtallendorfer Ortsteil Niederklein beginnt 2,5 Kilometer südöstlich, das Siedlungsgebiet der Kernstadt Amöneburgs drei Kilometer südwestlich und das von Kirchhain zwei Kilometer nordwestlich.[1]

Geschichte

1463 wurden Mühle und Hof erstmals erwähnt, jedoch stammt die heutige Mühle wahrscheinlich aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. 1565 wurde das Herrenhaus im Renaissancestil erbaut. 1571 belehnte Mainz Konrad von Schwalbach mit dem Gut, der, mit der Zahl 1583 am Gebäude dokumentiert, deutliche Ausbauten vornahm.[2][3]

1618 wurde der Hof von den von Schwalbach an Melchior von Lehrbach verkauft.[2] 1701 und 1728 verlief die Grenze zwischen Mainz und Hessen direkt durch das Gut, wobei das Herrenhaus auf Mainzer Seite lag.[3] 1756 lag der Hof ganz auf Mainzer Territorium.[2]

1899 erwarb Familie von Goldammer den Hof und ließ ihn, teils aus Ruinen, in den Jahren 1901 bis 1914 zu einem Landschlösschen im Stil des Historismus ausbauen.[3] Mit der Auflösung der Gutsbezirke in Preußen 1928 wurde Schloss Plausdorf schließlich nach Amöneburg eingemeindet.[2]

Gliederung

Die Hauptgebäudezeile zieht sich über eine Strecke von 130 Metern nach Ostnordosten, vom Südwesten aus zieht sich eine zweite Zeile nach Nordosten, sodass eine asymmetrisch-ovale U-Form entsteht.

Ganz im Osten liegt der 28 Meter lange Komplex um den Ostturm, an den sich das 37 Meter lange Herrenhaus anschließt. Nach einer Baulücke von sechs Metern folgt ein 28 Meter langes Wirtschaftsgebäude, das nur wenige Meter Baulücke vom 13 Meter quadratischen Haupthaus der Mühle trennt. Nordöstlich an die Mühle schließt sich, ebenfalls nach nur sehr kleiner Baulücke, in leichtem Bogen ein dreiteiliges Wirtschaftsgebäude an.[1]

Die folgenden Bilder zeigen, von Westen nach Osten gehend, Ansichten der Südseite:

Zutritt

Allee zum Südtor

Das Schloss steht in Privatbesitz und kann nicht betreten werden.

Südlich des Schlosses verläuft in exakt 100 Metern Entfernung ein öffentlich zugänglicher Waldweg, der, insbesondere im Winter, Einblick durch einen offenen Zaun bietet. Von Osten reicht das öffentlich betretbare Wasserschutzgebiet bis zehn Meter an die Schlossgebäude heran, an der Nordseite ist das andere Kleinufer auf Kirchhainer Seite etwa 20 Meter von den Gebäuden entfernt.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c Hessenviewer des Hessischen Landesamtes für Bodenmanagement und Geoinformation mit Liegenschaftskartierung
  2. a b c d Schloss Plausdorf, Gemeinde Amöneburg in: Historisches Ortslexikon LAGIS (Stand: 4.11.2010)
  3. a b c Helmuth K. Stoffers: Landkreis Marburg-Biedenkopf. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. I, Konrad Theiss Verlag Stuttgart, Wiesbaden 2002, ISBN 3-8062-1651-7.

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