Sport in Düsseldorf

Sport in Düsseldorf

Sport in Düsseldorf findet in organisierter Form als Breitensport in 369 Vereinen mit rund 112.000 Mitgliedern statt, die im Düsseldorfer Stadtsportbund zusammengeschlossen sind.[1] Was den Leistungssport angeht, so sind insgesamt 36 Vereine mit ihren Sportarten mindestens in der Regionalliga vertreten[2], von denen die bekanntesten Fortuna Düsseldorf (Fußball) sowie die DEG Metro Stars (Eishockey) sind.

Der Sport war seitens der Stadt seit den späten 1990er-Jahren als ein wichtiger Standort- und Marketingfaktor identifiziert worden. Insbesondere der 2008 verstorbene Oberbürgermeister Joachim Erwin hat in seiner neunjährigen Amtszeit zahlreiche Projekte rund um den Sport angestoßen. Im Rahmen des Stadtmarketings wurde eine Sportagentur gegründet, die als Bindeglied verschiedene Sportereignisse in der Stadt unter dem Motto „Sportstadt Düsseldorf“ organisiert und vermarktet.[3] Seit Ende der 1990er-Jahre hat die Stadt regelmäßig in den Bau neuer Sportstätten sowohl für den Breitensport als auch im Profibereich investiert. Zudem konnten große Sportevents nach Düsseldorf gezogen werden. In einer Vergleichsstudie des HWWI kommt Düsseldorf auf Platz 7 von 15 deutschen Sportstädten.[4]

Die Stadt Düsseldorf stellte erstmals zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking ein eigenes Olympiateam auf. Die teilnehmenden Sportler wurden durch die städtische Sportagentur gefördert und kehrten mit vier Medaillen zurück. Auch für die Olympischen Spiele in London wurde ein eigenes Team gegründet, dem fünfzehn Sportler aus elf Disziplinen angehören.[5]

Inhaltsverzeichnis

Fußball und Eishockey

Fußball

Fortuna Düsseldorf

Hauptartikel: Fortuna Düsseldorf

Der 1895 gegründete Fußball-Traditionsverein Fortuna Düsseldorf ist der wohl bekannteste Sportverein der Stadt. Die größten sportlichen Erfolge sind der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1933 sowie die DFB-Pokalgewinne 1979 und 1980. Ins europäische Rampenlicht rückte die Fortuna mit dem Finaleinzug im Europapokal der Pokalsieger 1979. Die Fortuna ist der größte Zuschauermagnet der Stadt und der beliebteste Düsseldorfer Verein. Heimspielstätte ist die neue, multifunktionale ESPRIT arena neben der Düsseldorfer Messe. Fortuna Düsseldorf spielte in der Saison 2008/2009 in der neuen eingleisigen 3. Liga. Am 23. Mai 2009 gelang nach 10-jähriger Bundesligaabstinenz der Aufstieg als Tabellenzweiter in die 2. Fußball-Bundesliga. Die Zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf stieg in der Saison 2008/2009 aus der NRW-Liga als Tabellenzweiter in die viertklassige Regionalliga auf. Sie trägt ihre Heimspiele im Paul-Janes-Stadion in Flingern aus.

Andere Vereine

Die Fußballabteilung von TuRU Düsseldorf spielte von der Saison 2004/2005 bis zur Saison 2007/2008 in der Oberliga Nordrhein. Die Mannschaft qualifizierte sich jedoch nicht für die NRW-Liga und ist somit seit der Saison 2008/2009 nur noch sechstklassig. Ihre Spielstätte befindet sich in Oberbilk an der Feuerbachstraße. Ein weiterer bekannter Verein ist der BV 04 Düsseldorf, der seit 1963 regelmäßig zu Ostern ein internationales Junioren-Fußball-Turnier (U19 Champions Trophy) ausrichtet. Ferner zu nennen ist der VfL Benrath, der in den 1930er-Jahren die beiden deutschen Nationalspieler Karl Hohmann und Josef Rasselnberg stellte, die entscheidend zur Qualifikation zur Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft 1934 beitrugen und 1957 Deutscher Amateurmeister wurde. Erwähnenswert ist auch der TuS Gerresheim, der Spieler wie Klaus und Thomas Allofs oder Demir Hotić hervorbrachte.

Eishockey

Hauptartikel: DEG Metro Stars
ISS-Dome (2006)

Mindestens genauso bekannt wie die Fortuna und wesentlich erfolgreicher ist der Eishockeyverein DEG METRO STARS. Als achtfacher Deutscher Meister seit 1967 gehört die DEG zu den erfolgreichsten Clubs in Deutschland. 2006 wurden außerdem erstmalig der Deutsche Pokalsieg und die Vizemeisterschaft errungen. Die DEG stellte viele deutsche Nationalspieler. Das Eisstadion an der Brehmstraße, Spielort der DEG von 1935 bis 2006, ist weit über die Grenzen von Düsseldorf hinaus bekannt. Im September 2006 wurde der ISS-Dome, eine Multifunktionsarena in Rath an der Theodorstraße eröffnet. Diese hochmoderne Veranstaltungshalle fasst bei Konzerten 12.500 Zuschauer und ist seit der Saison 2006/2007 Heimspielstätte der DEG Metro Stars. Bei Eishockeyspielen beträgt die Zuschauerkapazität, bedingt durch die Zurverfügungstellung von 4000 Stehplätzen, insgesamt 13.400. Damit ist der ISS-Dome nach der Esprit-Arena die zweitgrößte Veranstaltungsstätte Düsseldorfs und – nach der Lanxess Arena in Köln und den nahezu gleichgroßen SAP-Arena in Mannheim und O₂ World in Berlin – das viertgrößte Eishockeystadion Deutschlands.

Weitere Sportarten und Vereine (alphabetisch sortiert)

American Football

Die Düsseldorf Panther in Aktion

Zu den erfolgreichen Traditionsvereinen Düsseldorfs darf man auch die Düsseldorf Panther zählen, die seit ihrer Gründung 1978 sechs Mal die deutsche Meisterschaft der German Football League gewannen, damit bis 2008 über lange Jahre deutscher Rekordmeister waren und als das älteste noch existierende deutsche American-Football-Team gelten.

Ebenfalls sehr erfolgreich waren die Düsseldorf Bulldozer, die von 1984 bis 1990 in der 1. Bundesliga, Vorgänger der GFL, spielten und in der Meisterschaftsrunde 1984 das Viertelfinale erreichten.

Zu den neueren sportlichen Attraktionen gehörte von 1994 bis 2007 die Mannschaft von Rhein Fire. Nach dem Abriss des Rheinstadions und einem dadurch bedingten kurzen Gastspiel in der Arena auf Schalke kehrte Rhein Fire mit der Saison 2005 wieder zurück nach Düsseldorf. In der neueröffneten LTU-Arena spielte das Düsseldorfer Team wieder mit um die World Bowl der NFL Europe. Fire war 2006, wie schon 1999, 2002, 2004 und 2005, Gastgeber des World Bowls und konnte diesen nach fünf Finalteilnahmen auch in den Jahren 1998 und 2000 gewinnen. 2007 wurde der Spielbetrieb der gesamten NFL Europa eingestellt und Rhein Fire aufgelöst.

Auch die Heinrich-Heine-Universität verfügt über eine eigene American Football-Mannschaft.

Baseball

Der bekannteste Baseballverein der Stadt sind die Düsseldorf Senators. Die Senators spielten zeitweise in der Bundesliga und wurden mehrfach deutsche Juniorenmeister. Zurzeit spielt die erste Herrenmannschaft in der Verbandsliga NRW. Der wahrscheinlich bekannteste ehemalige Spieler der Senators ist das deutsche Baseball-Urgestein Torsten Abels, der inzwischen als Trainer der Senators fungiert. Neben den Senators sind in Düsseldorf noch die Düsseldorf Bandits aktiv.

Basketball

Das bekannteste Düsseldorfer Basketballteam sind die Giants Düsseldorf, die in der Basketball-Bundesliga BBL spielen. In der Saison 2008/09 sind die Giants Düsseldorf, aus Leverkusen nach Düsseldorf umgezogen. Ihre Heimspiele trägt die Mannschaft im Burg-Wächter Castello im Stadtteil Reisholz aus.

In den 1980er Jahren war die Mannschaft DJK Agon 08 Düsseldorf im deutschen Basketball der Damen dominierend (neunmal deutscher Meister in Folge von 1980 bis 1988 und 1990 bis 1991) und auch in den europäischen Wettbewerben erfolgreich vertreten (2 Finalteilnahmen 1983 und 1986).

Futsal

Seit 2004 wird in Düsseldorf auch Futsal gespielt. Mit den Futsal Lions verfügt die Landeshauptstadt über einen beliebten und mittlerweile erfolgreichen Futsal-Verein, der in der FVN-Saison 2009 ungeschlagen in die WFLV-Liga aufgestiegen ist.

Handball

Insbesondere seitdem die HSG Düsseldorf im Jahr 2004 den Aufstieg in die Handball-Bundesliga schaffte, ist auch diese Sportart wieder populär. Die Heimspiele werden im Burg-Wächter Castello ausgetragen.

Hockey

In Düsseldorf gibt es vier Hockey-Vereine: den DSC (Düsseldorfer Sport Club), den DSD (Deutscher Sportklub Düsseldorf), den Hellerhofer SV und den größten Düsseldorfer Hockey-Verein, den DHC (Düsseldorfer Hockey Club). Die rivalisierenden Vereine haben in ihrer Vergangenheit herausragende sportliche Erfolge gefeiert. Der DHC ist im Bereich des Jugendhockeys unter den oberen 5 Hockeyklubs deutschlandweit etabliert. Der DHC ist sowohl auf dem Feld, wie auch in der Halle in der 1. Bundesliga vertreten; die Herren des DHC wurden 2007 Hallen-Vizemeister. Der DSC und der DSD spielen beide in der Feld-Regionalliga und der 2.Bundesliga in der Halle.

Kanu-Sport

Der Kajak-Club Düsseldorf-Hamm ist einer der zahlreichen Kanusportvereine in Düsseldorf, hiervon jedoch der erfolgreichste im Wildwasserrennsport. Mit vielen Weltmeister-, Europameister- und Deutsche-Meister-Titeln ist er auch der Landesleistungsstützpunkt in Nordrhein-Westfalen. Auch der Rennsportverein Rheintreue Düsseldorf besteht als erfolgreicher Verein im Düsseldorfer Hafen.

Lacrosse

Seit 2004 wird beim DSC 99 Lacrosse gespielt. Die Düsseldorf Antlers konnten 2008 den 3. Platz in der Deutschen Meisterschaft gewinnen. Der Verein stellt mehrere Nationalspieler.

Leichtathletik

  • Allgemeinen Rather Turnvereins 77/90 (ART Düsseldorf)
  • Athletik-Sport-Club Düsseldorf (ASC Düsseldorf)

Motorsport

Einer der ältesten Motorsportclubs Deutschlands, der Düsseldorfer Automobil- und Motorsport-Club 05 wurde 1905 in Düsseldorf gegründet. Der DAMC 05 veranstaltet unter anderem das ADAC-Eifelrennen auf dem Nürburgring.

Die sieben wichtigsten Motorsportclubs Düsseldorfs haben sich zur Interessengemeinschaft Düsseldorfer Motorsportclubs zusammengeschlossen und repräsentieren im Stadtsportbund und im Düsseldorfer Rathaus die lokalen Ortsclubs und vertreten dort die Themen Motorsport und Verkehrssicherheit:

Tanzsport

Die Stadt Düsseldorf hat auch einen bekannten Tanzclub. Den TD TSC Düsseldorf Rot-Weiss. Speziell im Formationstanzsport gehört der TD mit mehreren deutschen, Europa- und Weltmeistertiteln zu den Top-10 der deutschen Tanzsportclubs. Die letzten Erfolge waren der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2002 und der Vizeweltmeistertitel 2002.

Tennis

Tennis wird an vielen Orten der Stadt gespielt. Am erfolgreichsten jedoch spielen die Herren des Rochusclubs in der 1. Bundesliga. Bei den Damen feiert der TC Benrath Jahr für Jahr seine Erfolge auch in der 1. Bundesliga.

Die Mannschafts-Weltmeisterschaft World Team Cup wird jedes Jahr im Mai in Düsseldorf ausgetragen.

Tischtennis

Nicht zu vergessen ist der Tischtennisverein Borussia Düsseldorf, der zuletzt 2003 Deutscher Meister wurde und neben 20 nationalen Meistertiteln auch 17-facher Deutscher Pokalsieger war, sechs Mal den Europapokal der Landesmeister und zwei Mal den ETTU-Pokal und 2000 die Champions League im Tischtennis gewann. Hinzu kommt ein 3. Platz bei der ersten Weltmeisterschaft für Vereinsmannschaften. Die Borussia darf daher als erfolgreichster Düsseldorfer Sportverein angesehen werden.

Lokalkonkurrent DJK TuSA 06 Düsseldorf wurde im Januar 1949 gegründet. Er wurde zwischen 1962 und 1967 fünfmal Deutscher Mannschaftsmeister der Herren (nur unterbrochen durch den Titelgewinn des VfL Osnabrück 1966) sowie von 1964 bis 1966 dreimal in Folge Deutscher Pokalmeister. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Tischtennis-Bundesliga und spielte in dieser Eliteklasse bis 1971.

Mit Eberhard Schöler (TuSa und Borussia) und Jörg Roßkopf (Borussia) spielten zwei der erfolgreichsten deutschen Tischtennisspieler lange Jahre in Düsseldorf.

Ein weiterer Traditionsverein – insbesondere bei den Damen – ist der Post SV Düsseldorf.

Trampolinturnen

Der TV Unterbach 1905 war in den Jahren 1978, 1979, 1980, 1982 und 1984 in dieser Disziplin deutscher Meister, stellte einen Vize-Weltmeister und einen Großteil der deutschen Nationalmannschaft. Zudem stellte der Verein in 25 Jahren die Leitung der Trampolin-Bundesliga. Durch die Zuordnung zu Düsseldorf im Rahmen der kommunalen Neugliederung ging der Verein einer bis heute fehlenden adäquaten Trainingshalle verlustig und turnt daher derzeit nur in der zweiten Bundesliga.

Sportveranstaltungen

Die Sportstadt Düsseldorf erlebte und erlebt Jahr für Jahr verschiedene Sportveranstaltungen mit bundesweiter und auch weltweiter Beachtung. Hier wären die jährlich stattfindende Mannschaftsweltmeisterschaft im Tennis im Rochusclub, der sogenannte World Team Cup, der Metro-Group-Marathon, der Skilanglauf-Weltcup am Rheinufer, das Jugendfußballturnier des BV04, das Radrennen Rund um die Kö und der Kö-Lauf zu nennen. Außerdem fanden in Düsseldorf Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 und der -europameisterschaft 1988 im Rheinstadion statt. Im Eisstadion an der Brehmstraße gab es mehrmals Spiele der Eishockey-Weltmeisterschaften zu bewundern. 1977 wurde im Rheinstadion der WorldCup, ein Vorläufer der heutigen Leichtathletik-Weltmeisterschaften ausgetragen. In den letzten Jahren fand in der Philipshalle (heute: Mitsubishi Electric Halle) die Europameisterschaft im Judo statt, im Flughafen gab es ein Stabhochsprungmeeting und in der frisch renovierten Leichtathletikhalle das 1. Düsseldorfer Indoor Meeting.

Sportstätten

Pferderennen auf der Galopprennbahn Grafenberg

Breitensport

Bootshafen am Unterbacher See
  • Unterbacher See
  • Sportpark Niederheid
  • Rather Waldstadion
  • Golfplatz „Auf der Lausward“ (erster öffentlicher Golfplatz in Deutschland, eröffnet am 15. November 1978)

Weblinks

 Commons: Sports in Düsseldorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Website des Stadtsportbundes Düsseldorf e. V.
  2. Website der Stadt Düsseldorf: Sportstadt
  3. Website der Sportagentur Düsseldorf
  4. Max Steinhardt, Henning Vöpel: Champions des Sports – Ein empirischer Vergleich deutscher Sportstädte. HWWI Hamburg 2008, ISSN 1862-4960
  5. Website der Landeshauptstadt Düsseldorf: Düsseldorfs „Team London“ ist startklar für Olympia 2012. Abgefragt am 28. Mai 2009
  6. Homepage des BMW Club Düsseldorf e.V. 1928
  7. Homepage des Düsseldorfer Automobil- und Motorsport-Club 05 e. V. (im ADAC)
  8. Homepage des Motor-Club Jan-Wellem e. V. (im ADAC)
  9. Website des Polizei-Sport-Verein Düsseldorf e. V. (im ADAC)
  10. Homepage des Rallye - Touring - Club 79 Düsseldorf e.V. (im ADAC)

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