Collateral

Collateral
Filmdaten
Deutscher Titel Collateral
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch, Spanisch
Erscheinungsjahr 2004
Länge 120 Minuten
Altersfreigabe FSK 16[1]
JMK 14
Stab
Regie Michael Mann
Drehbuch Stuart Beattie
Produktion Michael Mann,
Julie Richardson
Musik James Newton Howard
Kamera Dion Beebe,
Paul Cameron
Schnitt Jim Miller,
Paul Rubell
Besetzung

Collateral ist ein US-amerikanischer Thriller von Regisseur Michael Mann aus dem Jahr 2004. Die Hauptrollen verkörpern Tom Cruise und Jamie Foxx. Die Geschichte dreht sich um einen Taxifahrer, der einen Auftragskiller als Fahrgast bekommt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Hauptfiguren des Films sind Max, ein Taxifahrer in Los Angeles und Vincent, ein routinierter Auftragsmörder. Vincent arbeitet für ein Drogenkartell, dessen Chefs sich am folgenden Tag vor der Grand Jury eines Gerichts verantworten müssen. Er soll die vier Haupt- und Kronzeugen und die Staatsanwältin in der Nacht vor dem Prozess beseitigen.

Zu Beginn des Films steigt Annie Farrel am Flughafen zu Max ins Taxi und lässt sich von ihm in die Innenstadt fahren. Während der Fahrt haben die beiden ein interessantes Gespräch und entwickeln Sympathie füreinander. Max findet heraus, dass sie eine Staatsanwältin ist. Beim Abschied gibt Annie Max ihre Visitenkarte.

Kurz darauf steigt Vincent zu Max ins Taxi. Vincent bietet einen größeren Geldbetrag, um sein Taxi und ihn für die Nacht anzumieten. Max willigt zögernd ein, ohne zu ahnen, dass er damit in die Mordserie von Vincent verwickelt werden wird. Bereits an der ersten Adresse der Route fällt die Leiche des ersten zu beseitigenden Zeugen aus dem Fenster und auf das Dach seines Wagens, so dass Vincent seine Machenschaften nicht mehr weiter vor Max geheim halten kann. Max will nichts mit den Morden zu tun haben, er bietet Vincent sein Taxi an, aber dieser zwingt Max, weiter für ihn zu fahren. Die Leiche wird in den Kofferraum des Taxis gepackt und die „Reise“ wird fortgesetzt. Während der Fahrten zwischen den Morden kommt es zwischen den beiden unterschiedlichen Männern zu Gesprächen, in denen sie sich über ihre Vergangenheit, ihre Träume, über Moral und den Sinn ihres Lebens unterhalten. Beide werden sich darüber klar, dass sie sich mit einer Lebenslüge selbst betrügen.

Max sucht unablässig nach Möglichkeiten, aus der Situation zu fliehen und die Auftragsmorde zu verhindern, wird aber von Vincent stets daran gehindert. Die Polizei und das FBI vermuten inzwischen Max hinter den von Vincent begangenen Morden, da das Taxi bei allen Taten die einzige Spur war. Lediglich der Polizist Fanning glaubt an einen anderen Täter, wird aber bei einer Schießerei in einem Nachtclub von Vincent niedergeschossen, als dieser Max in Sicherheit bringen will.

Schließlich erträgt Max die Situation nicht mehr und lässt es absichtlich zu einem Autounfall kommen. Beide tragen nur leichte Verletzungen davon und Vincent flieht, als er eine Polizeistreife herannahen sieht, um seinen Auftrag zu beenden. Max findet anhand der von Vincent zurückgelassenen Unterlagen heraus, dass das letzte Opfer die Staatsanwältin Annie sein soll. Max setzt nun alles daran, den Mord zu verhindern. Er ruft Annie von einem Handy aus an und berichtet ihr von dem Profikiller und dem Geschehenen. Sie glaubt ihm zunächst nicht. Von einem Parkdeck aus sieht er, wie Vincent in den Räumen der Staatsanwaltschaft nach Annie sucht. Um sie zu retten, rennt er zum gegenüber liegenden Gebäude und dringt durch die Tür ein, nachdem er das Glas zerschossen hat. Er kann Annie zunächst retten, indem er Vincent durch einen Streifschuss am Kopf verletzt. Max flieht mit Annie in eine U-Bahn, verfolgt von Vincent. Dort kommt es zum abschließenden Showdown, bei dem Vincent bei einem Feuergefecht mit Max getroffen wird und kurze Zeit später in der U-Bahn stirbt. Annie und Max sind unverletzt.

Hintergrund

  • Collateral heißt ins Deutsche übersetzt „seitlich“, „mittelbar begleitend“ oder auch „parallel laufend“.[2] In diesem Kontext bezieht sich der Titel aber auf collateral damage (Kollateralschaden) im Sinne der verschiedenen Leichen, die im Laufe des Abends zusätzlich zu Vincents geplanten Opfern anfallen. In der ursprünglichen Version des Drehbuchs sagt Vincent zu Max, nachdem er den Taschenräuber erschossen hat: „Another collateral“.[3]
  • Der Film wurde mit einer Kombination von Digitalkameras und herkömmlichen Panavision-Kameras mit 35-mm-Filmmaterial gedreht. Als Digitalvideotechnik kam das Thomson VIPER FilmStream Kamerasystem zum Einsatz. Dasselbe Kamerasystem kam bei Manns nächstem Film, Miami Vice, zum Einsatz. Dieses Verfahren sorgt für eine lebensweltlich vertraut wirkende Aufzeichnung, was etwa durch das Bildrauschen erzeugt wird.
  • Die Dreharbeiten begannen am 13. Oktober 2003 und fanden ausschließlich in Los Angeles statt.
  • Kinostart in den USA war am 6. August 2004 und am 23. September 2004 in den deutschen Kinos.
  • Der Film spielte bei einem Budget von 65 Millionen US-Dollar 100 Millionen US-Dollar in den USA und weltweit 208 Millionen Dollar ein.
  • Der Film ist eine Co-Produktion von Paramount Pictures, DreamWorks SKG und Parkes/MacDonald Productions im Verleih der United International Pictures.
  • Die Handlung des Filmes spielt sich in einer einzigen Nacht ab. Laut Regisseur soll sich die Handlung im Jahr 2004 in der Nacht vom 24. Januar auf den 25 Januar, von 18:30 Uhr bis 5:40 Uhr abspielen.
  • Michael Manns Film Heat aus dem Jahr 1995 beginnt dort, wo Collateral endet – an derselben Haltestelle der Metro Los Angeles – und endet am Flughafen Los Angeles, an der Collateral beginnt. Auf einem Audiokommentar der Kauf-DVD von Heat bezeichnete Mann dies als zufällig („quite coincidentally“).
  • In der deutschen Synchronisation sagt Felix den Satz „Entschuldigung macht den Osterhasen auch nicht wieder lebendig“, im englischen Originalton ist es allerdings eine Referenz auf Humpty Dumpty („Sorry does not put Humpty Dumpty back together again“).
  • Jason Statham hat in der Anfangssequenz einen kurzen Gastauftritt: Er übergibt Vincent einen Koffer, indem er diesen mit einem ähnlich aussehenden vertauscht. Dies ist eine Anspielung auf Stathams Rolle im Film The Transporter, in dem er einen Fahrer spielt, der Koffer oder Pakete von dubiosen Auftraggebern transportiert.

Auszeichnungen

Der Film war 2005 zweimal für den Oscar nominiert (Jamie Foxx als Bester Nebendarsteller und Bester Schnitt), ging jedoch beide Male leer aus: Jamie Foxx musste sich Morgan Freeman in Million Dollar Baby geschlagen geben und den Oscar für den Besten Schnitt gewann Aviator. Der Film wurde insgesamt für 49 diverse Filmpreise nominiert, zehnmal gewann er einen Preis.[4]

Kritiken

„Spannender, dicht inszenierter und intensiv gespielter Thriller, der die Konfrontation zweier ungleicher Männer, die miteinander in Zwangsabhängigkeit verbunden sind, mit Fragen nach dem Sinn des Daseins und der Möglichkeit eines intensiveren Lebens jenseits normaler Angestelltenexistenz verknüpft. Virtuos spielt der Film mit dem Licht und kreiert präzise, zugleich lyrische Bilder, die vieles nur andeuten und doch oft mehr zeigen, als man sieht.“

Lexikon des internationalen Films[5]

„Auch wenn sich die ein oder andere Länge eingeschlichen hat, bleibt das Ganze vor allem dank des diabolischen Auftretens von Tom Cruise als Profikiller bis zum Schluss ungemein spannend.“

Prisma Online[6]

„Kaum glaubt man zu ahnen, wie es weitergeht, verblüfft Regisseur Michael Mann mit einer cleveren Plotwendung. Im Fünf-Minuten-Takt treibt er auf diese Weise die Spannung nach oben. Für Leute mit hohen Blutdruckwerten könnte das Gesundheitsrisiken bergen, für alle anderen ist es Kinogenuss in seiner reinsten Form. Fazit: Faszinierendes Katz-und-Maus-Spiel, das seine Spannung mit immer neuen Wendungen steigert.“

Cinema[7]

Soundtrack

Obwohl James Newton Howard für den Soundtrack des Films verantwortlich war, werden des Weiteren Stücke anderer Filmkomponisten (u. a. Elliot Goldenthal, Gustavo Santaolalla, Antonio Pinto und Vangelis) eingespielt. Der Soundtrack besteht allerdings nicht nur aus Instrumentalstücken. Auch Songs von Audioslave, Calexico, Miles Davis und Paul Oakenfold ergänzen die musikalische Untermalung des Films.[8]

  1. Tom Rothrock – „Briefcase“
  2. Cody ChesnuTT – „The Seed (2.0)“ (ft. The Roots) (extended radio edit)
  3. Groove Armada – „Hands of Time“
  4. Calexico – „Guero Canelo“
  5. Tom Rothrock – „Rollin' Crumblin'“
  6. James Newton Howard – „Max Steals Briefcase“
  7. Green Car Motel – „Destino De Abril“
  8. Audioslave – „Shadow on the Sun“
  9. James Newton Howard – „Island Limos“
  10. Miles Davis – „Spanish Key“
  11. Klazz Brothers & Cuba Percussion – „Air“
  12. Paul Oakenfold – „Ready Steady Go (Korean Style)“
  13. Antonio Pinto – „Car Crash“
  14. James Newton Howard – „Vincent Hops Train“
  15. James Newton Howard – „Finale“
  16. Antonio Pinto – „Requiem“

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabekarte der FSK, abgerufen am 11. Februar 2011
  2. Bedeutungen von „Collateral“ auf dict.leo.org
  3. Drehbuch von Collateral auf IMDB
  4. Liste aller Nominierungen und gewonnenen Filmpreise [1].
  5. „Collateral“ im Lexikon des internationalen Films
  6. „Collateral“ bei Prisma Online
  7. Cinema.de
  8. Den vollständigen O.S.T. findet man hier

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  • collateral — [kə lat′ər əl] adj. [ME < ML collateralis < L com , together + lateralis,LATERAL] 1. side by side; parallel 2. parallel in time, rank, importance, etc.; corresponding 3. accompanying or existing in a subordinate, corroborative, or indirect… …   English World dictionary

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