DB Regio Bayern

DB Regio Bayern
DB Regio Bayern
Db-bahn.svg
Basisinformationen
Unternehmenssitz München
Webpräsenz www.regio-bayern.de
Eigentümer Deutsche Bahn
Statistik
Fahrgäste 360 Mio. pro Jahr

DB Regio Bayern GmbH ist einer von neun regionalen Geschäftsbereichen der DB Regio AG. Diese zählt ebenso wie die DB Fernverkehr AG zum Ressort Personenverkehr der Deutschen Bahn AG. Als Eisenbahnverkehrsunternehmen betreibt DB Regio Bayern im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) Schienennahverkehrsleistungen in Bayern. 2008 lag das Beförderungsaufkommen an einem durchschnittlichen Werktag bei rund 1,1 Millionen Fahrgästen.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensstruktur

Nach Gründung der DB Regio AG 1996 wurde zu Beginn des neuen Jahrtausends die zentral angelegte Organisationsstruktur des Geschäftsbereichs geändert und neun regionale Organisationseinheiten aufgebaut. 2001 entstand DB Regio Bayern somit aus der Zusammenfassung der bis dahin getrennt arbeitenden Bereiche Nordbayern und Südbayern sowie dreier Busgesellschaften. Unter einer gemeinsamen Regionalleitung (für Schienen- und Busverkehr) wurden zunächst fünf regionale Einheiten geschaffen: Verkehrsbetrieb Nord, Verkehrsbetrieb Süd, Verkehrsbetrieb Ost, Mittelstandsoffensive Mühldorf und die S-Bahn München GmbH sowie im Rahmen der Mittelstandsoffensive Mühldorf die Südostbayernbahn geschaffen.[1] Um auf aktuelle Entwicklungen am Fahrgastmarkt zeitnah reagieren zu können, wurde 2004 die Struktur erneut überarbeitet und die bestehenden regionalen Einheiten (mit Ausnahme der heute zu DB RegioNetze gehörenden Südostbayernbahn) neu aufgeteilt und in fünf operativ arbeitende RegioBahnen umgewandelt.

Bis zum 31. September 2010 hießen die RegioBahnen in Bayern:


Seit dem 1. Oktober 2010 heißen diese RegioBahnen, nach einer zentralen Vorgabe in fünf regionalen Verkehrsbetrieben (RVB).

  • (RVB) Franken (aus DB Regio Mittel- und Unterfranken)
  • (RVB) Nordostbayern (aus DB Regio Oberfranken und den nördlichen Teilen von DB Regio Ostbayern)
  • (RVB) Allgäu-Schwaben (aus DB Regio Bayerisch-Schwaben und Allgäu)
  • (RVB) Oberbayern (aus DB Regio Oberbayern und den südlichen Teilen von DB Regio Ostbayern)
  • (RVB) S-Bahn München

Fahrgastentwicklung

DB Regio Bayern befördert an einem durchschnittlichen Werktag rund 1,1 Millionen Fahrgäste. Davon entfallen auf die S-Bahn München rund 780.000 Fahrgäste. Seit der flächendeckenden Einführung des Bayern-Takts im Jahr 1996 stiegen die Fahrgastzahlen um rund 25% an. Neben dem Einsatz neuer Züge und Angebotsausweitungen ist hierfür maßgeblich der flächendeckende Taktverkehr ausschlaggebend. Auf nahezu allen Hauptverkehrsstrecken gilt seit 1996 ein Einstunden-Takt. Auf einzelnen Nebenstrecken verkehren Züge im Zweistunden-Rhythmus. Um Anschlussverbindungen an Knotenbahnhöfen zu realisieren wurde ein integraler Taktfahrplan mit einzelnen Korrespondenzhalten an Knotenbahnhöfen realisiert. Der integrale Taktfahrplan geht in diesem Fall von stündlichen Verbindungen zur selben Taktlage aus. Zur vollen oder halben Stunde erreichen möglichst viele Züge einen bestimmten Knotenpunkt, um bestmögliche Anschlussverbindungen zu weiteren Zügen mit kurzen Umsteigezeiten zu realisieren. Korrespondenzhalte ermöglichen zudem den Umstieg zwischen Zügen mit vielen Umsteigebeziehungen am selben Bahnsteig. Das Verkehrsvolumen im bayerischen Nahverkehr wurde im Zeitraum zwischen 1996 und 2006 um rund 18 % ausgeweitet.

Verkehrsdurchführungsvertrag

2003 schloss DB Regio Bayern einen Verkehrsdurchführungsvertrag mit der BEG über eine vertragliche Laufzeit von zehn Jahren ab. Darin sind u. a. das Leistungsvolumen (rund 97,5 Mio. Zugkilometer), die Einnahmen durch Bestellerentgelte sowie die Investitionen seitens DB Regio Bayern in die Anschaffung neuer Fahrzeuge geregelt. Des Weiteren ist darin die Ausschreibung eines bestimmten Volumens an verkehrlichen Leistungen festgeschrieben. Demnach können von 2003 bis 2013 insgesamt 30% des Gesamtverkehrsvolumens in Bayern von der BEG öffentlich ausgeschrieben und neu vergeben werden. Für die S-Bahn München und die von DB Regio Mittelfranken betriebene S-Bahn Nürnberg wurden Verkehrsdurchführungsverträge bis zum Jahr 2017 abgeschlossen. Grund hierfür sind hohe Investitionen in neue Fahrzeuge. So wurde der Fuhrpark der S-Bahn München in den letzten Jahren komplett auf neue Triebzüge der Baureihe 423 umgestellt. Im Rahmen der Erweiterung des Nürnberger S-Bahn Netzes werden auch dort neue Triebzüge angeschafft, die z. T. die Altbaufahrzeuge ersetzen werden.

Gewonnene Ausschreibungen

DB Regio Bayern ging bisher bei sieben von insgesamt 17 Ausschreibungen der BEG als Sieger hervor. Im Zeitraum zwischen 2003 und 2007 konnte DB Regio Bayern sechs von elf Ausschreibungen gewinnen. Dies entspricht einer Verkehrsleistung von rund 20,51 Millionen Zugkilometer pro Jahr und einem Anteil von 60% gemessen am Gesamtvolumen aller Ausschreibungen zwischen 2003 und 2007.

München-Passau (Donau-Isar-Express)

Auf dieser Strecke kommen 12 neue Triebzüge der Baureihe 440 zum Einsatz. Der vom Hersteller Alstom als Coradia Continental bezeichnete Triebzug verfügt über niveaugleiche Einstiegsbereiche, ein neuartiges visuelles Fahrgastinformationssystem, durchgängig begehbare Viertelzüge, Klimaanlagen und Mehrzweckbereiche speziell für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste und Kunden mit Fahrrädern. Dabei wurde das Zugangebot auf der Strecke auf einen durchgängigen Stundentakt vom frühen Morgen bis zum Abend verdichtet.

D-Netz Nürnberg (Mittelfrankenbahn)

Seit dem 14. Dezember 2008 kommen auf den nicht elektrifizierten Eisenbahnstrecken rund um Nürnberg (Nürnberg Nordost - Gräfenberg, Nürnberg - Simmelsdorf/ Neuhaus, Fürth - Markt Erlbach, Fürth -Cadolzburg und Neustadt a.d. Aisch – Rothenburg o.d. Tauber) neue dieselbetriebene Triebzüge der Baureihe VT 648.3 zum Einsatz. Ein übersichtliches Raumangebot, niveaugleiche Einstiege, ein visuelles Fahrgastinformationssystem und ein Mehrzweckabteil kennzeichnen die Fahrzeuge. Bei Alstom bestellte DB Regio Bayern 27 der vom Hersteller als LINT 41 bezeichneten Züge. Ursprünglich plante die BEG durch ein Flügelkonzept umsteigefreie Direktverbindungen von Nürnberg nach Markt Erlbach und Rothenburg o.d. Tauber zu schaffen. Dabei war vorgesehen die mit mehreren Zugteilen ab Nürnberg verkehrenden Züge im Bahnhof von Siegelsdorf zu flügeln und einen Zugteil Richtung Markt Erlbach, den anderen Richtung Neustadt a.d. Aisch/ Rothenburg o.d Tauber fahren zu lassen. Zugleich wurden jedoch die Planungen zum Bau des Bahnhofs Neustadt a.d. Aisch Mitte vorangetrieben. Wegen des Fahrzeitverlusts durch den zusätzlichen Halt in Verbindung mit der hohen Streckenauslastung zwischen Fürth und Neustadt (Aisch) war das ursprüngliche auf Dieselfahrzeugen basierende Flügelungskonzept nicht mehr möglich. Aus diesem Grund wurde dazu übergegangen, die RegionalBahnen von Nürnberg bis Neustadt a.d. Aisch mit neuen elektrischen Triebzügen der Baureihen 440 zu betreiben. Diese Züge kommen seit Juni 2010 zum Einsatz. Alle im D-Netz Nürnberg verkehrenden Zugverbindungen firmieren unter dem Produktnamen Mittelfrankenbahn. Bei einer 2007 durchgeführten Marktforschung wählten Fahrgäste unter einer Auswahl von mehreren Produktnamen diese Bezeichnung mehrheitlich aus. Aufgrund der Zulassungsprobleme der neuen Fahrzeuge, analog zum Donau-Isar-Express konnte der geplante Einsatz der ET 440 erst zum kleinen Fahrplanwechsel am 13. Juni 2010 erfolgen. Bis dahin wurden die bekannten Modus-Wagen, weitgehend mit zwei Lokomitven bespannt eingesetzt.

E-Netz Augsburg (Fugger-Express)

In der Ausschreibung des E-Netz Augsburg (Elektrische Eisenbahnstrecken im Raum Augsburg) bündelte die BEG die Strecken von München über Augsburg nach Ulm, von München über Augsburg nach Donauwörth/ Treuchtlingen und die Relation Donauwörth – Aalen. Der Vertrag zur Durchführung der Verkehre auf diesen Relationen hat eine Laufzeit von Dezember 2008 bzw. Dezember 2009 für die Strecke Donauwörth - Aalen bis zum Dezember 2019. Beim Schienenfahrzeughersteller Alstom bestellte DB Regio Bayern 37 neue Triebzüge der Baureihe ET 440. Die ab Dezember 2009 bzw. Dezember 2010 auch auf den Relationen München – Passau und Nürnberg- Neustadt a.d. Aisch sowie im E-Netz Würzburg verkehrenden Züge kommen deutschlandweit erstmals im E-Netz Augsburg zum Einsatz. Durch die Ausschreibung werden in der Bedienung der Strecke einige signifikante Verbesserungen umgesetzt. Zwischen Augsburg und München wird vom frühen Morgen bis etwa 21:00 Uhr ein Halbstundentakt angeboten und im Abschnitt Augsburg - Gessertshausen erhöht sich das Angebot auf 4 Züge pro Stunde im Berufsverkehr. Zwischen Augsburg und Meitingen verkehren seit dem 14. Dezember 2008 drei Züge pro Stunde und Richtung im Berufsverkehr und zwischen Augsburg und Dinkelscherben besteht von Montag bis Freitag ein ganztägiger Halbstundentakt. Der Regio-Schienen-Takt soll das Angebot im Schienenpersonennahverkehr rund um Augsburg verdichten und mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern. Vor Aufnahme des regulären Fahrgastbetriebs zum 14. Dezember 2008 teilte der Hersteller Alstom DB Regio Bayern jedoch mit, dass es zu Verzögerungen bei der Zulassung der neuen Regionalzüge kommen wird. Aus diesem Grund nahm DB Regio Bayern den Betrieb im E-Netz Augsburg zunächst mit den bereits auf den Strecken verkehrenden Altbauserienzügen auf. Zusätzlich kommen weitere Züge zum Einsatz, um den neuen Taktverkehr umzusetzen. Alle Verbindungen im E-Netz Augsburg firmieren unter dem Produktnamen Fugger-Express. Seit 13. Dezember 2009 wird der Verkehr planmäßig mit ET 440 erbracht. In der nächsten Stufe ist zum Fahrplanwechsel 2010/11 vorgesehen auch die Züge nach Aalen in das Flügelkonzept auzunehmen.

D-Netz Augsburg I (Kneipp-Lechfeld-Bahn)

Im D-Netz Augsburg I werden die beiden Strecken von Augsburg nach Landsberg am Lech und Bad Wörishofen gebündelt. Der Verkehrsvertrag läuft von Dezember 2007 bis Dezember 2017. DB Regio Bayern bedient die Strecken mit Dieseltriebwagen der Baureihe 612. Die Verbindungen firmieren unter der Produktbezeichnung Kneipp-Lechfeld-Bahn und werden teilweise in Doppeltraktion gefahren.

Regionalverkehr ABS/ NBS Nürnberg – München (München-Nürnberg-Express, Allersberg-Express)

Bei den Planungen zum Bau der Schnellfahrstrecke Nürnberg – Ingolstadt wurde ein Betriebskonzept zur Umsetzung eines schnellen Regionalverkehrs von Nürnberg über Ingolstadt nach München mit aufgenommen. Dabei sollte die Gemeinde Allersberg nach Jahrzehnten ohne Anschluss an den Schienenpersonenverkehr über einen neu zu erbauenden Bahnhof entlang der Neubaustrecke wieder direkt mit der Bahn anzufahren sein. Ein weiterer Halt auf der Schnellfahrstrecke entstand bei Kinding. Auch diese Gemeinde erhielt nach mehreren Jahrzehnten wieder einen direkten Anschluss an den Schienenpersonennahverkehr. Um den durch den Bau der Schnellfahrstrecke erzielten Zeitgewinn bei Fernzügen zwischen Nürnberg und München (rund 40 Minuten beim Vergleich zur Fahrt über Augsburg) nicht zu schmälern, galt es konfliktfreie Trassenbeziehungen zwischen den bis zu 300 km/h schnellen Fernverkehrszügen und den bis dato bis maximal Tempo 160 km/h zugelassenen Regionalzügen zu realisieren. DB Regio Bayern bewarb sich daher mit IC-Wagengarnituren bei der BEG, um den Zuschlag für die Ausschreibung zu erhalten. Das Konzept sieht vor mit druckertüchtigten, 200 km/h schnellen IC-Wagen einen Zweistunden-Takt zwischen den Hauptbahnhöfen von München und Nürnberg zu realisieren. Diese Verbindungen firmieren unter dem Produktnamen München-Nürnberg-Express. Zwischen Allersberg und Nürnberg Hbf kann auf Grund der relativ geringen Entfernung ebenfalls ein Zweistunden-Takt in zeitlich versetzter Lage zum München-Nürnberg-Express mit modernisierten Bn-Wagen mit Tempo 140 km/h realisiert werden. Diese Züge erhielten die Produktbezeichnung Allersberg-Express und werden mittlerweile mit der BR 111 bespannt, nachdem die ursprünglich eingesetzte BR 112 vollständig aus Bayern abgezogen wurde. Zwischen Ingolstadt und München verkehren zudem ebenfalls RegionalExpress Züge als Taktverstärker mit maximal zehn IC-Wagengarnituren. Der planmäßige Fahrgastbetrieb des München-Nürnberg-Express und Allersberg-Express wurde mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 aufgenommen. Im Abschnitt München – Nürnberg kommen sechs mit einer Lok der Baureihe 101 bespannten IC-Wagenzüge zum Einsatz. Unterwegs bedienen die Züge die Bahnhöfe Allersberg (Rothsee), Kinding, Ingolstadt Nord, Ingolstadt Hauptbahnhof, Rohrbach, Pfaffenhofen (Ilm) und Petershausen (Obb) (von einzelnen Zügen wird dieser Halt nicht angefahren). Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h handelt es sich beim München-Nürnberg-Express um den schnellsten Regionalverkehr in Deutschland. Während der Fahrt wird die Höchstgeschwindigkeit auf der Schnellfahrstrecke von der Abzweigung Nürnberg-Reichswald (bei Feucht) bis kurz vor Einfahrt in den Auditunnel (vor Ingolstadt Nord) und auf der Ausbaustrecke von Petershausen bis München Allach erreicht. Die Züge des München-Nürnberg-Express werden von Berufspendlern ebenso wie von Freizeitsportlern auf Grund des nahe liegenden Altmühltales sehr gut angenommen.

E-Netz Würzburg (Mainfrankenbahn)

Die Ausschreibung des E-Netz Würzburg umfasst die elektrifizierten Strecken von Würzburg nach Nürnberg, Schlüchtern / Lohr (Main), Schweinfurt/ Bamberg und Ansbach/ Treuchtlingen. Die Betriebsaufnahme durch DB Regio Bayern erfolgt in zwei Etappen. Ab Dezember 2009 werden auf der RegionalExpress-Linie Würzburg-Nürnberg und auf der RegionalBahn-Linie Würzburg-Kitzingen neue Triebzüge der Baureihe 440 eingesetzt. Ein Jahr später befahren diese Züge auch die übrigen Strecken als RegionalBahnen. Für den Betrieb des E-Netz Würzburg bestellt DB Regio Bayern insgesamt 27 dieser Triebzüge. Der Vertrag besitzt für alle Strecken eine Gültigkeit bis Dezember 2021. Aufgrund von Zulassungsproblemen mit den Fahrzeugen der Baureihe 440 verzögerte sich jedoch der Einsatz der neuen Fahrzeuge. In einem Ersatzkonzept verkehrten hier bis zur Zulassung und Auslieferung der Baureihe 440 weiterhin n-Wagen und Modus-Wagen mit BR 111. Zur Freissetzung der benötigten Lokomitiven (auch für die Strecke München - Passau) wurden Loks der BR 185 von MRCE Dispolok angemietet. Diese kommen auf der Strecke Würzburg - Frankfurt/M mit n-Wagen zum Einsatz. Seit 13. Juni 2010 verkehren in der ersten Betriebsstufe zwischen Würzburg und Nürnberg die neuen ET 440 als RE, sowie zwischen Würzburg und Kitzingen als RB.

Infrastrukturmaßnahmen

Auf dem bayerischen Schienennetz fanden und finden in den letzten und kommenden Jahren einige bedeutende Baumaßnahmen statt.

Ausbaustrecke/ Neubaustrecke Nürnberg – Ingolstadt - München

Im Rahmen des Projekts Transeuropäische Netze (TEN) begannen 1998 die Baumaßnahmen zum Neubau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Nürnberg und Ingolstadt. Die weitgehend geradlinig verlaufende Trasse kann mit einer Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h befahren werden. Zur Realisierung eines schnellen Regionalverkehrs von München nach Nürnberg wurden im Streckenverlauf zwei neue Bahnhöfe in Allersberg (Rothsee) und Kinding (Altmühltal) vorgesehen. Im weiteren Verlauf von Ingolstadt nach München wurde die Strecke zwischen Petershausen (Obb) und München Obermenzing drei- bzw. viergleisig ausgebaut und der Regional-, Fern- und Güterverkehr von der S-Bahn getrennt. Zwischen Petershausen und München-Allach können Züge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h verkehren. Seit 28. Mai 2006 werden Neu- und Ausbaustrecke fahrplanmäßig im Fernverkehr bedient. Zum europaweiten Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 wurde auch der Regionalverkehr auf der Relation aufgenommen.

Ausbaustrecke München – Augsburg

Zur Kapazitätssteigerung und Trennung von Fern-, Güter- und Regionalverkehr wird seit 1998 die Bahnstrecke München – Augsburg im Abschnitt von Olching bis Augsburg Haunstetterstraße viergleisig ausgebaut. Es ist geplant, die Ausbauarbeiten 2011 abzuschließen. Künftig werden Regional- und Güterverkehr sich ein Gleispaar teilen, dem Fernverkehr stehen zwei eigene Gleise mit Linienzugbeeinflussung und einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h zur Verfügung.

Zweite Stammstrecke S-Bahn München

Zur Kapazitätserhöhung, der Einführung eines 10-Minuten-Takts auf weiteren Linienästen und der Implementierung eines Express-S-Bahn Systems ist der Bau einer zweiten Tunnelröhre von der Donnersbergerbrücke bis zum Ostbahnhof geplant. Die neue Strecke soll dabei westlich der Donnersbergerbrücke in den Untergrund münden und in 40 Meter Tiefe die Innenstadt unterqueren. Am Hauptbahnhof und Marienhof sind zwei neue Stationen für die auf der zweiten Stammstrecke verkehrenden Züge geplant.

Netzerweiterung S-Bahn Nürnberg

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 soll auf dem 224 km umfassenden Netz der S-Bahn Nürnberg die derzeitige Flotte größtenteils durch Neufahrzeuge ersetzt werden. Es werden Züge vom Typ Bombardier Talent 2 (Baureihe 442) zum Einsatz kommen. Die 42 Triebzugeinheiten wurden bei Bombardier Transportation gefertigt und sind u. a. mit Mehrzweckabteilen und einem visuellen Fahrgastinformationssystem ausgestattet. Aufgrund von Zulassungsproblemen konnten die Züge nicht bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 den Betrieb aufnehmen. Einzige Linie auf der weiterhin modernisierte x-Wagen zum Einsatz kommen werden, ist die Linie S2 (Roth - Nürnberg - Altdorf).
Es ist geplant, die Linie S4 zum Fahrplanwechsel Dezember 2012 bis Dombühl zu verlängern.

Eigenwirtschaftliche Verkehre

Im Gegensatz zu den, durch die BEG bestellten 2 stündlichen RE-Leistungen zwischen Nürnberg und Hof (mit Durchbindung nach Dresden, bestellt durch das Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr) verkehren die ebenfalls im 2h-Takt fahrenden IRE des Franken-Sachsen-Express zwischen Nürnberg und Dresden ohne Bestellung durch einen Aufgabenträger vollkommen eigenwirtschaftlich. Geschäftsführend ist hierbei die Regiobahn Oberfranken.

Fahrzeugpark

Mit einem hohen Investitionsvolumen modernisierte DB Regio Bayern in den vergangenen Jahren den eigenen Fuhrpark. Dabei kommen verstärkt durchweg klimatisierte Triebzüge und Doppelstockzüge mit niveaugleichen Einstiegsbereichen sowie Mehrzweckabteilen für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste und Fahrradfahrer zum Einsatz. Heute unterhält DB Regio Bayern u. a. Züge und Lokomotiven folgender Baureihen.

Triebzüge

Elektrotriebwagen:

  • BR 423 (S-Bahn München)
  • BR 425
  • BR 426 (Zweitbesetzung)
  • BR 440 („Fugger-Express“ 4-Teilig, „Donau-Isar-Express“ 4- und 5-Teilig und „Mainfrankenbahn“ 3- und 4-Teilig; Nahverkehrs-Gliedertriebzüge der Fahrzeugfamilie Alstom Coradia LIREX)
  • BR 442 Talent 2 (bestellt zum Fahrplanwechsel 2010 / 11, zunächst für die S-Bahn Nürnberg)

Dieseltriebwagen:

Zum 14. Dezember 2003 führte DB Regio Bayern ein totales Rauchverbot an Bord seiner 443 Triebzüge ein. Die lokbespannten Züge waren zunächst nicht davon betroffen.[2]

Reisezugwagen

Lokomotiven

Elektrolokomotiven:

  • BR 101 (München-Nürnberg-Express, in Eigentum DB Fernverkehr (nicht im Unterhaltungsbestand von DB Regio))
  • BR 110
  • BR 111
  • BR 143 (auch Zuglok für S-Bahn Nürnberg)
  • BR 146 (Personenverkehrausführung mit digitaler Zielbahnhofanzeige)

Diesellokomotiven:

Zusätzlich werden für den München-Nürnberg-Express Fahrzeuge von DB Fernverkehr eingesetzt. Hierbei handelt es sich um fest angemietete IC Wagen die in den Produktfarben von DB Regio lackiert wurden. Als Triebfahrzeuge kommen planmäßig Loks der BR 101 zum Einsatz. Diese sind im Gegensatz zu den Wagen nicht fahrzeugbezogen angemietet. Diese Leistungen sind in die normalen 101-Umläufe eingearbeitet. Ersatzweise kommen bei Ausfall der BR 101 oder als Steuerwagenersatz auch Loks der BR 120 zum Einsatz.

Bei hohem Schadstand oder kurzfristig wird, wenn technisch zugelassen (Abfertigungsverfahren) auch auf Triebfahrzeuge von anderen Geschäftsbereichen wie z. B. die BR 113, 115 (DB Autozug) oder die BR 232 / 234 (Schenker Rail) zurückgegriffen.

Werke

Die einzelnen Fahrzeuge sind in folgende, DB Regio Bayern zugeordneten Werken beheimatet.

  • Werk Kempten (Beheimatung: VT 612, VT 628, VT 642, BR 218)
  • Werk München-Steinhausen (Beheimatung: ET 423, ET 425, ET 426, ET 440)
  • Werk München-Pasing (Beheimatung: Dosto 93, Dosto 03, n-Wagen, IC-Wagen des München-Nürnberg-Express)
  • Werk Regensburg (Beheimatung: n-Wagen, wird zum 31. Dezember 2010 aufgelöst)
  • Werk Nürnberg Hbf (Beheimatung: n-Wagen, x-Wagen, Dosto 97, Dosto 03)
  • Werk Nürnberg Gostenhof (Beheimatung: BR 111, BR 143, BR 146, VT 642, VT 648, vorgesehen: ET 442)
  • Werk Würzburg (Beheimatung: n-Wagen, modus-Wagen, ET 440)
  • Werk Hof (Beheimatung: VT 612,VT 610, VT 628)

Zusätzlich sind Lokomotiven der BR 110 und 111 im, dem Geschäftsbereich Fernverkehr zugeordneten Werk München Hbf beheimatet, da DB Regio in München selbst kein Werk unterhält das für die Lokomotivmitbeheimatung geeignet ist.

Tarifangebot

Bayern-Ticket

Hauptartikel: Bayernticket

Das Länderticket der DB Regio Bayern wird unter dem Namen Bayern-Ticket bzw. Bayern-Ticket Single verkauft. Das Bayern-Ticket gilt für beliebig viele Fahrten in der 2. Klasse, kostet 29 € ist an allen Tagen gültig (Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages, an Wochenenden und Feiertagen ab Mitternacht). Mit dem Bayern-Ticket können bis zu 5 Personen oder Eltern/Großeltern (max. 2 Erwachsene) mit beliebig vielen eigenen Kindern/Enkeln unter 15 Jahren fahren. Das Bayern-Ticket gilt einen Tag lang in ganz Bayern in allen Nahverkehrszügen, Verbundverkehrsmitteln (S-, U-, Straßenbahnen, Bussen) und fast allen Linienbussen. Das Bayern-Ticket Single wird für 21 € angeboten. Das Bayern-Ticket Nacht kostet ebenfalls 21 € und gilt für bis zu fünf Personen täglich von 18:00 Uhr bis 6:00 Uhr des Folgetages. In den Nächten auf Samstag, Sonntag und auf in ganz Bayern gültigen gesetzlichen Feiertagen bis 7:00 Uhr.

Regio-Ticket Bayern

Das Regio-Ticket Bayern gilt für eine Person auf allen Strecken der DB AG in Bayern für Verbindungen bis 50 km hin und 50 km zurück von Montag bis Freitag von 9:00 Uhr bis 3:00 Uhr des Folgetages, am Samstag, Sonn- und Feiertag ganztägig. Kinder bis einschließlich 5 Jahren fahren umsonst mit. Das Regio-Ticket Bayern gilt in der zweiten Klasse in allen Nahverkehrszügen der DB AG, außerdem in den Nahverkehrszügen der Erfurter Industriebahn GmbH (EIB), der Vogtlandbahn GmbH (VBG) und in den Alex-Zügen in Bayern. In Baden-Württemberg gilt das Regio-Ticket Bayern bis Ulm Hbf, außerdem in Österreich auf der Außerfernbahn im Verkehr von und nach Deutschland und von und nach Kufstein sowie Salzburg Hbf. Der Gültigkeitsbereich ist auf Fahrten beschränkt, die außerhalb eines Verkehrsverbundes beginnen oder enden.

Bayern-Böhmen-Ticket

Daneben existiert mit dem Bayern-Böhmen-Ticket seit dem 10. Juni 2007 eine grenzüberschreitende Variante, mit welcher man auch grenznahe Strecken in Tschechien bereisen kann. Für 33 € können mit dem Bayern-Böhmen-Ticket bis zu fünf Personen einen Tag auf Nah- und Regionalzügen in Bayern und grenznahen tschechischen Gebieten reisen. Das Bayern-Böhmen-Ticket Single wird für 23 € angeboten.

Einzelnachweise

  1. Meldung Neue Struktur bei DB Regio in Bayern. In: Eisenbahn-Kurier, Nr. 345, Juni 2001, ISSN 0170-5288, S. 7.
  2. Meldung DB Regio Bayern rauchfrei. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 2/2004, ISSN 1421-2811, S. 53.

Weblinks


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