Die Piratenbraut

Die Piratenbraut
Filmdaten
Deutscher Titel Die Piratenbraut
Originaltitel Cutthroat Island
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1995
Länge 119 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Renny Harlin
Drehbuch Michael Frost Beckner
James Gorman
Produktion Mario Kassar
Renny Harlin
Musik John Debney
Kamera Peter Levy
Schnitt Derek Brechin
Florent Retz
Frank J. Urioste
Ralph E. Winters
Besetzung

Die Piratenbraut (Originaltitel: Cutthroat Island) ist ein US-amerikanischer Piratenfilm aus dem Jahr 1995. Der Regisseur war Renny Harlin, die Hauptrollen spielten Geena Davis, Matthew Modine und Frank Langella. Der Film ging als der bis dato größte Flop in die Filmgeschichte ein. Durch den Film wurden Piratenfilme jahrelang als „Kassengift“ angesehen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Karibik im 17. Jahrhundert. Die Freibeuterin Morgan Adams muss mit ansehen, wie ihr Onkel Dawg ihren Vater Harry umbringt. Dawg und Harry sind Piraten und Brüder. Ihr Großvater hatte einst ein spanisches Goldschiff mit einer überaus wertvollen Goldladung gekapert. Den Schatz versteckte er auf der verborgenen Insel Cutthroat Island und verschlüsselte die Stelle mittels einer dreiteiligen Karte. Seinen drei Söhnen vermachte er jeweils einen Teil der Schatzkarte. Dawg wollte sich den Schatz mit Hilfe von Harrys Kartenstück holen, der jedoch ablehnte. Im Sterben liegend, kann Black Harry seiner Tochter mitteilen, dass er die Karte auf seinen Hinterkopf tätowiert hat. Morgan skalpiert schweren Herzens ihren nun toten Vater und macht sich mit dessen Schiff und Crew auf die Suche.

In einer Inselkolonie der Briten gerät der Taschendieb und Betrüger William Shaw derweil in Gefangenschaft. Morgan ist auch inkognito anwesend, da die Karte lateinischen Text enthält und sie einen Übersetzer benötigt. Da sie Shaw fälschlicherweise für einen Arzt hält, der Latein beherrscht, entführt sie ihn. Shaw geht auf das Spiel ein, um der Hinrichtung zu entgehen. Doch schon bemerkt Morgan dessen Hochstapelei und wirft ihn in die Bilge.

Mit viel Geschick und Kampfgeist ergaunert sich Morgan auch das zweite Kartenstück und kann am Ende die Schatzinsel erreichen. Doch auch Dawg und seine Crew gelangen zum Eiland – unter Mithilfe der Briten, mit denen der Pirat einen Pakt geschlossen hat. Morgan und Shaw müssen zur Auffindung des Versteckes notgedrungen zusammenarbeiten und finden auch tatsächlich die Goldladung. Doch bei der Bergung kommt ihnen Dawg zuvor, stiehlt das Gold und entledigt sich der beiden.

Morgan und Shaw schaffen es jedoch zurück auf ihr Schiff, und mit vereinten Kräften kann man Dawgs Schiff entern. Morgan und Dawg liefern sich einen finalen Fechtkampf, bei dem die scheinbar unterlegene Piratenbraut ihren Onkel mit einer Kanonenkugel tötet.

Shaw versucht indessen, die Goldladung von dem kurz vor der Explosion stehenden Piratenschiff zu bergen, wird aber eingekeilt. Im letzten Moment kann Morgan ihn befreien, bevor die Fregatte in die Luft fliegt. Beide sind gerettet – wie auch der Schatz, den Morgan an Fässern festgebunden hat.

Die begeisterte Besatzung willigt ein, unter Morgan nach weiteren Schätzen zu suchen. Diese befiehlt Shaw, „unverzüglich“ ihre Kajüte aufzusuchen.

Kritik

Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 22. Dezember 1995, dass der Film genau das sei, was ein Piratenfilm unter diesem Namen sein solle. Er lobte die Kostüme, die Stunts, die Spezialeffekte und die Regie.[1]

Auszeichnungen

Renny Harlin wurde im Jahr 1996 für die Goldene Himbeere nominiert.

Hintergrund

Der Film wurde in der Karibik, in Thailand und auf Malta gedreht. Die maltesischen Sets sowie die Schiffe wurden gefertigt, noch bevor das Drehbuch fertig war.

Regisseur Renny Harlin überzeugte den Produzenten Mario Kassar, die Hauptrolle mit Geena Davis zu besetzen, da er mit ihr zum Zeitpunkt des Drehs liiert war. Das Paar drehte ebenfalls gemeinsam den Thriller Tödliche Weihnachten, bevor die Beziehung kurz darauf auseinanderbrach. Die sonstige Besetzung gestaltete sich als Sisyphos–Arbeit. Für die männliche Hauptrolle waren Keanu Reeves, Liam Neeson, Charlie Sheen, Jeff Bridges, Ralph Fiennes und Michael Keaton im Gespräch, welche jedoch alle ablehnten. Auch Michael Douglas wurde die Rolle angeboten, der jedoch mit der Begründung ablehnte, dass Geena Davis’ Rolle ihn zu sehr verdrängen würde.

Der eigentlich vorgesehene Kameramann Oliver Wood verletzte sich auf dem Set und brach sich den Knöchel. Er wurde durch Peter Levy ersetzt. Die Verletzung war so schwer, dass Wood auch sein nächstes Engagement, den Film Operation – Broken Arrow von John Woo, nicht durchführen konnte. Auch hier wurde er durch Levy ausgetauscht. Zu guter Letzt musste man einen eigentlich geplanten Gastauftritt Woods ebenfalls streichen und durch einen Komparsen ersetzen.

In einer Szene stürzt Geena Davis durch ein Fenster in die Zimmer eines Arkadenerkers. Während sie durch die Zimmer rennt, fährt unter den Arkaden die von Modine gelenkte Kutsche entlang. Davis springt aus dem Fenster nach draußen und landet im richtigen Moment sitzend neben Modine auf dem Kutschbock. Die Einlage wurde von beiden Schauspielern ohne Einsatz von Stuntleuten realisiert. Davis Sprung und die Landung auf der Kutsche waren zwei verschiedene Takes und wurden am Schneidetisch digital zu einer Aufnahme vereinigt: in dem einen Take springt sie aus dem Fenster und macht eine Rolle, in dem anderen Take sitzt Davis bereits auf der Kutsche.

Die Piratenbraut ging in die Kinogeschichte ein. Eine Zeit lang galt er laut Guinness-Buch der Rekorde als größter kommerzieller Flop des Filmgeschäfts. Bei geschätzten Produktionskosten von etwa 100 Millionen US-Dollar spielte der Streifen mit knapp 10 Millionen US-Dollar nur ungefähr zehn Prozent der Ausgaben ein. Diese Pleite war gleichzeitig der Anfang vom Ende des Produktionsunternehmens Carolco Pictures, das viele erfolgreiche Streifen wie Red Heat oder Die totale Erinnerung – Total Recall in Auftrag gegeben hatte. Durch den Flop mit Die Piratenbraut ging Carolco in Insolvenz. Ende 2005 wurde Die Piratenbraut als größter Flop der Filmgeschichte überholt: Stealth – Unter dem Radar machte Verluste von mehr als 99 Millionen US-Dollar.

Weblinks

Belege

  1. http://rogerebert.suntimes.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/19951222/REVIEWS/512220302/1023

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