- Dielmissen
-
Wappen Deutschlandkarte 51.9666666666679.6166666666667140Koordinaten: 51° 58′ N, 9° 37′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Holzminden Samtgemeinde: Eschershausen-Stadtoldendorf Höhe: 140 m ü. NN Fläche: 7,47 km² Einwohner: 832 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 111 Einwohner je km² Postleitzahl: 37633 Vorwahl: 05534 Kfz-Kennzeichen: HOL Gemeindeschlüssel: 03 2 55 010 Adresse der Verbandsverwaltung: Raabestr. 10
37632 EschershausenWebpräsenz: Bürgermeister: Theo Krause (CDU) Lage der Gemeinde Dielmissen im Landkreis Holzminden Dielmissen ist eine Gemeinde im nördlichen Landkreis Holzminden in Niedersachsen (Deutschland) und gehört zur Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Sanft eingebettet zwischen dem Ith und der dem Vogler vorgelagerten Erhebung des Tuchtberges liegt Dielmissen am Unterhang des Ith in der Ithbörde.
Im Osten und Süden grenzt Dielmissen an Lüerdissen, im Westen an Kirchbrak und im Norden an Halle.
Geschichte
Das heutige Dorfgebiet lag um 800 n. Chr. im Grenzgebiet der Gaue Tilithi und Wikanavelde. Der Gau Thilithi gehörte zu einem Teil des Stammgebietes der Sachsen.
Die Entstehung des Ortes ist in Dunkel gehüllt. Aber die Besiedlung wird erst in der zweiten Periode, die durch die Endungen -hausen (abgekürzt -sen), -heim, -dorf, -feld usw. gekennzeichnet ist, vor sich gegangen sein. Dass von 13 im Kreise Holzminden gelegenen Dörfern mit der Endung -sen neun allein in der Ithbörde, dem Amtsgerichtsbezirk Eschershausen (wohl nach dem Grafen Esiko einstmals Esikoshausen genannt) liegen, scheint für eine geschlossene Besiedlung ein sicherer Beweis zu sein. Da die Namen zumeist auf Privatbesitz hinweisen, ist anzunehmen, dass sie erst gegen Ende der Periode entstanden sind, denn Privatbesitz deutet auf eine spätere Zeit hin, aber schon vor Abschluss dieser Ortsnamensklasse (800 n. Chr.) angesiedelt wurden.
Die Ortschaft Dielmissen wurde erstmalig am 23. August 1151 urkundlich erwähnt und von 1194 bis 1401 gab es in in Nachbarorten eine ritterliche Familie „de Didilmissen” (von Dielmissen).[2]
Bis 1946 gehörte Dielmissen zum Freistaat Braunschweig und war dort Teil des Weser-Harz-Gebietes. 1996 lebten 899 Einwohner in der Gemeinde.
Etymologie
Es sind verschiedene Namensformen für den Ort bekannt:
- 1151 Thiedelmissen
- 1304-1324 Dedelmissen
- 1340 Didelmissen
- 1385-1397 Dydelmissen
- 1539 Digermessen
- 1542 Diedelmissen
- 1547-1568 Diermissen
- 1572 Dirmissen
- 1760 Dielmissen
Deutung: Heim eines Thiathelmi (Theothelm, Thiudhelm, Dietelm, Thiadelm), Thiudhelmes-husen, von hieraus ist die Entwicklung bis hin zu Dielmissen ohne größere Probleme erklärbar.
Heutzutage existiert der Nachname „Diermissen" in verschiedenen Ländern, wie z.B.: Costa Rica, USA, Kanada, El Salvador und Deutschland. Beispiele bekannter Namensträger:
- Johannes Diermissen (*1823 Lauenburg, †1893 Uetersen), war niederdeutscher Autor.
- Julius Friedrich Max Diermissen (*1870 Hamburg, † 1927 San José, Costa Rica, war Vize-Konsul des Deutschen Reiches von 1894 bis 1902 in Puntarenas, Costa Rica.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die romanische evangelische Dorfkirche „St. Nikolaus“ stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert. Sie besitzt im Inneren eine sehenswerte Ausstattung: ein Altarbild aus dem frühen 16. Jahrhundert, eine Renaissance-Kanzel, zahlreiche Apostelfiguren sowie eine neogotische Orgel. Neben der Kirche befindet sich eine stattliche Eiche. Seit 2010 wird die romanisch-evangelische Kirche zu Dielmissen renoviert, da sich aufgrund des schlechten Untergrundes das Gebäude drehte.
Die Katholischen Kirche St. Johannes musste 2004 in Dielmissen geschlossen werden und wurde verkauft und wird heute als Privathaus genutzt. Die über 40 Jahre alten Kirchenglocken „St. Hedwig“ und „St. Bonifatius“ werden im November 2008 einer Gemeinde nahe Encarnación in Paraguay vermacht.[3]
Im „Gasthaus Angerkrug“, einem alten Fachwerkbau, weilte 1801 Johann Wolfgang von Goethe.[4]
Wanderwege
Oberhalb von Dielmissen verläuft auf dem Ith-Kamm der Europäische Fernwanderweg E11 (Niederlande-Masuren).
Wirtschaft und Infrastruktur
In Dielmissen ist der „Wasserverband Ithbörde-Weserbergland“ beheimatet. Dieser ist für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den Samtgemeinden Eschershausen, Bodenwerder-Polle, Stadtoldendorf und Boffzen verantwortlich.
Quellen
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Karl Janicke, Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim und seiner Bischöfe, Nr.57
- ↑ Täglicher Anzeiger Holzminden (TAH) vom 20. Oktober 2008
- ↑ Renate Grumach: Goethe: Begegnungen Und Gespraeche, Band, Bände 1800-1805, 1985, S. 150
Weblinks
Commons: Dielmissen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis HolzmindenArholzen | Bevern | Bodenwerder | Boffzen | Brevörde | Deensen | Delligsen | Derental | Dielmissen | Eimen | Eschershausen | Fürstenberg | Golmbach | Halle | Hehlen | Heinade | Heinsen | Heyen | Holenberg | Holzen | Holzminden | Kirchbrak | Lauenförde | Lenne | Lüerdissen | Negenborn | Ottenstein | Pegestorf | Polle | Stadtoldendorf | Vahlbruch | Wangelnstedt
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Dielmissen — Dielmissen … Wikipedia
Dielmissen — Original name in latin Dielmissen Name in other language State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 51.97061 latitude 9.60669 altitude 141 Population 866 Date 2011 07 31 … Cities with a population over 1000 database
Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn-Gesellschaft — Vorwohle Emmerthaler Eisenbahn Kursbuchstrecke (DB): ex. 261, 212c (1962) Streckennummer (DB): 9180 Streckenlänge: 32,3 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 20 ‰ Höchstgeschwindigkeit: 40 km … Deutsch Wikipedia
Westerbrak — Wappen Deutschlandkarte Hilfe zu Wappen … Deutsch Wikipedia
Diermissen — Saltar a navegación, búsqueda Diermissen es un apellido alemán proveniente del dialecto denominado bajo alemán (Ostfälisches Altniederdeutsch) hablado por las tribus sajonas que se establecieron en el norte de lo que hoy es Alemania. Origen Su… … Wikipedia Español
Ith — f1 Ith Übersichtskarte: Ith und Hils in der Bildmitte Höchster Gipfel Lauensteiner Kopf (439 … Deutsch Wikipedia
Liste der Kirchen in der Landeskirche Hannovers — Die Liste der Kirchen in der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Hannovers ist alphabetisch nach Ortsnamen sortiert: A Achim Laurentiuskirche (Achim) Dorfkirche (Baden) Adelebsen Martinikirche (Adelebsen) Vitikirche (Erbsen) Adelheidsdorf… … Deutsch Wikipedia
Diermissen — is an old German surname that originated from the Ostfälisches Altniederdeutsch dialect spoken by the ancient Saxon tribes, who established in the territory that nowadays we denominate northern Germany. This surname comes from an old family (de… … Wikipedia
Buchhagen — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Diermissen — Johannes Diermissen Johannes Joachim August Friedrich Diermissen (* 3. August 1823 in Lauenburg; † 1893 in Uetersen) war niederdeutscher Autor und Volkskundler. Inhaltsverzeichnis … Deutsch Wikipedia