Diätickä

Diätickä
Dietikon
Wappen von Dietikon
Basisdaten
Kanton: Zürich
Bezirk: Dietikon
BFS-Nr.: 0243Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 8953
UN/LOCODE: CH DIE
Koordinaten: (672858 / 251005)47.4058298.403896388Koordinaten: 47° 24′ 21″ N, 8° 24′ 14″ O; CH1903: (672858 / 251005)
Höhe: 388 m ü. M.
Fläche: 9.33 km²
Einwohner: 22'526
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.dietikon.ch
Limmat und Kirche
Limmat und Kirche
Karte
Karte von Dietikon

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Dietikon (schweizerdeutsch: Diäticke) ist eine politische Gemeinde und Hauptort des gleichnamigen Bezirks des Kantons Zürich in der Schweiz.

Der Ort wurde mit der starken wirtschaftlichen Entwicklung des Limmattals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu einer Stadt in der Agglomeration Zürich, wobei durch die rege Bautätigkeit die beiden ehemals getrennten Ortschaften Dietikon Unterdorf und Dietikon Oberdorf zusammen wuchsen.

Dietikon ist nicht zu verwechseln mit der fast homophonen zürcherischen Gemeinde Dietlikon im Bezirk Bülach nordöstlich der Stadt Zürich.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Blasonierung

In Blau ein senkrechter, oben und unten in eine Lilie endigender silberner Stab

Geographie

Die Industriestadt Dietikon liegt westlich der Stadt Zürich auf 388 m ü. M. am Zusammenfluss von Reppisch und Limmat sowie an der Eisenbahnlinie von Zürich nach Baden. Hier und im Nachbarort Spreitenbach befindet sich auch der grosse Rangierbahnhof Limmattal. Ca. 25 % (2.3 km²) der Fläche sind Wald. Die grössten und bekanntesten heissen Honeret, Guggenbüehl und Röhrenmoos.

Honeret:

Der Honeret liegt auf einer Seitenmoräne des Linthgletschers. Es gibt darum über 200 markante Steine und bis zu 25 m² grosse Felsblöcke (Findlinge). Der Honeret und der Guggenbüehl-Wald sind nur durch eine Hauptstrasse voneinander getrennt. Im Wald gibt es ein paar Quellen, die die Bäche Tobelbach und Stoffelbach bilden und anschliessend in die Reppisch fliessen. Im Wald liegt die Forsthütte Lorenzhütte.

Guggenbüehl:

Der Guggenbüehl liegt ganz in Dietikon. Im Wald liegt der Weiher Giigelibode. Er hat weder Zu noch Abflüsse. Im Wald befindet sich ein Vita Parcours.

Gewässer

Wichtige Gewässer, die durch Dietikon fliessen sind die Limmat und ihr Nebenfluss Reppisch sowie den ca. 3 Kilometer langen Schäflibach und den Teischlibach. Der Schäflibach entsteht beim Zusammenlauf von Allmendbach und Stockacherbach und mündet in die Limmat. Der Teischlibach entspringt im Wald Röhrenmoos oberhalb von Dietikon und mündet ebenfalls in die Limmat. Der Marmoriweiher liegt in der Grunschen, einem Spiel- und Grillplatz. Der Marmoriweiher ist ein künstlicher Weiher, der für die Löschwasserversorgung der Feuerwehr angelegt wurde. Hierfür wurde bei der Grunschen ein Ablenkungskanal gebaut. Später diente der Weiher einer Marmorfabrik. Dies gab ihm den Namen.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1779 686
1836 1025
1850 1292
1900 2613
1910 4493
1950 7358
1960 14758
1970 22391
1980 22297
1990 21130
2000 21089
2002 21743
2003 21904
2004 21822
2007 22'497


39,7% der Bevölkerung sind Ausländer.

Anteil der Nationen am Ausländeranteil
Land Anteil
Italien 29%
Serbien 22%
Türkei 10%
Deutschland/Österreich 7%
Mazedonien 6%
Kroatien 4%
übriges Europa 15%
Übersee 11%

Persönlichkeiten

  • Bruno Weber (* 10. April 1931), Architekt und Bildhauer
  • Markus Notter (* 21. November 1960), Politiker und ehemaliger Stadtpräsident

Geschichte

Die Funden, die im Schächteli gemacht wurden, lassen den Schluss zu, dass die Gegend schon in der Jungsteinzeit (5500-2400 v. Chr.) besiedelt war. Die Besiedelung während der Bronzezeit kann mit den Funden der Gräber auf dem Hohneret und im ehemaligen Dorfzentrum nachgewiesen werden. Ebenso sind Gräber aus der Eisenzeit gefunden worden, die der Hallstatt- und La-Tène-Zeit-zugeschrieben werden können.

Ab 20 n. Chr bis um ca. 320 n. Chr befand sich ein grosser römischer Gutshof im Bereich des heutigen Stadtzentrums. Er umfasste mindestens eine Fläche von 13'000 Quadratmeter und hatte eine Ausdehnung von mindestens 212 x 600 Metern. Der Gutshof war von eine Mauerumgeben, dessen Höhe auf einen Meter geschätzt wird. Im südosten des Areals befand sich ein Villenbereich, dessen Ausdehnung Richtung Limmat unklar ist. Ebenso wird vermutet, dass an der Limmat eine Anlegestelle für Schiffe vorhanden war. Der Gutshof wurde in der Mitte des 3. Jahrhunderts von einem Feuer zu grossen Teil zerstört. Der Gutshof lag an der Römerstrasse vom Zürichsee über Baden nach Vindonissa.

Die Besiedelung im Frühmittelalter ist anhand von Gräbern aus dem 7. Jahrhundert nachgewissen. Anhand der Grubenhäuser, welche sich im Bereich der katholischen Kirche befanden, muss von einer kontinuierlichen Besiedelung seit dem 10. Jahrhundert ausgegangen werden. In der von Ortlieb geschriebenen Chronik von 1135 wird Dietikon erstmals urkundlich erwähnt. In der Chronik wird erwähnt, dass Kuno von Wülflingen um 1089 dem vom ihm gegründeten Kloster Zwiefalten auch «einen Viertel vom Dorf, Kirche und Limmatfischenz sowie Salland im ganzen 12 Huben» in Dietikon vermacht hat (siehe auch Bempflinger Vertrag). Hierbei ist Dietikon-Unterdorf gemeint, leider wird in vielen Quellen der Begriff Unterdorf weggelassen, und nur Dietikon-Oberdorf trägt den Unterscheidungszusatz. Das Kloster verkauft seinen Besitz in Dietikon schon 1096 der Gattin des Grafen Otto von Habsburg, also dem Geschlecht, das für kurze Zeit im Besitz des ganzen Dorfes war (Unter- und Oberdorf) und seinen gesamten Besitz an Grund und Boden in Dietikon (Unterdorf) und Schlieren 1259 dem Kloster Wettingen für 540 Mark verkaufte. Die Habsburger behielten aber die Grafschaftsreche (Hochgericht), den Zoll, das Patronat und die Vogtei der Kirche. Als Dienstherren der Habsburger bezogen die Ritter zu Schönenwerd die an der Limmat gelegene Burg Schönenwerd. Diese übten auch nach dem Verkauf Dietikons die Vogteirechte über Dietikon-Oberdorf aus, das damals als eigene Vogtei galt. Hier an der Reppisch besassen die Ritter einen ansehnlichen Grundbesitz. Dem Kloster Wettingen gelang es nach und nach, den verarmten Rittern auch die Besitztümer im Oberdorf abzukaufen. Die Vogteirechte beider Dietikons gelangten aber erst 1367 an das Kloster. Innerhalb gut eines Jahrhunderts gelang es dem Kloster ein annähernd geschlossenes Gebiet mit allen Rechten um Dietikon zu erwerben, so dass von einer Herrschaft Dietikon gesprochen werden kann. Das Kloster prägte in der Folge das Dorf. Als Rechtsnachfolger des säkularisierten Kloster verkaufte der Kanton Aargau den Kirchensatz zu Dietikon dem Stand Zürich. Der Vertrag darüber wurde am 3. und 17. März unterschreiben.[2] Erst nach der Reformation machte sich ein Einfluss Zürichs langsam bemerkbar.

Die Grafschaftsrechte, und damit das Hochgericht, waren anfänglich bei den Habsburgern, bis die Eidgenossen 1415 den Aargau eroberten. Bis 1798 gehörte Dietikon zur Landvogtei Baden und war somit ein Teil Grafschaft Baden und als Gemeine Herrschaft acht Orten (nach 1712 nur noch Zürich, Bern, Glarus). Nach dem Einmarsch der Franzosen wurde am 11. April 1798 der Kanton Baden der Helvetischen Republik gegründet, zu welcher auch Dietikon gehörte. Als die Helvetischen Republik am 10. März 1803 aufgelöst wurde, kam Dietikon als reformierter Ort zum Kanton Zürich. Zwischen 1815 und 1832 gehörte die Gemeinde dem Oberamt Zürich, ab 1832 dem Bezirk Zürich an. Am 1. Juli 1989 spaltete man den Bezirk Dietikon vom Bezirk Zürich ab, und ernannte Dietikon zum Bezirkshauptort.

Sehenswürdigkeiten

An der Limmat befindet sich die Ruinen der Wasserburg Schönenwerd.

Die katholische Kirche, welche zwischen 1924 und 1927 nach den Plänen von Adolf Gaudy erbaut wurde, ist das sichtbarte Bauwerk des heutige Stadtzentrum. Hinter der katholischen Kirche befindet sich das katholische Pfarrhaus (Bahnhofstrasse 4), das 1833 erbaut wurde.

Die reformierte Kirche wurde abseits des Dorfkerns erbaut. Sie liegt an der Kirchhalde und wurde zwischen 1924 und 1925 nach den Plänen von Emil Schäfer erbaut.

Ausserhalb

Das aus dem 12. Jahrhundert stammende Benediktinerinnenkloster Fahr ist eine Enklave des Kanton Aargaus und besitzt eine sehenswerte Klosterkirche aus den Jahren 1743 bis 1746

Verkehr

Seit dem Mittelalter führt die Strasse von Zürich nach Baden durch den Ortsteil Dietikon-Unterdorf. Sie folgt, soweit rekonstruierbar, der alten Römerstrasse, und überquert wie diese, hier die Reppisch. Zwischen 1840 und 1841 wurde die Hauptstrasse über den Mutschellen erbaut, die von Zürich nach Bremgarten führt. Seit 1847 besitzt die Gemeinde den Bahnhof Dietikon, wobei das erste Bahnhofsgebäude von 1847 erhalten geblieben ist. Mit der Eröffnung der Bremgarten-Dietikon-Bahn wurde dieser zu einem Umsteigebahnhof. Mit der Eröffnung der Autobahn A1 1970 wurde auch der Vollanschluss Dietikon erstellt.

Bilder

Politik

Stadtpräsident ist Otto Müller (FDP)

Städtepartnerschaften

Literatur

  • Karl Grunder, Kunstdenkmäler der Schweiz Band 88 "Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich Band IX "Der Bezirk Dietikon" Birkhäuser Verlag Basel 1997 ISBN 3-909164-57-9 S. 98-143

Einzelnachweise und Fussnoten

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. Zürcherische Finanzprotokolle 1838, im Staatsarchiv Zürich

Weblinks


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