EDDH

EDDH
Flughafen Hamburg
Hamburger Flughafen Terminal 2 – Abflugebene
Kenndaten
IATA-Code HAM
ICAO-Code EDDH
Flugplatztyp Verkehrsflughafen
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 8,5 km nördlich von Hamburg
Straße B 433
Bahn S-Bahn (S1)
Nahverkehr Bus 26, 39, 274, 292, 606,
„Kielius” und „Traveliner” (Autokraft)
Basisdaten
Eröffnung 1912
Betreiber Flughafen Hamburg GmbH
Fläche 570 ha
Terminals 2
Passagiere 12.840.000 (2008)
Luftfracht 77.173 Tonnen (2006)
Flug-
bewegungen
172.000 (2008)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
ca. 16 Millionen Passagiere (T1 & T2)
Beschäftigte ca. 1.700 direkt
ca. 12.500 sonstige
Start- und Landebahnen
05/23 3.250 m × 46 m Asphalt
15/33 3.666 m × 46 m Asphalt

Der Flughafen Hamburg (auch bezeichnet als Hamburg Airport oder Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel) ist der internationale Flughafen der Stadt Hamburg. Er ist der älteste und fünftgrößte Flughafen Deutschlands. Seit der Einweihung eines neuen Terminals am 25. Mai 2005 zählt der Flughafen Hamburg zu den modernsten Flughäfen Europas. 2008 nutzten 12.838.205 Passagiere den Hamburger Flughafen, was einer Zunahme des Passagieraufkommens von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.[1]

Inhaltsverzeichnis

Lage und Verkehrsanbindung

Lage in Hamburg

Der von der Flughafen Hamburg GmbH betriebene Flughafen liegt rund acht Kilometer nördlich der Stadtmitte Hamburgs und acht Kilometer südlich der Stadtmitte Norderstedts im Hamburger Stadtteil Fuhlsbüttel, zwischen den Ortskernen von Niendorf im Südwesten und Fuhlsbüttel im Osten.

Vom Zentrum Hamburgs aus ist der Flughafen mit dem ÖPNV innerhalb des HVVs mit der S-Bahn-Linie S1 zu erreichen. Die Linie S1 verbindet den Flughafen alle zehn Minuten unter anderem mit dem Hauptbahnhof, die Fahrzeit beträgt 25 Minuten.

Nachts wird der Flughafen in den Nächten der Werktage durch die Nachtbuslinie 606 an die Hamburger Innenstadt bzw. in den Wochenendnächten durch die Buslinie 274 an die dann im durchgehenden Nachtbetrieb fahrenden Schnellbahnlinien U1 und S1 am Bahnhof Ohlsdorf angebunden.

Die Autokraft betreibt zum Flughafen Hamburg Buslinien von und nach Lübeck („TraveLiner“) und Kiel („Kielius“).

Vom westlichen und nördlichen Schleswig-Holstein und dem nördlichen Niedersachsen ist der Flughafen für Autofahrer über die A 7 und den ausgebauten Ring 3 (B 433) gut zu erreichen, während Fluggäste aus Mecklenburg-Vorpommern und dem Osten Schleswig-Holsteins durch die Stadt fahren müssen.

Geschichte

Am 10. Januar 1911 wurde mit privaten Mitteln die Hamburger Luftschiffhallen GmbH (HLG) gegründet. Im Januar 1912 wurde der Luftschiffhafen auf rund 45 Hektar in Betrieb genommen. Zunächst wurde der Flughafen daher vor allem von Luftschiffen genutzt. 1913 wurde die Fläche auf rund 60 Hektar ausgedehnt, wobei der nördliche Bereich den Luftschiffen vorbehalten war, und die Flugzeuge nur den südöstlichen Teil nutzen konnten.

Im Ersten Weltkrieg wurde die Luftschiffhalle ausschließlich von den Militärs genutzt, bis die Luftschiffhalle 1916 durch ein Feuer zerstört und für die Militärs damit bedeutungslos wurde. Die HLG baute die Einrichtungen zwar wieder auf, musste diese jedoch aufgrund der Versailler Verträge wieder unbrauchbar machen.

Seinen Zweitnamen Hamburg Airport erhielt der Flughafen 1945 durch die britische Besatzungsmacht. Für die Zwecke der Berliner Luftbrücke wurde 1948 die erste Startbahn als Behelfsbahn eingerichtet. Als die Lufthansa 1955 den Flugbetrieb wieder aufnahm, war Hamburg ihr Heimatflughafen, bis Frankfurt diese Rolle übernahm. Deshalb ist die Zentrale von Lufthansa Technik heute immer noch in Hamburg beheimatet.

Mitte der 1960er Jahre wurde die Verlegung des Flughafens nach Heidmoor bei Kaltenkirchen angestrebt. Gründe dafür liegen einerseits in der massiven Umweltbelastung durch Fluglärm, der die Bevölkerung in Hamburg, Norderstedt, Quickborn und Hasloh ausgesetzt ist. Andererseits sind die Kapazitäten der beiden sich kreuzenden Start- und Landebahnen weitgehend erschöpft. Da der Flughafen mitten in dicht besiedelten Wohngebieten liegt, wäre der Bau einer weiteren Landebahn aufgrund der notwendigen Enteignungen etwa fünfmal so teuer wie ein kompletter neuer Flughafen. Weiterhin blockiert der Flughafen Fuhlsbüttel mehr als 500 Hektar innerstädtischer Baugrundstücke, die im Zuge des politischen Konzepts „Wachsende Stadt“ für Wohnungsbau und Gewerbe genutzt werden könnten.

In den letzten Jahren haben die Bestrebungen, den Flughafen nach Kaltenkirchen zu verlegen durch negative Erfahrungen mit stadtfernen Flughäfen und Veränderungen in der Verteilung der Großflughäfen im norddeutschen Raum auch von Seiten der Wirtschaft scharfen Widerspruch erhalten. Die vor allem auf Dienstleistungen ausgerichtete Wirtschaft in Hamburg ist auf einen schnell erreichbaren Stadt-Flughafen mit europäischen Verbindungen angewiesen. An einem weiteren primär interkontinental ausgerichteten Großflughafen besteht nach der Baugenehmigung für den zentralen Großflughafen in Berlin ohnehin kein Bedarf mehr. Eine baldige Realisierung der seit den 1960er Jahren laufenden Umzugsplanungen ist daher heute unwahrscheinlich.

Der 29. April 1985 ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Flughafens: Die Pan Am nahm täglich mit einer Boeing 747 den Interkontinentaldienst nach New York, John F. Kennedy International Airport auf.

Betreiber

Blick auf den Tower des Hamburger Flughafens
Von links nach rechts: Terminal 1, Baustelle Airport Plaza, Terminal 2
Befeuerung der Landebahn 23
Im Hintergrund: Die Silhouette der Hamburger Innenstadt
Bahnsteig des Bahnhofs Hamburg Airport einen Monat vor Betriebsaufnahme

Betreiber des Flughafens ist die Flughafen Hamburg GmbH. Die Gesellschaft gehört zu 51 Prozent der Freien und Hansestadt Hamburg und zu 49 Prozent der Hochtief AirPort, einer Tochtergesellschaft des internationalen Baudienstleisters Hochtief.

Kapazität und Sicherheit

Nach der Eröffnung des neuen Terminal 1 verfügt der Flughafen Hamburg über eine Jahreskapazität von 15 bis 16 Millionen Passagieren.

Die fast 13 Millionen Passagiere im Jahr 2007 wurden durch über 173.500 An- und Abflüge transportiert. Gleichzeitig können 53 Flugzeuge abgefertigt werden. Die beiden sich kreuzenden Start- und Landebahnen lassen maximal 48 Starts und Landungen pro Stunde zu.

Von 23:00 bis 5:50 Uhr herrschen Nachtflugbeschränkungen, 2007 gab es 456 Ausnahmegenehmigungen für den Zeitraum von 00:00 bis 6:00 Uhr, von denen etwa 300 auf Postmaschinen entfielen. Die Post hat die Einstellung dieser Flüge für Ende März 2008 angekündigt.[2] Insgesamt stieg die Zahl der gezählten Flüge innerhalb der Nachtflugbeschränkung an, im Jahr 2007 fanden insgesamt 1438 Flüge während dieser Zeit statt (im Jahre 2006 waren es noch 1365 Flüge).[3]

Ein Hauptkritikpunkt an der Sicherheit des Flughafens Hamburg sind die dicht bebauten Einflugschneisen.

Die Instrumentenlandeeinrichtungen auf dem Flughafen selbst entsprechen dem Standard, allerdings verfügt die Landebahn 33 nur über einen Landekurssender und kein vollständiges Instrumentenlandesystem (ILS). Ein Präzisionsanflug bedeutet jedoch, dass neben dem Landekurssender (LOC) auch ein Gleitwegsender (GP) sowie ein Outer- und Mittelmarker vorhanden sein müssen. Alternativ für die beiden Marker kann ein frequenzgepaartes DME eingesetzt werden.

Ausbau

Mit dem zwischen den Jahren 1990 bis 1993 gebauten Terminal 4 (heute Terminal 2) startete Hamburg Airport das umfangreiche Ausbauprogramm „HAM21“. Die etwa 500 Meter lange Pier machte aber die Andockpunkte der Terminals 2 und 3 zunichte. Terminal 2 wurde geschlossen und als Überdachung für den Weg von Terminal 1 (Charter) zu Terminal 3 benutzt. Terminal 3 selber wurde nur noch für Busgates benutzt. Ab 2001 wurde das Terminal 2 abgerissen und moderner neugebaut. Am 25. Mai 2005 wurde das Terminal eingeweiht und erhielt die Bezeichnung Terminal 1. In diesem Zusammenhang wurde das Terminal 4 in Terminal 2 umbenannt und dient jetzt überwiegend für Flüge der Lufthansa und Star Alliance, sowie den Lufthansa verbundenen Airlines Germanwings und Condor. Das ehemalige Terminal 1 (Charterterminal) im Norden des Areals wurde geschlossen und wird für Veranstaltungen vermietet. Das ehemalige Terminal 3 wurde für den Bau einer neuen Airport Plaza abgerissen. Die Airport Plaza befindet sich zwischen den beiden neuen Terminals 1 und 2, sie ist ein Shopping- und Gastronomiebereich für Passagiere. Die Plaza gehört zum Sicherheitsbereich, somit bleibt der Besuch eingecheckten Passagieren vorbehalten. Im Gebäude der Airport Plaza ist seit dem 4. Dezember 2008 zudem die zentrale Sicherheitskontrollstelle eingerichtet, die die bisherigen Kontrollstellen in den Terminals ersetzt. Nach der Eröffnung am 11. Dezember 2008 ist zudem die Flughafen-S-Bahn am 12. Dezember 2008 in Betrieb gegangen. Für das Jahr 2009 ist die Eröffnung eines neuen Airport-Hotels mit bis zu 270 Zimmern geplant, das von der Hotelkette Radisson SAS betrieben wird.

Standortwettbewerb

Im Einzugsbereich des Flughafens Hamburg befinden sich außerdem

  • der Flughafen Lübeck an der A 1/A 20. Ryanair nennt diesen Flughafen Hamburg (Lübeck)
  • der Flughafen Bremen, der ebenfalls von Ryanair angeflogen wird und dieser auch als Basis dient
  • der Flughafen Hannover-Langenhagen, rund 90 Autominuten südlich von Hamburg gelegen, ist wegen seiner guten Verkehrsanbindung insbesondere im Urlauberverkehr sowie für den südlichen Teil der Metropolregion Hamburg eine Alternative

Verkehrszahlen

Jahr Fluggastaufkommen Flugbewegungen Umsatz
2008 12.840.000 172.065
2007 12.780.509 173.500 234,2 Mio. €
2006 11.954.560 168.395 223 Mio. €
2005 10.677.268 156.128 203 Mio. €
2004 9.893.703 151.434 199 Mio. €
2003 9.529.924 149.366 187 Mio. €
2002 8.946.505 150.271 184 Mio. €
2001 9.490.432 158.569 192 Mio. €
2000 9.949.269 164.932 198 Mio. €
1990 6.861.255 141.042
1980 4.558.939 100.279
1970 3.138.467 89.788
1960 935.213 53.951

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.airport.de
  2. http://www.abendblatt.de/daten/2008/02/14/847710.html
  3. http://www.abendblatt.de/daten/2008/05/27/886099.html

Weblinks


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