- Emmen LU
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LU ist das Kürzel für den Kanton Luzern in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Emmen zu vermeiden. Emmen Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Luzern Amt: Hochdorf Gemeindenummer: 1024 Postleitzahl: 6020+6032 UN/LOCODE: CH EMM (Emmen)
CH EBC (Emmenbrücke)
Koordinaten: (665417 / 214412)47.0774998.300003427Koordinaten: 47° 4′ 39″ N, 8° 18′ 0″ O; CH1903: (665417 / 214412) Höhe: 427 m ü. M. Fläche: 20.37 km² Einwohner: [1] 27'850 (31. Dezember 2009)Website: www.emmen.ch Karte Emmen ist eine politische Gemeinde im Amt Hochdorf des Kantons Luzern in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Gemeinde ist ein Vorort von Luzern. Sie liegt zwischen (von West nach Ost) Luzern im Südwesten und Süden, Ebikon im Süden, Buchrain im Osten, Eschenbach LU und Rothenburg im Norden und Neuenkirch im Nordwesten.
Emmen besteht aus den beiden Ortsteilen Emmen und Emmenbrücke. Der erstere liegt im Reusstal - der letztere grossteils in einer welligen Hochebene, minderheitlich (die unteren Quartiere) ebenfalls im Reusstal. Emmen-Dorf besteht aus den Teilen (Ober-)Dorf und Unterdorf (im Nordosten anschliessend). Zum Ortsteil Emmen, welcher der historische Siedlungsschwerpunkt ist, gehören noch die Weiler Rottertswil (452 m.ü.M.;2,6 km nördlich des Dorfs) , Waltwil (421 m.ü.M.;3 km nordöstlich) und Waldibrücke (422 m.ü.M.;3,9 km nordöstlich) - sowie das Industriegebiet Emmenfeld/Hasli/Buholz zwischen Emmen-Dorf und Waltwil. Wegen des Flugplatzes ist die Ebene Emmenfeld/Haslifeld, ausser den Industriezonen, unverbaut. Zwischen Buholz und der Reuss liegt ein grösseres Waldgebiet – der Obere Schiltwald – und zwischen Waldibrücke und der Reuss der Untere Schiltwald. Durch die industrielle Ansiedlung entstanden im Ortsteil Emmenbrücke die ersten grösseren Wohngebiete. Mittlerweile hat Emmenbrücke den Ortsteil Emmen in Sachen Einwohnern weit hinter sich gelassen, breitet sich weiter aus und schluckt ehemals landwirtschaftliche Zonen. Vor allem in den Gebieten westlich von Gerliswil entstanden am südwärts gerichteten Hang neue Wohnsiedlungen, die immer noch grösser werden (Erlen, Neuhof). Die Kleine Emme, die im Gebiet Ibach von links in die Reuss einmündet, bildet die Grenze zwischen dem Luzerner Quartier Reussbühl und Emmenbrücke. Einziges grösseres Waldgebiet im Ortsteil Emmenbrücke ist der Riffigwald. Der gesamte Nordwesten der Gemeinde ist ländlich geprägt mit zahlreichen Häusergruppen und Einzelgehöften. Durch dieses Gebiet fliesst von West nach Ost der (Hellbühler-) Rotbach, welcher auf einigen Kilometern Länge die Nordgrenze zwischen Emmen und Rothenburg LU bildet. Von der gesamten Gemeindefläche von über 20 km² werden 46,6% landwirtschaftlich genutzt. Ausserdem bedecken Wald und Gehölz 18,2% der Ortschaft und ein Drittel (wachsend) ist Siedlungsfläche.
Emmen grenzt an Buchrain, Ebikon, Eschenbach, Luzern, Neuenkirch und Rothenburg.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1798 1'330 1837 1'513 1850 1'764 1860 1'832 1870 1'948 1880 2'235 1888 2'484 1900 3'162 1910 4'229 1920 5'024 1930 7'905 1941 8'716 1950 11'065 1960 16'856 1970 22'040 1980 22'392 1990 25'407 2000 26'885 2002 27'000 2004 26'895 Zwischen 1798 und 1870 wuchs die Einwohnerzahl zwar stetig, aber nicht in Riesenschritten. Danach folgte ein hundertjähriger starker Wachstumsschub. Bereits 1950 war die Marke von 10'000 Einwohnern überschritten. Zwischen 1970 und 1980 stagnierte die Bevölkerung. Der Grund ist in der Rückwanderung eines Teils der ausländischen Bevölkerung in ihr Heimatland infolge der Wirtschaftskrise nach dem Erdölschock zu sehen (viele Betriebe der starken Industriebranche bauten in dieser Zeit Stellen ab). In den 1980er Jahren erfolgte der letzte grosse Bevölkerungsschub. Seit dem Jahr 2000 stagniert die Einwohnerzahl. Emmen ist nach der Stadt Luzern die Gemeinde mit den meisten Einwohnern im Kanton Luzern.
Sprachen
Die Bewohner benutzen als Umgangssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 81,57% Deutsch, 5,01% Serbokroatisch und 3,91% Italienisch als Hauptsprache an. Weiter gibt es zahlreiche Personen, welche Spanisch, Portugiesisch, Türkisch, Tamilisch und Kurdisch besser oder gleich gut wie Deutsch beherrschen. Grosse Teile der Secondos (Kinder der Einwanderer) sind zweisprachig (Muttersprache der Eltern und Deutsch).
Religionen - Konfessionen
Seit jeher gehört die Mehrheit der Einwohner von Emmen der römisch-katholischen Kirche an. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies etwas gemildert. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Situation folgendermassen aus: Es sind 64,17% römisch-katholische, 12,71% evangelisch-reformierte und 4,60% orthodoxe Christen. Daneben gibt es 6,87% Muslime, 6,52% Konfessionslose und 0,85% Mitglieder anderer nichtchristlicher Glaubensgemeinschaften.
- Orthodoxe: meist Serben, Montenegriner und Mazedonier; daneben Griechen
- Muslime: mehrheitlich Albaner; viele Bosnier, Türken und Kurden; einige Araber und Berber
- übrige Nichtchristen: fast ausschliesslich Hindus (Tamilen aus Sri Lanka)
Emmen und die Emigranten
In Emmen siedelten zahlreiche kleinere und grössere Industriebetriebe an. Bereits um die Jahrhundertwende entstand so ein bedeutendes Industriezentrum, dessen Wachstum ein immer grösserer Bedarf an Arbeitskräften erforderte, welcher erst durch Abwanderung der Landbevölkerung und später durch Emigranten gedeckt wurde. Ende 2006 waren von den 27'007 Einwohnern 18'864 Schweizer und 8'143 (=30,2%) Ausländer. Da in verschiedenen Quartieren der Ausländeranteil noch weit höher liegt - teilweise über 50% - kam es in den vergangenen Jahren zu Problemen zwischen Schweizern und Ausländern. So wurde Einbürgerungswilligen aus dem früheren Jugoslawien in Volksabstimmungen das Schweizer Bürgerrecht verweigert. Emmen machte in der ganzen Schweiz negative Schlagzeilen mit dieser Einbürgerungspraxis und das Bundesgericht verurteilte sie in einem Entscheid aus dem Jahr 2003 als diskriminierend. Im Februar 2005 entschieden mit 68.4% Ja-Stimmen die Stimmberechtigten, dass in Zukunft eine Kommission über Einbürgerungsgesuche entscheiden soll.
Verkehr
Die Gemeinde Emmen liegt an einer europäischen Nord-Süd Achse, auf dem Gemeindegebiet kreuzen sich die Autobahnen A2/E35 und die A14. Der wichtigste Verkehrsknoten der Gemeinde, der Seetalplatz, ist durch den motorisierten Individualverkehr häufig überlastet.
Emmen ist durch die Linien S18 und S9 (Seetalbahn) der S-Bahn Luzern erschlossen. Emmenbrücke hat insgesamt vier Bahnhöfe, Emmenbrücke, Emmenbrücke Gersag, Waldibrücke und Rothenburg Dorf. Viele denken, dass der Bahnhof Rothenburg Dorf in Rothenburg liegt; das ist aber falsch. Der Bahnhof liegt noch auf der Seite des Kapfquartiers, das zu Emmenbrücke gehört. Verschiedene Verkehrsunternehmen verbinden die Gemeinde mit der Stadt Luzern und dem Luzerner Hinterland, darunter auch die Verkehrsbetriebe Luzern mit der Linie 2 des Trolleybus Luzern. Innerhalb der Gemeinde verkehren Ortsbusse auf fünf verschiedenen Linien.
Wirtschaft
Einer der wichtigsten und grösster Arbeitgeber der Gemeinde Emmen ist der Militärflugplatz Emmen (ICAO Code LSME, IATA Code EML) der Schweizer Luftwaffe. Hier befindet sich neben dem Flugzeugwerk auch die Schweizer Kunstflugstaffel "Patrouille Suisse". Der Flugplatz bietet etwa 1400 Arbeitsplätze und wird im Rahmen des Stationierungskonzepts der Armee auch weiterhin als Trainings-, Ausweich-, Transport- und Werksflugplatz bestehen. Ebenso ist hier der Hauptsitz der mit der Luftwaffe eng verbundenen RUAG Aerospace. Eine grosse Bedeutung hat auch der Stahlproduzent Swiss Steel AG sowie die Schweizer Grossmolkerei Emmi. Die Eidgenössischen Konstruktionswerkstätten hatten einen Standort in Emmen.
Viertel und Quartiere
Emmen Nord
Sonnenplatz, Sprengi, Kapf, Chörbli, Riffig, Listrig, Erlen, Neuhof, Schönbühl, Wolfisbühl, Alp, Untere Obere Wiese und die Gerliswilstrasse
Emmen Süd
Seetalplatz, Krauerstrasse, Gersag, Central, Herdschwand, Emmencenter, Mooshüsli und ein Teil des Industriegebietes.
Geschichte
Emmen wird als Emau erstmals in einem Schreiben von König Lothar erwähnt. Darin bestätigte er die Unterstellung von fünf freien Männern unter die Herrschaft des Klosters im Hof in Luzern. Das Kloster Murbach im Elsass übte jahrhundertelang die Herrschaft aus. Im Jahre 1291 kam die Gemeinde unter die Herrschaft der Habsburger. Diese verloren Emmen nach der Schlacht bei Sempach im Jahr 1386. Seitdem gehört Emmen zu Luzern. Bis 1798 war die Gemeinde Teil des Amts Rothenburg. Auch die Emmer beteiligten sich am Bauernkrieg von 1653. Von 1798 bis 1803 gehörte Emmen zum Distrikt Luzern. Der heutige Ortsteil Rottertswil allerdings gehörte zum Distrikt Hochdorf. Seit 1803 ist Emmen dem Amt Hochdorf zugeteilt und dessen einwohnerstärkste Gemeinde. Der Gemeindeteil Rottertswil kam erst 1814 zu Emmen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Mario Bühler (* 1992), Fussballspieler
- Kurt Koch (* 1960), Kurienkardinal und ehemaliger Bischof von Basel
- Xaver Kurmann (* 1948), Radrennfahrer
Mit der Gemeinde verbunden
- Fabienne Louves (* 1986), Sängerin
Weblinks
Commons: Emmen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website der Gemeinde Emmen
- Gemeindeprofil auf der Website des Kantons
- Emmen im Historischen Lexikon der Schweiz
- Emmenbrücke im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
Politische Gemeinden im Amt HochdorfAesch | Altwis | Ballwil | Emmen | Ermensee | Eschenbach | Hitzkirch | Hochdorf | Hohenrain | Inwil | Rain | Römerswil | Rothenburg | Schongau
Kanton Luzern | Ämter des Kantons Luzern | Gemeinden des Kantons Luzern
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