- Maximilian von Weichs
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Maximilian Maria Joseph Karl Gabriel Lamoral Reichsfreiherr von und zu Weichs an der Glon (* 12. November 1881 in Dessau; † 27. September 1954 auf Burg Rösberg in Bornheim-Rösberg) war ein deutscher Heeresoffizier (seit 1943 Generalfeldmarschall) und während des Zweiten Weltkrieges Armee- und Heeresgruppenoberbefehlshaber.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kaiserreich und Erster Weltkrieg
Weichs trat im Jahr 1900 in das bayerische 2. Schwere Reiter-Regiment in Landshut ein. Dort stieg er bis zum Oberleutnant auf und war von 1905 bis 1908 als Regimentsadjutant eingesetzt.
Nachdem Weichs in München die Equitationsanstalt (Reitschule) und die bayerische Militärakademie besuchte hatte, wurde er in die Zentralstelle des bayerischen Generalstabs versetzt. 1914 erfolgte die Ernennung zum Rittmeister.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges war Weichs als Ordonnanzoffizier im Stab der bayerischen Kavallerie-Division eingesetzt und bereits im Oktober 1914 wurde er zum Adjutanten der bayerischen 4. Kavallerie-Brigade ernannt. 1915 wurde Weichs Ib der 5. Infanterie-Division, bei Kriegsende 1918 war er im Stab des Würzburger Armee-Korps eingesetzt.
Weimarer Republik
Nach Abschluss des Versailler Vertrags war Weichs im Stab der 23. Brigade eingesetzt und seit 1920 war er drei Jahre lang Generalstabsoffizier bei der 3. Kavallerie-Division in Kassel. 1923 wurde Weichs, zwischenzeitlich zum Major befördert, Eskadronchef beim Reiter-Regiment 18 in Stuttgart-Cannstatt. Anschließend war er bis Ende Januar 1928 als Taktiklehrer an der Infanterieschule in Ohrdruf eingesetzt.
Ab 1. Februar 1928 war Weichs als Oberstleutnant Regiments-Kommandeur des Reiterregiments 18. Mit dem 1. März 1930 wurde er Chef des Stabes der 1. Kavallerie-Division in Frankfurt (Oder). Am 1. November desselben Jahres wurde er zum Oberst ernannt.
Zeit des Nationalsozialismus
Vorkriegszeit
Nachdem Weichs am 1. April 1933 zum Generalmajor sowie gleichzeitig zum Infanterieführer III in Potsdam ernannt wurde, erfolgte bereits im Oktober 1933 die Ernennung zum Kommandeur der 3. Kavallerie-Division in Weimar.
1935 wurde unter Weichs' Leitung begonnen, die 3. Kavallerie-Division zur 1. Panzer-Division umzubilden. Weichs wurde im April 1935 zum Generalleutnant befördert, eineinhalb Jahre später zum General der Kavallerie und nach einem weiteren Jahr am 12. Oktober 1937 zum Kommandierenden General des XIII. Armeekorps in Nürnberg.
Im Frühjahr 1939 war Weichs mit seinem Korps an der Besetzung der Rest-Tschechoslowakei beteiligt.
Zweiter Weltkrieg
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges während des Polenfeldzuges war Weichs weiterhin Kommandierender General des XIII. Armeekorps und nahm in dieser Stellung an der Eroberung Warschaus teil. Im Oktober 1939 wurde er zum Oberbefehlshaber der 2. Armee ernannt und nahm am Frankreichfeldzug teil. Nach Abschluss der Kampfhandlungen wurde Weichs am 19. Juli 1940 zum Generaloberst befördert.
Mit der 2. Armee nahm Weichs dann ab dem 10. April 1941 am Balkanfeldzug teil und nahm am 16. April die Kapitulation der jugoslawischen Armee entgegen.
Bei Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion am 22. Juni 1941 waren Weichs und seine 2. Armee im Verband der Heeresgruppe Mitte eingesetzt. Für die Schlacht um Kiew wurden Weichs' Armee und die Panzergruppe 2 zeitweilig nach Süden abgedreht. Im Juni 1942 wurde Weichs zum Oberbefehlshaber einer nach ihm benannten Armeegruppe ernannt, die den Auftrag erhielt, Woronesch einzunehmen. Mitte Juli 1942 übernahm er anstelle des abgesetzten Fedor von Bock die Führung der neu gebildeten Heeresgruppe B, mit der er die Operation Braunschweig, den Vorstoß nach Stalingrad, durchführen sollte. Nach den Erfolgen der sowjetischen Operation Uranus im November bildete der südliche Teil seiner Heeresgruppe die neue Heeresgruppe Don. Im Winter 1942/43 durchgeführte Gegenoffensiven der Roten Armee führten praktisch zur Zerschlagung und Auflösung seiner Heeresgruppe. Am 1. Februar 1943 wurde Weichs dennoch zum Generalfeldmarschall ernannt und im Juli 1943 in die „Führerreserve“ versetzt.
Kurz darauf, im August 1943 wurde Weichs jedoch reaktiviert und zum Oberbefehlshaber Südost und gleichzeitig zum OB der Heeresgruppe F ernannt. Im Herbst 1944 organisierte Weichs die Räumung Griechenlands und Jugoslawiens von deutschen Truppen während der sowjetischen Belgrader Operation entgegen den Befehlen Hitlers, indem er planmäßige Rückzugsbewegungen in den Lagemeldungen an das OKW als durch feindliche Angriffe bedingt darstellte.
Am 25. März 1945 wurde Weichs endgültig in die „Führerreserve“ versetzt und am 2. Mai 1945 von amerikanischen Einheiten in Ettal in Bayern gefangengenommen.
Im Südostprozess wurde Weichs zuerst angeklagt, dann aber aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands aus der Haft entlassen und nicht verurteilt.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse[1]
- Bayerischer Militärverdienstorden IV. Klasse mit Schwertern [1]
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub[2]
- Ritterkreuz am 29. Juni 1940
- Eichenlaub am 5. Februar 1945 (731. Verleihung)
- Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42
Siehe auch
Literatur
- Friedrich-Christian Stahl: Generalfeldmarschall Maximilian Freiherr von und zu Weichs an der Glon. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende. Band 2. Primus, Darmstadt 1998, ISBN 3-89678-089-1, S. 276–282.
Weblinks
Commons: Maximilian von Weichs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Robert Thoms: Tabellarischer Lebenslauf von Maximilian Freiherr von Weichs im LeMO (DHM und HdG)
Einzelnachweise
- ↑ a b Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Mittler & Sohn, Berlin, S. 113
- ↑ Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 772
Generalfeldmarschälle
Werner von Blomberg | Hermann Göring | Walther von Brauchitsch | Albert Kesselring | Wilhelm Keitel | Günther von Kluge | Wilhelm Ritter von Leeb | Fedor von Bock | Wilhelm List | Erwin von Witzleben | Walter von Reichenau | Erhard Milch | Hugo Sperrle | Gerd von Rundstedt | Erwin Rommel | Georg von Küchler | Erich von Manstein | Friedrich Paulus | Ewald von Kleist | Maximilian von Weichs | Ernst Busch | Wolfram Freiherr von Richthofen | Walter Model | Ferdinand Schörner | Robert Ritter von Greim | Eduard Freiherr von Böhm-Ermolli (ehrenhalber)
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