- Essen-Schuir
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Schuir
Stadtteil von EssenBasisdaten Fläche 6,72 km² Einwohner 1508 (31. März 2011) Bevölkerungsdichte 224,4 Einwohner/km² Koordinaten 51° 23′ 17″ N, 6° 57′ 49″ O51.3880555555566.9636111111111106Koordinaten: 51° 23′ 17″ N, 6° 57′ 49″ O Höhe 106 m Eingemeindung 1. Apr. 1915 Räumliche Zuordnung Postleitzahlen 45133, 45239 Stadtteilnummer 27 Bezirk Stadtbezirk IX Werden/Kettwig/Bredeney Bild Der Blick über Schuir in Richtung Werden
Quelle: Statistik der Stadt Essen Der Essener Stadtteil Schuir [ʃyːɐ] im Stadtbezirk IX Werden/Kettwig/Bredeney ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt und der bevölkerungsärmste Stadtteil Essens. Die meisten Einwohner wohnen direkt an der Grenze zu Essen-Bredeney in der einzigen Schuirer Wohnsiedlung. Schuir liegt nördlich der Ruhr zwischen den Stadtteilen Haarzopf im Nordwesten, Bredeney im Nordosten, Werden im Südosten und Kettwig im Südwesten.
Inhaltsverzeichnis
Charakter
Trotz überwiegender Landwirtschaft sind in Schuir auch einige Unternehmen ansässig, so auch die Hauptverwaltung von Arcandor.[1] In Schuir angesiedelt sind darüber hinaus eine Dienststelle des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) und das Wetteramt Essen.
Zudem befindet sich hier das Mutterhaus (Kloster) des Ordens der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth. Der 1843 gegründete Orden eröffnete das erste Essener Krankenhaus im Kapuzinerkloster Essen. Das Elisabeth-Krankenhaus ist zu einem modernen Krankenhaus geworden, heute jedoch in Essen-Huttrop.
Von der 1969 gegründeten Walter-Hohmann-Sternwarte, teils im Gebäude der ehemaligen katholischen Schuirer Schule gelegen, sind bereits einige Kleinplaneten entdeckt worden. Auf dem im Jahre 1800 errichteten Dreiseitenhof, dem heutigen Rutherhof, wird eine Straußenfarm betrieben. Auf den ländlichen Flächen haben sich dazu knapp ein Dutzend Reiterhöfe angesiedelt.
Verkehrstechnisch erschlossen ist Schuir vor allem durch die A 52 an der Nordwestgrenze Schuirs, die mit der in Schuir gelegenen Anschlussstelle „Essen-Kettwig“ eine direkte Zufahrtsmöglichkeit bietet. Parallel zur A 52 verläuft die Meisenburgstraße, welche über Schuir Bredeney mit Kettwig verbindet, die zweite für den Stadtteil bedeutende Straße ist der Schuirweg, der von der Meisenburgstraße zum Ruhrtal nach Werden führt. ÖPNV-Anschluss bilden die Linien 142 (tagsüber) und NE13 (nachts) der EVAG, die über die Meisenburgstraße fahren.[2]
Geschichte
Funde beweisen, dass schon seit der Steinzeit hier Menschen siedelten. Schuir wurde erstmals gegen 800 n. Chr. als Ortschaft Wallney erwähnt. Die Namensherkunft von Wallney, auch Walleney, bezeichnete vermutlich eine runde wellige Aue. Der Name Schuir ist vermutlich aus dem Scheuer, dem Schutzdach, entstanden. Es tritt die Bezeichnung ten Schuiren, zu den Scheuern, Schuren, auf. Zudem wurde 1296 ein Ritter Evert von Schuren erwähnt. Gegenüber dem unter Denkmalschutz stehenden Haus Schuir, am heutigen Schuirweg, gab es noch bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts die Ruine der alten Burg, die der Wahlabt von Werden, Heinrich VI. Dücker (1646–1667), zur Hälfte erwarb. Schuir gehörte zur Abtei Werden und diente den Mönchen als Sommersitz. Auf dem Galgenhügel, in der Nähe des Wetteramtes, fand 1768 die letzte Hinrichtung statt.
Wappen
Blasonierung: Gespalten in Schwarz und Silber (Weiß) und dreimal geteilt. Das Wappen führten die Herren von Schuir. [3]
Gebietszugehörigkeiten
Bis zur Säkularisation 1803 durch Napoleon gehörten die Schuirer Gehöfte zum Stift Werden. Die seit dem 3. April 1875 bestehende Gemeinde Schuir wurde am 1. September 1902 zusammen mit Bredeney von der Landbürgermeisterei Kettwig abgetrennt und zur eigenen Bürgermeisterei erklärt. Bis zur Eingemeindung wurden diese Honnschaften vom Rathaus in Bredeney verwaltet. Am 1. April 1915 wurde Schuir zur Stadt Essen eingemeindet.[4]
Schuirer Schulen
1676 wurde erstmals die evangelische Schule An der Pierburg als eine Heck- und Winkelschule erwähnt. Zuvor mussten die Kinder den weiten Weg nach Kettwig in Kauf nehmen. 1968 wurde der Schulbetrieb eingestellt.
Die Gründung der alten katholischen Schuirer Schule am Est an der Wallneyer Straße geht auf das Jahr 1750 zurück. Teile des noch heute bestehenden Schulgebäudes gehen auf das Jahr 1830 zurück. Die Bauern aus der Umgebung wendeten sich damals an den Abt von Werden, der ihnen behilflich sein sollte, für ihre Kinder eine Schule zu bauen. Diese hatten früher einen weiten Schulweg bis nach Werden. Der Abt stellte das Baumaterial und die Bauern stellten die Arbeitskräfte für die Errichtung der Schule. Bis zu etwa 180 Kinder besuchten diese zweiklassige Schule, die 1939 aufgelöst wurde, danach als Wohnhaus diente und heute Räume der Walter-Hohmann-Sternwarte beherbergt.
Einzelnachweise
- ↑ Stadtteilprofil auf der Website der Stadt Essen [1] - zuletzt abgerufen am 25. August 2009
- ↑ Essener Verkehrs-AG
- ↑ Vgl. dazu Johann Rainer Busch: Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile“ Essen 2009, S. 110
- ↑ Informationen aus: Wulf Mämpel: Die „Schuirschen“ hängen an ihrer grünen Scholle, in: WAZ, Ausgabe vom 13. Juli 2005, Lokalteil Essen
Weblinks
- Stadtteilportrait der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung WAZ - zuletzt abgerufen am 25. August 2009
- Baudenkmäler in Schuir - Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen - zuletzt abgerufen am 25. August 2009
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