- Essen-Stadtwald
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Stadtwald
Stadtteil von EssenBasisdaten Fläche 4,14 km² Einwohner 10.036 (31. März 2011) Bevölkerungsdichte 2424 Einwohner/km² Koordinaten 51° 25′ 15″ N, 7° 1′ 27″ O51.4208333333337.0241666666667122Koordinaten: 51° 25′ 15″ N, 7° 1′ 27″ O Höhe 122 m Eingemeindung 1. Apr. 1910 Räumliche Zuordnung Postleitzahlen 45133, 45134 Stadtteilnummer 14 Bezirk Stadtbezirk II Rüttenscheid/Bergerhausen/ Rellinghausen/Stadtwald Bild Blick von Nordwesten auf Essen-Stadtwald, vorn links der Stadtwaldplatz
Quelle: Statistik der Stadt Essen Essen-Stadtwald ist ein südlich der Innenstadt gelegener Stadtteil der Stadt Essen. Er liegt nördlich des Baldeneysees auf den Ruhrhöhen, wird dominiert von Wald- und Grünflächen und dient vor allem als Wohngebiet. Stadtwald grenzt von Norden im Uhrzeigersinn an die folgenden Essener Stadtteile: Rüttenscheid, Bergerhausen, Rellinghausen, Heisingen und Bredeney.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Stadtwald hat seine Wurzeln in der Landwirtschaft. Als Kornkammer des Stifts Rellinghausen gehörte das heutige Gebiet von Stadtwald bis zur gemeinsamen Eingemeindung nach Essen im April 1910 zu Rellinghausen. Einige Namen alter Höfe und Kotten sind in Form von Straßen- oder Gaststättennamen erhalten geblieben, wie Leveringstraße, Kellermanns Busch, Kleppes Feld, Gebrandenhof. An der Vittinghoffstraße liegt mit Haus Vittinghoff das Bodendenkmal einer mittelalterlichen Wasserburg, einer sogenannten Motte. Laut einer in Rellinghausen ausgestellten Urkunde erbte der Sohn Heinrichs von Vittinghoff, Heinrich II., 1272 diese Burg Vittinghoff. Die 1956 bis 1958 erbaute Filialkirche St. Theresia steht heute auf dem Grund des 1361 erstmals erwähnten Leveringhofes, einem ehemalige Pachtgut des Stiftes Rellinghausen. Im denkmalgeschützten Fachwerkhaus des 1798 nach Art des niederdeutschen Hallenhauses erbauten, ehemals fünf Gebäude umfassenden Gebrandenhofs befindet sich heute Gastronomie. Der Hof trug einmal den Namen Gebrande an der Heide und wurde noch bis 1940 landwirtschaftlich betrieben. Das Gebiet des heutigen Stadtteiles Stadtwald trug die Bezeichnung Gemarkung Heide, die heute noch in den Katasterkarten vorzufinden ist.
Als in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts die Industrialisierung in Essen bereits weit fortgeschritten war, erkannte der damalige Oberbürgermeister Erich Zweigert, der sich sehr für die gebietsmäßige Ausweitung der Stadt einsetzte, dass für die landschaftliche Zerstörung Ausgleichsflächen als Erholungsgebiete für die rasch wachsende, arbeitende Bevölkerung geschaffen werden müssen. Auf seine Anweisung gab die Stadt Essen 1,9 Millionen Goldmark für ein 105 Hektar großes Waldgebiet, aus überwiegendem Besitz der Adels-Familie Vittinghoff-Schell, aus, um dieses aufzuforsten und das noch heute existierende Wegenetz anzulegen. Aus Dankbarkeit ließen zehn Bürger dem bereits verstorbenen Oberbürgermeister deshalb 1909 den sogenannten Zweigertstein als Denkmal in ihrem Stadtwald setzen. Und so erhielt der Stadtteil nach der Eingemeindung 1910 den Namen Stadtwald.
Im Mai 1905 wurde der heute denkmalgeschützte Schillerbrunnen an der Wittekindstraße zum Anlass des 100. Todestages Friedrich Schillers eingeweiht. Der Essener Theaterdirektor Hans Gelling stiftete ihn auf Anregung des Essener Stadtverordneten Justizrat Dr. Heinz Niemeyer. Gestaltet wurde er vom Münchener Bildhauer Fritz Behn. Das Uhlenkrugstadion wurde vom Verein Schwarz-Weiß Essen 1922 errichtet und ausschließlich aus Spenden finanziert. In dem 750.000 Mark teuren Stadion fanden ursprünglich 35.000 Zuschauer Platz. Es wurde 1939 temporär auf 45.000 Zuschauer erweitert. Die Wohnsiedlung Eyhoff ließ der Gemeinnützige Bauverein Essen-Stadtwald in den Jahren 1920 bis 1924 durch den Essener Architekten Josef Rings (*20. Dezember 1878 †7. August 1957) errichten. Die Siedlung wurde achsensymmetrisch angelegt und bietet noch heute am nordwestlichen Waldsaum eine begehrte Wohnlage mit Waldblick. 1927 gab es zwischen der Stadt Essen und den Söhnen des bekannten Hamburger Zoodirektors Carl Hagenbeck, Willy (1884–1965) und Carl (1888–1949), bereits unterzeichnete Verträge zur Anlage eines zoologischen Gartens in Essen-Stadtwald. Doch wegen knapper Stadtkassen ist von den Plänen nichts verwirklicht worden. Später gab es zwischen Franken- und Eichenstraße einen Vogelpark, dessen Tiere Mitte der 1990er Jahre in den Grugapark umzogen.
Wappen
Blasonierung: In Grün drei goldene (gelbe) Eichen im Schildhaupt über zwei weitere goldene (gelbe) Eichen getrennt durch ein stehendes goldenes (gelbes) Schwert im Schildfuß. Das Wappen ist eine Namensanspielung. Das goldene Schwert stammt aus dem Essener Wappen. Die fünf Eichen stehen für die ehemaligen Höfe der Gemarkung Heide wie Stadtwald bis 1904 offiziell hieß. [1]
Heutiger Charakter
Der Stadtteil Stadtwald ist heute ein nahezu reines Wohngebiet mit großem Anteil an Grün- und Waldflächen. Von ehemaligem Bergbau ist bis heute nichts mehr erhalten geblieben. Nur in den Waldgebieten sind noch einige Pingen vorhanden, die aus später verfüllten, brunnenähnlichen Tagebauten entstanden sind, die im Laufe der Zeit wieder in sich zusammensackten und heute diese charakteristischen Einbruchtrichter bilden.
Stadtwald bietet die Heimat für einen großen Reitverein. Seine unter Denkmalschutz stehende Reithalle der Architekten Alfred Fischer und Richard Speidel stammt aus dem Jahre 1929 und wurde im Bauhausstil errichtet. Zudem sind im Stadtteil mehrere Tennisvereine und die Kampfsportabteilung des Polizeisportvereins Essen ansässig. In einem Waldpark, auf dem Gelände eines ehemaligen Vogelparks, bieten mehrere Lehrtafeln einen Einblick in die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Mit der Schillerwiese steht ein großer Sportplatz zur Verfügung. Das Uhlenkrugstadion mit rund 20.000 Plätzen wird vom Fußballverein Schwarz-Weiß Essen für Heimspiele in der NRW-Liga genutzt.
Auf dem Gebiet von Essen-Stadtwald befinden sich, mit der Gesamtschule Essen-Süd, der Freien Waldorfschule in Essen und dem Dore Jacobs-Berufskolleg, der privaten Berufsfachschule für Gymnastik, drei Schulen von Bedeutung über die Stadtteilgrenzen hinaus. Zudem gibt es die Stiftsschule (städtische Grundschule) sowie eine Zweigstelle der Stadtbibliothek Essen.
Die wichtigste Verkehrsverbindung, die Frankenstraße, die es schon seit dem Mittelalter als Verbindung zwischen dem Kloster Werden und Rellinghausen gab, durchquert den Stadtteil in Ost-West-Richtung. Aus Richtung Rüttenscheid kommt die Wittenbergstraße und nach Süden hin führt die Heisinger Straße in Richtung des gleichnamigen Essener Stadtteils aus Stadtwald hinaus. Alle diese Verkehrsadern treffen sich am Stadtwaldplatz, dem Zentrum des Stadtteils, dessen städtebauliche Neugestaltung 2003 abgeschlossen wurde. Hier halten alle wichtigen Buslinien. Unter dem Stadtwaldplatz, durch den 247 Meter[2] langen Stadtwaldtunnel, führt die Bahnstrecke Essen-Düsseldorf, auf der heute die S6 fährt. Der S-Bahn-Haltepunkt Essen-Stadtwald, der bis 31. Dezember 1910 den Namen Rellinghausen West trug, liegt etwas abseits, nördlich des Stadtwaldplatzes.
Ansichten
Quellen
- ↑ Vgl. dazu Johann Rainer Busch: Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile, Essen 2009, S. 52
- ↑ Schild am Nordeingang des Tunnels
Weblinks
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Commons: Essen-Stadtwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen, Denkmäler in Essen-Stadtwald
Bezirk I: Stadtkern | Ostviertel | Nordviertel | Westviertel | Südviertel | Südostviertel | Huttrop | Frillendorf | Bezirk II: Bergerhausen | Rellinghausen | Rüttenscheid | Stadtwald | Bezirk III: Altendorf | Frohnhausen | Fulerum | Haarzopf | Holsterhausen | Margarethenhöhe | Bezirk IV: Bedingrade | Bergeborbeck | Bochold | Borbeck-Mitte | Dellwig | Frintrop | Gerschede | Schönebeck | Bezirk V: Altenessen | Karnap | Vogelheim | Bezirk VI: Katernberg | Schonnebeck | Stoppenberg | Bezirk VII: Freisenbruch | Horst | Kray | Leithe | Steele | Bezirk VIII: Burgaltendorf | Byfang | Heisingen | Kupferdreh | Überruhr | Bezirk IX: Bredeney | Fischlaken | Heidhausen | Kettwig | Schuir | Werden
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