Euromillionen

Euromillionen

Lotto oder Lotterie (italienisch lotto, französisch lot, „Anteil, Los, Schicksal“, auch „Glücksspiel, Losspiel“) ist ein Glücksspiel, bei dem der Spieler gegen einen finanziellen Einsatz auf das Ziehen vorher getippter Zahlen aus einer begrenzten Zahlenmenge setzt.

In vielen Ländern wie Deutschland oder Österreich existiert ein so genanntes Lotteriemonopol.

Inhaltsverzeichnis

Konzepte

Unterschieden wird dabei zwischen zwei Konzepten. Bei aktiven Lotterien wählt der Spieler eine begrenzte Anzahl Zahlen aus einer vorgegebenen Zahlenreihe. Das bekannteste Beispiel in Deutschland ist dafür das Spiel „6 aus 49“: Beim Spiel werden sechs Zahlen aus einer von eins bis 49 bestehenden Zahlenreihe auf einem Tippschein angekreuzt. Bei der späteren Ziehung werden sechs Gewinnzahlen ermittelt; die Gewinnstufe ergibt sich aus der Anzahl der korrekt vorhergesagten Zahlen – die so genannten „Treffer“. Die Höhe des auszuzahlenden Geldbetrags für jede Gewinnstufe wird meist durch ein Quotenschema berechnet: Auf jede Gewinnstufe entfällt ein bestimmter Anteil des für die Ziehung eingezahlten Gesamteinsatzes.

Die zweite Variante ist die passive Lotterie (Beispiel: Die spanische Weihnachtslotterie). Durch den Kauf eines Loses mit aufgedruckter mehrstelliger Losnummer erhält der Spieler seine Teilnahmeberechtigung an der Wette. Es müssen also keine Zahlen aktiv angekreuzt werden. In der Ziehung werden dann eine oder mehrere Gewinnzahlen oder Gewinn-Endziffern ermittelt. Die unterschiedlichen Gewinnstufen legen die Höhe der Auszahlung meist im Voraus fest.

In der Praxis kommen Abwandlungen und Mischformen der beiden Konzepte vor.

Geschichte des Lottospiels

Der Philosoph Samuel von Pufendorf (1632–1694) definierte den Begriff „Lotto“ als ein Mittel, das die Erzielung eines Gewinnes verspricht, „indem jemand aus einem Gefäß, darinnen eine Anzahl beschriebener und unbeschriebener Zettel ist, für Geld einen oder mehrere Zettel herauszuziehen darf, und dasjenige, was auf dem Zettel beschrieben, für sich bekommt.“ Er verglich die Lotterie mit einer Kollekte „da man mit Manier von den Leuten das Geld bekommet, welches sie sonst entweder gar nicht, oder wenn man ihnen eins auferlegt, nur mit Murren und Ungedult gegeben hätten.“ Er sah aber auch die Nachteile, die mit diesen Praktiken verbunden sein können. Aus reiner Gewinnsucht veranstaltete Lotterien lehnte er ab.

Der Autor des Artikels „Lotterie“[1] in Johann Heinrich Zedlers Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste befasste sich mit der Frage, inwiefern Gottes Vorsehung die Austeilung des „Lotterien-Glücks“ zu beeinflussen vermag und gelangte zur Erkenntnis, „dass der Schöpfer wie im wirklichen Leben, indem er dem einen ein gutes, dem anderen ein mittelmäßiges, dem dritten aber ein schlechtes Los zuweist, auch bei der Lotterie die Hand im Spiel hat.“ Er vermutete, dass Gott „entweder die Hände derjenigen, welche die Zettel vor der Ziehung der Lotterie mischen, oder aber die Hände derjenigen, die solche hernach ziehen, dergestalt regiere, dass sie nothwendig so und nicht anders mengen und greifen können.“

Als praktisches Mittel zur Geldbeschaffung entdeckt wurde das Lotto von den Genuesen im 15. Jahrhundert. Ursprünglich diente das Los dazu, um jährlich die Ratsmitglieder neu zu bestimmen. Die Genueser schrieben zu diesem Zweck neunzig Namen auf Zettel und zogen verdeckt fünf aus diesen neunzig. Aus der Bestimmung des neuen Stadtrates entwickelte sich ein reger Wettbetrieb, aus dem sich später das Lotto entwickelte, in dem die Namen durch Zahlen ersetzt wurden, das erste „5 aus 90“. Als erster, der dieses Zahlenlotto privat als reines Glücksspiel anbot, ist der Genuese Benedetto Gentile überliefert. Schon damals fanden sich viele begeisterte Lottospieler und sorgten für hohe Umsätze. Da dieses einfache Geschäftsprinzip große Gewinne für den Veranstalter einbrachte, ging das Recht, Lotterien zu veranstalten, auf die jeweiligen Herrscher oder Regierungen über. An den Königs- und Fürstenhöfen war es eine schöne Einnahmequelle. Auch heute noch ist diese Regelung weltweit üblich. An private Betreiber werden höchstens Konzessionen für Lotterien vergeben.

Der Losverkauf für die erste in England durchgeführte Lotterie begann am 11. Januar 1569 bei der Westtür der Saint Paul’s Cathedral in London. Der Erlös sollte dazu dienen, Geld für öffentliche Aufträge wie etwa den Hafenausbau oder Brückenbauten zu mobilisieren.

Eine der ersten großen Lotterien auf deutschem Boden wurde 1614 in Hamburg ausgespielt. Ein Zeitgenosse schildert den Ablauf:

„Es waren zwey grosse Körbe gesetzt, aus welchen die Zettel der Namen und der Gewinne durch einen Waysen=Knaben ausgegriffen und denn von den beysitzenden Herren und Bürgern durch den darbey gebrauchten beeydigten Notarium verzeichnet worden. Auf dem Korbe, darinnen die Namen lagen, stunden diese Verse:

Wer im Bein=Hause erkennen kann /
Einen Armen für einen reichen Mann /
Der kann in dieses Korbes Ort hie Heinzen treffen, Cunzen dort.

Auf dem darinnen die Gewinn=Zettel lagen, hieß es:

In diesem Korbe die Gewinnen seyn /
Für Große, Mittel und auch Klein /
Niemand kann sagen an dieser Sydt /
Liegen die Gewinn und da die Nydt.“

Eines besonders großen Zustromes erfreute sich eine Lotterie, die 1694 in England abgehalten wurde. Die Idee zu deren Ausrichtung wurde aus der Not heraus geboren, „denn als der König eine gute Summe baren Geldes eilfertig bedurfte und das Parlament den ganzen Jenner damit zubrachte (zu überlegen), wo solches herzunehmen, gab einer den Vorschlag, eine Lotterie von einer Million Pfund Sterling anzurichten“. Und tatsächlich, der gewünschte Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Innerhalb von nicht einmal einem halben Jahr wurde die gewünschte Summe aufgebracht und sogar noch weit übertroffen.

Auch in Holland, namentlich in Amsterdam, Utrecht und Amersfoort wurden Lotterien und Glückstöpfe veranstaltet. Für die Lotterie in Amersfoort sollen nicht weniger als 16.000 Lose ausgegeben worden sein, jedes mit einem Wert von 25 Gulden. Die Ziehung, die am 25. Februar 1695 begann, währte über vier Wochen. Der höchste Preis soll 75.000 Gulden betragen haben. Der Stadt selbst verblieb ein Profit von immerhin 30.000 Gulden, welches – so vermeint Zedler – „zwar ein geringes war, doch trug die gute Nahrung von dem ganz ungemeinen Zulauf der Fremden, da alle Häuser bis unter die Dächer voll gestecket, ein weit größeres ein.“ Weitere Lotterien folgten, und zwar in einer solchen Menge, dass man den Eindruck gewann, es in diesem volksreichen Land keine 1000 Personen waren, die nicht ihr Glück im Lotteriespiel versuchten (Zedler). Da viele Lotterien ohne Erlaubnis des Staates gehalten wurden und zahlreiche Missbräuche vorkamen (manche Lotterien enthielten fast nur Nieten), wurden sie in Holland schließlich verboten. Dies tat dem Glücksspiel allerdings keinen Abbruch, denn man spielte eben in Frankreich weiter. Dort wurde im Mai des Jahres 1700 zur Bezahlung der königlichen Schulden eine Lotterie von 10 Millionen französischen Pfund, bestehend aus viermal hunderttausend Losen, jedes zu 2 Louis d’or, ausgerichtet. Zumindest dieser Lotterie war nicht der gewünschte Erfolg beschieden, „obgleich ein jedes Collegium eine gewisse Zahl zu nehmen gezwungen worden.“

In Österreich wurde unter der Regierung der Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1751 eine Lotterie mit 90 Nummern mit der amtlichen Bezeichnung „Lotto di Genova“ eingeführt und versteigert. Anfänglich fehlte es gänzlich an Bewerbern und es dauerte ein volles Jahr, bis schließlich Graf Cataldi das Privileg erwarb. Da das Geschäft aber nur sehr schleppend lief, ließ sich Cataldi nach Beendigung der zehnjährigen Pachtfrist nur unter der Bedingung auf eine Verlängerung ein, dass den Untertanen das Spielen in ausländischen Lotterien bei Androhung von Geld- und Leibesstrafe verboten werde. Die Ursachen für diese Startschwierigkeiten lagen wohl darin, dass es beim Adel und in der Armee vielfach noch als unehrenhaft galt, im Lotto zu spielen, die arbeitende Bevölkerung wiederum hatte bei den damaligen kargen Lohnverhältnissen nichts zu verspielen.

1773 stieg das große Bankhaus Barara & Comp. in das Lottogeschäft ein und erwirtschaftete schon nach kurzer Zeit bedeutende Gewinne, die sofort in neue Filialen investiert wurden. Indem gezielte Gerüchte von märchenhaften Gewinnen ausgestreut wurden, wurde das einfache Volk immer mehr für diese Art des Glücksspieles vereinnahmt.

Die Sucht nach Geld und Reichtum war unermesslich, gleichzeitig aber stieg auch der Aberglaube. Die Lottopropheten nehmen – so schrieb damals eine renommierte österreichische Zeitung – zur Sterndeuterei, zur Totenbeschwörung, zum Schwindel und Betrug Zuflucht, um das Volk seiner sauer erworbenen Pfennige zu entäußern. Bekannt ist ein 1774 verteiltes Flugblatt mit der Überschrift „Fürtreffliche, geheimnisvolle Rechenpraktiken zur Auffindung von Nummern der Lottokunst nebst Vormerk- und Anweisung zur glorreichen Entdeckung der Glückswurzel“, welches auf der Wiener Messe reißenden Absatz fand. Das Lottospiel wurde zum sittlichen Contagium, welches soziale Erscheinungen seltsamster Art hervorrief. Ein kritischer Beobachter des Lottos schrieb noch im ausgehenden 19. Jahrhundert: „Galgenholz war ein gesuchter Artikel und um den Strick eines Gehenkten erhob sich ein erbitterter Streit, denn – so glaubte die einfältige Bevölkerung – unter den Kopfpolster gelegt, könnten derartige Requisiten die Glücksnummern in das Gehirn des hoffenden Schläfers zaubern.“

Mit der steigenden Beliebtheit des Lottospiels ging auch der Pachtzins für die Konzession in die Höhe. 1778 betrug er bereits zwölftausend Gulden, welche an das Universal-Kammerzahlamt abgeführt und teilweise an die Kassen der Armen-, Waisen- und Korrektionshäuser verteilt wurden. Kaiser Joseph II. hat sich mit dem Gedanken getragen, das Lottospiel gänzlich aufzuheben. Da die finanziellen Gegenargumente dies jedoch nicht erlaubten, beschränkte er sich schließlich darauf, die Spielwut und den damit verbundenen Aberglauben einzudämmen. Kaiser Leopold II. hingegen war dem Lotto alles andere als abhold, er und sein Hofstaat sollen eine der besten Kundschaften des Generalpächters gewesen sein. Unter Kaiser Franz II. ging die Lotterie in die Verwaltung des Staates über und bildete fortan einen Zweig des Finanzministeriums, der enorme Gewinne abwarf. Dennoch kämpften die Gegner des Glücksspieles noch Jahrzehnte später gegen den Fortbestand des kleinen Lottos an, denn – so lautete einer ihrer Begründungen – „die Capitalbildung solle immer nur auf dem Wege der vermehrten Arbeitskraft fortschreiten, das Lottospiel ist kein geeignetes Mittel, den wirtschaftlichen Fortschritt zu begünstigen. Überall, wo nicht das Zinserträgnis des Einkommens, sondern dieses selbst riskiert wird, ist die ökonomische Einbuße die wahrscheinlichste Folge. Selbst Gewinnste, und wären sie noch so beträchtlich, gleichen dieselbe nicht aus, weil ein nicht durch Arbeit erworbenes Vermögen des moralischen Werthes entbehrt und überall dort, wo es nicht einem festen, soliden Unternehmen einverleibt wird, eben so leicht zerrinnt, wie es gewonnen wurde“.

Nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb Berlin am 16. August 1945 eine erste Stadtlotterie zur Förderung des Wiederaufbaus aus, die 350.000 Reichsmark einbrachte. In sämtlichen Besatzungszonen wurden darauf Lottosysteme vorbereitet. Ebenfalls noch 1945 begann in der sowjetischen Besatzungszone die sächsische Landeslotterie. Am 11. Januar 1953 führte Berlin das Lotto mit der Spielformel „5 aus 90“ ein. Später gründeten am 30. Juni 1955 die Länder Hamburg, Schleswig-Holstein, Bayern und Nordrhein-Westfalen das Lottounternehmen Deutscher Lottoblock. Das war möglicherweise auch eine Reaktion auf die Einführung landesweiter Zahlenlotto-Spielangebote in der Deutschen Demokratischen Republik ab Januar 1954 und rechtlich durch Verordnung vom 4. März 1954. Zuständig war in der DDR der VEB Zahlenlotto mit Sitz in Leipzig unter Aufsicht des Ministeriums für Finanzen. Rund 60 % der eingezahlten Spieleinsätze sollten zur Gewinnausschüttung kommen und 10 % waren als Lotteriesteuer abzuführen gewesen. Die erste gemeinsame Ziehung von Lottozahlen in der Bundesrepublik Deutschland erfolgte öffentlich am Sonntag, dem 9. Oktober 1955 im Hamburger Hotel „Mau“ mit „6 aus 49“. Zwei Waisenmädchen zogen abwechselnd die sechs Zahlen in der Reihenfolge 13-41-3-23-12-16. Erst einige Monate später wurde der erste Millionengewinn an den Bauarbeiter Willi Strauch aus Aachen vergeben. Die anderen Bundesländer folgten sukzessive: Bremen ab dem 13. Mai 1956, Niedersachsen ab dem 10. Juni 1956, Hessen ab dem 2. September 1956, Rheinland-Pfalz ab dem 2. Dezember 1956, Saarland ab dem 6. Januar 1957, Baden-Württemberg ab dem 13. April 1958, Berlin ab dem 4. Oktober 1959. In der DDR bzw. in den neuen Bundesländern wurden zwischen 1954 und 1992 die Spielarten Sportfesttoto 6 aus 49, Lotto-Toto 5 aus 45, Zahlenlotto 5 aus 90 (bis 1985) und Tele-Lotto 5 aus 35 (ab 1972) angeboten. Ab 1992 übernahmen die neuen Bundesländer die Angebote des Deutschen Lottoblocks.

Die sogenannte Zusatzzahl wurde am 17. Juni 1956 eingeführt, um eine feinere Steuerung der Gewinnausschüttung durch mehr Gewinnklassen zu erreichen. Am 4. September 1965 wurde die Ziehung der Lottozahlen erstmals live im Fernsehen übertragen. Lotto am Mittwoch folgte am 28. April 1982 zunächst mit der Spielformel „7 aus 38“, ab dem 19. April 1986 dann mit der Formel „6 aus 49“. Damit sich auch bei den durch die Wiedervereinigung höheren Mitspielerzahlen öfter ein werbewirksamer Jackpot durch das Nichtbesetzen der höchsten Gewinnklasse ergibt, wurde am 7. Dezember 1991 die sogenannte Superzahl eingeführt. Diese Zahl ist die letzte Ziffer der Losnummer des Tippscheins und wird in Deutschland am Schluss mit einer weiteren Ziehungsmaschine bestimmt. Durch Einführung der Zahl wurden die schon vorher eher geringen Chancen auf die höchste Gewinnklasse (Jackpot) nochmals um 90 % reduziert. Auch die Zusatzlotterien Spiel 77 und Super 6 mit festen Gewinnsummen können durch die Losnummer mitgespielt werden. Die Teilnahme kostet allerdings einen zusätzlichen Einsatz.

Nachdem Lottospiele fast 50 Jahre lang ausschließlich von staatlichen Gesellschaften betrieben worden waren, erteilte die letzte DDR-Regierung 1990 mehrere Lotterielizenzen. Die Gültigkeit für einzelne Bundesländer oder das gesamte Bundesgebiet ist derzeit Gegenstand mehrerer Gerichtsverfahren. 1994 beantragte die von mehreren gemeinnützigen Organisationen getragene Stiftung Umwelt und Entwicklung in allen Bundesländern Lizenzen für eigene Lotterien, die jedoch zunächst abgelehnt wurden. Nach mehreren Verwaltungsgerichtsprozessen wurde 2003 in Nordrhein-Westfalen die Lotterie „Unsere Welt“ unter strengen Auflagen genehmigt, die aber nach 15 Monaten wieder eingestellt wurde.

Bezüglich der Namensgebung hat der Bundesgerichtshof durch Beschluss vom 19. Januar 2006 [1 ZB 11/04] entschieden, dass Lotto ein Sammelbegriff für Zahlenglücksspiele ist und deshalb nicht als Wortmarke geschützt werden kann.

Seit einigen Jahren gibt es auch Internet-Lotterien, diese sind nicht mit Tippeintragungsdiensten zu verwechseln. Anbieter von Internet-Lotterien veranstalten eigene Ziehungen, die nichts mit der staatlichen Lotterie zu tun haben. Gezogen werden je nach Anbieter beispielsweise 7 aus 49, 6 aus 49, 6 aus 32 oder auch 7 aus 50. Manche Anbieter veranstalten auch parallel mehrere verschiedene Ziehungen mit verschiedenen Preisen. Die Gewinnchance pro Ziehung ist zwar nicht größer oder vielleicht sogar kleiner als beim staatlichen Lotto, allerdings sind die meisten Internet-Lotterien werbefinanziert und damit gebührenfrei. Außerdem veranstalten die meisten Internet-Lotterien tägliche Ziehungen. Um teilzunehmen, muss man volljährig sein und sich einmalig anmelden, man kann sich dann zur Tippabgabe mit der E-Mail-Adresse und/oder einem Passwort täglich einloggen. In der Regel gibt es für die Tippabgabe drei Möglichkeiten:

  • Man wählt die Tippzahlen manuell
  • Man lässt einen Zufallstipp generieren
  • Man speichert eine Tippkombination ab, die man jedoch täglich manuell aufrufen muss.

Die Gewinne können Sach- oder Geldpreise sein. Zusätzlich bieten manche Anbieter wöchentliche oder monatliche Sonderpreise an. Ein Identitätsnachweis ist für den Erhalt eines Gewinnes zwingend. Manche Internet-Lotterien bieten gebührenpflichtige Zusatzangebote an, wie beispielsweise automatische Tippeintragungen oder weitere Gewinnspiele.

Lottosysteme

Es existieren länderspezifisch verschiedene Systeme:

Österreich 6 aus 45
Niederlande 6 aus 45
Deutschland 6 aus 49
Dänemark 7 aus 36 + 6 aus 48
Schweiz 6 aus 45
Griechenland 6 aus 49
Großbritannien 6 aus 49
Italien 6 aus 90
Litauen 6 aus 30
Belgien 6 aus 42
Spanien 6 aus 49
Schweden 7 aus 35
Bulgarien 6 aus 49, 6 aus 42 und 5 aus 35
Polen 6 aus 49, 5 aus 42
USA 5 aus 55 + 1 aus 42 (Powerball)
5 aus 56 + 1 aus 46 (Mega Millions)

6 aus 49 in Deutschland

Die Gewinnzahlen werden am Mittwoch- und am Samstagabend gezogen. In Deutschland betreibt der Deutsche Lotto- und Totoblock als Zusammenschluss der Landes-Lotteriegesellschaften das Lottospiel. Man kann zusätzlich am Spiel Super 6 und Spiel 77 teilnehmen. Zu den 6 Zahlen werden zudem noch eine Zusatzzahl und eine Superzahl gezogen. Die Zusatzzahl wird aus den restlichen 43 Kugeln als siebte, nach den ersten 6 Zahlen, gezogen. Sie erhöht bei den niedrigeren Gewinnklassen den Gewinn um eine Stufe. Wenn beispielsweise vier von dem Spieler getippte Zahlen mit vier der sechs zuerst gezogenen Zahlen übereinstimmen, fällt er in die Gewinnklasse 6 (4 richtige). Stimmt nun jedoch von den verbleibenden zwei getippten Zahlen, von denen keine unter den ersten sechs gezogenen ist, eine mit der als siebtes gezogenen Zusatzzahl überein, verbessert sich die Gewinnklasse auf Klasse 5 (4 richtige + Zusatzzahl).

Demgegenüber ergibt sich die Superzahl aus den Zahlen 0 bis 9 (nur) für den Jackpot aus der letzten Ziffer der auf der Spielquittung bereits eingedruckten „Spiel 77“- beziehungsweise „Super 6“-Nummer. Das ist sozusagen ein weiteres Los – mit der Auswirkung, dass die Chance für 6 Richtige mit Superzahl nur ein Zehntel der Chance für 6 Richtige beträgt. Auf einigen Annahmestellen im Internet kann man die Superzahl bzw. die komplette Losnummer vor Abgabe bzw. Absenden des Teilnahmescheins selber ändern.

Gewinnklassen:[2]

Gewinnklasse Erforderlich Verteilung der Gewinnsumme Gewinnwahrscheinlichkeit
Klasse 1 6 Richtige und Superzahl 10 % 1 / 139,8 Mio.
Klasse 2 6 Richtige, Superzahl falsch 8 % 1 / 15,54 Mio.
Klasse 3 5 Richtige und Zusatzzahl 5 % 1 / 2,33 Mio.
Klasse 4 5 Richtige, Zusatzzahl falsch 13 % 1 / 55.491
Klasse 5 4 Richtige und Zusatzzahl 2 % 1 / 22.197
Klasse 6 4 Richtige, Zusatzzahl falsch 10 % 1 / 1.083 = 0,092 %
Klasse 7 3 Richtige und Zusatzzahl 8 % 1 / 812 = 0,123 %
Klasse 8 3 Richtige, Zusatzzahl falsch 44 % 1 / 60,9 = 1,64 %
Summe: 100 % 1 / 53,7 = 1,86 %

Zudem ist je Gewinnklasse ein Jackpot möglich. Dieser entsteht, wenn in den vorhergehenden Ziehungen für die Klasse kein Gewinner ermittelt wurde. Die Gewinnsumme wird dann der gleichen Gewinnklasse bei der nächsten Ziehung hinzugefügt. Als Jackpot wird die Summe aus dem Übertrag der vorigen Ausspielung und aus der normalen, erwarteten Gewinnsumme bezeichnet. Eine exakte Bestimmung der Höhe des Jackpot ist wegen des Totalisatorprinzips erst möglich, wenn die Quoten feststehen. Ausnahme: Erfolgt kein Gewinn in Klasse 2, aber in Klasse 1 (also wenn alle Gewinner mit sechs Richtigen auch die richtige Superzahl haben), so wird die Gewinnsumme von Klasse 2 keinem Jackpot, sondern der Gewinnklasse 1 derselben Ziehung zugeschlagen.

Dazu sind einige Besonderheiten zu berücksichtigen. Übersteigt ein Einzelgewinn in einer niedrigeren Gewinnklasse den einer höheren Gewinnklasse, so werden die Gewinnsummen zusammengelegt und die Gewinne gleichmäßig auf die beiden Gewinnklassen verteilt. Wird nach 12 aufeinanderfolgenden Ziehungen in einer Gewinnklasse auch in der nächstfolgenden Ziehung kein Gewinn ermittelt, so wird die Gewinnsumme auf die nächst niedrigere Gewinnklasse übertragen, in der mindestens ein Gewinner ermittelt wird. Eine Sequenz kann also maximal 13 Ziehungen umfassen. Vor dem Jahr 2009 war eine Sequenz von maximal 15 Ziehungen möglich, die bislang längste Sequenz ging über 13 Ziehungen.

Festgelegt sind diese Regelungen in jedem Bundesland in den Teilnahmebedingungen für Lotto. Lotto ist in Deutschland Sache der Bundesländer. Gewerbliche Anbieter spielen oft im Sinne der Tippgemeinschaften bei den Lottogesellschaften, nehmen dafür jedoch zusätzliche Gebühren.

6 aus 45 in Österreich

In Österreich wird jeden Mittwoch und Sonntag gezogen. Die erste Ziehung erfolgte am 7. September 1986.

Beim Lotto in Österreich werden etwas weniger als 50 % der eingezahlten Summe wieder ausgeschüttet. Diese verteilen sich wie folgt:

Es gibt folgende Gewinnränge:

Gewinnrang Erforderlich Verteilung der Gewinnsumme
Rang 1 6 Richtige 44 %
Rang 2 5 Richtige und Zusatzzahl 8 %
Rang 3 5 Richtige, Zusatzzahl falsch 9 %
Rang 4 4 Richtige 15 %
Rang 5 3 Richtige 24 %

Wird in einem Rang kein Gewinn ermittelt, so wird die Gewinnsumme dem gleichen Rang in der nächsten Runde zugeschlagen (Jackpot).

Geregelt ist dies in den Lotto-Spielbedingungen.

Zahlenlotto 1-90 in Österreich

Das Zahlenlotto 1-90 wurde 1752 unter Maria Theresia eingeführt und ist somit das älteste konzessionierte Glücksspiel in Österreich. Ziehungen werden wöchentlich am Dienstag, Donnerstag und Samstag durchgeführt. Beim Zahlenlotto kann zwischen einer und fünf Zahlen ausgewählt werden, wodurch unterschiedliche Spielarten und somit auch unterschiedliche Gewinnhöhen erzielt werden. Wenn man die richtigen Zahlen errät, so gewinnt man eine fixe Summe; unabhängig von anderen Spielteilnehmern.

6 aus 90 in Italien

Dieses mit dem deutschen Lotto vergleichbare Spiel heißt SuperEnalotto. Es wird Dienstag, Donnerstag und Samstag gezogen. In Italien betreibt die Sisal Spa das Lottospiel. Man kann zusätzlich am Superstar teilnehmen. Zu den 6 Zahlen und dem Jolly (entspricht der Zusatzzahl) wird zudem noch ein Superstar gezogen.

EuroMillionen in Europa

Im Gegensatz zu den traditionellen, landesspezifischen Lotterien war EuroMillionen, bzw. EuroMillions, von Anfang an als Mehrländer-Lotto ausgelegt. Am 13. Februar 2004 fand die erste Ziehung statt, für die man in Spanien, Frankreich und Großbritannien Tipps abgeben konnte. Im Laufe des Jahres 2004 kamen dann noch Österreich, Belgien, Irland, Liechtenstein, Luxemburg, Portugal und die Schweiz hinzu.

Die Spielformel lautet „5 aus 50 plus 2 aus 9“[3] und ein Tipp kostet 2 Euro. Die Einsätze aus allen Ländern gelangen in einen gemeinsamen Pool, und es gibt jeden Freitag eine einzige Ziehung für alle beteiligten Länder. Durch verschiedene Faktoren (die niedrige Gewinnwahrscheinlichkeit für „7 Richtige“, die große Anzahl Mitspieler, den relativ hohen Einsatz sowie die Art der Aufteilung auf die Gewinnklassen) entstehen schnell sehr hohe Jackpots: Garantiert werden als Mindest-Jackpot 10 Millionen Euro (der jedoch in der Regel schon von Anfang an auf 15 Millionen aufgestockt wird); am 30. Juli 2005 gewann die Irin Dolores McNamara die Rekordsumme von gut 115,4 Millionen Euro. Am 3. Februar 2006 teilten sich drei Gewinner den Rekord-Jackpot von 183 Millionen Euro, nach dem der 1. Rang 11 Wochen lang nicht besetzt war. Zwei Franzosen und ein Portugiese erhielten je 61.191.026 Euro. Um den Jackpot nicht noch weiter ansteigen zu lassen, trat am 10. Februar 2006 eine neue Regel in Kraft, die den Jackpot in der zwölften Spielwoche auf den nächsten besetzten Rang aufteilt. Dies geschah erstmals am 17. November 2006: Nachdem sich rund 180 Millionen Euro im Jackpot angesammelt hatten, wurde dieser unter den Gewinnern des zweiten Ranges verteilt (es gab daher 20 Gewinner von je 9,6 Millionen Euro). Am 12. August 2007 gelang es Angela Kelly den Jackpot von insgesamt 52,3 Millionen Euro (35,4 Millionen Pfund) und somit den höchsten Lottogewinn aller Zeiten in Großbritannien zu gewinnen.

Alles in allem ist das Konzept von EuroMillionen vergleichbar mit dem deutschen „6 aus 49 plus Superzahl“ sowie insbesondere den US-amerikanischen Mehr-Staaten-Lotterien Powerball und Mega Millions: Der Trend geht offenbar zu immer niedrigeren Gewinnchancen auf immer höhere Jackpots, und gleichzeitig zu vergleichsweise niedrigen Gewinnen in den weiteren Kategorien. Weiterhin die niedrigste Gewinnchance auf den Hauptpreis besteht jedoch beim italienischen Super Enalotto mit seinem 6-aus-90-Prinzip (siehe unten).

Systemspiele

Bei einem Lottosystemspiel können mehr als die üblichen sechs Zahlen angekreuzt werden und damit viele Kombinationen „systematisch“ auf einmal in Auftrag gegeben werden, z.B. alle Möglichkeiten mit sieben bestimmten Zahlen 6er-Kombinationen zu bilden. Die Zahl der möglichen Kombinationen bei einem Systemtipp kann mit der mathematischen Funktion n über k bestimmt werden, so werden bei einem Systemtipp „3 aus 5“, der alle 3er-Kombinationen aus fünf Zahlen abdeckt (5 über 3), also zehn verschiedene Dreierkombinationen getippt. Die erhöhte Gewinnchance geht mit höherem Einsatz einher, die Gewinnquote zu erhöhen ist damit nicht möglich.

Gewinnausschüttungsquote im Vergleich zu anderen Glücksspielen

Alle denkbaren Lottoreihen des deutschen Lottos 6 aus 49 mit Superzahl auf einmal zu spielen (14 Mio. Tippmöglichkeiten × 10 Superzahlen) würde einen Einsatz von etwa 120 Mio. € erfordern. Zwar ließen sich auf diesem Weg neben einem Jackpot auch die meisten Ausschüttungen der anderen Gewinnklassen einnehmen, dennoch bliebe die Gewinnsumme nur im zweistelligen Millionenbereich. Dass beim Lottospiel auf lange Sicht die Gewinnbilanz immer deutlich negativ ausfällt, resultiert aus der geringen Gewinnausschüttungsquote. Während beispielsweise beim Roulette die Verluste der Spieler pro Spiel im Durchschnitt etwa 2,7 % des Einsatzes betragen, sind es beim normalen Lotto 50 %.

Anzahl der Tipp-Kombinationen

Mit Hilfe der Kombinatorik lässt sich die Anzahl der möglichen Zahlenkombinationen beim Lotto errechnen. Bei dem Spiel 6 aus 49 (Kombination ohne Zurücklegen) kann man aus 49 Objekten 6 ohne Zurücklegen und ohne Beachtung der Reihenfolge auswählen. Dabei gibt es in der Summe genau 13.983.816 Möglichkeiten. Im deutschen System mit „Superzahl“ wächst diese Zahl noch einmal auf das zehnfache, also 139.838.160.
Für 6 aus 45 gibt es 8.145.060 Möglichkeiten.

System Möglichkeiten
5 aus 35 324.632
6 aus 30 593.775
6 aus 42 5.245.786
7 aus 35 6.724.520
6 aus 45 8.145.060
6 aus 49 13.983.816
5 aus 90 43.949.268
5 aus 50 plus 2 aus 9 (EuroMillionen) 76.275.360
6 aus 49 plus 1 aus 10 (Deutschland) 139.838.160
5 aus 55 plus 1 aus 42 (Powerball, USA) 146.107.962
5 aus 56 plus 1 aus 46 (Mega Millions, USA) 175.711.536
6 aus 90 (Italien) 622.614.630

Einsatz

Deutschland, 6 aus 49

Der Spieleinsatz beträgt je Tipp und Ziehung 0,75 Euro. Zusätzlich wird für jeden Spielschein oder Quicktipp eine Bearbeitungsgebühr erhoben. Die Bearbeitungsgebühr beträgt beim Normalschein je nach Zahl der gewünschten Ziehungsbeteiligungen zwischen 25 und 100 Cent (pro Tipp und Ziehung höchstens 35 Cent).

Schweiz, 6 aus 45

Pro Tipp und Ziehung zahlt man 1,50 Franken (1,00 €). Darin sind allfällige Gebühren bereits inbegriffen. Wenn die auf dem Wettbeleg aufgedruckte „rePLAY“-Nummer, die gleichzeitig mit den Lottozahlen gezogen wird (1-aus-11-System) übereinstimmt, erhält man beim nächsten Spiel den Wetteinsatz zurückerstattet. Diese Angaben gelten für Swisslos, die Lotterie der deutschschweizer Kantone.

Österreich, 6 aus 45

Für je einen Tipp hat der Teilnehmer den Preis von EUR 1,00 zu entrichten, der sich aus dem Wetteinsatz in Höhe von EUR 0,873 sowie einem Verwaltungskostenbeitrag in der Höhe von EUR 0,127 zusammensetzt.[4]

Gewinnwahrscheinlichkeit

Gewinnwahrscheinlichkeit für Lotto

Die Treffer-Wahrscheinlichkeit beim Lotto lässt sich über die Hypergeometrische Verteilung ermitteln:

H 49,6,6


H 45,6,6


n Anzahl (n) Wahrscheinlichkeit (P) in % n Anzahl (n) Wahrscheinlichkeit (P) in %
0 6.096.454  43,596 0 3.262.623  40,056
1 5.775.588  41,302 1 3.454.542  42,413
2 1.851.150  13,238 2 1.233.765  15,147
3 246.820   1,7650 3 182.780   2,2441
4 13.545   0,096862 4 11.115   0,13646
5 258   0,0018450 5 234   0,0028729
6 1   0,0000071511 6 1   0,000012277
13.983.816 100 8.145.060 100
Erwartungswert 0,735 Erwartungswert 0,800
Streuung 0,578 Streuung 0,615
Wahrscheinlichkeit beim deutschen Lotto
Wahrscheinlichkeit beim deutschen Lotto logarithmisch skaliert

Wer die Zahlen aufsummiert, ersieht aus der Tabelle, dass die Chance für eine „Niete“ (0, 1 oder 2 richtige von 6 Zahlen) beim österreichischen Lotto bei 97,6 % liegt, beim deutschen Lotto bei 98,1 %.

Der Erwartungswert entspricht der durchschnittlichen Anzahl richtig geratener Zahlen. Wer z. B. bei 6 aus 49 in 100 Ziehungen spielt, kann mit etwa 73 richtig geratenen Zahlen insgesamt rechnen. (600 wären maximal möglich, bei hundertmal 6 richtigen.) Dabei macht es keinen Unterschied, ob der abgegebene Tipp jedes Mal ein anderer oder immer derselbe ist.

Beim österreichischen Lotto erhält man häufiger 1 Richtigen als 0 Richtige, wie obige Tabelle zeigt (6 aus 45, H 45,6,6). Dies gilt auch für das Litauische Lotto (6 aus 30), bei dem sogar 2 Richtige noch häufiger auftreten als 0 Richtige.

Die Gewinnmöglichkeiten „mit Zusatzzahl“ beim Lotto in Deutschland stellen jeweils Sonderfälle bei 5, 4 bzw. 3 Richtigen dar: aus den 43 verbliebenen Zahlen wird eine Zusatzzahl gezogen.

Dabei ergeben sich folgende Wahrscheinlichkeiten:

Ergebnis Anzahl Wahrscheinlichkeit Ausschüttung Erwartungswert
Ausschüttung
0 Richtige, Zusatzzahl falsch 5.245.786  37,513 %
0 Richtige mit Zusatzzahl 850.668  6,0832 %
1 Richtige, Zusatzzahl falsch 5.104.008  36,499 %
1 Richtige mit Zusatzzahl 671.580  4,8026 %
2 Richtige, Zusatzzahl falsch 1.678.950  12,006 %
2 Richtige mit Zusatzzahl 172.200  1,2314 %
3 Richtige, Zusatzzahl falsch 229.600  1,6419 % 22 % 10,05 €
3 Richtige mit Zusatzzahl 17.220  0,12314 % 4 % 24,36 €
4 Richtige, Zusatzzahl falsch 12.915  0,092357 % 5 % 40,60 €
4 Richtige mit Zusatzzahl 630  0,0045052 % 1 % 166,47 €
5 Richtige, Zusatzzahl falsch 252  0,0018021 % 6,5 % 2.705,20 €
5 Richtige mit Zusatzzahl 6  0,000042907 % 2,5 % 43.699,43 €
6 Richtige, Superzahl falsch 0,9  0,0000064360 % 4 % 466.127,20 €
6 Richtige mit Superzahl 0,1  0,00000071511 % 5 % 5.243.931,00 €
gesamt 13.983.816  100,00 % 50 % 0,375 €

Erläuterung: Von den 246.820 Fällen mit 3 Richtigen stimmt auch die Zusatzzahl in 3/43 aller Fälle, in 40/43 aller Fälle nicht.

Die Formel, um die Wahrscheinlichkeit für r Richtige samt z richtiger Zusatzzahlen (z \in {0, 1}) zu ermitteln, ist

p = \dfrac {{\tbinom 6 r}{\tbinom 1 z}{\tbinom {49-6-1} {6-r-z}}} {{\tbinom {49} 6}}
=\dfrac {{\tbinom 6 r}{\tbinom {42} {6-r-z}}} {{\tbinom {49} 6}}.

Merkhilfe für die linke Formel: Unter dem Bruchstrich steht die Summe der Komponenten oberhalb des Bruchstriches. Diese Formel verwendet Binomialkoeffizienten. Da bei 6 aus 49 nur eine Zusatzzahl gezogen wird, ist der Term {\tbinom 1 z} stets gleich 1 und kann für die Berechnung weggelassen werden (rechte Formel). In dieser Formel unberücksichtigt ist die unabhängig gezogene Superzahl, die die Gewinnchance im Fall von 6 Richtigen auf 1/10 für Gewinnklasse I und 9/10 für Gewinnklasse II aufteilt. Alle übrigen Gewinnklassen bleiben hiervon unberührt.

Der Erwartungswert für die Gewinne in den einzelnen Gewinnklassen ist dabei unabhängig von der Anzahl der verkauften Lose, denn je höher die Zahl der Lose, umso häufiger ist jede Gewinnklasse im Schnitt vertreten, und auf umso mehr Gewinner verteilt sich die Summe. Lediglich die Streuung der Gewinnhöhe (und damit z.B. die Höhe eines Jackpots) hängt von der Zahl der Tipps ab.

Die mathematische Wahrscheinlichkeit steht häufig im Widerspruch zur subjektiv wahrgenommenen Chance, siehe Einschätzen von Wahrscheinlichkeiten.

Gewinnwahrscheinlichkeit für Euro-Millionen

Würden vor einer Ziehung alle 76.275.360 möglichen Tipps abgegeben (mit einem Gesamtwert von 152.550.720,- €), ergäbe sich nach der Ziehung folgendes Bild.

Ergebnis Anzahl Wahrscheinlichkeit Ausschüttung Erwartungswert
Ausschüttung
0 Zahlen und 0 Sterne 25.656.939  33,637 %
0 Zahlen und 1 Stern 17.104.626  22,425 %
1 Zahl und 0 Sterne 15.644.475  20,511 %
1 Zahl und 1 Stern 10.429.650  13,674 %
2 Zahlen und 0 Sterne 2.979.900  3,9068 %
2 Zahlen und 1 Stern 1.986.600  2,6045 % 12,00 % 9,21 €
0 Zahlen und 2 Sterne 1.221.759  1,6018 %
1 Zahl und 2 Sterne 744.975  0,97669 % 5,05 % 10,34 €
3 Zahlen und 0 Sterne 207.900  0,27257 % 2,35 % 17,24 €
2 Zahlen und 2 Sterne 141.900  0,18604 % 2,20 % 23,65 €
3 Zahlen und 1 Stern 138.600  0,18171 % 2,55 % 28,07 €
3 Zahlen und 2 Sterne 9.900  0,012979 % 0,50 % 77,05 €
4 Zahlen und 0 Sterne 4.725  0,0061947 % 0,35 % 113,00 €
4 Zahlen und 1 Stern 3.150  0,0041298 % 0,50 % 242,14 €
4 Zahlen und 2 Sterne 225  0,00029498 % 0,75 % 5.085,02 €
5 Zahlen und 0 Sterne 21  0,000027532 % 1,05 % 76.275,36 €
5 Zahlen und 1 Stern 14  0,000018355 % 3,70 % 403.169,76 €
5 Zahlen und 2 Sterne 1  0,0000013110 % 11,00 % 16.780.579,20 €
gesamt 76.275.360  100,00 % 42,00 % 0,84 €

Wie die Tabelle zeigt, werden mindestens 42 % der Einnahmen wieder ausgespielt. Bei einem Einsatz von 2 € erhält man im Durchschnitt also 0,84 € wieder zurück. Weitere 8 % der „Euromillionen“-Einnahmen werden jeweils in den sogenannten „Ausgleichstopf“ (Booster Fund) einbezahlt. Dieser wird „nach freiem Ermessen der Gesellschaft“ verwendet, um gelegentlich Gewinnränge aufzudotieren oder Zusatzausspielungen durchzuführen. Insgesamt werden dadurch 50 % der Einnahmen wieder ausgespielt.

Die Wahrscheinlichkeit für eine "Niete" ist 95,75 %, d. h., dass von 100 abgegebenen Tipps ca. 4 in den Gewinnrängen liegen.

Die Formel, um die Wahrscheinlichkeit für z Zahlen und s Sterne zu ermitteln, ist

p = \dfrac {{\tbinom 5 z}{\tbinom {50-5} {5-z}}{\tbinom 2 s}{\tbinom {9-2} {2-s}}} {{\tbinom {50} 5} {\tbinom 9 2}}.

Diese Formel verwendet Binomialkoeffizienten.

Rekordgewinne

Deutschland

Der erste Millionär im deutschen Lotto 6 aus 49 wurde am 2. September 1956 gekürt. Er gewann exakt 1.043.364,50 DM. Das entspräche nach dem amtlichen Umrechnungskurs 533.463,80 Euro, der damalige Wert lag aber inflationsbedingt um ein Mehrfaches darüber. Bei ca. 406 % Inflation in (West-)Deutschland (bis 2005) entspricht der Gewinn heutigen 2.165.863 Euro.

Höchste Gewinne (im Jackpot)

  • Den mit 45.382.458 Euro größten Jackpot in der deutschen Lottogeschichte teilten sich am 5. Dezember 2007 drei Spieler aus Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Alle drei hatten die richtigen Gewinnzahlen 9, 10, 24, 28, 39, 42 getippt und die passende Superzahl 3 und erhielten jeweils rund 15 Millionen Euro.
  • Den mit 37.688.291,80 Euro höchsten Einzelgewinn erzielte am 7. Oktober 2006 ein 41-jähriger Krankenpfleger aus Nordrhein-Westfalen.[5]
  • Der zweithöchste Einzelgewinn betrug 23,9 Mio. Euro und wurde am 25. Mai 2005 nach Baden-Württemberg ausgespielt.
  • Der höchste Gewinn für 6 Richtige ohne Superzahl wurde am 4. Dezember 1999 erreicht. Er betrug 4,1 Mio. Euro.

Niedrigste Gewinne (im Jackpot)

  • Der niedrigste Gewinn in der Gewinnklasse 2 (6 Richtige) wurde am 25. April 1984 von 69 Gewinnern mit den Zahlen 1, 3, 5, 9, 12, 25 erlangt. Er betrug 16.907,00 DM (8.644,41 Euro).
  • Die höchste Anzahl der Gewinner für 6 Richtige waren am 23. Januar 1988 222 Gewinner mit einem Gewinn von 84.803,90 DM (umgerechnet 43.359,55 Euro) - alle hatten die beiden „Drillinge“ 24, 25, 26 und 30, 31, 32 getippt[6].
  • 6 Zahlen in der Anordnung eines U  kreuzten am 4. Oktober 1997 124 Mitspieler an. Sie gewannen mit den Zahlen 9, 13, 23, 27, 38 und 40 je 53.982 DM.
  • Die Gewinnzahlen der niederländischen Lotterie aus der Vorwoche übernahmen am 18. Juni 1977 205 Spielteilnehmer. Für die 6 richtigen Zahlen gab es 30.737,80 DM.
  • Am 10. April 1999 wurden die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6 und 26 gezogen. In der Folge gewannen 38.008 Spieler mit 5 richtigen Zahlen jeweils 194,24 Euro.
  • Der niedrigste Gewinn in der Gewinnklasse 3 (5 Richtige mit Zusatzzahl) wurde am 15. Februar 2003 von 25.141 Gewinnern erlangt. Da es nur 9.436 Fünfer gab, mussten beide Ränge zusammengelegt werden. Die Quote betrug jeweils 201,30 Euro. Fünf der Gewinnzahlen und die Zusatzzahl bildeten auf dem Spielschein eine durchgehende Linie von rechts oben nach links unten. Die Gewinnreihe war 4, 6, 12, 18, 24, 30, Zusatzzahl 36.
1 2 3 4 5 6 7
8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30 31 32 33 34 35
36 37 38 39 40 41 42
43 44 45 46 47 48 49
1 2 3 4 5 6 7
8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30 31 32 33 34 35
36 37 38 39 40 41 42
43 44 45 46 47 48 49
1 2 3 4 5 6 7
8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30 31 32 33 34 35
36 37 38 39 40 41 42
43 44 45 46 47 48 49
1 2 3 4 5 6 7
8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
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36 37 38 39 40 41 42
43 44 45 46 47 48 49
1 2 3 4 5 6 7
8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30 31 32 33 34 35
36 37 38 39 40 41 42
43 44 45 46 47 48 49

Österreich

Beim österreichischen Lotto wurde am 19. Februar 2003 der bisher größte Einzelgewinn in Höhe von 7.164.511,40 Euro gewonnen.

Bei der europäischen Lotterie "Euromillionen" hat am 28. April 2006 erstmals ein in Österreich abgegebener Wettschein bei „5 plus 2 Richtige“ im ersten Rang gewonnen. Die Besonderheit dabei war, dass auf dem in Wien gespielten Schein die richtigen Zahlen gleich zwei Mal vertreten waren (Gesamtgewinn 13 Millionen Euro).

Den höchsten Gewinn erzielte am 16. Mai 2008 ein in Kärnten abgegebener Tipschein mit 55,6 Millionen Euro.[7]

Der erste österreichische Fünffach-Jackpot wurde am 28. Mai 2008 von zwei Personen, die die Zahlen 14, 30, 32, 39, 40 und 42 getippt hatten, geknackt. Beiden Gewinnern wurde jeweils eine Summe in Höhe von 4.918.840,20 Euro ausbezahlt.

Europa und USA

  • In Italien wurde im Oktober 2008 um einen Jackpot von 100 Mio. Euro gespielt.
  • In Irland erzielte im selben Monat eine Einzelgewinnerin 115 Mio. Euro.
  • Der weltweit historisch höchste Jackpot wurde mit 390 Mio. $ im März 2007 in den USA ausgespielt.

Verwendung der Einnahmen

In Deutschland betragen die Spieleinsätze momentan (2006) rund fünf Milliarden Euro pro Jahr. Sie werden wie folgt verwendet[8]:

  • Die Hälfte der Einnahmen werden an alle Gewinner ausgezahlt (Totalisatorprinzip), d. h. die Ausschüttungsquote beträgt 50 %. Es ist dieser Betrag, auf den die Spieler spekulieren.
  • 23 % werden vom Fiskus als Konzessionsabgabe bzw. Zweckerträge zweckgebunden vereinnahmt, d. h. dieser Betrag muss vom Staat wieder für gesetzlich festgelegte Zwecke ausgegeben werden, wie z. B. Sportförderung, Kunstankäufe, Umwelt oder Jugendprojekte.
  • 16,7 % gehen als Lotteriesteuer in den allgemeinen Länderetat.
  • 7,5 % werden an die Annahmenstellen (Pächter) als Provision bezahlt.
  • Für die Verwaltung und als Einnahme für die Lottogesellschaften werden 2,8 % einbehalten.

Werden also z. B. für 10.000 Euro Lottoscheine verkauft, bleiben in der Annahmestelle 750 Euro, beim Finanzministerium 1.670 Euro (allein aus der Lotteriesteuer haben die Landesfinanzminister von 1955 bis 2005 rund 20,5 Milliarden Euro eingenommen). 5.000 Euro davon werden auf die verschiedenen Gewinnklassen (siehe oben) verteilt. Die prozentuale Verteilung erfolgt je nach Gewinnklasse unterschiedlich. Innerhalb der einzelnen Gewinnklassen jedoch erfolgt die Verteilung der Gewinnsumme gleichmäßig auf die Anzahl der Gewinne.

Beeinflussung der Gewinnchance

Statistik

Statistiken, die zeigen, seit wie vielen Ziehungen eine Zahl nicht gezogen wurde, sollen suggerieren, die Gewinnchance ließe sich durch eine bestimmte Zahlenauswahl beeinflussen. Da der Zufall aber kein Gedächtnis hat, ist dies nicht möglich.

Beispielsweise wurde bis zum deutschen Rekordjackpot (7. Oktober 2006) die Zahl 49 im Samstagslotto insgesamt 371-mal gezogen und damit 1,4 mal so oft wie die Zahl 13, die nur 262-mal gezogen wurde. Wer in den vergangenen Jahrzehnten die 13 mied und die 49 favorisierte, hätte tatsächlich zumindest einen kleineren Verlust verbucht als üblich. Es wäre jedoch ein Denkfehler, künftig die 13 zu meiden, da sie bislang seltener gezogen wurde, oder sie zu favorisieren, da sie vermeintlichen Nachholbedarf hätte, denn jede Ziehung ist statistisch betrachtet unabhängig von den vorhergehenden.

Ziehungsstatistiken im Lotto haben lediglich einen rückblickend informativen Charakter; sie sind insofern wertlos, als sich aus ihnen keine Handlungsempfehlung für die Zukunft ableiten lässt.

Allerdings gelten diese Aussagen nur für eine tatsächlich völlig zufällige Ziehung.

Siehe hierzu auch den Hauptartikel Spielerfehlschluss.

Strategie

Zwar ist die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns nicht beeinflussbar, dies trifft aber nicht auf die Höhe des Gewinns zu; denn die Zahlen werden zwar zufällig gezogen, nicht aber zufällig angekreuzt. Durch antizyklisches Tippverhalten kann deshalb im Gewinnfall die Gewinnsumme optimiert werden.

Strategien, um die Gewinnsumme zu erhöhen[9]:

  • Meiden der Geburtstagszahlen 1–31, 1–12 sowie besonders der 19 und der 20
  • Meiden von grafischen Zahlenmustern oder ganzer Reihen direkt nebeneinander liegender Zahlen
  • Bevorzugen von Zahlen am Rand, Zahlenpaaren oder selten getippten Zahlen wie 16, 40 und 41

Zwar sind alle Gewinnzahlen gleich wahrscheinlich, da aber viele Menschen aus Bequemlichkeit oder Aberglaube auf bestimmte Zahlen, etwa den eigenen Geburtstag setzen, fällt bei deren Ziehung die Gewinnsumme oft deutlich niedriger aus. Beispielsweise gab es nur umgerechnet 8.000 € für 6 Richtige im Jahr 1984 und weniger als 200 € für 5 Richtige bei der 1999 gezogenen Zahlenreihe 2, 3, 4, 5, 6 – rund 38.000 Tipper hatten diese 5 Zahlen angekreuzt.

Das Meiden häufig getippter Zahlen bei gleichzeitigem Bevorzugen selten getippter Zahlenkombinationen ist die einzige Möglichkeit, beim Lottospiel den Erwartungswert des Gewinns zu erhöhen.

Ziehung der Gewinnzahlen und Bekanntgabe der Gewinnzahlen

Die Gewinnzahlen des Deutschen Lottoblocks werden unter Aufsicht eines juristischen Beamten eines Finanz- oder Innenministeriums gezogen, je nachdem, welches Ministerium eines Bundeslandes die Fachaufsicht über die Lotterieverwaltung führt. Die Aufsichtsbeamten werden im Rotationsprinzip von allen 16 Bundesländern für die Auslosungen entsandt. Während der Ziehung sind zudem eine Ziehungsassistentin („Lottofee“) und ein Ziehungsleiter vor Ort.

Seit 1965 wird die Ziehung durch den Hessischen Rundfunk (hr) als Zulieferung für das Gemeinschaftsprogramm Das Erste gesendet; somit werden die Gewinnzahlen bundesweit live bekanntgegeben. Derzeit wird die Sendung Ziehung der Lottozahlen im Maintower in Frankfurt am Main gedreht.[10]

Vor dieser Liveübertragung des hr wurden die Zahlen aufgezeichnet und zeitversetzt gesendet. Die Ziehung wird seit den 1970er Jahren automatisch mit Hilfe einer transparenten Trommel durchgeführt, in der sich weiße Plexi-Bällchen mit durchnummerierten schwarzen Zahlen befinden; zuvor dienten Lose zur Gewinnzahlenermittlung. Elvira Hahn war 1957 (als Zwölfjährige) die erste Lottofee der Geschichte, damals jedoch nicht im Fernsehen zu sehen.

Besteuerung von Gewinnen

Deutschland

In der deutschen Einkommensteuer sind die Spielgewinne keiner Einkunftsart zugeordnet. Die volksmundliche Behauptung, Spielgewinne seien „steuerfrei“, ist somit nicht ganz korrekt: Denn steuerfrei können nur Einkünfte sein, die einer Einkunftsart zugeordnet sind. Vielmehr sind Spielgewinne in Deutschland „nicht steuerbar“. Dieser steuertheoretische Unterschied hat jedoch kaum praktische Relevanz. Sollten jedoch mit dem gewonnenen Kapital Zinserträge gemacht werden, sind diese steuerpflichtig.

Schweiz

In der Schweiz wird automatisch die Verrechnungssteuer auf Lottogewinne über 50,- SFr abgeführt, die 35 Prozent beträgt und Gewinne dementsprechend stark mindert. Zwischen Gewinnen aus einheimischen und ausländischen Lotterien wird nicht unterschieden. Die Verrechnungssteuer auf Zinsen, Wertschrifterträgen und auch Lottogewinne werden aber vom Steueramt zurückerstattet, gibt man die Gewinne in der Steuererklärung an. Die meisten Schweizer Kantone sowie der Bund betrachten Lottogewinne aber als Einkommen; und deshalb werden (relativ hohe) Einkommenssteuern fällig. Einige Kantone erheben eine eigene Steuer auf Lotteriegewinne, dafür keine Einkommenssteuer. Einige Schweizer Kantone erlauben steuerfreie Beträge in der Grössenordnung von 1000 bis 5000 Franken. Relevant für die Steuern sind der Spieltag (nicht der Tag der Gewinnauszahlung) und den Wohnsitz, den man am 31. Dezember des betreffenden Jahres innehat.([1], Stand Mai 2004)

Triviale Fakten

  • Am 9. Oktober 1955 wurde die 13 als erste Zahl im deutschen Lotto gezogen. Die weiteren Zahlen – sie wurden abwechselnd von zwei Waisenmädchen gezogen – lauteten 41, 3, 23, 12 und 16. Insgesamt ist die 13 jedoch die am seltensten gezogene Zahl. [11]
  • Die 44 wurde im ersten Lottojahr 1955 fünfmal hintereinander gezogen (Ziehungen 4 bis 8).
  • Seit dem 2. Februar 1974 findet die Ziehung nicht mehr sonntags, sondern samstags statt.
  • Seit 2004 bieten auch private Firmen Lotteriespiele im Internet an. Einige dieser Lotterien sind für die Spieler kostenlos, denn sie finanzieren sich über Werbung. Die Gewinne sind nicht über Wetteinsätze, sondern über Sponsorengelder und eine Finanzversicherung gedeckt. Deshalb gilt diese Variante nicht als Glücksspiel, sondern als Gewinnspiel.
  • Seit der ersten Ziehung im Jahr 1955 gab es über 1.500 Personen, die mehr als (umgerechnet) 1 Million Euro gewonnen haben.
  • Die Lottoscheine (zum Ausfüllen) sind je nach Bundesland anders gestaltet, jedoch stets maschinenlesbar.
  • In Deutschland spielen 53 % der Bundesbürger zumindest gelegentlich Lotto oder Toto.[12]

Spielgemeinschaften

Spielgemeinschaften organisieren gemeinsame Lotto-Spielscheine nach bestimmten Systemen. Dabei spielen mehrere Mitspieler einen gemeinsamen Lottoschein und teilen gegebenenfalls den Gewinn. Neben rein privat organisierten Tippgemeinschaften gibt es auch diverse kommerzielle Anbieter, die die Teilnahme an Spielgemeinschaften in größerem Maßstab gegen Entgelt ermöglichen.

Siehe auch

Literatur

  • Sabine Schönbein - Das Millionenspiel mit Tradition ISBN 978-3-8334-8779-8
  • Johann Heinrich Bender: Die Lotterie. Eine juristische Abhandlung. Mohr, Heidelberg 1832 (Digitalisat)
  • Stefan Korte: Das staatliche Glücksspielwesen. Privatisierung staatlicher Monopole am Beispiel des Lotterie-, Sportwett- und Spielbanksektors. Heymann, Köln u. a. 2004, ISBN 3-452-25795-9 (zugl. Dissertation, Universität Hamburg 2004)
  • Christoph Lau, Ludwig Kramer: Die Relativitätstheorie des Glücks. Über das Leben von Lottomillionären. Herbolzheim 2005, ISBN 3-8255-0605-3.
  • Gerhard Strejcek: Lotto und andere Glücksspiele. Rechtlich, ökonomisch, historisch und im Lichte der Weltliteratur betrachtet. Österreichische Lotterien-Gesellschaft, Wien / Linde, Wien 2003, ISBN 3-7073-0392-6
  • Peter J. Tettinger, Jörg Ennuschat: Grundstrukturen des deutschen Lotterierechts. Vahlen, München 1999, ISBN 3-8006-2503-2
  • Corinna Visser: Ihr Einsatz - Private Vermittler dürfen künftig Lottoscheine an Tankstellen und in Supermärkten anbieten. Was ändert sich für die Lottospieler? Tagesspiegel, Berlin, vom 29. August 2006
  • Manfred Zollinger: Geschichte des Glücksspiels. Vom 17. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg. Böhlau, Wien u. a. 1997, ISBN 3-205-98518-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste, Band 18, Sp. 564–573, online abrufbar als Digitalisat im Format JPEG über Zedlers Großes Universallexikon Online.
  2. Spielregeln LOTTO 6 aus 49, Informationen des Deutschen Lotto- und Totoblocks, www.lotto.de
  3. aktuelle Lottozahlen der EuroMillionen-Ziehung
  4. Siehe Spielbedingungen, Abschnitt 7
  5. Höchster Jackpot in Lottogeschichte geht an 41-jährigen Krankenpfleger, Informationen des Deutschen Lotto- und Totoblocks, 10. Oktober 2006
  6. Lotto Bayern
  7. AFP: Neuer Rekord: Österreicher gewinnt 55,6 Millionen Euro im Lotto, vom 17.05.2008, Abgerufen am 18.05.2008
  8. dpa laut Frankfurter Rundschau vom 7. Oktober 2006, Seite 2
  9. Gero von Randow, Das Ziegenproblem - Denken in Wahrscheinlichkeiten, Rowohlt 2004. ISBN 3-499-61905-9
  10. hr-online
  11. Langfristiges Verhalten der Lottozahlen
  12. Häufigkeit des Lotto Spielens, Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse 2007

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