Flughafen Bolschoje Sawino

Flughafen Bolschoje Sawino
Kenndaten
IATA-Code	PEE
ICAO-Code	USPP
Koordinaten	57° 54′ 59″ N, 56° 1′ 31″ O57.91638888888956.025277777778123Koordinaten: 57° 54′ 59″ N, 56° 1′ 31″ O 123 m ü. MSL
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum	16 km südwestlich von Perm
Basisdaten
Eröffnung	1952
Passagiere	686.041 (2008)[1]
Start- und Landebahn
03/21	3206 m × 49 m Beton

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Der Flughafen Bolschoje Sawino (russisch Аэропорт Большое Савино, wiss. Transliteration Aeroport Bolschoje Sawino) ist ein internationaler Flughafen in der Region Perm, der 16 km südwestlich des Stadtzentrums der russischen Millionenstadt Perm liegt. Er wird zivil und militärisch genutzt und hat 39 Parkpositionen an den Terminals und im Luftfrachtbereich. Der Flugplatz ist im Besitz der Russischen Föderation und wird von Perm Airlines betrieben.

Geschichte

Der Flugplatz wurde 1940 eröffnet und befand sich damals auf dem Territorium des heutigen Wohngebietes Gorodskije Gorki. 1957 wurde der alte Flugplatz verlegt und als neuer Flugplatz Bacherewka eröffnet. Da dieser Flugplatz Bacherewka bald nicht mehr den Anforderungen der neu eingeführten Strahlflugzeuge genügte, wurde am 15. Februar 1965 ein neuer Flugplatz eröffnet – der heutige Flughafen Bolschoje Sawino. Er war ein Flugplatz für zivile und militärische Zwecke. Der erste offizielle Flug war der Flug einer Il-18 auf der Strecke Swerdlowsk–Perm–Moskau und zurück.

Der heutige Flughafen wurde 1952 unter der persönlichen Kontrolle von Marschall Schukow gebaut, der nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von Stalin auf den Posten des Kommandeurs des Militärbezirks Ural abgeschoben wurde. Der Flugplatz hatte zunächst eine ausschließlich militärische Funktion. Erst 1965 wurde der Flughafen auch für die zivile Luftfahrt geöffnet. Angeflogen wird der Flughafen unter anderem von der russischen Fluggesellschaft Aeroflot. Während des Kalten Krieges diente der Flughafen als Basisstation für Militärflugzeuge.

Während des Kalten Krieges waren am Flugplatz bis zu 38 Mig-25 stationiert, sowie einige Jak-25 und Jak-28. Ab 1991 wurden hier die moderneren Mig-31 stationiert.

Im November 1965 wurde der Bau der Flugsteige und der Stellplätze auf dem Vorfeld abgeschlossen. Das Flughafenterminal wurde am 16. Februar 1967 in Betrieb genommen.

Bolschoje Sawino erhielt 1993 den Status eines internationalen Flughafens (Anordnung der Regierung der Russischen Föderation vom 16. Januar 1993 Nr. 2055-p).

In den Jahren 2002 bis 2003 wurde die Start- und Landebahn erneuert. Dabei wurde die einzige Start- und Landebahn auch von 2500 m auf 3000 m verlängert, damit auf dem Flughafen alle Typen von Flugzeugen landen können. Während der Bauarbeiten an der Start- und Landebahn wurde diese im Herbst 2002 für eine gewisse Zeit gesperrt und die Flugzeuge mussten auf einer benachbarten unbefestigten Piste starten und landen. Während der übrigen Bauarbeiten wurden nur Flüge mit der An-24 und der Jak-40 durchgeführt, die beide nur eine sehr kurze Start- und Landebahn benötigen.

Gegenwärtig^[2] hat der militärische Bereich des Flugplatzes nur einige wenige Stellplätze für Kampfflugzeuge und Bomber. Im militärischen Bereich ist das 764. Abfangjägerregiment stationiert. Das ist das einzige Regiment der 5. Armee der Russischen Luftstreitkräfte und der Luftverteidigungstruppen, das mit Kampfflugzeugen ausgerüstet ist. Das 764. Abfangjägerregiment untersteht direkt dem Hauptquartier der Russischen Luftstreitkräfte.

Der Name des Flugplatzes leitet sich von dem in der Nähe liegenden Dorf Bolschoje Sawino ab.

Der Flugplatz ist einer der größten in der Ural-Region und ist von nationaler (föderaler) Bedeutung in Russland. Außerdem ist es der einzige Flugplatz der Region Perm, der reguläre Passagierflüge anbietet. Die Hauptroute für den Passagiertransport ist Moskau–Perm.

Seit der Eröffnung des Flughafens bis Ende 2006 wurde der größte Teil des Passagiertransportes von Perm Airlines durchgeführt. Perm Airlines firmierte bis 1992 unter dem Namen „Zivile Luftfahrtbehörde Ural – Luftabteilung Perm“ (russ. Пермский авиаотряд Уральского управления гражданской авиации).

Die Lufthansa begann 1993 mit Flügen zum Flughafen Bolschoje Sawino und seit Sommer 2000 die Fluggesellschaft Aeroflot. Ihr Anteil am Passagieraufkommen des Flughafens bliebt jedoch gering. Der Zugang für andere Fluggesellschaften zum Flughafen war erschwert.

Andere Fluggesellschaften (UTair, Karat, VIM Airlines, Ural Airlines, Atlant-Soyuz Airlines, S7 Airlines) hatten in der Vergangenheit bereits mehrmals ihre Absicht bekräftigt Linienflüge auf der Strecke Moskau–Perm einzurichten. Das hätte sich negativ auf die finanzielle Situation von Perm Airlines ausgewirkt, für die diese Linienstrecke ihre Haupteinnahmequelle darstellte.

Deshalb hatte Perm Airlines, der als Flughafenbetreiber die Leitung des Flughafens oblag, den Zugang anderer neuer Fluggesellschaften behindert. So hatte beispielsweise die Fluggesellschaft KNG-Transavia den Linienverkehr Perm–Moskau aufgenommen, ihn kurze Zeit darauf jedoch wieder eingestellt und den Flughafenbetreiber Perm Airlines beschuldigt, einen unfairen Konkurrenzkampf zu führen und administrative Barrieren gegen Konkurrenten aufzubauen.

Nachdem Perm Airlines ein Codesharing-Abkommen mit S7 Airlines geschlossen hat, änderte sich die Situation und Perm Airlines hat faktisch den eigenen regulären Flugbetrieb zur Passagierbeförderung eingestellt. So haben jetzt alle interessierten Fluggesellschaften einen freien Zutritt zum Flughafen Bolschoje Sawino.

Technische Charakteristika

Die Start- und Landebahn des Flughafens Bolschoje Sawino hat die Maße 3200×49 m, Klasse B, PCN 55/R/C/W/T. Das Vorfeld mit den Stellplätzen umfasst eine Fläche von 31.200 m².

Folgende Flugzeugtypen und Hubschraubertypen dürfen hier landen: An-2, An-12, An-24, (An-72), An-74, Il-18, Il-76, Il-114, Tu-134, Tu-154, Tu-204, Tu-214, A319, A320-200, B737-500, B737-300, Jak-40, Jak-42, Mi-2, Mi-6, Mi-8, Mi-26.

Aus Sicht der Luftfahrt sind die durchschnittlichen Wetterbedingungen am Platz gut. Auch in den Wintermonaten ist der Flughafen immer für den Flugverkehr geöffnet. Es gibt nur wenige Tage mit Nebel oder unzureichender Landebahnsichtweite. Der Flugzeugtreibstoff wird über eine Rohrleitung von einem erdölverarbeitenden Betrieb zugeführt. Das Güterterminal der Flughafens hat eine Kapazität von bis zu 10.000 t

Fluggesellschaften und Liniennetz

Folgende Fluggesellschaften haben eine Basisstation am Flughafen Bolschoje Sawino:

• Perm Airlines,
• S7 Airlines,
• Globus Airlines (ein ehemaliger S7 Charterer),
• Helix,
• Gasprom-Avia,
• Lukoil-Avia.

S7 Airlines ist am Flughafen Bolschoje Sawino die Fluglinie mit dem größten Passagieraufkommen.

Der Flughafen wird von folgenden weiteren Fluggesellschaften angeflogen:

• Aeroflot: Moskau-Scheremetjewo;
• Nordavia: Moskau-Scheremetjewo, Sankt Petersburg;
• S7 Airlines: Moskau-Domodedowo, Sankt Petersburg, Nowosibirsk, Jerewan, Duschanbe, Sotschi, Anapa, Krasnodar;
• SkyExpress: Moskau-Wnukowo;
• Orenair: Orenburg;
• KD Avia: Kaliningrad;
• UTair: Moskau-Wnukowo;
• AviaNova: Moskau-Scheremetjewo;
• Lufthansa: Frankfurt am Main (die Fluglinie: Frankfurt-Nischni Nowgorod-Perm ist die einzige Verbindung ins entferntere Ausland. Bis Mitte 2008 war es auch für den Flughafen Nischni Nowgorod die einzige Verbindung ins entferntere Ausland.)

Weiterhin wurden 2008 Charterflüge von den Fluggesellschaften: Tatarstan-Aviation, Ural-Avia und Dagestan-Aviation durchgeführt.

Außerdem bedient der Flughafen internationale Charterflüge in die Türkei, nach Ägypten, Bulgarien, Italien, Spanien und in die Vereinigten Arabischen Emirate.

Verkehrsanbindung an Perm

Vom Flughafen Bolschoje Sawino aus erreicht man Perm mit den Bussen der Linie 42, die von 7:00 Uhr bis 22:30 Uhr bis zum Busbahnhof von Perm fahren.

Zwischenfälle

• Am 14. September 2008 stürzte Aeroflot-Flug 821 aus zunächst ungeklärter Ursache eine Maschine der Fluggesellschaft Aeroflot-Nord im Landeanflug ab. Alle 88 Insassen kamen ums Leben.^[3]

Einzelnachweise

1. ↑ Passagierzahlen für 2008 (russisch)
2. ↑ Stand September 2008
3. ↑ 88 Tote bei Flugzeugabsturz In: Süddeutsche Zeitung

Weblinks

• 60^th Anniversary of the 4^th PVO Army (russisch) – Flughafenhistorie