- Französisches Gymnasium Berlin
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Französisches Gymnasium Berlin
Eingang des Französischen GymnasiumsSchulform Gymnasium Ort Berlin-Tiergarten Land Berlin Staat Deutschland Koordinaten 52° 30′ 12,4″ N, 13° 21′ 19,5″ O52.50343888888913.355419444444Koordinaten: 52° 30′ 12,4″ N, 13° 21′ 19,5″ O Leitung Bernhard Frank Website www.fg-berlin.de Das Französische Gymnasium Berlin – oder Collège Français – ist die älteste öffentliche Schule Berlins. Sie wurde 1689 vom Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg für die hugenottischen Einwanderer aus Frankreich gegründet. Das Gymnasium hat es immer geschafft, Französisch als Unterrichtssprache beizubehalten, selbst während der Zeit des Nationalsozialismus.
Inhaltsverzeichnis
Schulprofil
Die Schule befindet sich im Ortsteil Tiergarten im Bezirk Mitte. Der überwiegende Anteil der ca. 800 Schüler sind deutscher oder französischer Herkunft. Weiterhin gibt es frankophone Schüler aus etwa 25 Nationen. Der Unterricht richtet sich nach französischen Lehrplänen, die Schüler können sowohl das Baccalauréat der Zweige L, ES oder S als auch das deutsche Abitur in französischer Sprache ablegen. Die Schule verfügt des Weiteren über eine reichhaltige Bibliothek mit historischen Büchern vom 17. bis zum 19. Jahrhundert.
Der französische Staat besoldet das französische Personal, das aus 30 Lehrern besteht, und stellt Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Die 50 Lehrer, die der deutschen Verwaltung unterliegen, erhalten ihr Gehalt vom Land Berlin. Im Vergleich zu anderen französischen Schulen ist das Französische Gymnasium die einzige Schule, die deutschem Landesrecht untersteht.
Journalistisches Projekt „Böser Wolf“
Die Schule engagiert sich im Rahmen des mehrfach ausgezeichneten journalistischen Projekts Grand méchant loup - Böser Wolf, bei dem die Teilnehmer dazu angeregt werden, wie Reporter zu arbeiten. Das erstellte Material wie Artikel, Reportagen, Illustrationen, Interviews und Fotos wird von der Redaktion des Bösen Wolfs oder den Kindern selbst auf die dazugehörige Website gestellt.
Ehemalige Lehrer
- Charles Ancillon (Jurist und Diplomat)
- Alfred Clebsch (Mathematiker)
- Ernst Curtius (klassischer Archäologe und Althistoriker)
- Hermann Ebel (Keltologe)
- Jean Pierre Erman (Historiker und Theologe)
- Paul Erman (Physiker)
- Georg Adolf Erman (Physiker und Geologe)
- Jean Henri Samuel Formey (Philosoph)
- Jean Philippe Gruson (Mathematiker)
- Daniel Jenisch (Theologe)
- Karl Ploetz (Historiker u. Neuphilologe)
Ehemalige Schüler
- Jean Henri Samuel Formey (1711-1797, Theologe, Philosoph und Historiker)
- Ludwig Robert (1778-1832, Schriftsteller)
- Franz Theremin (1780-1846, Theologe)
- Adelbert von Chamisso (1781-1838, Naturforscher und Dichter)
- Albert Gern (1789-1869, Schauspieler)
- Franz von Gaudy (1800-1840, Schriftsteller)
- Karl Ludwig Michelet (1801-1893, Philosoph)
- Heinrich Girard (1814-1878, Geologe und Mineraloge)
- Albert Friedrich Berner (1818-1907, Jurist)
- Emil Heinrich du Bois-Reymond (1818-1896, Mediziner)
- Carl Bolle (1821-1909, Naturforscher und Sammler)
- Max von Brandt (1835-1920, Diplomat, Ostasien-Experte und Publizist)
- Gustav Mützel (1839-1893, Tiermaler)
- Paul Güßfeldt (1840-1920, Geologe und Abenteurer)
- Johannes Eusebius Samuel Schmidt (1841-1925, Philologe)
- Alfred Woltmann (1841-1880, Kunsthistoriker)
- Richard Kahle (1842-1916, Schauspieler)
- Edmund Prinz von Radziwill (1842-1895, Theologe, Politiker und Mönch)
- Julius Falkenstein (1842-1917, Arzt und Afrikareisender)
- Paul Wilhelm Schmidt (1845-1917, Theologe)
- Ernst von Wildenbruch (1845-1909, Schriftsteller und Diplomat)
- Maximilian Graf Yorck von Wartenburg (1850-1900, Offizier, Diplomat und Historiker)
- Wilhelm Erman (1850-1932, Bibliothekar und Geograph)
- Gotthilf Weisstein (1852-1907, Journalist und Schriftsteller)
- Albert Moritz Wolff (1854-1923, Bildhauer)
- Adolf Erman (1854-1937, Ägyptologe)
- Richard Witting (1856-1923, Jurist, Verwaltungsbeamter, Bankdirektor und Politiker)
- Heinrich Erman (1857-1940, Jurist )
- Maximilian Harden (1861-1927, Publizist und Schauspieler)
- Ernst Heilborn (1867-1942, Schriftsteller)
- Paul von Lettow-Vorbeck (1870-1964, Generalmajor und Schriftsteller)
- Victor Auburtin (1870-1928, Journalist und Schriftsteller)
- Georg Minde-Pouet (1871-1950, Germanist und Bibliothekar)
- Martin Wolff (1872-1953, Jurist)
- Adolf Windaus (1876-1959, Chemiker und Biochemiker)
- Edmund Landau (1877-1938, Mathematiker)
- Erich Kaufmann (1880-1972, Staats- und Völkerrechtler)
- Victor Klemperer (1881-1960, Literaturwissenschaftler und Schriftsteller)
- Walter Mirauer (1882-1948), Chirurg und Gynäkologe
- Leonard Nelson (1882-1927, Philosoph)
- Rolf Grabower (1883-1963), Steuerrechtler
- Eduard Heimann (1889-1967, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler)
- Kurt Tucholsky (1890-1935, Journalist und Schriftsteller)
- Adrien Turel (1890-1957, Schriftsteller)
- Erich Auerbach (1892-1957, Literaturwissenschaftler und Romanist)
- Adam von Trott zu Solz (1909-1944, Jurist, Diplomat und Widerstandskämpfer)
- Joachim Werner (1909-1994, Archäologe)
- Wernher von Braun (1912-1977, Raketentechniker)
- Gottfried Reinhardt (1913-1994, Filmproduzent und -regisseur)
- Stephen M. Kellen (1914-2004, Bankier und Mäzen)
- Klaus-Peter Schulz (1915-2000, Politiker)
- Albert Otto Hirschman (* 1915, Soziologe und Volkswirt)
- Hartmut von Hentig (* 1925, Pädagoge)
- Wolfgang Gewalt (1928-2007, Zoologe)
- Reinhard Mey (* 1942, Liedermacher)
- Jörg-Otto Spiller (* 1942, Politiker)
- Gesine Schwan (* 1943, Politikerin)
- Ulrich Roski (1944-2003, Liedermacher)
- Jasmine Bonnin (* 1952, Liedermacherin)
- Heike Reichenwallner (* 1957, Schauspielerin)
- Christian Berkel (* 1957, Schauspieler)
- Dominique Horwitz (* 1957, Schauspieler und Sänger)
- Sylvia Geist (* 1963, Lyrikerin)
- Roswitha Schreiner (* 1965, Schauspielerin)
- Peter Fox (* 1971, Musiker)
- Marie Bierstedt (* 1974, Schauspielerin)
- Raphael Vogt (* 1976 Schauspieler)
- Alexandra Maria Lara (* 1978, Schauspielerin.)
- Florian Knorn (* 1981, Schauspieler und Synchronsprecher)
- Uchenna van Capelleveen (* 1981, Rapper)
- Jay Khan (* 1982, Sänger)
- Antoine Brison (* 1992, Schauspieler)
Literatur
- Christian Velder: 300 Jahre Französisches Gymnasium Berlin. Nicolai, Berlin 1989, ISBN 3-87584-254-5
- Johannes E. S. Schmidt: Die Französische Domschule und das Französische Gymnasium zu Berlin. Schülererinnerungen 1848-1861. Herausgegeben und kommentiert von Rüdiger R. E. Fock. Kovac, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8300-3478-0
Weblinks
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