Christian Berkel

Christian Berkel
Christian Berkel auf der Berlinale 2009

Christian Berkel (* 28. Oktober 1957 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler.

Einem breiten Publikum wurde er im Jahr 2001 als Häftling Nr. 38 in dem Kinofilm Das Experiment unter der Regie von Oliver Hirschbiegel und als Waffen-SS-Stabsarzt im oscarnominierten Kinofilm Der Untergang bekannt. Sowohl national als auch international gehört Christian Berkel zu den gefragtesten deutschen Filmschauspielern.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Berkel, 1957 in Berlin geboren, ist mütterlicherseits jüdischer Abstammung. Seine Mutter emigrierte 1938 aus Nazi-Deutschland nach Frankreich, ab 1945 weiter nach Argentinien und kehrte 1955 in die Bundesrepublik Deutschland zurück. Berkel ist der Sohn eines ehemaligen Militär-Stabsarztes und Enkel eines Kultur- und Kunsthistorikers.

Berkel lebt mit der Schauspielerin Andrea Sawatzki, mit der er zwei Söhne hat, in Berlin.

Werk

Film und Fernsehen

Christian Berkel (2009)

Christian Berkel lebte als Jugendlicher seit seinem vierzehnten Lebensjahr in Paris. Seine erste entscheidende Begegnung mit dem Theater war die Arbeit von Marcel Marceau, dessen Pantomimen er zu Hause nachspielte. [2] Bereits neben der Schule nahm er Schauspielunterricht bei Jean-Louis Barrault und Pierre Bertin. Danach machte er eine Ausbildung an der deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin.

Im Jahr 1977 besetzte ihn im Alter von 19 Jahren Ingmar Bergman für die Rolle des Studenten in Das Schlangenei. Anschließend war er bis 1993 an renommierten deutschsprachigen Bühnen (Stadttheater Augsburg, Düsseldorfer Schauspielhaus, Schauspielhaus Bochum, Residenztheater München, Burgtheater Wien, Schillertheater Berlin) engagiert. Er arbeitete unter anderem mit Claus Peymann, Rudolf Noelte und Alexander Lang.

1998 erhielt er für seine Rollenkreation des psychopathischen Familienvaters in der Tatortfolge Schwarzer Advent unter der Regie von Jobst Oetzmann den Goldenen Gong. In den folgenden Jahren spielte Berkel unter anderem in Dominik Grafs Deine besten Jahre, in Helmut Dietls Komödie Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief die Rolle des Bankiers Weich sowie in Dieter Wedels Mehrteilern Der König von St. Pauli und Die Affäre Semmeling.

2002 drehte er unter der Regie von Bertrand Tavernier das französische Kriegsdrama Laissez-Passer. 2004 spielte Berkel unter der Regie von Sherry Hormann in Männer wie wir einen schwulen Fußballer und im gleichen Jahr in Lautlos (Regie: Mennan Yapo) den Polizeipsychologen Lang. Für die Rolle des Arztes Prof. Dr. Schenck in dem für einen Oscar nominierten Film Der Untergang wurde er 2004 mit dem Bambi ausgezeichnet.

2005 verkörperte Berkel unter der Regie von Paul Verhoeven die Figur des General Käutner in der international erfolgreichen Produktion Black Book an der Seite von Sebastian Koch und die Rolle des Leichenschauhausdirektors in der Hollywood-Produktion Flight Plan mit Jodie Foster in der Titelrolle.

2006 sah man Berkel im Fernsehfilm Die Sturmflut (Regie: Jorgo Papavassiliou) in der Rolle des damaligen Innensenators Helmut Schmidt. Ebenfalls 2006 war Berkel Hauptdarsteller im Zweiteiler Helen Fred und Ted als Eduard „Ted“ Fröhlich unter der Regie von Sherry Horman. Zusammen mit seiner Lebenspartnerin und Kollegin Andrea Sawatzki erhielt er hierfür im Folgejahr eine Nominierung für die Auszeichnung der Goldenen Kamera. 2007 sah man ihn unter der Regie von Aleksandr Buravsky im Drama Leningrad in der Rolle des Vinkelmeyer.

Im selben Jahr erhielt Christian Berkel zum zweiten Mal ein Angebot aus Hollywood: In der Kinoproduktion Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat, einem Thriller über das gescheiterte Hitler-Attentat von 1944 (mit Tom Cruise als Graf Stauffenberg), spielte er die Rolle des Albrecht Mertz von Quirnheim.

2008 gehörte Berkel neben Brad Pitt zur Besetzung von Quentin Tarantinos Kinofilm Inglourious Basterds. Im selben Jahr war er im Fernsehfilm Mogadischu erneut als Helmut Schmidt zu sehen, diesmal als Bundeskanzler während der Entführung des Flugzeugs Landshut.

Berkel hatte viele Episodenrollen in Fernsehkrimi-Serien wie Derrick, Der Alte, SOKO 5113 und Polizeiruf 110. In der ZDF-Serie Der Kriminalist spielt er seit 2006 die Hauptrolle des LKA-Hauptkommissars Bruno Schumann.

Hörbuch/Hörspiel

Berkel ist ein gefragter Synchronsprecher und liest Hörbücher ein.

Für den Lesesaal der Frankfurter Allgemeinen Zeitung las er aus dem Roman Die Wohlgesinnten von Jonathan Littell.[3] Zum 125. Geburtstag des Malers Pablo Picasso las er für den Eichborn-Verlag Hajo Düchtings Picasso-Biografie. Zusammen mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Andrea Sawatzki nahm er die Hörbücher zu den beiden Romanen Gut gegen Nordwind und Alle sieben Wellen von Daniel Glattauer auf. 2010 schlüpfte Christian Berkel mit Andrea Sawatzki als Mrs. Fuchs in der Verfilmung Der wunderbare Mr. Fox nach einem Roman von Roald Dahl in den Titelpart.[4]

Filmografie

Berkel auf der Berlinale 2010

Auszeichnungen

Literatur

  • Christian Berkel: Die Kindheit in der Tasche. In: Beatrice Ottersbach (Hrsg.): Schauspielerbekenntnisse. UVK-Verlag, Konstanz 2007, ISBN 978-3-89669-685-4, S. 20–31

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Das Erste: Christian Berkel als Helmut Schmidt
  2. Christian Berkel im Gespräch mit Thorsten Otto, Quelle Vorbild Marcel Marceau Min 14:59 ff. abgerufen am 24. Sept. 2011
  3. Christian Berkel liest Die Wohlgesinnten von Jonathan Littell
  4. Der Westen: „Der wunderbare Mr. Fox“ vom 12. Mai 2010

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