- Fredrik Idestam
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Nokia Oyj Unternehmensform Aktiengesellschaft ISIN FI0009000681 Gründung 1865 Unternehmenssitz Espoo, Finnland Unternehmensleitung Olli-Pekka Kallasvuo (CEO)
Mitarbeiter 124.292 (31. März 2009) [1] Umsatz 50,710 Mrd. € (2008) [2] Produkte - Mobiltelefone
- Smartphones
- Multimedia-PCs
- Netzwerktechnik
Website Nokia [ˈnɔkiɑ] ist ein Telekommunikationskonzern mit Hauptsitz im finnischen Espoo, der vor allem als weltgrößter Mobiltelefon-Hersteller bekannt ist. Außerdem ist das Unternehmen Anbieter von Konsumartikeln wie Set-Top-Boxen sowie von Geräten für Breitband-, IP- und mobile Netzwerke. Nokia ist zudem ein Zulieferer der Automobilindustrie und liefert z. B. Lautsprecher für diverse Automarken (u. a. BMW und Audi).
Nach der März-2009-Studie (bezogen auf das Jahr 2008) von Gartner Inc. besitzt Nokia einen weltweiten Marktanteil von 38,6 % im Mobiltelefonbereich und liegt damit vor Sony Ericsson (7,6 %), Samsung (16,3 %), Motorola (8,7 %), LG (8,4 %) und Anderen (20,4 %).[3] Der Gewinn von Nokia betrug 2008 3,988 Mrd. Euro.
Inhaltsverzeichnis
Unternehmensgeschichte
Das Unternehmen wurde 1865 von dem Ingenieur Fredrik Idestam (1838–1916) in der kleinen Stadt Nokia bei Tampere im Südwesten Finnlands gegründet und stellte anfangs Papiererzeugnisse her, die nach Russland und Großbritannien exportiert wurden. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts produzierte das Unternehmen vor allem Gebrauchsgegenstände wie Gummistiefel und Radmantel für Rollstühle. Noch heute prangt der Name Nokia auf vielen Fahrradreifen, sie werden allerdings nicht mehr vom Unternehmen produziert, sondern mittlerweile von der ebenfalls am Ort ansässigen Firma Nokian Tyres, einem einstigen Tochterunternehmen von Nokia.
Die heutige Nokia Corporation entstand 1967 durch den Zusammenschluss der Nokia Company – der ursprünglichen Papierfabrik – mit den Finnish Rubber Works und den Finnish Cable Works. Damit wurde der Grundstein für das heutige Technologieunternehmen gelegt.
Im Jahre 1981 erhielt Skandinavien sein erstes Mobilfunknetz NMT. Nokia stellte damals die ersten Autotelefone für dieses Netz her. Erst 1987 folgte aus dem Hause Nokia das erste wirklich tragbare Mobilfunktelefon.
Inzwischen hat Nokia weltweit feste Produktionsstätten für Netzwerk- und Unterhaltungstechnologien in China, Finnland, Ungarn (Esztergom), Rumänien (seit Februar 2008) und Deutschland für die Entwicklung von Mobiltelefonen und -zubehör sowie Service in Brasilien, China, Finnland, Deutschland, Großbritannien, Ungarn, Polen, Mexiko, Italien, Südkorea und den USA.
Nach eigenen Angaben beschäftigte Nokia 2004 weltweit über 55.500 Mitarbeiter. Rund 30 % der Angestellten in Finnland sind Funkamateure.
An der Spitze des Unternehmens steht seit 1. Juni 2006 Olli-Pekka Kallasvuo. Sein Vorgänger war Jorma Ollila (1992–2006).
Zum 1. Januar 2007 sollten die Netzwerksparten von Nokia und Siemens das Joint-Venture Nokia Siemens Networks fusionieren, was jedoch aufgrund einer Korruptionsaffäre bei Siemens auf den 1. April 2007 verschoben wurde. Damit entstand der drittgrößte Telekommunikationsausrüster der Welt hinter Alcatel-Lucent und Ericsson-Marconi.[4] Verwaltungssitz der im niederländischen Schiphol registrierten B.V. ist Espoo in Finnland, ihr CEO Simon Beresford-Wylie.[5] Am 21. Dezember 2007 hat Simon Beresford-Wylie bestätigt, dass es in dem neuen Unternehmen zu Restrukturierung und Personalabbau kommen wird.
Im Jahre 2007 war China für Nokia das wichtigste Absatzgebiet für Mobiltelefone, gefolgt von Indien.[6]
Nokia in Deutschland
In Deutschland übernahm Nokia 1988 mit dem Audio-Video-Bereich der Standard Elektrik Lorenz AG auch die ehemalige Firma Schaub Lorenz in Pforzheim und Graetz mit Standorten unter anderem in Bochum und das Bildröhrenwerk in Esslingen am Neckar. Zu Beginn der 1990er Jahre erwarb Nokia Teile der damaligen Philips Kommunikations Industrie GmbH in Deutschland, bei der u. a. Glasfaserkabel hergestellt wurden.
Seit 1999 firmieren alle Geschäftsbereiche unter Nokia GmbH.
Die Nokia GmbH ist in Deutschland an vier Standorten vertreten:
- Ratingen: Hauptsitz, Forschung und Entwicklung von Netzinfrastruktur, Vertrieb, Kundenservice und Verwaltung.
- Frankfurt am Main: Mobiltelefone (Vertu) und Unternehmenslösungen
- Nokia-Werk Bochum: ehemals Produktion und Entwicklung von Mobiltelefonen, Standort geschlossen zum 30. Juni 2008.
- Ulm: Forschung und Entwicklung
- Berlin: Entwicklungsstandort für Kartensoftware "Nokia Maps" (Nokia gate5 GmbH)
Schon im Jahre 2001 stellten sich bei Nokia in Deutschland Krisen ein. Von den rund 4500 Arbeitsplätzen in Deutschland, darunter 3000 am Standort Bochum, sollte jeder zehnte Arbeitsplatz abgebaut werden. Zugleich wurden aber auch Leiharbeiter eingestellt. Am 15. Januar 2008 kündigte Nokia die Schließung des Werkes in Bochum an und verlegte die Produktion aus Wettbewerbsgründen ins Ausland, hauptsächlich nach Rumänien, aber auch nach Ungarn und Finnland.
Siehe auch: Nokia-Werk Bochum
In Deutschland wurden im Jahr 2007 insgesamt 33 Mio. Handys verkauft. Dies entspricht einem Anteil am Weltmarkt (1,13 Milliarden Handys) von drei Prozent. Etwa 40 Prozent aller 2007 verkauften Mobiltelefone sind von Nokia hergestellt worden.
Der Umsatz in Deutschland brach in den ersten 7 Monaten des Jahres 2008 um über 18 Prozent ein und betrug nach 44 Prozent im Vorjahr noch 36 Prozent, während der Anteil am Weltmarkt auf 40 Prozent, in Westeuropa um 2 Prozent zunahm. Diese Zahlen werden in verschiedenen Wirtschaftsmedien als Folge des Imageschadens, der aus der Werksschließung in Bochum resultiere, gewertet[1].
Produkte
Neben den Mobiltelefonen und den Set-Top-Boxen, welche für den Endkunden gedacht sind, bietet Nokia Dienstleistungen und Netzinfrastruktur für Mobilfunkanbieter. Bis 2000 stellte Nokia auch Monitore und Displays her. Seit 2000 jedoch ist diese Sparte an ViewSonic verkauft. In den 1980er und 1990er Jahren wurden sogar Fernseher und Videogeräte unter dem Namen „ITT-Nokia“, bzw. „Nokia“ verkauft.
Auch ist Nokia ein großer Zulieferer der Automobilindustrie. Unter anderem werden hierfür Radios und vor allem Lautsprecher hergestellt.
Für die Mobiltelefone verwendet Nokia ein Nummerierungsschema als Modellbezeichnung. Es wird zwar nicht konsequent verfolgt, dient aber zur Orientierung und insbesondere zum Vergleich. Die Modellnummer ist zumeist vierstellig aufgebaut. Die erste Stelle kategorisiert das Telefon.
Siehe auch: Liste von Nokia-Mobiltelefonen
- 9xxx: Communicator-Serie. Große, aufklappbare Smartphones mit Volltastatur
- 8xxx: Exklusives und edles Design, oberstes Preissegment
- 7xxx: Sogenannte „Fashion Phones“. Ungewöhnliche Formen und Designs. Neue Funktionen werden normalerweise als erstes in dieser Serie implementiert, beispielsweise beim Nokia 7110 (erstes WAP-fähiges Mobiltelefon).
- 6xxx: Modellserie für hauptsächlich geschäftlichen Einsatz. Schlichtes, funktionales Design und gedeckte Farben. (Nokia 6150, Nokia 6210, Nokia 6230/Nokia 6230i, Nokia 6310, Nokia 6610, Nokia 6680, …)
- 5xxx: Früher Einsteigergeräte, dann Outdoor-Modelle (Nokia 5110/Nokia 5140), inzwischen Telefone mit Ausrichtung auf ein Spezialgebiet (z. B. Nokia 5500 Sport oder Nokia 5610 XpressMusic)
- 3xxx: Früher PrePaid-Geräte, gegenwärtig Modelle der mittleren Preisklasse (Nokia 3210, Nokia 3310/Nokia 3330, Nokia 3410, Nokia 3510)
- 2xxx: Modelle ohne Kamera
- 1xxx: Einfache Modelle ohne großen Funktionsumfang und mit langer Akkulaufzeit
- N-Gage: Umfasst die Modelle der mobilen Spielkonsole N-Gage
- NSeries: Baureihe hochwertiger Multimedia-Smartphones
- ESeries: Baureihe hochwertiger Business-Smartphones
Die zweite Stelle unterscheidet oft die Bauform des Modells, aber auch die Funktionalität. Früher wurde durch die zweite Stelle grundsätzlich die Generation unterschieden, z. B. 6110 – 6210 – 6310, 3110 – 3210 – 3310 – 3410.
Die dritte Stelle unterschied früher das mögliche Netz: 6110 D-Netz (900 MHz), 6130 E-Netz (1800 MHz), 6150 Dual-Band. Diese Unterscheidung gibt es nicht mehr, alle Handys sind heute mindestens Dualband-fähig. Mittlerweile zeigt die dritte Stelle bei einigen Geräten die Generation, so war bspw. das 6210 kein reines D-Netz-Modell mehr. Dem 6220 folgte das weiterentwickelte 6230 und das 6230i. Das 6220 war jedoch keine Weiterentwicklung des 6210.
Die vierte Stelle – zumeist „0“ – bezeichnet meist die Ausstattung des Modells. So fehlt beim 6681 gegenüber dem 6680 UMTS und Zweitkamera, das 6021 hat im Gegensatz zum 6020 keine Kamera, verfügt jedoch über Bluetooth.
Einigen Modellen ist als fünfte Stelle ein i hinzugefügt. Dies weist auf eine Verbesserung des Vorgängermodells hin, z. B. 6310 – 6310i, 6610 – 6610i, 6230 – 6230i sowie als neuesten Vertreter das N93i. Diese Maßnahme hat zum Ziel, ein besonders erfolgreiches Modell dem Stand der Technik anzupassen und weiter im Programm führen zu können.
Ausgesprochen wird die Modellnummer üblicherweise in zwei Teilen, z. B. 6210 als „Zweiundsechzig-Zehn“ oder 9300 als „Dreiundneunzig-Null-Null“, wobei Geräteziffern die mit „00“ enden (z. B. das 9300) häufig auch „Dreiundneunzig-Hundert“ ausgesprochen werden. Modelle mit einer „0“ an dritter Stelle werden wie im Beispiel des 6201 „Zweiundsechzig-Eins“ oder „Zweiundsechzig-Null-Eins“ ausgesprochen.
Dabei steht zunehmend die Servicequalität für Mobiltelefone in der öffentlichen Kritik. Die dezentrale Servicestruktur ist meist sehr ineffizient und verursacht bei Aufträgen lange Wartezeiten. Sog. Nokia Care Points wickeln einfache Reparatur- und Garantiefälle ab, komplexere Fälle werden an Nokia Care Center weitergeleitet. Dabei wird zwischen mehreren verschiedenen Service-Level unterschieden.[7] Der Nokia-eigene Kundensupport agiert dazu vollkommen unabhängig und kann nicht mit den Vorgängen im dezentralen Service interagieren.
Nokia-Handys werden durch ein proprietäres Ladegerät geladen, welche üblicherweise auch nicht zwischen den einzelnen Nokia-Modellen austauschbar sind[8].
Am 28. Mai 2007 verkündete Nokia, dass es ein eigenes Notebook herstellen möchte. Die Braunschweiger Konstrukteurin Andrea Finke-Anlauff gab beim US-Patentamt an, dass es sich um ein Notebook mit zwei aufklappbaren Touchscreens handle.
Eingesetzte Handy-Betriebssysteme
- Series 20: Proprietäres Nokia OS
- Series 30: Proprietäres Nokia OS
- Series 40: Proprietäres Nokia OS
- S60 (vormals Series 60): Symbian OS
- Series 80: Symbian OS
- Series 90: Symbian OS
- Maemo: Internet Tablet OS (Eingesetzt in den Nokia Internet Tablets)
Sicherheitsprodukte
Nokia hat eine Reihe Firewall- und VPN-Produkte im Angebot mit eigenem Betriebssystem IPSO. Im Dezember 2008 übernimmt Check Point den Bereich Sicherheitstechnik von Nokia für eine nicht genannte Summe.
Trivia
Der Signalton für Kurzmitteilungen „Spezial“ ist der Morse-Code für „SMS“. Ähnlich ist der „Ansteigend“-Signalton der Morse-Code für „Connecting People“, Nokias Slogan.
Der Klingelton „Nokia Tune“ (wahrscheinlich bekanntester Klingelton der Welt) basiert eigentlich auf einer Gitarrenarbeit namens „Gran Vals“ des spanischen Musikers Francisco Tárrega aus dem 19. Jahrhundert. Deswegen wurde dieser Klingelton auf Nokia-Handys ursprünglich „Gran Vals“ genannt, erst 1998 wurde er zu „Nokia Tune“ umbenannt. Nokia behauptet dennoch, es sei eine Hörmarke.
Nokia benutzt diesen Klingelton in all seinen Handys und in den meisten TV-Spots als Audiologo.
Für Werbespots zu NSeries-Geräten wird der Song „In My Heart“ aus dem Album „18“ von Moby verwendet. Inzwischen haben sich die ersten Takte des Songs zu einer eigenständigen Kennung für die NSeries entwickelt.
Weblinks
- Nokia Österreich
- Nokia Deutschland
- Nokia Schweiz
- Galerie alter Nokia-Telefone
- Nokia-Museum
- Video zur Firmengeschichte (benötigt RealPlayer)
- Karte mit der Lage der Konzernzentrale (benötigt Javascript)
Einzelnachweise
- ↑ Quartalsbericht Q1 2009
- ↑ Jahresbericht 2008
- ↑ Gartner Says Worldwide Mobile Phone Sales Grew 6 Per Cent in 2008, But Sales Declined 5 Per Cent in the Fourth Quarter
- ↑ In Helsinki entsteht „Nokia Siemens Networks“. In: FAZ, 19. Juni 2006 (online)
- ↑ Web-Impressum der Nokia Siemens Networks eingesehen am 16.02.2008)
- ↑ Keiner will Motorola In: Manager-Magazin online, 23. August 2007 (online)
- ↑ Nokia Service-Level-Definitionen
- ↑ http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,607796,00.html
Unternehmen im OMX Stockholm 30 (Stand: 2. Januar 2008)Asea Brown Boveri | Alfa Laval | Assa Abloy | AstraZeneca | Atlas Copco ser. A | Atlas Copco ser. B | Boliden | Electrolux | Eniro | Ericsson | Hennes & Mauritz | Investor | Lundin Petroleum | Nokia | Nordea | Sandvik | SCA | SCANIA | SEB | Securitas | Skanska | SSAB Svenskt Stål AB | Svenska Handelsbanken | Svenska Kullagerfabriken | Swedbank | Swedish Match | Tele2 | TeliaSonera | Volvo | Vostok Nafta
Unternehmen im OMX Helsinki 25 (Stand: 1. August 2007)Amer Sports | Cargotec | Elisa | Fortum | Konecranes | Kesko | Kone | Metso | M-real | Neste Oil | Nokia | Nokian Renkaat | Nordea | Outokumpu | Outotec | Rautaruukki | Sampo | Sanoma | Stora Enso | TeliaSonera | TietoEnator | UPM-Kymmene | Uponor | Wärtsilä | YIT
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