Geschichte des Iraks

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Inhaltsverzeichnis

Neuere Zeiten (20./21. Jahrhundert)

Siehe auch: die detaillierte Zeittafel Irak ab 1921.

Siehe auch: Liste der Staatsoberhäupter Iraks und Liste der Premierminister Iraks

Der Staat Irak ist eine Schöpfung Großbritanniens.

Vorbereitend wirkten vor Ort die Engländer T. E. Lawrence (1888-1935) und Gertrude Bell (1868-1929), welche durch ihre ungewöhnlichen Orts- und Sprachkenntnisse den politischen und militärischen Absichten Großbritanniens den Weg bahnten.

Während des Ersten Weltkrieges marschierten britische Truppen dann auch in diesen Teil des damaligen Osmanischen Reiches ein und besetzten 1917 Bagdad.

Die drei ehemaligen osmanischen Vilayets

Nach der Niederschlagung eines landesweiten antikolonialen Aufstandes durch über 60.000 britische und indische Soldaten unter dem Oberbefehlshaber Generalleutnant Sir Aylmer Haldane, in deren Verlauf über 800 Menschen getötet wurden, löste Großbritannien im Herbst 1920 aus dem ehemaligen osmanischen Reich die Vilayets Bagdad, Mosul und Basra heraus und verschmolz sie zum heutigen Irak. Der Völkerbund sanktionierte diese Maßnahme und übertrug Großbritannien das Mandat über Irak (Britisches Mandat Mesopotamien).

Die Rechte am Erdöl des Landes teilten Großbritannien, die Niederlande, Frankreich und die USA (je 23,75 %) in der Iraq Petroleum Company (IPC) unter sich auf. 5 % besaß der britische Millionär armenischer Abstammung aus Istanbul Calouste Gulbenkian. Die IPC verfügte über das Öl-Monopol im Irak. An die irakische Regierung zahlte sie Abgaben, die aber nur einen geringen Anteil des eigenen Gewinns ausmachten.

Irakische Monarchie

Um einen Hauptverbündeten aus dem Ersten Weltkrieg abzufinden, wandelte Großbritannien das Land formal in eine haschemitische Monarchie um, und installierte damit das bis 1958 bestehende Königreich Irak. Faisal Ibn Hussein, der den arabischen Aufstand gegen das osmanische Reich angeführt hatte, wurde am 23. August 1921 König der konstitutionellen Monarchie Irak. 1924 wurde das erdölreiche, von Kurden, Assyrern und Turkmenen bewohnte Gebiet um Mosul und Kirkuk angegliedert. Es fand eine konstituierende Versammlung statt, der im Frühjahr 1925 die erste Parlamentswahl folgte. Im Jahr 1932 wurde das britische Mandat aufgehoben, und Irak trat als unabhängiger Staat dem Völkerbund bei. Die Briten sicherten sich allerdings eine wirtschaftliche Sonderstellung und behielten einen starken politischen Einfluss.

Der Widerstand innerhalb der irakischen Bevölkerung gegen die starke Rolle Großbritanniens war groß. Mit der Unterstützung Deutschlands beseitigten Offiziere im April 1941 die pro-britische Regierung. Neuer Ministerpräsident wurde Raschid Ali al-Gailani, der eine „Regierung der Nationalen Verteidigung“ bildete. Britische Truppen schlugen den Putsch jedoch schon nach wenigen Wochen nieder und setzten wieder die alte Regierung ein.

Am 22. März 1945 war Irak Gründungsmitglied der Arabischen Liga. Die Regierung wechselte in der Folgezeit häufig. Truppen aus Syrien, Libanon, Jordanien, Irak und Ägypten intervenierten gegen den neu gegründeten Staat Israel; sie wurden jedoch bis 1949 zurückgeschlagen. (Siehe: Palästinakrieg). 300.000 Juden flohen nach Israel, über eine Million Araber verließen Israel beziehungsweise die israelisch okkupierten Gebiete.

1955 unterzeichnete Irak den Bagdad-Pakt.

Am 14. Februar 1958 wurde die Arabische Föderation mit Jordanien als Gegengewicht zur Vereinigten Arabischen Republik gegründet.

Beginn der Republik Irak (1958–1979)

Am 14. Juli 1958 putschte die Armee. Der 23 Jahre alte König Faisal II. und seine Familie wurden umgebracht, der Premierminister Nuri as-Said, der als Symbolfigur der Bindung an Großbritannien galt, von der aufgebrachten Bagdader Bevölkerung gelyncht. Die Vereinigung mit Jordanien sowie die Monarchie wurden beendet und die Republik Irak gegründet.

Dem Putsch folgten im Sommer 1958 zunächst sehr schnell einige soziale und demokratische Reformen: Es wurde eine neue Verfassung verabschiedet, Parteien und Gewerkschaften zugelassen. Im folgenden Machtkampf zwischen den Putschisten behielt Qasim die Oberhand und Arif wurde verhaftet. Qasim führte zunächst die Reformen fort, (Landreform am 30. September 1958), herrschte in der Folge jedoch immer diktatorischer. Binnen kurzer Zeit wurde ein Militärregime errichtet.

Außenpolitisch löste sich Irak von seinen westlichen (Zwangs-)Bindungen: Im März 1959 Austritt aus dem Bagdad-Pakt, Abschluss eines Beistandspakts mit der Vereinigten Arabischen Republik, Unterstützung durch die Sowjetunion.

1963 scheiterte ein Versuch des Irak, mit Ägypten und Syrien die Vereinigte Arabische Union zu gründen, an den aufkommenden Differenzen zwischen dem irakischen und dem syrischen Flügel der Baʿth-Partei.

In den 1960er-Jahren folgten mehrere Putsche, bis die Baath-Partei 1968 schließlich die Macht an sich riss und Ahmad Hasan al-Bakr Präsident wurde.

Im Juni 1972 wurde die irakische Ölgesellschaft verstaatlicht; sie war bis dahin im Eigentum britischer, französischer und US-amerikanischer Konzerne sowie der Gulbenkian-Stiftung.

Am 15. Juli 1979 trat Ahmed Hasan Al-Bakr zurück, und Saddam Hussein übernahm die Führung. Saddam Hussein ließ während seiner Herrschaft bis zu 290.000 Iraker ermorden [1].

1980–1988: Iranisch-Irakischer Krieg (Erster Golfkrieg)

Im Verlauf des am 22. September 1980 begonnenen iranisch-irakischen Krieges (Erster Golfkrieg) zerstörten am 7. Juli 1981 israelische Bomber das im Bau befindliche irakische Kernkraftwerk Osirak.

  • 1982: Iranische Großoffensive: Rückgewinnung Khorramshahrs, die Front erstarrt an der Grenze.
  • Ab 1983: Verstärkte Flottenpräsenz der USA im Persischen Golf. Kuwait, Saudi-Arabien und die Golfstaaten unterstützten Irak gegen Iran.
  • 1984 bricht der sog. Tankerkrieg aus, in dessen Verlauf Irakische Kampfflugzeuge iranische Öltanker angreifen, im Gegenzug attackieren die Iraner die Öltanker Kuwaits und Saudi-Arabiens. Die USA nehmen die 1967 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen zum Irak wieder auf.
  • 1985: Ausbruch des Städtekrieges (der Bombardierung iranischer Großstädte durch die Iraker).
  • Februar 1986: Iranische Truppen besetzten die irakische Halbinsel Fao.
  • Anfang 1987: Größte iranische Offensive bringt die Iraker an den Rand einer Niederlage. Die südirakische Hafenstadt Basra kann aber nicht eingenommen werden.
  • 16. März 1988: Saddam Hussein befiehlt den Giftgasangriff auf Halabdscha.

Nach amerikanischen Geheimdienstberichten setzten beide Seiten beim Kampf um Halabdscha Giftgas ein. Etwa 5.000 Bewohner der Stadt fanden den Tod.

  • April 1988: Rückeroberung der Fao-Halbinsel und anderer besetzter Gebiete im Nord- und Südirak.
  • 20. August 1988: Ende des irakisch-iranische Kriegs. 250.000 Tote auf irakischer Seite.
  • September 1988: Feldzug Saddam Husseins gegen Kurden, die den Iran unterstützt hatten - unter dem Einsatz chemischer Waffen (Giftgas), das aus amerikanischen Quellen stammt, sterben Zehntausende. Die USA stellen den Iran als Verursacher dar.

1990–2001: Zweiter Golfkrieg und danach

Hauptartikel: Beziehungen zwischen dem Irak und den Vereinten Nationen seit dem Ersten Golfkrieg
  • 2. August 1990 Besetzung Kuwaits, das durch Saddam Hussein zur 19. irakischen Provinz erklärt wird.
  • 17. Januar 1991 Zweiter Golfkrieg gegen Irak unter Führung der USA.
  • 27. Februar 1991 Die Alliierten erklären Kuwait für befreit und verkünden einseitig einen Waffenstillstand.
  • März 1991 Aufstände der Schiiten und der Kurden gegen Präsident Hussein. Flugverbote für irakische Maschinen zum Schutz von Schiiten und Kurden in Zonen südlich des 32. Breitengrades beziehungsweise nördlich des 36. Breitengrades werden erlassen. Die Flugverbotszonen werden weder von UN noch Irak anerkannt. Die Zerstörung aller Massenvernichtungswaffen unter Kontrolle der UN wird angeordnet.
  • April 1991 Abschuss von Kampfflugzeugen durch US-amerikanische Luftwaffe
  • Mai 1991 Gründung einer UN-Kommission für Abrüstung des Irak (UNSCOM).
  • Oktober 1991 Beschluss des Weltsicherheitsrates, die Rüstungsprogramme einer ständigen internationalen Aufsicht zu unterstellen
  • Oktober 1992 Proklamation eines kurdischen Teilstaats durch die Kurden.
  • November 1992 Türkische Militäroperationen gegen die PKK im Nordirak.
  • Januar 1993 Raketenstationierung in den Schutzzonen, erneute Übergriffe auf Kuwait lösen Militärschläge der Alliierten aus.
  • 27. Juni 1993 USA-Raketenangriffe auf Bagdad mit zivilen Opfern
  • September 1993 Ahmed Hussein Al-Khodair Regierungschef.
  • Mai 1994 Absetzung Hussein Al-Khodairs, Saddam Hussein wieder selbst Regierungschef
  • November 1994 Anerkennung der Souveränität Kuwaits
  • 1995 Niederschlagung einer Militärrebellion gegen Hussein
  • 23. Februar 1996 Hinrichtung der Schwiegersöhne Saddam Husseins
  • Mai 1996 Beginn des oil-for-food-Programms
  • Juli 1996 Verträge über Erdgas kommen trotz Embargo mit der Türkei zustande.
  • September 1996 Übergriffe auf die kurdische Schutzzone lösen US-Raketenangriffe aus.

1997

  • Juni 1997 Der Weltsicherheitsrat plant Verschärfung die wirtschaftlichen Sanktionen, solange keine UN-Inspektionen irakischer Militäranlagen möglich sind.
  • August 1997 Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zu Syrien
  • 29. September 1997 Übergriffe iranischer Flugzeuge auf irakisches Gebiet.
  • 29. Oktober 1997 Nachdem US-Mitglieder wegen Spionageaktivität der UNSCOM des Landes verwiesen werden, verlassen alle UNSCOM Mitarbeiter den Irak.
  • 4. November 1997 Einlenken nach der Androhung von UN-Militäraktionen
  • 21. November 1997 Rückkehr der UN-Inspekteure
  • 23. November 1997 Verweigerung der Zutritts der UN-Inspekteure zu den Palästen Saddam Husseins
  • 26. November 1997 Einlenken und Einladung in die Paläste
  • 27. November 1997 Der Zutritt wird auf „Experten und Diplomaten“ des UN-Sicherheitsrats beschränkt

1998

  • Anfang Januar 1998 Treffen zwischen Außenministern des Irans und des Irak in Teheran
  • 14. Januar 1998 Stationierung zweier US-Flugzeugträger im Persischen Golf
  • 17. Januar 1998 Attentat in Amman auf irakische Diplomaten
  • 23. Februar 1998 Unterzeichnung eines Abkommen zur Beilegung des Irak-Konflikts durch Kofi Annan und Tarik Asis in Bagdad
  • 26. März 1998 Inspektion von acht Palästen
  • 30. Juni 1998 Abschuss einer irakischen Stellung durch US-Rakete
  • 17. Juli 1998 Vertrag mit Syrien über Erdöllieferungen
  • 28. Oktober 1998 Feststellung von Spuren von Nervenkampfstoffen an irakischer Rakete
  • 31. Oktober 1998 Die UNSCOM Aktivitäten werden vom Irak beendet. UN-Mitarbeiter verlassen das Land. Verstärkung der US-Truppen in der Golfregion
  • 14. November 1998 Einlenken Husseins; UN-Inspektoren setzen Kontrollen fort.
  • 16. Dezember 1998 US–Luftangriffe (Operation Desert Fox) mit britischer Unterstützung. Einspruch Frankreichs, Chinas und Russlands
  • 17. Dezember 1998 zweite US–Angriffswelle
  • 20. Dezember 1998 Clinton beendet „Operation Wüstenfuchs“; Hussein erklärt den Irak zum Sieger
  • 28. Dezember 1998 US-Luftangriffe auf militärische Stellungen

1999

  • 5. Januar 1999 US-Maschinen beschießen irakische Kampfflugzeuge
  • 9. Januar 1999 Ägypten und Saudi Arabien erklären sich gegen Saddam Hussein
  • 10. Januar 1999 Aufforderung der irakischen Nationalversammlung an die irakische Regierung, UN Sanktionen zu ignorieren. Großbritannien droht mit neuen Angriffen.
  • 13. Januar 1999 Vorschlag Frankreichs, die Sanktionen zu lockern, sofern Waffenkontrollen wieder erlaubt werden. US-Luftangriffe. Der Waffeninspektor Scott Ritter bezichtigt den Leiter der UNSCOM der Spionage für die USA.
  • 24. Januar 1999 Die Arabische Liga fordert den Irak zur Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsrat auf
  • 25. Januar 1999 Schwere US–Luftangriffe, auch zivile Opfer
  • 26. Januar 1999 Clinton verstärkt militärischen Druck. Hussein schwört Rache für getötete Zivilisten.
  • 10. Februar 1999 US-Luftangriffe auf Flugabwehrstellungen.
  • 19. Februar 1999 Nach Attentat auf Schiitenführer Ayatollah Muhammad Muhammad Sadiq as-Sadr schiitische Demonstrationen gegen Hussein.
  • 28. Februar 1999 US-Luftangriffe
  • 25. Mai 1999 Treffen der US-Außenministerin Madeleine Albright mit Vertretern irakischer Oppositionsgruppen in Washington
  • 16. Dezember 1999 Absage des geplanten Papstbesuchs durch Bagdad
  • 17. Dezember 1999 Einrichtung der neuen Inspektionskommission UNMOVIC unter Hans Blix

2000

  • 2000 US- und britische Luftangriffe weitergeführt, internationale Proteste.
  • 1. August 2000 Die Wiederöffnung der Bahnverbindung von Mossul nach Aleppo, (Syrien) verbessert die bilateralen Beziehungen.
  • 18. September 2000 Gesetz gegen Kritiker: Kritik an Saddam Hussein wird mit Abschneiden der Zunge geahndet.
  • 28. September 2000 OPEC- Gipfel in Caracas unter irakischer Beteiligung
  • 13. Oktober 2000 Erster Besuch eines iranischen Außenminister seit 1990.

Das Regime macht sich weiterhin schwerer Menschenrechtsverletzungen schuldig (vergleiche die Vorwürfe von Amnesty International vom 30. November 2000).

Ereignisse von 2001 bis zum Irakkrieg (3. Golfkrieg)

2001

Am 16. Februar 2001 führten die USA und Großbritannien Luftangriffe auf irakische Radar- und Luftabwehrstellungen durch; gegen diese Aktionen protestierten die arabischen Länder sowie Russland, China und Frankreich. Am 5. September 2001 wurden fünf der UN-Mitarbeiter des Öl-für-Lebensmittel-Programms ausgewiesen. Am 29. November 2001 wurde das Öl-für-Lebensmittel-Programm um sechs Monate verlängert.

2002–2003

Saddam Hussein und sein Machtapparat zeigten sich bereit, den Forderungen der internationalen Gemeinschaft nach Waffenkontrolle nachzukommen; so übergab man am 8. Dezember 2002 eine 12.000 Seiten umfassenden Dokumentation über die irakischen Waffensysteme an die UN. Die USA bezweifelten jedoch den Wahrheitsgehalt und die Vollständigkeit dieser Dokumentation.

Am 20. März 2003, nachdem es bereits im Vorfeld zu militärischen Aktionen gekommen war (beispielsweise griffen am 27. Dezember 2002 US- und britische Flugzeuge Ziele im südlichen Irak an) begann der Irakkrieg durch Angriff der USA und Großbritanniens auf den Irak. Zuvor hatte Colin Powell, der Außenminister der USA, am 5. Februar 2003 im UN-Sicherheitsrat fragwürdige Geheimdienstinformationen vorgelegt, die Verstöße gegen die Resolution 1441 beweisen sollten.

Besetzung des Irak seit 2003

Hauptartikel: Besetzung des Irak seit 2003

Nach dem für die USA und Großbritannien gewonnenen Krieg wurde am 3. Mai beschlossen, den Irak in drei Besatzungszonen einzuteilen. Eine Zone soll von den USA, eine weitere Großbritannien und die dritte von Polen verwaltet werden.

Im Mai 2003 kündigen die USA die irakischen Erdöl-Förderverträge auf, die zur Zeit des Regimes von Staatschef Saddam Hussein mit Ölgesellschaften aus Russland, China und Frankreich geschlossen wurden.

Seit dem Juni werden beinahe täglich US-amerikanische Einheiten oder Stützpunkt angegriffen und es kommt vielfach zu Verletzten und Toten auch auf Seiten der Amerikaner.

Am 22. Juni 2003 werden bei einer amerikanischen Militäraktion in Mosul die beiden Söhne Saddam Husseins, Udai und Kusai getötet.

Am 13. Dezember wird Saddam Hussein in der Nähe von Tikrit von amerikanischen Soldaten festgenommen.

2004

Beim Aschura-Fest am 2. März 2004 kam es zu der bisher schlimmsten Anschlagserie seit dem Sturz des alten Regimes. Es gab 271 Tote und 393 Verletzte, die meisten waren schiitische Gläubige, für die Kerbala ein Wallfahrtsort ist. Es wurde eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Am 4. März 2004 erhob die USA den Vorwurf, der Terrorist Abu Mussab el Sarkawi sei Drahtzieher der Anschläge.

In der Zwischenzeit geht die Diskussion um eine neue Verfassung weiter. Die Verabschiedung einer Übergangsverfassung, die für den 5. März 2004 geplant war, musste auf Grund diverser Änderungswünsche überraschend verschoben werden. Am 8. März 2004 wollen alle Beteiligten einen neuen Versuch machen.

Am 17. März 2004 zerstörte eine 500 Kilogramm schwere Autobombe in einer schweren Explosion das Bagdader Hotel „Dschabal Lubnan“. 29 Menschen verloren ihr Leben, 50 Menschen wurden verletzt, über weitere Hintergründe ist noch nichts bekannt.

Anfang April 2004 gab es in Nadschaf einen Aufstand von Anhängern des radikalen irakischen Schiiten-Führers Muqtada as-Sadr. Bei den Kämpfen zwischen US-Truppen und Milizionären kamen dabei mindestens 60 Iraker ums Leben. Gefolgsleute von El Sadr hatten weiterhin ein Stadtviertel in Kerbela unter ihre Kontrolle gebracht.

Seit Mitte April 2004 gibt es eine so genannte Entführungswelle. Zahlreiche Ausländer werden entführt, gleichzeitig werden die im Irak tätigen Staaten aufgefordert, das Land zu verlassen.


Siehe auch: Irak-Konflikt, Irak-Invasionsplan der USA

Literatur

  • M. und P. Sluglett: Der Irak seit 1958 – von der Revolution zur Diktatur. Frankfurt/Main 1991 ISBN 3-518-11661-4
  • Wolfgang Gockel: Irak – sumerische Tempel, Babylons Paläste und heilige Stätten des Islam im Zweistromland. Dumont Köln 2001, ISBN 3-7701-4949-1

Weblinks


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