Giebringhausen

Giebringhausen
Giebringhausen
Gemeinde Diemelsee
Koordinaten: 51° 20′ N, 8° 44′ O51.3384722222228.7338444444445389Koordinaten: 51° 20′ 18″ N, 8° 44′ 2″ O
Höhe: 389–427 m ü. NHN
Fläche: 7,08 km²
Einwohner: 155 (15. Nov. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 34519
Vorwahl: 05633

Giebringhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Diemelsee im Landkreis Waldeck-Frankenberg im Nordwesten von Nordhessen (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Giebringhausen liegt im Vor-Upland im Naturpark Diemelsee am Zufluss des Diemelsees. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3082.

Geschichte

Im Jahre 1168 wurde der Ort erstmalig erwähnt. „Am Niegelscheid“ Im Jahre 1530 wird erstmals eine Mühle genannt. Ab 1556 wurden große Eisenbergwerke im Tagebau betrieben. In Ortsnähe war vom 17. bis zum 19. Jahrhundert ein Kalksteinbruch in Betrieb in dem schwarzer Marmor gebrochen wurde. Aus den Marmorbrüchen von Giebringhausen wurde um 1730 das Baumaterial für das Jagdschloss Carlsruh in Sudeck gewonnen.[1][2] Ein Bergwerk zur Bleigewinnung wurde im Jahre 1730 angelegt, ohne auf abbauwürdige Erze zu treffen.[3] Per Wahlgesetz vom 23. Mai 1849 wurde der Ort durch Emma Fürstin zu Waldeck und Pyrmont dem Wahlkreis VII. des Reichsfürstentums Waldeck-Pyrmont zugeordnet.[4]

Kirche

Im Jahre 1542 wird erstmalig eine Kapelle als Filial von Adorf erwähnt. Sie soll sich nahe der Diemel befunden haben. Die Giebringhäuser mussten an die Pfarrei den Küsterhafer, den Opferroggen und die Besoldungsfrucht liefern. Zusätzlich musste dem Adorfer Pfarrer ein Fuhrwerk gestellt werden musste, damit dieser zum Gottesdienst, zum Schulexamen oder einem Verstorbenen kommen konnte. Der Gottesdienst in Giebringhausen fand an zehn Sonntagen im Jahr statt. Während der übrigen Zeit musste man nach Sudeck oder Adorf zum Gottesdienst. Konfirmationen, Eheschließungen, Taufen sowie Beisetzungen fanden in Adorf statt.

Erst 1829 bekam der Ort einen eigenen Friedhof (Totenhof). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieser eingeebnet. Der heutige Friedhof wurde im Jahr 1906 angelegt.

1841 wurde die heutige Kirche erbaut. Anfang der 1970er Jahre wurde an der Nordseite eine Sargkammer angebaut. Seit den 1950er Jahren wurden immer wieder Renovierungen durchgeführt. Die sich hinter dem Altar befindliche Kanzel wurde abgerissen und eine Neue am Fenster errichtet. Im Jahr 2002 wurde ein großes Fresko des Arolser Künstlers Dieter Blum in einer Nische hinter dem Altar aufgestellt. Das Fresko zeigt den guten Hirten, aus der Bibelstelle „Der Herr ist mein Hirte - mir wird nichts mangeln“ Dieser Psalm,der Psalm 23 befindet sich rechts neben dem Bild. Seit 1960 gehört Giebringhausen zum Kirchspiel Heringhausen. [5]

Sehenswürdigkeiten

  • Die bereits 1530 erwähnte Giebringhäuser Mühle.

Sonstiges

Kurioses

  • Im Jahr 1810 wurde der Giebringhäuser Johann Friedrich Lages im Amtsblatt der Regierung Minden als Vagabund aktenkundig.[7]
  • Im Jahr 1836 wurde der Giebringhäuser Johann Ernst Friedrich Gerhard per Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf zum Militärdienst nach Arolsen einberufen.[8]

Einzelnachweise

  1. Moritz von Engelhardt, Karl von RaumerGeognostische Versuche, Berlin, 1815 Seite 63
  2. Johann Friedrich Blumenbach, Reise ins Waldeckische, 1777 (eingesehen am 23. November 2010)
  3. Gabert, Kreusler, Schumacher, Waldeckische gemeinnützige Zeitschrift, Band 1, Arolsen, 1837, Seite 163 (Originaldokument)
  4. A. Rauch, Parlamentarisches Taschenbuch enthaltend die Verfassung ..., Erlangen, 1849, Seite 200 bis 201 (Originaldokument)
  5. Artikel aus der Serie: „Kirchen im Waldecker Land“ in der HNA Waldeckische Allgemeine (vom 25. Oktober 2006)
  6. Natalie Volkenrath, Waldeckische Landeszeitung, 22. Oktober 2010
  7. Amtsblatt der Regierung Minden, 1810, Seite 262 Originaldokument
  8. Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf, 1836, Seite 266 bis 267, (lfd. Nummer 36) Originaldokument

Weblinks

 Commons: Diemelsee – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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