- Gokoku-Schrein
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Gokoku-Schreine (jap. 護国神社, meist als Kyūjitai: 護國神社, gokoku-jinja, dt. „Schreine zur Verteidigung des Landes“) sind Shintō-Schreine, in denen Soldaten und andere Militärpersonen als Kami verehrt werden, die in Kriegen auf japanischer Seite gefallen sind. Sie sind dafür individuell namentlich in den Registern der jeweiligen Schreine verzeichnet.
Bis zu einer Verordnung des Heimat-Ministeriums aus dem Jahr 1939 waren diese (ca. 110) Schreine mehrheitlich als shōkonjō (招魂場, dt. „Orte zur Herbeirufung der Seelen“) bzw. ab 1875 einheitlich als shōkonsha (招魂社, dt. „Schreine zur Herbeirufung der Seelen“) bekannt. Ursprünglich waren sie errichtet worden für die seit den späten 1840ern bis in die Wirren der Meiji-Restauration Gefallenen, zumeist (bzw. ab 1875 nur noch) Loyalisten auf der Seite des Tennō. Es existierten sowohl private als auch öffentliche shōkonsha. Die öffentlich geführten Schreine der Regierungsbezirke, Daimyate und Präfekturen wurden 1873/1874 in die Verwaltung der Zentralregierung überführt.
Die ersten shōkonsha wurden zum Ende des Shōgunats Mitte der 1860er gebaut. 1868 wurde der Bau eines nationalen shōkonsha für alle die Soldaten angeordnet, die für Japan gefallen waren. Dies sollte der spätere Yasukuni-Schrein werden, der noch heute diese Funktion erfüllt. Er ist auch der einzige dieser Schreine, der je einen Rang (shakaku) im damaligen offiziellen Rangsystem der Schreine erhielt, obwohl sie alle jeweils nach ihrer Wichtigkeit finanzielle Unterstützung von der Regierung erhielten.
Mit der Verordnung des Innenministeriums 1939 wurden die shōkonsha nicht nur in gokoku-jinja umbenannt, sondern auch in designierte und nicht designierte Schreine unterteilt. Die Schreine der ersteren Klasse wurde so ausgewählt, daß jeweils nur einer pro Präfektur existierte. Zu den darin verehrten Kriegstoten gehörten prinzipiell auch nur Japaner aus der jeweiligen Präfektur.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs organisierten sich die Gokoku-Schreine wie die meisten anderen Schreine auch in der Dachorganisation Jinja-Honchō als unabhängige religiöse juristische Personen neu.
Liste der Gokoku-Schreine (von Nord nach Süd)[1] Name Kanji[Anm. 1] Ort Bild Hakodate-Gokoku-Schrein 函館護國神社 Hakodate Sapporo-Gokoku-Schrein 札幌護國神社 Sapporo Hokkaidō-Gokoku-Schrein 北海道護國神社 Asahikawa Fukushima-ken-Gokoku-Schrein 福島縣護國神社 Fukushima Miyagi-ken-Gokoku-Schrein 宮城縣護國神社 Sendai Yamagata-ken-Gokoku-Schrein 山形縣護國神社 Yamagata Iwate-Gokoku-Schrein 岩手護國神社 Morioka Akita-ken-Gokoku-Schrein 秋田縣護國神社 Akita Aomori-ken-Gokoku-Schrein 青森縣護國神社 Hirosaki Chiba-ken-Gokoku-Schrein 千葉縣護國神社 Chiba Saitama-ken-Gokoku-Schrein 埼玉縣護國神社 Saitama Gunma-ken-Gokoku-Schrein 群馬縣護國神社 Takasaki Tochigi-ken-Gokoku-Schrein 栃木縣護國神社 Utsunomiya Ibaraki-ken-Gokoku-Schrein 茨城縣護國神社 Mito Yamanashi-ken-Gokoku-Schrein 山梨縣護國神社 Kōfu Shizuoka-ken-Gokoku-Schrein 靜岡縣護國神社 Shizuoka Aichi-ken-Gokoku-Schrein 愛知縣護國神社 Nagoya Gifu-Gokoku-Schrein 岐阜護國神社 Gifu [Anm. 2]-Gokoku-Schrein Nōhi濃飛護國神社 Ōgaki Hida-Gokoku-Schrein 飛騨護國神社 Takayama Nagano-ken-Gokoku-Schrein 長野縣護國神社 Matsumoto Mie-Gokoku-Schrein 三重縣護國神社 Tsu Niigata-ken-Gokoku-Schrein 新潟縣護國神社 Niigata Toyama-ken-Gokoku-Schrein 富山縣護國神社 Toyama Ishikawa-Gokoku-Schrein 石川護國神社 Kanazawa Fukui-ken-Gokoku-Schrein 福井縣護國神社 Fukui Shiga-ken-Gokoku-Schrein 滋賀縣護國神社 Hikone Kyōto-Ryōzen-Gokoku-Schrein 京都霊山護國神社 Kyōto Ōsaka-Gokoku-Schrein 大阪護國神社 Ōsaka Hyōgo-ken-Kōbe-Gokoku-Schrein 兵庫縣神戸護國神社 Kōbe Hyōgo-ken-Himeji-Gokoku-Schrein 兵庫縣姫路護國神社 Himeji Nara-ken-Gokoku-Schrein 奈良縣護國神社 Nara Wakayama-ken-Gokoku-Schrein 和歌山縣護國神社 Wakayama Okayama-ken-Gokoku-Schrein 岡山縣護國神社 Okayama Bingo-Gokoku-Schrein 備後護國神社 Fukuyama Hiroshima-Gokoku-Schrein 廣島護國神社 Hiroshima Yamaguchi-ken-Gokoku-Schrein 山口縣護國神社 Yamaguchi Matsue-Gokoku-Schrein 松江護國神社 Matsue Hamada-Gokoku-Schrein 濱田護國神社 Hamada Tottori-ken-Gokoku-Schrein 鳥取縣護國神社 Tottori Tokushima-ken-Gokoku-Schrein 徳島縣護國神社 Tokushima Kagawa-ken-Gokoku-Schrein 香川縣護國神社 Zentsūji Ehime-ken-Gokoku-Schrein 愛媛縣護國神社 Matsuyama Kōchi-ken-Gokoku-Schrein 高知縣護國神社 Kōchi Fukuoka-ken-Gokoku-Schrein 福岡縣護國神社 Fukuoka Saga-ken-Gokoku-Schrein 佐賀縣護國神社 Saga Ōita-ken-Gokoku-Schrein 大分縣護國神社 Ōita Kumamoto-ken-Gokoku-Schrein 熊本縣護國神社 Kumamoto Miyazaki-ken-Gokoku-Schrein 宮崎縣護國神社 Miyazaki Nagasaki-ken-Gokoku-Schrein 長崎縣護國神社 Nagasaki Kagoshima-ken-Gokoku-Schrein 鹿児島縣護國神社 Kagoshima Okinawa-ken-Gokoku-Schrein 沖縄縣護國神社 Naha - ↑ die Schreine schreiben sich alle mit den Kyūjitai vor der Schriftreform 1946
- ↑ Nōhi (濃飛) ist eine Kombination der Kanji der Provinzen Mino (美濃) und Hida (飛騨)
Einzelnachweise
Weblinks
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Commons: Gokoku-Schrein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Inoue Nobutaka: „Shōkonsha“. In: Encyclopedia of Shinto. der Kokugaku-in, 2. Juni 2005 (englisch)
- Inoue Nobutaka: „Gokoku jinja“. In: Encyclopedia of Shinto. der Kokugaku-in, 2. Juni 2005 (englisch)
Kategorien:- Shintō-Schrein
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