- Grit Boettcher
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Grit Boettcher (* 10. August 1938 in Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin. Bekannt wurde sie durch zahlreiche Rollen im Genre des Boulevardtheaters sowie in Spielfilmen, Fernsehproduktionen und -serien.
Leben
Die Tochter eines Berufssoldaten wurde 1938 in Berlin-Spandau geboren. In ihrer Jugend erarbeitete sie sich als Balletttänzerin und Fotomodell ihre ersten Erfahrungen auf der Bühne und vor der Kamera. Ihre Schauspielausbildung absolvierte Boettcher bei der UFA-Nachwuchsschule, wo sie von Viktor de Kowa entdeckt und für erste Bühnenrollen engagiert wurde.
Als Theaterschauspielerin spielte sie im Lauf ihrer Karriere über vierzig verschiedene Rollen, wobei sie vor allem in der Komödie am Kurfürstendamm in Berlin sowie der Kleinen Komödie in München auf der Bühne stand, aber auch in anderen Theatern Gastspiele gab. Einige Stücke spielte sie im Verlauf ihrer Karriere immer wieder, so zum Beispiel Ingeborg von Curt Goetz (1961, 1978, 1979) oder Die Kaktusblüte von Neil Simon (1966, 1991). Die Inszenierung von Bleib, wie du bist von Peter Yeldham übernahm sie 1987 in München selbst und spielte in dem Stück auch die Hauptrolle.
Ab Ende der 1950er Jahre wurde sie auch für Filmrollen engagiert. Nach einigen Nebenrollen wie beispielsweise in Fastnachtsbeichte (1960) besetzte sie bald auch Hauptrollen neben damaligen Filmgrößen wie Heinz Rühmann (in Er kann’s nicht lassen, 1962) oder in Der schwarze Abt und Der Mönch mit der Peitsche (beides Streifen der Edgar-Wallace-Filme, jeweils an der Seite von Joachim Fuchsberger). Die letzte größere Rolle in einem Kinofilm spielte sie 1974 in der Komödie Drei Männer im Schnee, einem allerdings nur mäßig erfolgreichen Remake.
Mit der Verbreitung des Fernsehens in den 1960er Jahren erhielt Boettcher zunehmend Angebote für Fernsehproduktionen. Der ersten Hauptrolle in einer Fernsehserie (in So ein süßes kleines Biest) folgten einige Fernsehfilme. Den Höhepunkt ihrer Karriere erlebte Boettcher in den Jahren ab 1977, in denen sie als Partnerin von Harald Juhnke in der ZDF-Serie Ein verrücktes Paar einem breiten Publikum bekannt wurde. Durch die Serie, die bis 1980 lief und heute als Klassiker der Sketch-Comedy gilt, wurden sowohl Boettcher als auch Juhnke in diesen Jahren zu Publikumslieblingen. 1980 wurde Grit Boettcher mit dem Fernsehpreis Goldene Kamera ausgezeichnet.
1981 drehte sie mit Peer Augustinski die Fernsehkomödie Zwei Männer zum Frühstück und 1983 mit Harald Juhnke Der Mustergatte. Es folgten eine Reihe weiterer Fernsehproduktionen und Serien wie z. B. Hotel Paradies. Weniger gut kam Grit Boettcher mit einer eigenen Sendung (Spaß mit Grit, 1991) bei Publikum und Kritik an. In den 1990er Jahren nahm die Zahl ihrer Rollen und Auftritte ab; es folgten noch Familienserien wie Immer wieder Sonntag und Titus der Satansbraten sowie einige Fernsehfilme und Auftritte in Serien wie Streit um drei. Zuletzt hatte sie 2004 eine Rolle im Kinofilm Der WiXXer und stand auch 2006 noch für Fernsehproduktionen vor der Kamera.
Neben ihrer Karriere auf der Bühne und vor der Kamera schrieb Grit Boettcher 1982 einen Lebensratgeber (Mein Buch. Mach ein Selbst aus Deinem Ich ISBN 3-7962-0084-2), und im Juni 1986 las sie im Münchner „Filmcafe“ aus ihren Gedichten, die sie unter dem Pseudonym Tirg Rechtteob (ihr Name rückwärts geschrieben) in der Zeit nach dem Tod ihres Mannes verfasst hatte. Angeregt durch die Fernsehserie Hotel Paradies verfasste sie außerdem 1990 einen Reiseratgeber für Mallorca (Das neue Mallorca. Ein ganz persönlicher Reisebegleiter. ISBN 3926224207). Daneben engagiert sie sich im Aufklärungskampf gegen Osteoporose, seit eine Freundin an dem Knochenleiden erkrankt war.
Seit dem 3. Februar 2010 war sie in der Telenovela Alisa - Folge deinem Herzen zu sehen. Nach der Umbenennung der Telenovela (25. Februar 2010) zu Hanna - Folge deinem Herzen spielte sie weiter in derselben Rolle als Gitti Sommer bis zur Einstellung der Serie im September 2010.
Grit Boettcher lebt heute in Ismaning bei München. Sie hat einen Sohn und eine Tochter, Nicole Belstler-Boettcher, die ebenfalls Schauspielerin ist (Marienhof, Gute Zeiten, schlechte Zeiten, Tatort).
Filmografie
- 1958: Solange das Herz schlägt
- 1959: Zwölf Mädchen und ein Mann
- 1959: Gitarren klingen leise durch die Nacht
- 1960: Die Fastnachtsbeichte
- 1960: Himmel, Amor und Zwirn
- 1960: Drei schräge Vögel (Der Teufel hat gut lachen) - Schweizer Film
- 1960: Eine Nacht in Campione / Der Teufel hat gut lachen
- 1961: Stahlnetz: Saison
- 1961: Freddy und der Millionär
- 1962: Er kann’s nicht lassen
- 1962: Liebling, ich muß dich erschießen
- 1963: Liebe will gelernt sein
- 1963: Der schwarze Abt
- 1964: Das Kriminalmuseum – Der Schlüssel
- 1965: Der Spion, der in die Hölle ging
- 1966: Die fünfte Kolonne – Ein Auftrag für ...
- 1966: Die Gentlemen bitten zur Kasse
- 1967: Der Mönch mit der Peitsche
- 1968: Der Tod im roten Jaguar
- 1968: Sommersprossen
- 1968: Der Mann, der keinen Mord beging - Fernseh-Mehrteiler - Regie: Hans Quest
- 1970: Der scharfe Heinrich
- 1971: Ball im Savoy, TV-Inszenierung der Operette von Paul Abraham
- 1972: Der Kommissar – Überlegungen eines Mörders
- 1973: Bleib wie du bist (TV)
- 1974: Drei Männer im Schnee
- 1977–1980: Ein verrücktes Paar
- 1979: Noch 'ne Oper
- 1980: Leute wie du und ich
- 1982: Wasser für die Blumen
- 1987: Höchste Eisenbahn
- 1989: Hotel Paradies
- 1992–1996 Immer wieder Sonntag
- 1998: Titus und der Fluch der Diamanten
- 2004: Der WiXXer
- 2006: Rotkäppchen – Wege zum Glück
- 2006: Das Schneckenhaus
- 2006: Unser Kindermädchen ist ein Millionär
- 2006–2007: Fünf Sterne
- 2007: Liebe auf Umwegen
- 2007: Ein Fall für Nadja
- 2007: Im Tal der wilden Rosen – Liebe im Schatten des Zweifels
- 2008: Kleine Lüge für die Liebe
- 2010: Ein Haus voller Töchter
- 2010: SOKO Stuttgart (Episodenrolle)
- 2010–: Hanna - Folge deinem Herzen (zuvor Alisa - Folge deinem Herzen)
- 2011: In aller Freundschaft (Episodenrolle)
Weblinks
- Grit Boettcher in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Grit Boettcher bei filmportal.de
- Literatur von und über Grit Boettcher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Agentur Mosblech
- Grit Boettcher auf moviesection.de
- Grit Boettcher bei Hanna - Folge deinem Herzen
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