Heinrich Schweiger

Heinrich Schweiger

Heinrich Schweiger (* 23. Juli 1931 in Wien; † 14. Juli 2009 in Salzburg) war ein österreichischer Schauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schweiger absolvierte das Max-Reinhardt-Seminar und gab 1947 sein Debüt in Die Wunder-Bar von Karl Farkas am Neuen Schauspielhaus. 1948 trat er erstmals am Theater in der Josefstadt auf. Am 21. September 1949 hatte er in Der Hauptmann von Köpenick seinen ersten Auftritt am Burgtheater, zu dessen Ensemble er fortab gehörte.

1956 erhielt er ein Engagement am Bayerischen Staatsschauspiel München und später am Düsseldorfer Schauspielhaus. Seit 1961 spielte Schweiger wieder am Burgtheater und wurde einer von dessen prägnantesten Darstellern. Er spielte unter anderem die Titelfiguren von Othello, Richard III., Don Carlos (mit Werner Krauß, als Übernahme von Oskar Werner) und Götz von Berlichingen, den Puntila in Herr Puntila und sein Knecht Matti, aber auch den Doolittle in dem Musical My Fair Lady.

Bei den Salzburger Festspielen verkörperte er zwölf Jahre den Teufel beziehungsweise den Mammon. 1960 spielte er bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel den Titus Feuerfuchs in Johann Nestroys "Der Talisman" (Regie: Gustav Manker). Schweiger gastierte an verschiedenen anderen Bühnen und führte auch mehrmals selbst Regie.

In Spielfilmen konnte Heinrich Schweiger sich in sehr unterschiedlichen Produktionen bewähren. Meist spielte er hochrangige Persönlichkeiten wie Kaiser Napoleon in zwei Wirtinnen-Filmen oder den Papst in Die Elixiere des Teufels. Er überzeugte sowohl in Musikkomödien wie Kinderarzt Dr. Fröhlich als Vorgesetzter von Roy Black als auch in ambitionierten Inszenierungen wie Trotta. In der Bockerer-Filmreihe spielte er den Sowjetobersten Novotny.´

Schweiger war seit 1983 in dritter Ehe mit der Bezirksvorsteherin Wien-Innere Stadt Ursula Stenzel verheiratet.

Wenige Tage vor seinem 78. Geburtstag erlag er am 14. Juli 2009 einem Herz-Kreislaufversagen in Folge einer Gehirnblutung. Am 27. August 2009 wurde er in einem ehrenhalber gewidmeten Grab im Ehrenhain (Gruppe 40) des Wiener Zentralfriedhofs beigesetzt.[1]

Auszeichnungen

Ausgezeichnet wurde der Kammerschauspieler Schweiger unter anderem 1967 mit der Kainz-Medaille, des Weiteren mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, der Goldenen Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien und der Ehrenmitgliedschaft am Burgtheater. 2003 erhielt er den Ehrentitel Professor.

Filmografie

  • 1953: Komm in die Gondel / Eine Nacht in Venedig
  • 1953: Franz Schubert – Ein Leben in zwei Sätzen / Franz Schubert
  • 1954: Das Licht der Liebe / Wenn du noch eine Mutter hast
  • 1959: Das schöne Abenteuer
  • 1961: Deutschland – deine Sternchen / Die ihre Haut zu Markte tragen
  • 1961: Jedermann
  • 1962: Becket oder Die Ehre Gottes (Fernsehen)
  • 1963: Elf Jahre und ein Tag
  • 1964: Professor Bernhardi (Fernsehen)
  • 1968: Tragödie auf der Jagd (Fernsehen)
  • 1968: Frau Wirtin hat auch einen Grafen
  • 1968: Frau Wirtin hat auch eine Nichte
  • 1971: Trotta
  • 1971: Wie bitte werde ich ein Held? (A la guerre comme à la guerre)
  • 1971: Kinderarzt Dr. Fröhlich
  • 1972: Sie nannten ihn Krambambuli
  • 1972: Meine Tochter – deine Tochter
  • 1972: Der Schrei der schwarzen Wölfe
  • 1973: Blau blüht der Enzian
  • 1973: Crazy – total verrückt
  • 1973: Traumstadt
  • 1974: Zwei im siebenten Himmel
  • 1975: Urlaubsmord (Fernsehserie Tatort)
  • 1976: Bomber und Paganini
  • 1976: Die Elixiere des Teufels

Einzelnachweise

  1. Abschied von Heinrich Schweiger (ORF Wien, 27. August 2009)

Weblinks


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