Hof bei Salzburg

Hof bei Salzburg
Hof bei Salzburg
Wappen von Hof bei Salzburg
Hof bei Salzburg (Österreich)
Hof bei Salzburg
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Salzburg-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: SL
Fläche: 19,7 km²
Koordinaten: 47° 49′ N, 13° 13′ O47.81666666666713.216666666667739Koordinaten: 47° 49′ 0″ N, 13° 13′ 0″ O
Höhe: 739 m ü. A.
Einwohner: 3.342 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 169,64 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5322
Vorwahl: 06229
Gemeindekennziffer: 5 03 19
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Postplattenstraße 1
5322 Hof bei Salzburg
Website: Gemeinde
Politik
Bürgermeister: Werner Berktold (ÖVP)
Gemeinderat: (2009)
(19 Mitglieder)
12 ÖVP, 5 SPÖ, 2 FPÖ
Lage der Gemeinde Hof bei Salzburg im Bezirk Salzburg-Umgebung
Anif Anthering Bergheim Berndorf bei Salzburg Bürmoos Dorfbeuern Ebenau Elixhausen Elsbethen Eugendorf Faistenau Fuschl am See Göming Großgmain Hallwang Henndorf am Wallersee Hintersee Hof bei Salzburg Köstendorf Lamprechtshausen Mattsee Neumarkt am Wallersee Nußdorf am Haunsberg Oberndorf bei Salzburg Obertrum am See Plainfeld Sankt Georgen bei Salzburg Sankt Gilgen Schleedorf Seeham Seekirchen am Wallersee Straßwalchen Strobl Thalgau Wals-Siezenheim Grödig Koppl Salzburg SalzburgLage der Gemeinde Hof bei Salzburg im Bezirk St. Johann im Pongau (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Hof bei Salzburg ist eine Gemeinde im Salzburger Land im Bezirk Salzburg-Umgebung in Österreich mit 3342 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde liegt im Flachgau im Salzburger Land östlich von Salzburg. Die höchste Erhebung im Gemeindegebiet ist der Lidaun (1.237 m).

Katastralgemeinden sind: Gitzen, Hof.

Geschichte

Hof bei Salzburg bzw. die Ortschaft Elsenwang (ellesenauuanc) wird in den Notitia Arnonis und den Breves Notitiae erstmals 790 erwähnt. Ab 900 ist eine Besiedlung Hofs durch Einödhöfe erwähnt, seit Mitte des 11. Jahrhunderts rechnet man mit einer wirklich bedeutsamen Besiedlung. Das Waldgebiet der Osterhorngruppe wird von allen Seiten gerodet und bis 1300 steigt die Bevölkerungszahl enorm. Das freie Bauerntum schwindet, die Bauern lassen sich lieber Adeligen und Gutsherren unterstellen. Eine übergroße Heuschreckenplage zerstört 1243 laut Mondseer Chronik die ganze Ernte. 1301 verkauft Konrad von Wartenfels seine Burg am Fusse des Schobers. Friedrich III. von Leibnitz, der Erzbischof von Salzburg verschreibt 1326 wegen schwerer Verschuldung Steuern. So entstehen Belege, auf denen der größte Teil der heutigen Güter in Hof namentlich genannt ist. 1338 wiederholt sich die Heuschreckenplage von 1243 und 1348/49 stoppt die Pest endgültig das Hofer Bevölkerungswachstum. Mitte des 14. Jahrhunderts ist der Name Curia (lat.) für das heutige Gemeindegebiet von Hof bei Salzburg gängig, seit dem 15. Jahrhundert ist der Name Hof üblich geworden.

Zwischen 1500 und 1600 setzt ein neuer Bevölkerungswachstum ein und die Doppelhöfe und Weiler entstehen. 1505 erfolgt der erste Kirchenbau. 1526 besteht eine erneute Gefahr durch die Türken und auch die Pest die von 1527 bis 1582 jedes Jahrzehnt unzählige Menschenopfer fordert, machen der Gemeinde zu schaffen. Ab 1578 findet man das Gebiet von Hof bei Salzburg und den Fuschlsee auf Karten eingezeichnet. Unter Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau wird eine Straße von Salzburg über Hof und St. Gilgen angelegt, um den Salz- und Eisenhandel nach Böhmen zu ermöglichen. Auf einer Setznadelkarte von 1640 findet man das Jagdschloss am Fuschlsee eingezeichnet und auf der Dückherkarte von 1666 prangt erstmals der Ortsname Hof. 1731/32 kommt es zur großen Protestantenemigration und es gibt Beitrittszwang zu Bruderschaft, die das Bekenntnis zur katholischen Kirche mit lauter Stimme verkünden. Zwischen 1740 und 1744 bringen schwere Unwetter eine große Hungersnot über das ganze Land. Im alten Pfarrhof im ersten Stock richtet man 1756 notdürftig eine Schule ein, die ihren Zweck kaum erfüllt, da die Bauern ihre Kinder nicht zur Schule schicken. Als Hof 1785 ein Vikariat wird, entstehen Häuser- und Einwohnerlisten. Demnach zählte Hof 121 Häuser und 783 Einwohner. 1802 wird der neue Friedhof bewilligt und geweiht. 1859 brennen Kirche, Gasthof zur Post und einige andere umliegende Häuser nach einem Blitzschlag ab. Der erste Gendarmerieposten in Hof wird 1880 eingeweiht. 1889 wird ein neues Pfarrhaus gebaut. Im Juli 1899 rollen die ersten Automobile durch Hof. Gewaltige Blitze setzen 1901 zwei Bauernhäuser und eine Alm in Brand. Auch die Hinterwaldachmühle wird von einem Blitz getroffen, aber nicht in Brand gesteckt. Ab 1910 führt man nach langem Streit und nach Einspruch der Gemeindevertretung die Volksschule zweiklassig. 1913 wird Hof ans Stromnetz angeschlossen.

Nach dem Ersten Weltkrieg ist Petroleum Mangelware und viel Hofer entschließen sich, an das Stromnetz anzuschließen. In diesem Jahr gehen die ersten Glühbirnen an. Die Hofer Sägewerke werden von nun an auch mit Strom betrieben. 1936 wird Otto von Habsburg zum Ehrenbürger von Hof bei Salzburg ernannt. Nach dem Anschluss Österreichs besucht Adolf Hitler 1939 Schloss Fuschl, um sich dort mit dem Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop zu treffen. SS-Leute wollen kurz vor Kriegsende 1945 die Brückenpfeiler der Nesselgrabenbrücke sprengen, um so das Einrücken der amerikanischen Truppen zu verzögern. Zwei mutige Hofer wollen das verhindern, dabei wird einer von SS-Leuten erschossen, der zweite kann schwer verwundet flüchten.

1950 erfolgt die Erneuerung des Kriegerdenkmals. Im Dachgeschoss des Hotel Schloss Fuschl bricht 1951 ein Brand aus. Die Wolfgangseestraße im Bereich Hof wird im Jahr 1958 ausgebaut. Die neu erbaute Volksschule wird 1960 eröffnet. Das neue Postamt und das Hauptschulgebäude werden 1963 eröffnet. Ein großer Raubüberfall auf das Postamt erschüttert 1976 die Gemeinde. Im gleichen Jahr wird der Kindergarten eröffnet.

Hof bei Salzburg erhält 1978 sein Wappen. Die Pfarrkirche erhält 1981 eine neue Orgel. 1987 wird das neue Postamt offiziell eröffnet, 1989 das Gemeindezentrum mit Kindergarten, Feuerwehr und Gemeindeamt. 1990 steht ganz im Zeichen der ersten urkundlichen Erwähnung der Ortschaft Elsenwang in den Notitia Arnonis und den Breves Notitiae (1200 Jahr-Feier). Die Restfundamente eines römischen Gutshofes werden 1992 in Elsenwang freigelegt. 1993 erfolgt die Eröffnung des Sportzentrums Hof. Die Gendarmerie bezieht 1995 die neuen Posten im Haus Wolfgangseestraße 24. Das Rote Kreuz bezieht die neue Dienststelle im ehemaligen „Gabelmachergut“. 1999 ist die Eröffnung des Seniorenwohnheims „St. Sebastian“. Nach 3 Monaten Bauzeit wird am 4. Jänner 2002 der neue Skilift „Nussbaumer“ eröffnet. Der Naturbadestrand am Fuschlsee wird 2004 generalsaniert. Die Gemeinde Hof bei Salzburg kauft 2005 das Rauchhaus Mühlgrub vom Salzburger Museumsverein. Der neue Bauhof geht 2006 in Betrieb. 2007 erfolgt die Sanierung der Pfarrkirche mit der Einweihung des neuen Volksaltares.

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Hof hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2009 wie folgt zusammen:

Direkt gewählter Bürgermeister ist Werner Berktold (ÖVP).

Wappen

Das Wappen der Gemeinde ist: „In rotem Schild auf grünem Dreiberg ein silbernes Schloss mit goldenem Satteldach, an jeder Giebelseite mit einem goldenen Kreuzlein besetzt, hinter dem Dach ein silberner Zinnenturm mit goldenem Spitzdach, dahinter zwei aufwärtsgekreuzte silberne Pfeile.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Schloss Fuschl

Luftbild Schloss Fuschl

Erstmals erkannte man das Schloss Fuschl einwandfrei auf einer Landkarte von Setznagel um 1640. Bald wurde das Schloss dem Staat übergeben und verfiel zusehends.

1860 erwarb der königlich-bayrische Auditor Erl das Schloss und vererbte es 1894 seinem Sohn. Oberst Erl stattete das Schloss mit vielen wertvollen Gemälden aus, von denen der größte Teil seit der NS-Zeit unauffindbar ist.

Von 1912 bis 1929 wechselte das Schloss ständig seine Besitzer. 1929 erwarb Baron Gustav Edler von Remiz den Besitz. Er wurde 1938 verhaftet und sein Besitz enteignet. Nach dem Krieg konnte man das Schloss nicht sofort an seine ursprünglichen Eigentümer zurückgeben, da es "Deutsches Eigentum" war, und es stand amerikanischen Soldaten als Erholungsheim zur Verfügung.

Um 1950/51 folgte die Umgestaltung des Schlosses in ein Hotel. 1958 erwarb Konsul D.A. Vogel aus München den Besitz und gestaltete ihn gemeinsam mit Frau Winnie Markus zu einem Luxushotel um. 1967 folgte der Umbau des Vorhaushofes zum heutigen Jagdhof. Hier richtete er auch das Jagdmuseum und das Pfeifenmuseum ein.

1976 wurde der ganze Besitz zur Versteigerung ausgeschrieben und ging an die Max-Grundig-Stiftung. 1981 wurde Schloss Fuschl unter Denkmalschutz gestellt. 1984 wurde daher der Naturbadestrand am Westufer durch Herrn Grundig an die Gemeinde Hof bei Salzburg geschenkt.

Seit Januar 2001 befindet sich das Hotel Schloss Fuschl im Besitz von Herrn Stefan Schörghuber bzw. seit dessen Tod im Besitz seiner Erben. Im Herbst 2005 und im ersten Halbjahr 2006 wurde renoviert und umgebaut.

Denkmalhof Rauchhaus „Mühlgrub“

Denkmalhof Rauchhaus „Mühlgrub“

Der Denkmalhof "Rauchhaus Mühlgrub" liegt auf dem Höhenrücken zwischen Hof und Thalgau und ist von Hof aus zu Fuß in einer halben Stunde erreichbar.

Das Rauchhaus liegt, umgeben vom alten Obstgarten, unmittelbar an der neuen Straße und etwa 80 m vom neu erbauten Bauernhaus „Mühlgrub“ entfernt. Die erstmalige Nennung erfolgte im Lebensprotokoll des Erzbischofs Burkhard von Weißbriach (1461–1466) als Ritterlehen „Mulgrub“ des Salzburger Handelsmannes Caspar Venediger. Das Rauchhaus ist ein typischer Einhof (Wohnung, Stall, Bergräume in einem Mehrzweckgebäude vereint) mit ebenerdiger Mittertenne zwischen Wohn- und Stallteil (Mittertenn-Einhof).

Die Bezeichnung Rauchhaus leitet sich vom Umstand ab, dass der Rauch von dem im „Haus“ (Hausflur) befindlichen offenem Herd ohne Schornstein abzieht. Oberhalb des offenen Herdes ist der „Feuerhut“ gegen Funkenflug angebracht. Über dem „Haus“ im Dachraum liegt die Bretterbühne mit Lucken als „Rauchboden“, auf dem Getreidegarben zur Nachtrocknung gelagert wurden.

Pfarrkirche Sankt Sebastian

Katholische Kirche St. Sebastian

Die katholische Kirche geht auf das angehende 16. Jahrhundert zurück und ist dem Heiligen Sebastian (20. Jänner) geweiht.

  • 1502: Einschiffige, gotische Hallenkirche mit spätgotischen Netzgewölben erstmals bezeugt
  • 1784: Filialkirche von Thalgau
  • 1802: Einweihung des ersten Friedhofes
  • 1858: Eigene Pfarrei
  • 1859: Feuersbrunst: ein Blitzschlag zerstört einen Großteil der Kirche
  • 1878: Einweihung der neu errichteten Kirche durch Fürts-Erzbischof Albert Eder
  • 2002: Beginn Renovierungsarbeiten - Mauertrockenlegung, Kirchenheizung, Innenrenovierung (Rekonstruktion der ursprünglichen Innenmalerei von 1880)


Vereine

  • Bürgerfrauen Hof
  • Elternverein Hof
  • Freiwillige Feuerwehr
  • Gesunde Gemeinde
  • Heimatverein Hof
  • Hinterschroffenauer Alphornbläser
  • Hofer Theaterspieler
  • Hofsänger
  • Jägerschaft
  • Kameradschaft Hof
  • Katholisches Bildungswerk
  • Katholische Frauenbewegung
  • Musikum Flachgau
  • Ortsbauernschaft Hof
  • Ortbäurinnen Hof
  • Pfarramt Hof
  • Pfarrgemeinderat
  • Prangerstutzschützen
  • Rotes Kreuz, Ortsstelle Hof
  • Salzburger Bildungswerk, Zweigstelle Hof
  • Schworzmüh Teifin
  • Trachtenmusikkapelle
  • Tourismusverband
  • Union Sportklub

Sport

Die Fußballerinnen des USK Hof spielen seit 2008 in der ÖFB-Frauenliga, die die höchste Spielklasse in Österreich ist.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Rosl Zapf (* 1921 oder 1925), Opernsängerin in der Stimmlage Mezzosopran
  • Konrad Steindl (* 1955), Unternehmer, Politiker (ÖVP) und Abgeordneter zum Österreichischen Nationalrat
  • Theresia Theurl (* 1956), Professorin für Volkswirtschaftslehre

Fotogalerie

Weblinks

 Commons: Hof bei Salzburg – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise



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