- Altenoythe
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Altenoythe Stadt FriesoytheKoordinaten: 53° 3′ N, 7° 53′ O53.057.887Koordinaten: 53° 3′ 0″ N, 7° 52′ 48″ O Höhe: 7 m ü. NN Fläche: 63 km² Einwohner: 5.599 (31. Dez. 2009)[1] Eingemeindung: 1. März 1947 Postleitzahl: 26169 Vorwahl: 04491 Altenoythe ist ein Ortsteil der Gemeinde Friesoythe im Landkreis Cloppenburg in Niedersachsen. Die gesamte Gemeinde gehört zum Oldenburger Münsterland. Die Ortskirche ist einer der ältesten Kirchen Norddeutschlands.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die früheste urkundliche Erwähnung von Altenoythe stammt aus dem Jahr 1014, in der die an das Kloster Corvey zu entrichtenden Abgaben genannt werden.
Der Ort existiert jedoch vermutlich schon viel länger: Altenoythe war wahrscheinlich eine „altsächsische Siedlung” und gehörte zum Lerigau. Die ursprünglich im größten Teil des Oldenburger Landes siedelnden Chauken waren von den Sachsen im 4. Jahrhundert „übersiedelt” worden.
Die katholische St.-Vitus-Gemeinde wurde um 800 von der Missionszelle Visbek unter Abt Castus aus gegründet. Um diese Zeit entstand eine einfache Holzkirche, von der heute nur noch Überreste unter der im 12. Jahrhundert neu errichteten romanischen Steinkirche zu finden sind.
855 wurde Visbek und somit auch Altenoythe dem Kloster Corvey bei Höxter unterstellt.
Die Abtei Corvey konnte ihre Grundherrschaft jedoch nicht behaupten und wurde durch die Grafen von Oldenburg abgelöst. Nachfolger der oldenburgischen Herrscher wurden um 1150 die Grafen von Tecklenburg. Diese errichteten eine Burg, in deren Umgebung und Schutz sich dann Friesoythe entwickelte.
Zeitweise umfasste das Gemeindegebiet die heutigen Orte Bösel, Thüle, Friesoythe, Kampe, Harkebrügge und Edewechterdamm.
Tochterpfarren der St.-Vitus-Gemeinde sind Friesoythe (1619), Bösel (1873/74), Harkebrügge und möglicherweise Barßel (14. Jahrhundert).
Mitte des 16. Jahrhunderts wurde in Altenoythe der lutherische Glaube eingeführt. Dieser Glaube fand viele Anhänger, und die spätere Wiedereinführung des katholischen Glaubens stieß auf Widerstand. Die Besitzer des Guts Altenoythe, die Familie Kobrinck, hatte sich in der Reformationszeit dem lutherischen Glauben zugewandt und blieb auch später evangelisch, als Altenoythe bereits wieder katholisch war.
Während des Dreißigjährigen Krieges fand 1623 in Altenoythe die Weihnachtsschlacht statt, bei der die Truppen Mansfelds aus dem Oldenburger Münsterland vertrieben wurden, woraufhin er diese Anfang 1624 auflöste.
1619 wurde Friesoythe „abgepfarrt“. 1668 wurde die Vitus-Kirche im gotischen Stil neu errichtet und um einen Chor erweitert.
Die Volkszählung von 1858 ergab die Bevölkerungszahl von 1928 Einwohnern. Altenoythe war damit zu dieser Zeit die größte Gemeinde des umliegenden Gebiets vor der Gemeinde Friesoythe.
1804 kam es zur politischen Abtrennung der Bauernschaft Thüle.
Nachdem 1873/74 die Kirche in Bösel errichtet wurde, wurde auch Bösel von Altenoythe "abgepfarrt", allerdings wurden die Gemeinden Bösel und Altenoythe 1936 wieder vereinigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden beide Pfarreien wieder eigenständig.
1934 wurde die Kirche, der Friedhof und die nähere Umgebung der Kirche vom damaligen oldenburgischen Innenministerium unter Denkmalschutz gestellt.
Ab 1954 gehörte die St.-Vitus-Gemeinde Altenoythe zum Dekanat Friesoythe.
1972 wurde eine weitere katholische Kirche in Altenoythe errichtet, die größere Dreifaltigkeitskirche. Diese dient seitdem als Hauptkirche.
1974 kam es dann im Rahmen der Gemeindereform zur Auflösung der politischen Gemeinde Altenoythe. Seitdem gehört Altenoythe zur Stadtgemeinde Friesoythe.
Seit 1986 wird die St.-Josefs-Kapellengemeinde Kampe von Altenoythe mitverwaltet.
Am 2. Februar 2008 wurden die kirchlichen Gemeinden des Friesoyther Stadtgebietes zur Großgemeinde St.-Marien-Friesoythe vereinigt. Diese besteht aus den Filialgemeinden St. Marien Friesoythe (von 1677), St. Vitus Altenoythe (von 855), St. Johannes Markhausen (von 1423), St. Johannes-Baptist Thüle (von 1922), St. Josef Kampe und St. Ludger Neuscharrel (von 1857).
Politik
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Auflösung der Gemeinde 1974 war Gerhard Stratmann Gemeindedirektor von Altenoythe.
Jetziger Ortsvorsteher ist Karl Schwienhorst.
Siehe auch: Politik der Gemeinde Friesoythe
Ortsteile der früheren Gemeinde
- Hohefeld
- Edewechterdamm
- Kampe
- Kamperfehn
- Ahrensdorf
- Ikenbrügge
- Pirgo
- Eggershausen
Schulen
- Heinrich v. Oytha-Hauptschule
- Gerbert-Grundschule
- Grundschule Hohefeld
- Sophie-Scholl-Schule für Menschen mit Behinderungen unter Trägerschaft des Caritas-Vereins
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- St.-Vitus-Kirche (Romanische Saalkirche aus Findlingsmauerwerk aus dem 12. Jahrhundert)
- Dreifaltigkeitskirche mit dem modernen Glockenturm
- Tholen-Hinnerk-sien-Schoapstall (vom Heimatverein renovierter ehemaliger Schafstall)
- der Kobrincksche Hügel oder Kalvarienberg, unter dem die 1623 getöteten Mansfelder Soldaten begraben sein sollen
- ein überdachtes Kriegerdenkmal
Veranstaltungen
- Schützenfest (letztes Wochenende im Juni, Sa., So., Mo.)
- Bauernmarkt (http://www.bauernmarkt-altenoythe.de)
- Sportwoche des Sportvereins Altenoythe
Söhne und Töchter des Ortes
- Heinrich Totting von Oyta, Theologe des 14. Jahrhunderts
Einzelnachweise
- ↑ Webseite der Stadt Friesoythe – Statistik (http://www.friesoythe.de/index.php3?hid=025199)
Weblinks
- Homepage Altenoythe
- Heimatverein Altenoythe
- Webseite mit genealogischen Hinweisen zu Altenoythe
- Stadt Friesoythe
Ortsteile von FriesoytheAhrensdorf | Altenoythe | Augustendorf | Edewechterdamm | Ellerbrock | Friesoythe | Gehlenberg | Heinfelde | Kampe | Kamperfehn | Markhausen | Mehrenkamp | Neuscharrel | Neuvrees | Pehmertange | Schlingshöhe | Schwaneburg | Schwaneburgermoor | Thüle
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