- Hyundai Trajet
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Hyundai Hyundai Trajet (1999–2004)
Trajet Hersteller: Hyundai Motor Company Produktionszeitraum: 2000–2008 Klasse: Van Karosserieversionen: Steilheck, fünftürig Motoren: Ottomotoren:
2,0 l R4 (100/103 kW)
2,7 l V6 (127 kW)
Diesel (CRDi):
2,0 l R4 (83 kW)
2,0 l R4 (92 kW)Länge: 4695 mm Breite: 1840 mm Höhe: 1760 mm Radstand: 2830 mm Leergewicht: 1831–2030 kg Vorgängermodell: Hyundai Santamo Nachfolgemodell: Hyundai Entourage Der Hyundai Trajet (internes Kürzel FO) ist ein Familienvan des koreanischen Automobilherstellers Hyundai.
Er basiert auf der gemeinsamen Plattform des Hyundai Sonata, Santa Fe und Kia Magentis. Mit dem ähnlich großen Kia Carnival hat er hingegen keine Gemeinsamkeiten. Dieser wurde parallel zum Trajet in den damals noch getrennten Unternehmen Hyundai und Kia entwickelt.
Der Trajet (französisch für Reise) verfügt bei einer Länge von 4,70 Metern über ein Ladevolumen von maximal 2.716 Litern. Im Innenraum gibt es sieben Einzelsitze, die in der zweiten und dritten Reihe umklappbar und ausbaubar sind. Sie wiegen mit 22 kg sieben weniger als die des Carnival. Bleiben sie eingebaut, nimmt der Kofferraum 304 Liter auf. Serienmäßig enthält das Fahrzeug elektrische Fensterheber und Seitenspiegel, Funkfernbedienung, Nebelscheinwerfer, Klimaanlage, einstellbare Lendenwirbelstütze im Fahrersitz und drei 12V-Steckdosen.[1]
Das Fahrzeug war das erste unter Beteiligung des europäischem Design- und Entwicklungszentrums entstandene. 2003 übersiedelte Hyundai das Zentrum von Frankfurt nach Rüsselsheim.[2] Produziert wurde im südkoreanischen Ulsan.[3]
Der Trajet startete im April 1999 in den südkoreanischen Markt, 2000 folgte Europa.
Als Motorisierung standen drei Benzinmotoren und ein Diesel zur Verfügung.
Inhaltsverzeichnis
Sicherheit
Der Fahrzeugsicherheit dienen Front-, Seiten- und Kopfairbags vorn. Die hinteren Reihen erhielten keine Airbags. Auch Gurtkraftbegrenzer sind nur für die Vordersitze enthalten. Ein Antiblockiersystem ist serienmäßig, Traktionskontrolle und ESP nicht verfügbar. Das Kurvenverhalten bewertet der ADAC als behäbig, aber gutmütig. Die Lenkung sei leichtgängig, aber etwas unpräzise, der Bremsweg befriedigend.[4][5]
Der einzige für den Trajet durchgeführte Crashtest ist der Euro NCAP. Dieser enthielt keinen Heck-, Pfahl- oder Überrolltest.
Frontaltest
Simuliert wird beim Euro NCAP das Kollidieren zweier 55 km/h schneller, zueinander versetzt fahrender Autos vergleichbarer Masse. Die Karosseriestruktur weist eine sehr hohe Steifigkeit auf. Aufgrund sich eindrehender Schweißnähte während des Tests wird jedoch die Fahrertür in den Fahrgastraum geschoben. Dadurch ist der Fahrer starken (seitlichen) Belastungen ausgesetzt. Sein Unterkörper wird durch harte Strukturen hinter der Lenksäule belastet. Getestet wurde 2003. Ob die Schweißnähte mit der Modellpflege 2004 geändert wurden, ist nicht bekannt. Laut Euro NCAP gilt das Ergebnis aber für alle Baujahre. Der Beifahrer hat nur im Brustbereich keinen optimalen Schutz, sonst erhält er die höchste Sicherheitswertung. Im Rahmen gleichalter Fahrzeuge ist letzteres ein überdurchschnittliches, zusammen mit der Fahrerseite ein mittleres Ergebnis. [6][7][8][9][10][11][12][13]
Seitentest
Getestet wird die Belastung bei einer seitlich mit 50 km/h anfahrenden, verformbaren Barriere, die einer Limousine nachempfunden ist. Gemessen werden die Belastungen oberhalb der Hüfte.[14] Durch die hochbauende Van-Karosserie wird die Energie der flachen Limousine weitestgehend in den Bodenraum abgelenkt. Dennoch ist der Bauchbereich mittleren Belastungen ausgesetzt. Alle anderen Messpunkte erhielten aber die bestmögliche Wertung. Dieses Ergebnis ist im Vergleich damaliger Vans ein mittleres, da der Test allen höheren Fahrzeugen entgegenkommt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ohne Seiten- und Kopfairbags getestet wurde, da diese laut Euro NCAP nicht zur Ausstattung der meisten europaweit verkauften Trajets gehörten. An diesem Ausstattungslevel orientiert sich das Konsortium bei der Wahl der Testfahrzeuge.[15] Mit den Airbags ist eine Entlastung auch des Bauchbereichs anzunehmen.
Fußgängertest
Der Kopf eines Fußgängers träfe beim Trajet auf deformierbare Formen, ansonsten biete das Fahrzeug keinen Schutz. Nur Toyota Picnic und Nissan Serena boten bereits deutlich besseren, aber dennoch unzureichenden Schutz.
Zuverlässigkeit
Zwei übliche Probleme des Trajet entstehen aus dessen Verwandtschaft zur Limousine Sonata. Deren Domlager wurden nicht an das höhere Gewicht des Vans angepasst, wodurch sie sich vorzeitig abnutzen. Dies betrifft meist die vorderen, die beim Lenken dann knackende Geräusche erzeugen. Zur Verlängerung ihrer Haltbarkeit wird eine Schmierung des enthaltenen Kuggellagers empfohlen.[16][17] Auch der Dieselmotor war nicht im Sonata enthalten und verkürzt durch sein höheres Drehmoment die Kupplungshaltbarkeit auf mitunter 100.000 km.[18][19][20] Seltener werden gesprungene ABS-Ringe erwähnt. Diese Zahnräder drehen sich mit den Radachsen und ermöglichen als Induktionsgeber die Drehzahlermittlung über den Wechsel von Vertiefung und Erhöhung am Zahnrad. Durch den Defekt stimmt diese Frequenz nicht mehr an beiden Rädern einer Achse überein, wodurch das ABS scheinbar grundlos zu regeln beginnt. Aufgrund der geringen Differenz klingt das ABS-Geräusch meist ungewöhnlich.[21][22] Der Trajet ist in keiner Zuverlässigkeitsstatistik aufzufinden. Zum einen aufgrund niedriger Verkaufszahlen und zum anderen durch Fernbleiben vom amerikanischen Markt. Die dort verfügbaren listen aber den plattformverwandten Sonata, der bis auf die genannten, etwas überlasteten Bauteile eine gute Orientierung bietet.
Modellpflege
Im zweiten Quartal 2004 wurde der Trajet einer Modellpflege unterzogen. Bei dem auf der Automobil International 2004 vorgestellten Modell wurden die seitlichen Blinker und die Heckleuchten verändert.
Der Innenraum wurde serienmäßig um eine Klimaautomatik, einen Make-Up Spiegel in der Sonnenblende, neue, hellere Materialfarben, ein beleuchtetes Handschuhfach und einen Bordcomputer erweitert. Sicherheitsseitig erhielt nun auch der mittlere Sitzplatz der zweiten Reihe einen Drei-Punkt-Sicherheitsgurt. Außerdem wurde der alte, Mitsubishi-basierende 2.0 Benzinmotor durch einen selbst entwickelten mit variabler Ventilsteuerung ersetzt. Dieser leistet nun 103 kW (140 PS), der Verbrauch soll jedoch um 0,6 Liter auf 8,7 Liter im Drittelmix gesunken sein. Auch die Fahrleistungen wurden verbessert und das Drehmoment erhöht.[23]
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 war der Hyundai Trajet als Fan- und VIP-Shuttle Bestandteil der offiziellen Fahrzeugflotte.
Motoren
Die Motoren waren mit Ausnahme des V6 an ein 5-Gang-Schaltgetriebe oder eine 4-Stufen-Automatik gekoppelt. Die Benziner sind nach Euro 4 eingestuft; der Diesel erfüllt die Norm Euro 3. Daher musste er 2006 aus dem Programm gestrichen werden.
Modell Motorbezeichnung
MotorcodeHubraum Leistung Drehmoment Getriebe Bauzeit Ottomotoren 2.0 Sirius II
G4JP1997 cm³ 136 PS 183 Nm bei 4600/min 5-Gang-Schaltung
4-Stufen-Automatik1999–2003 2.0 Beta II CVVT
G4GC1975 cm³ 140 PS 184 Nm bei 4500/min 5-Gang-Schaltung
4-Stufen-Automatik2004–2008 2.7 Delta
G6BA2656 cm³ 173 PS 250 Nm bei 4000/min 4-Stufen-Automatik 1999–2008 Dieselmotoren 2.0 D
D4EA1991 cm³ 113 PS 255 bei 1800-2500 5-Gang-Schaltung
4-Stufen-Automatik2001–2006 2.01 D
D4EA-V1991 cm³ 125 PS 285 bei 2000 5-Gang-Schaltung
4-Stufen-Automatik2005–2006 Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Details des Trajet
- ↑ Haupt-Entwicklungsort des Hyundai Trajet
- ↑ Produktionsort des Trajet
- ↑ Sicherheitsausstattung des Trajet vor der Modellpflege
- ↑ Sicherheitsausstattung des Trajet nach der Modellpflege
- ↑ Frontaltestverfahren im Euro NCAP
- ↑ Euro NCAP Ergebnis Hyundai Trajet
- ↑ Euro NCAP Ergebnis Peugeot 806
- ↑ Euro NCAP Ergebnis Renault Espace
- ↑ Euro NCAP Ergebnis Kia Carnival
- ↑ Euro NCAP Ergebnis VW Sharan
- ↑ Euro NCAP Ergebnis Toyota Picnic
- ↑ Euro NCAP Ergebnis Nissan Serena
- ↑ Seitentestverfahren im Euro NCAP
- ↑ Kriterien der Fahrzeugausstattung beim Euro NCAP
- ↑ Domlager-Problembeschreibung I
- ↑ Domlager-Problembeschreibung II
- ↑ Kupplungs-Problembeschreibung I
- ↑ Kupplungs-Problembeschcreibung II
- ↑ Kupplungs-Problembeschreibung III
- ↑ Problem- und Reparaturbeschreibung (englisch) ABS-Ringe
- ↑ Problembeschreibung (deutsch) ABS-Ringe
- ↑ Details der Modellpflege
- ↑ Vorstellung des Trajet CRDi LaVita S
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