I. Armeekorps (Wehrmacht)

I. Armeekorps (Wehrmacht)

Das I. Armeekorps der deutschen Wehrmacht, im vollen Titel Generalkommando I. Armeekorps, war die Bezeichnung für die entsprechende Kommandobehörde aber auch für den Verband aus mehreren Divisionen und eigenen Korpstruppen, der von diesem Generalkommando geführt wurde und unter dem Oberbefehl einer Armee oder Heeresgruppe stand.

Inhaltsverzeichnis

Aufstellung, Einsätze

Das I. Armeekorps wurde im Oktober 1934 im Wehrkreis I aus der 1. Division der Reichswehr in Königsberg aufgestellt. Kommandierender General war seit dem 1. August 1939 der Generalleutnant und spätere General der Artillerie Walter Petzel.

Im Polenfeldzug unterstand der Verband der 3. Armee unter General der Artillerie Georg von Küchler, welche der Heeresgruppe Nord unter Generaloberst Fedor von Bock angehörte.

Das von Neidenburg (Nidzica) vorgehende I. Armeekorps stieß mit der 11. Infanterie-Division und der Panzer-Division Kempf bereits fünf Kilometer nach Überschreiten der Grenze nördlich von Mielau (Mława) auf eine ausgebaute Feldstellung, in der die 20. polnische Infanterie-Division erfolgreich Widerstand leistete. Nordostwärts davon wurden auch Teile der 8. polnischen Infanterie-Division erkannt. Am 4. September wurde Mława genommen und die polnische Armee „Modlin“ musste sich auf den Narew zurückziehen, während das I. Armeekorps in zwei Tagen auf Ciechanów und auf Pułtusk nachsetzte.

Am 6. September erreichte die Masse des I. Armeekorps den Narew bei Pułtusk, wo in den Abendstunden das Gefecht um den Flussübergang begann. Am darauf folgenden Tag konnte das Korps mit der 11. Infanterie-Division und der aus der Armee-Reserve herangeführten 61. Infanterie-Division einen engen Brückenkopf auf der anderen Seite des Narew bilden. Am 8. drangen beide Divisionen in die Gegend nordwestlich Wyszków vor, wobei sie auf polnischen Widerstand stießen. Trotz anhaltenden Kämpfen konnte am 9. bereits ein kleiner Brückenkopf über den Bug gebildet werden.

Nach weiteren Einsätzen beim Westfeldzug wurde das Armeekorps nach Ostpreußen verlegt, um am Krieg gegen die Sowjetunion teilzunehmen, wo es von Ende 1941 bis 1945 der 18. Armee und der 16. Armee im Bereich der Heeresgruppe Nord und später der Heeresgruppe Kurland unterstand.

Unterstellungen

Befehlshaber

Kommandeure

Chefs des Generalstabes

Zeitweise unterstellte Einheiten (nicht vollständig)

Direkt unterstellte Korpseinheiten

  • Artilleriekommandeur 2
  • Artilleriekommandeur 104
  • Artilleriekommandeur 123
  • Artilleriekommandeur 130
  • Artilleriekommandeur 401
  • Korps-Nachrichten-Abteilung 41
  • Korps-Nachschubtruppe 401
  • Korps-Nachschubtruppe 421
  • Korps-Kartenstelle 401
  • Korps-Kartenstelle 421
  • Feldgendarmerietrupp 401
  • Feldgendarmerietrupp 421

Direkt unterstellte taktisch selbstständige Einheiten

  • 28. Jäger-Division
  • 7. Flieger-Division
  • 13. Luftwaffenfeld-Division
  • 1. Kavallerie-Brigade
  • Grenzschutz-Abschnitt-Kommando 15
  • 281. Sicherungs-Division

Literatur

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1–5. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973, ISBN 3-7648-0871-3. 

Weblinks


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