III. Armeekorps (Wehrmacht)

III. Armeekorps (Wehrmacht)

Das III. Armeekorps der deutschen Wehrmacht, im vollen Titel Generalkommando III. Armeekorps, später III. Armeekorps (mot.) und III. Panzerkorps, war die Bezeichnung für die entsprechende Kommandobehörde aber auch für den Verband aus mehreren Divisionen und eigenen Korpstruppen, der von diesem Generalkommando geführt wurde und unter dem Oberbefehl einer Armee oder Heeresgruppe stand.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das III. Armeekorps wurde im Oktober 1934 in Berlin im Wehrkreis III aus der 3. Division der Reichswehr aufgestellt und trug zunächst noch die Tarnbezeichnung Befehlshaber im Wehrkreis III. Erster Kommandierender General wurde Generalleutnant Erwin von Witzleben, der im November 1938 von General der Artillerie Curt Haase abgelöst wurde. Am 26. August 1939 wurde das Korps unter Zurücklassung eines Stellvertretenden Generalkommandos mobilisiert.

Im Polenfeldzug unterstand das Korps der 4. Armee unter General der Artillerie Günther von Kluge, welche der Heeresgruppe Nord unter Generaloberst Fedor von Bock angehörte. Auf dem Vormarsch durch Westpreußen mit der 50. Infanterie-Division und der Brigade Netze (Grenzschutztruppe) erreichte das III. Armeekorps am 4. September 1939 den Nordrand von Bromberg. Der weitere Vormarsch erfolgte über Hohensalza in den Raum Gostynin, wo es vom 13. bis 21. September zu Kämpfen während der Schlacht an der Bzura kam.

Nach dem Ende des Polenfeldzugs wurde das Korps im Oktober in die Eifel verlegt, wo es zunächst der 6. Armee, später der 12. Armee unterstellt wurde. Im Westfeldzug ab Mai 1940 stieß das Korps durch Luxemburg nach Belgien vor, durchbrach die südbelgischen Befestigungen und gelangte bis in den Raum des französischen Rethel. In der zweiten Phase des Westfeldzugs griff es über Aisne und Marne an und stieß bis an die Loire vor. Danach wurde es für kurze Zeit zum Schutz der Demarkationslinie eingesetzt. Ab Mitte Juli erfolgte die Verlegung nach Polen. Nach mehrfach wechselnden Unterstellungen kam das Korps im Mai 1941 zur 6. Armee, die der Heeresgruppe A, die zu Beginn des Russlandfeldzugs in Heeresgruppe Süd umbenannt wurde, angehörte. Zuvor war dem Korps am 21. März 1941 die Bezeichnung III. Armeekorps (mot.) verliehen worden.

Beim deutschen Angriff auf die Sowjetunion war das Korps aus Galizien angesetzt. Es wurde in Kämpfe an der Stalin-Linie und im Raum Schitomir verwickelt. Im Juli wurde es der 1. Panzerarmee der Heeresgruppe Süd unterstellt und erreichte Ende des Monats den Dnepr bei Dnjepropetrowsk. Der weitere Vormarsch führte es bis Mariupol und im November bis Rostow am Don. Nach dem durch einen sowjetischen Gegenangriff erzwungenen Rückzug aus Rostow (→ Schlacht um Rostow) verbrachte das Korps den Winter am Mius, bevor es im Mai in die Schlacht bei Charkow eingriff. Von Februar bis April 1942, sowie im Juni 1942 wurde das Korps auch als Gruppe von Mackensen bezeichnet. Am 21. Juni 1942 erfolgte seine Umbenennung in III. Panzerkorps.

Während der deutschen Sommeroffensive 1942 stieß das Korps im Verband der 1. Panzerarmee der Heeresgruppe A über Rostow, Armawir und Maikop bis zum Terek vor. Nach Kämpfen um Naltschik und Ordschonikidse zog sich das Korps nach Einsetzen der sowjetischen Nordkaukasischen Operation aus dem Kaukasus zurück. Im März 1943 folgten Einsätze bei Stalino und Lissitschansk/Slawjansk. Danach wurde das Korps im Raum Charkow aufgefrischt und auf das Unternehmen Zitadelle vorbereitet. Dabei kam es im Juli als Teil der Armeeabteilung Kempf zum Einsatz. Es folgten bis zum Jahresende Rückzugskämpfe als Teil der 4. Panzer- und 8. Armee bis an den Dnepr.

Im Januar und Februar 1944 wurde das Korps erneut aufgefrischt. Von März bis April war es als Teil der 1. Panzerarmee an der Kesselschlacht von Kamenez-Podolski beteiligt. Danach wurde es zur Verfügung der Heeresgruppe Nordukraine gestellt. Infolge der Lwiw-Sandomierz-Operation der Roten Armee im Sommer 1944 musste sich das Korps bis an die Weichsel zurückziehen, wo es an den Kämpfen um den Baranow-Brückenkopf teilnahm. Im September erfolgte die Verlegung nach Ungarn, wo das Korps wieder der 6. Armee unterstellt wurde. Hier kam es im Oktober bei der Abwehr der sowjetischen Debrecener Operation zum Einsatz. Von November 1944 bis Januar 1945 war es Teil der Gruppe Breith, die von seinem Kommandierenden General Hermann Breith geführt wurde und der weitere Korpsverbände unterstellt waren. In dieser Zeit war es an der Schlacht um Budapest beteiligt, bei der die Kapitulation der dort eingeschlossenen Verbände nicht verhindert werden konnte. Im März folgte die Teilnahme an der gescheiterten Plattenseeoffensive. Über Veszprém und die Raab zog sich das Korps danach in die Steiermark zurück und ging bei Gleisdorf in die Gefangenschaft.

Kommandierende Generale

Gliederung

Korpstruppen (Auswahl)

  • Arko 3
  • Korps-Nachrichten-Abteilung 43
  • Korps-Nachschubtruppen 403

Unterstellte Verbände

September 1939
Mai 1940
Juni 1941
Dezember 1942
Juli 1943
März 1945

Literatur

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 2. Die Landstreitkräfte 1–5. 2. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1973, ISBN 3-7648-0871-3. 

Weblinks


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