- Jaguar XJ220
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Jaguar XJ220 Hersteller: Jaguar Produktionszeitraum: 1992–1994 Klasse: Supersportwagen Karosserieversionen: Coupé, zweitürig Motoren: 3,5-l-Ottomotor, 399 kW Länge: 4930 mm Breite: 2000 mm Höhe: 1140 mm Radstand: Leergewicht: 1370 kg Vorgängermodell: keines Nachfolgemodell: keines Der Jaguar XJ220 ist ein Supersportwagen der britischen Automarke Jaguar, die selbst zu dieser Zeit im Besitz der amerikanischen Ford Motor Company war. Von dem exklusiven, aus den Rennsport-Prototypen der Marke heraus entwickelten Fahrzeug wurden von 1992 bis 1994 284 Stück gebaut.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Um Jaguars Chefingenieur Jim Randle entstand kurz nach der Privatisierung Jaguars der „Saturday Club“ (der Samstagsclub), eine lose organisierte Gruppe von Angestellten der Firma, die sich nach Arbeitsende trafen, um einen dem Ferrari F40 und Porsche 959 ebenbürtigen Jaguar zu schaffen. Dabei bediente man sich der Konstruktion des XJR-9, den Tom Walkinshaw Racing für die Sportwagen-Weltmeisterschaft geschaffen und der 1988 mit der Kraft seiner aus den Jaguar-Serienmodellen entwickelten Zwölfzylindermaschine das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen hatte. Es sollte das schnellste Fahrzeug mit Straßenzulassung werden. Dazu bedurfte es 350 km/h oder 220 mph, welch letztere wie schon oft in der Geschichte der Jaguar-Sportwagen die Ziffer im Namen erklärte.
Die Studie
Das Projekt fand in der Chefetage Unterstützung, und es wurde für die britische Motor Show von 1988 ein erster Prototyp entworfen. Der Motor wurde von Tom Walkinshaw Racing übernommen, ein 6,2-Liter-V12. Der Allradantrieb wurde bei FF Developments in Auftrag gegeben. Diese Firma hatte bereits den Jensen FF zum Allradantrieb verholfen; ihr Inhaber Tony Rolt hatte in den 1950ern mit Jaguar-Rennwagen eine glorreiche Zeit erlebt.
1989 wurde das Auto offiziell angekündigt, und trotz eines Verkaufspreises von 413.000 Pfund (das entsprach damals mehr als einer Million DM) fanden sich Käufer, die gewillt waren, sofort 50.000 Pfund anzuzahlen.
Die Serie
Das Projekt wurde an das von Jaguar und TWR (Tom Walkinshaw Racing) gegründete Joint Venture JaguarSport übergeben, wo eine Kleinserie des XJ220 entwickelt werden sollte. JaguarSport gestaltete das Auto komplett neu, verkürzte das Fahrwerk, entfernte den Allradantrieb und ersetzte den V12 durch einen V6-Biturbo-Rennmotor von TWR mit 3,5 Litern Hubraum, wobei dieser V6 auf dem des im Gruppe-B-Rallysport eingesetzten MG Metro 6R4 basierte. Der XJ220 V6 war schließlich deutlich kürzer und leichter als der ursprüngliche XJ220, behielt ansonsten aber den Grundaufbau bei. Die Zweisitzer-Karosserie war reichhaltig ausgestattet, u. a. mit Klimaanlage. Das Auto wog 1350 kg.
Jaguar gab an, dass nur 350 Stück gebaut werden sollten und erhielt daraufhin in wenigen Tagen 1200 Bestellungen. In den Jahren 1990/1991 baute man eine neue Fabrikhalle in Bloxham bei Banbury, sieben Prototypen wurden im Rahmen der Entwicklungsphase produziert. Im Frühling 1992 sollten die ersten Exemplare ausgeliefert werden, 1994 die Produktion beendet sein.
Bei Testfahrten erreichte Andy Wallace 1991 auf der Firestone-Teststrecke von Fort Stockton in Texas eine Spitzengeschwindigkeit von 212,3 mph (341,6 km/h), bei späteren Tests auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Nardò (Süditalien) überschritt der XJ 220 die bisher erreichte Höchstgeschwindigkeit mit 218 mph (348,8 km/h) und kam damit den angepeilten 220 mph nah genug. Doch aufgrund der massiven Änderungen traten einige Kunden vom Kauf zurück.
Um den Verkauf anzukurbeln, starteten im Jahr 1993 drei XJ 220 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Eines der Autos gewann in seiner Klasse, allerdings wurden alle drei nachträglich disqualifiziert, weil sie (wie andere Mitbewerber, die deswegen jedoch nicht behelligt wurden) ohne den inzwischen obligatorischen Katalysator fuhren.
Zusätzlich zur Serienversion gab es auch einige spezielle Varianten des XJ220. Beispielsweise ließ der Sultan von Brunei seinen Jaguar bei Pininfarina umgestalten (u. a. die Front mit anderen Scheinwerfern). Technisch blieb alles bestehen, was man von der straßentauglichen Rennversion namens XJ220 S nicht behaupten kann. Der Motor wurde derart modifiziert, dass er knapp über 500 kW (680 PS) leistet. Dies sollte, laut der Firma TWR, die die Umbauten vornahm, für etwa 370 km/h gut sein. Inbegriffen waren bei den etwa fünf produzierten Exemplaren natürlich auch Maßnahmen an der Aerodynamik, wie z. B. feststehende Scheinwerfer und andere Front- und Heckschürzen inkl. eines großen Heckspoilers.
Technische Daten
Jaguar: XJ220 Motorbauart: längs eingebauter V6-Turbo-Mittelmotor Hubraum: 3498 cm³ Leistung: 399 kW (542 PS) bei 7000/min Drehmoment: 644 Nm bei 4500/min Vmax: 341 km/h 0–100 km/h: 3,7 s Verbrauch: 18,3 l/100 km Gewicht: 1470 kg Quellen
- Schrader, Halwart: Typenkompass Jaguar - Personenwagen seit 1931, Motorbuch-Verlag, Stuttgart (2001), ISBN 3-613-02106-4
- Stertkamp, Heiner: Jaguar - Die komplette Chronik von 1922 bis heute, 2. Auflage, Heel-Verlag (2006), ISBN 3-89880-337-6
Weblinks
Commons: Jaguar XJ220 – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienSiehe auch
- kleine Übersicht der Renneinsätze des XJ220 auf www.jaguar.com
- Bilder des XJ 220 S bei Supercars.net
- Bilder des XJ 220 Pininfarina bei Supercars.net
Jaguar-ModelleAktuelle Modelle: XF | XJ (X351) | XK (X150)
Ab 1945: 1 ½ litre | 2 ½ litre | 3 ½ litre | Mark V | XK120 | Mark VII | C-Type | D-Type | XK140 | 2.4 Litre | Mark VIII | XK-SS | 3.4 Litre | XK 150 | Mark IX | Mark II | E-Type | Mark X und 420 G | S-Type | XJ 13 | 420 | 240 | 340 | XJ Serie I-III | XJS | XJ (XJ40) | XJR-15 | XJ 220 | XJ (X300) | XK (X100) | XJ (X308) | X-Type | S-Type
1931–1940: S.S. 1 | S.S. 2 | S.S. 90 | S.S. 100 | S.S. 1 ½ litre | S.S. 2 ½ litre | S.S. 3 ½ litre
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