- KRAKA
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Der Kraka (Kraftkarren) war ein militärisches Transportmittel der deutschen Bundeswehr, das auch im Katastrophenschutz eingesetzt wurde[1].
Inhaltsverzeichnis
Technik und Geschichte
Das leichte und mit wenigen Handgriffen zur Luftverlastung zusammenklappbare Fahrzeug verfügte über vier Niederdruckreifen und hob die Beweglichkeit der Fallschirmjäger maßgeblich.
Das von Faun (Fahrzeugwerke Ansbach und Nürnberg) in Nürnberg zunächst für den landwirtschaftlichen Einsatz entwickelte Gefährt verfügte in der Bundeswehrausführung über vier Reifen 22x12 Lypsoid (Kugelform), war mit einem auf 26 PS gedrosselten BMW-Boxermotor ausgerüstet und konnte bei einem Eigengewicht von 735 Kilogramm (kg) rund 750 Kilogramm (kg) Last transportieren. Das Fahrzeug war 1,19 Meter (m) hoch, hatte eine Breite von 1,51 m bei einer Ladefläche von 1,4 × 1,4 m. Die Länge betrug 2,78 m, zusammengefaltet noch 1,85 m. Die nominelle Höchstgeschwindigkeit lag bei 60 Kilometer pro Stunde (km/h), obwohl bis 80 km/h möglich waren.
Die Erprobung des „LKW 0,75 t gl Kraka Typ 640“ begann 1971, ab 1974 wurden insgesamt 862 Stück der Bundeswehr zugeführt. Das Fahrgestell wurde mit verschiedenen Rüstsätzen versehen, von der Panzerbekämpfung mit sechs Panzerabwehr-Lenkflugkörper MILAN/TOW über Mehrzweckwaffe (Maschinenkanone (MK) 20mm Rheinmetall Rh202) bis hin zum Kranken- und Munitionstransport. Mit dem Panzerabwehr-Lenkflugkörper war das Fahrzeug auch nachtkampffähig.
Mit der zunehmenden Einführung des Waffenträgers Wiesel 1 und des Mercedes Benz Wolf wurde der Kraka nach und nach ausgemustert.
Internationaler Vergleich
Der Kraka auf deutscher Seite war eine Lösung für die Probleme von Luftlandetruppen, welche bereits während des Zweiten Weltkriegs erkannt wurden. Erste reale und vermeintliche Lösungen für luftverladbare Leichttransportmittel entstanden noch während des Krieges, andere später:
- Klappräder
- ein englischer Kleinstmotorroller, flache Bauart, Lenker und Sattelstütze jeweils in normaler Höhe und klappbar
- Bernardet, ein eher grober Motorroller mit 250 cm³ Motor
- Cushman Airborne-Scooter (USA), ein grober, stabiler Roller für den Fallschirmabwurf
- Valmobile, ein Kleinstmofa, zu einem Koffer zusammenklappbar.
- militärische Vesparoller, mit Gepäckträger, Sturzrahmen und durchbohrten Windschutzschild zum Transport von Munition und einem Leichtgeschützrohr. Die Roller wurden in der französischen Armee verwendet.
- ein militärisches Dreirad aus Italien, eventuell von Piaggio, zwei Sitze Seite an Seite, mit zusätzlichen einachsigem Anhänger. Zusammen mit dem Kraka in Deutschland getestet.
- M274 Mechanical Mule US-Armee, die Verwendung erfolgte vor allem während des Vietnamkrieges
Einzelnachweise
- ↑ Interessengemeinschaft für historischen Luft- und Katastrophenschutz, IG-Schriftenreihe: Kraka.
Weblinks
Radfahrzeuge der Bundeswehr1. Generation: DKW Munga | Ford G398 | Hercules K 125 BW | Kraftkarren (KraKa) | Magirus-Deutz Jupiter 6x6 | MAN 630 | Mercedes-Benz LG315/46 | Mercedes-Benz Unimog (S404) | VW Typ 2 | VW Typ 181
2. Generation: Hercules K 125 1A1 BW | LARS Raketenwerfer | Magirus-Deutz 168M11/Iveco-Magirus 110-17 | MAN gl | Mercedes-Benz NG | Mercedes-Benz Unimog (U 1300 L) | SLT 50-2/3 Elefant | Spähpanzer Luchs | TPz Fuchs | VW Iltis | VW Typ 3
Ungepanzerte Radfahrzeuge der 3. Generation: Hercules K 180 BW | KTM 400 LS-E Military | MAN gl | Mercedes-Benz Unimog (U3000/U4000/U5000) | SLT 56 Franziska | Wechselladersystem Multi | Wolf
Geschützte Radfahrzeuge der 3. Generation: Eagle IV | Enok | ATF Dingo (1&2) | Duro 3 | GTK Boxer | Mungo ESK | Serval/Wolf AGF | Spähwagen Fennek | Wolf MSA und FSA
Truppenversuche: APE | Goliath Jagdwagen (Ausschreibung Lkw 0,25 gl 4×4) | Porsche Jagdwagen (Ausschreibung Lkw 0,25 gl 4×4) | Sonderwagen 4 (TM-170) (nur zur Erprobung, nicht realisiert) | Panzerspähwagen Zobel (Projektstudie zum Fennek)
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