- Karl-Heinz Helbing
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Karl-Heinz Helbing (* 7. März 1957 in Mainz-Kastel) ist ein ehemaliger deutscher Ringer und Gewinner der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal im griechisch-römischen Stil im Weltergewicht.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Karl-Heinz Helbing begann als 12-jähriger Junge beim ASV Mainz 1888 mit dem Ringen. Unter Anleitung der Trainer Kurt Steinmetz, Nuri Cakici und Franz Schmitt (Ringer) entwickelte er sich rasch zu einem hervorragenden Ringer im griechisch-römischen Stil, der schon als 16-jähriger im Jahre 1973 deutscher Juniorenmeister (d.i. Altersgruppe bis 21 Jahre) im Weltergewicht wurde. 1974 wurde er auch deutscher Jugendmeister (d.i. Altersgruppe bis 18 Jahre) in der Klasse bis 75 kg Körpergewicht.
1975 überraschte Karl-Heinz die Ringerfachwelt, als er als 18-jähriger Neuling beim Großen Preis der Bundesrepublik Deutschland in Aschaffenburg im Weltergewicht einen hervorragenden 3. Platz belegte. 1976 gelang Karl-Heinz der erste Titelgewinn bei einer deutschen Meisterschaft der Senioren und die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Montreal. In Montreal erlebte der 19-jährige die größten Sternstunden seiner Laufbahn, denn er gewann dort die Bronzemedaille im Weltergewicht.
1977 gelang Karl-Heinz noch einmal ein großer Erfolg im Juniorenbereich, als er in Las Vegas Vizeweltmeister bei den Espoirs (Altersgruppe bis 20 Jahre) im Weltergewicht wurde. Bei der Weltmeisterschaft 1977 in Göteborg traf Karl-Heinz nach drei Siegen in der 4. Runde auf den Silbermedaillengewinner von Montreal Vitezlav Macha. In einem verbissen geführten Gefecht gelang keinem der Athleten eine Wertung, worauf beide wegen Passivität desqualifiziert wurden und mit je 4 Fehlpunkten belastet wurden. Während Karl-Heinz Helbing nach einer knappen Punktniederlage in der 5. Runde gegen den Schweden Lennart Lundell ausscheiden musste, kämpfte sich Macha bis zum Titelgewinn durch.
In den nächsten Jahren gewann Karl-Heinz bei der Weltmeisterschaft 1979 in San Diego im Weltergewicht noch einmal eine Bronzemedaille. Er konnte sich auch noch bei einigen internationalen Meisterschaften im Vorderfeld platzieren, so wurde er z.B. bei der Europameisterschaft 1980 in Prievidza vierter Sieger und belegte den gleichen Platz auch noch bei der Europameisterschaft 1984 in Jönköping, ein weiterer Medaillengewinn gelang ihm aber nicht mehr. 1980 war Karl-Heinz Helbing zum KSV Witten 07 gewechselt, wo ihn Fritz Schrader betreute.
Karl-Heinz Helbing war ein Vielstarter. Bei den internationalen Meisterschaften und den zahlreichen sonstigen Turnieren, die er bestritt besiegte er u.a. folgende hochdekorierte Weltklasseringer: Wjatscheslaw Mkrytschew und Wladimir Galkin aus der UdSSR, Mikko Huhtala und Jouko Salomäki aus Finnland, Petros Galaktopoulos aus Griechenland, Stanisław Krzesiński, Andrzej Franas und Andrzej Supron aus Polen, Lennart Lundell aus Schweden, Gheorghe Ciobotaru und Stefan Rusu aus Rumänien. Karl-Heinz hatte aber auch Angstgegner, gegen die er nie gewinnen konnte, das waren vor allem Vítězslav Mácha aus der CSSR, Michail Mamiaschwili aus der UdSSR und Ferenc Kocsis aus Ungarn.
Karl-Heinz Helbing, der Installateur gelernt hatte, ist Angestellter der Stadtwerke Mainz. 1986 beendete er seine internationale Karriere. Er wirkte danach bei vielen Vereinen als Trainer, erwähnt seien hier nur der ASV Mainz 1888, die RWG Mömbris-Königshofen und der TSV Gailbach. Zurzeit ist er Landestrainer in Rheinhessen, Assistenztrainer der Frauennationalmannschaft beim Deutschen Ringer-Bund und Cheftrainer der WKG Untere Nahe. Von seinen acht Kindern, von denen einige auch auf der Ringermatte standen, tat sich besonders seine Tochter Sabrina (u.a.Europameisterin) hervor, die zur deutschen Spitzenklasse im Frauenringen zählte.
Internationale Erfolge
(alle Wettbewerbe im griechisch-römischen Stil, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Weltergewicht, damals bis 74 kg Körpergewicht)
Jahr Platz Wettbewerb Gew.-Kl. 1974 8. Junioren-WM in Haparanda Welter Sieger: Janko Schopow, Bulgarien vor Taimuraz Abchasawa, UdSSR und Victor Prentin, Rumänien 1975 3. Großer Preis der Bundesrepublik Deutschland in Aschaffenburg Welter hinter Gheorghe Ciobotaru, Rumänien und Janko Schopow und vor Hans-Joachim Klötzing, BRD und Daniel Emolin, Frankreich 1975 3. EG-Meisterschaft in Fredrikshavn/Dänemark Welter hinter Gian-Matteo Ranzi, Italien und Niels Madsen, Dänemark 1976 7. EM in Leningrad Welter mit einem Sieg über Klaus-Peter Kossow, DDR und Niederlagen gegen Iosif Berischwili, UdSSR und Lennart Lundell, Schweden 1976 Bronze OS in Montreal Welter mit Siegen über Mikko Huhtala, Finnland und Petros Galaktopoulos, Griechenland, einem Unentschieden gegen Janko Schopow und Niederlagen gegen Vitezlav Macha, CSSR und Anatoli Bykow, UdSSR 1977 2. Junioren-WM in Las Vegas Welter hinter Baranow, UdSSR und vor Pankow, Bulgarien und Zapokeny, Polen 1977 3. Turnier in Helsinki Welter hinter Jan Karlsson, Schweden und Mikko Huhtala 1977 6. WM in Göteborg Welter mit Siegen über Lasse Carlssen, Norwegen, Stanisław Krzesiński, Polen und Adrian Popa, Rumänien, und einer Niederlage gegen Lennart Lundell, im Kampf Helbing gegen Macha wurden beide Ringer wegen Passivität disqualifiziert 1978 2. Turnier in Athen Welter hinter Daniel Emolin und vor A. Messiakaris, Griechenland 1978 1. EG-Meisterschaft in Arnheim Welter vor Jacques Van Lancker, Belgien und Feleciano Mariotto, Italien 1978 6. EM in Oslo Welter mit einem Sieg über Berberi, Albanien und Niederlagen gegen Vitešlav Macha und Ferenc Kocsis, Ungarn 1978 10. WM in Mexiko-Stadt Welter mit einem Sieg über Lennart Lundell und einer Niederlage gegen Aliew Niftulajew, UdSSR; im Kampf Helbing gegen Stanisław Krzesiński wurden beide Ringer wegen Passivität disqualifiziert 1979 10. EM in Bukarest Welter mit einem Sieg über Feleciano Mariotto und Niederlagen gegen Wjatscheslaw Mrkrytschew, UdSSR und Andrzej Franas, Polen 1979 3. WM in San Diego Welter mit Siegen über Mikko Huhtala, Edy Brun, Schweiz, Iwan Cervantes, Mexiko und Gheorghe Ciobotaru und Niederlagen gegen Janko Schopow und Ferenc Kocsis 1980 4. EM in Prievidza Welter mit Siegen über Ronald Schulz, DDR, Andrzej Franas und Wjatscheslaw Mkrytschew, UdSSR und Niederlagen gegen Nedko Nedew, Bulgarien und Mikko Huhtala 1980 2. EG-Meisterschaft in Sönderborg Welter hinter Matti Övermark, Finnland und vor Feliciano Mariotto und Jacques Van Lancker 1981 5. Großer Preis der BRD in Aschaffenburg Welter hinter Wladimir Galkin, UdSSR, Karoly Kasap, Jugoslawien, Lennart Lundell und Andrzej Supron, Polen und vor Wolfgang Vattes, BRD 1981 2. Turnier in Warschau Welter hinter Wladimir Galkin und vor Wladimir Zabagalin, UdSSR 1981 12. EM in Göteborg Welter nach Niederlagen gegen Wladimir Galkin und Gheorghe Ciobotaru 1981 10. WM 1981 in Oslo Welter mit einem Sieg über Philipe Vidal, Frankreich und Niederlagen gegen Janko Schopow und Alexander Kudriawzew, UdSSR 1982 1. World-Cup in Budapest Welter vor Wladimir Arsenjew, UdSSR, Tibor Komaromi, Ungarn, Ichiro Tani, Japan und David Butler, USA 1982 1. Turnier in Klippan/Schweden Welter vor Wladimir Galkin, Magnus Fredriksson, Schweden, Roger Tallroth, Schweden und Andrzej Supron 1982 7. WM in Edmonton Welter mit Siegen über Jouko Salomäki, Finnland und Andrzej Supron und Niederlagen gegen Alexander Kudriawzew und Stojan Wasiljew, Bulgarien 1983 2. "Werner-Seelenbinde"-Turnier in Leipzig Welter hinter Wladimir Zabagalin und vor Wladimir Saporoschenkow, UdSSR 1983 12. EM in Budapest Welter nach Niederlagen gegen Kanuguine, UdSSR und Andrzej Supron 1983 8. WM in Kiew Welter mit einem Sieg über Olsen, Norwegen und Niederlagen gegen Michail Mamiaschwili, UdSSR und Takahiro Muchai, Japan 1984 4. Großer Preis der BRD in Freiburg im Breisgau Welter hinter Michail Mamiaschwili, Roger Tallroth, Stefan Rusu, Rumänien und vor J. Jamon, CSSR und P. Vamos, Ungarn 1984 4. EM in Jönköping Welter mit Siegen über Andrzej Supron, Branko Dukic, Jugoslawien und Stefan Rusu und Niederlagen gegen Roger Tallroth und Michail Mamiaschwili 1984 11. OS in Los Angeles Welter mit einem Sieg über Stratico, Argentinien und Niederlagen gegen Kim Young-Nam, Südkorea und Christopher Catalfo, USA 1985 6. WM in Kolbotn/Norwegen Welter mit Siegen über Oliver, USA, Martial Mischler, Frankreich, Tabatabai, Iran und Jouko Salomäki und Niederlagen gegen Michail Mamiaschwili und Borislaw Velitschkow, Bulgarien Deutsche Meisterschaften
Jahr Platz Gew.-Kl. 1975 2. Welter hinter Hans-Joachim Klötzing, Hamburg und vor Peter Schöffler, Freiburg im Breisgau 1976 1. Welter vor Hans-Joachim Klötzing und Kurt Gansserich, Witten 1977 1. Welter vor Hans-Joachim Klötzing und Wolfgang Engel, Baienfurt 1978 1. Welter vor Hans-Joachim Klötzing und Frank Fritsche, Bonn 1979 1. Welter vor Lothar Ruch, Aldenhoven und Frank Fritsche 1980 1. Welter vor Frank Fritsche und Lothar Ruch 1981 1. Welter vor Wolfgang Vattes, Freiburg und Norbert Hilzendegen, Mainz 1982 1. Welter vor Wolfgang Vattes und Raimund Feser, Baienfurt 1983 1. Welter vor Erich Klaus, Reilingen und Raimund Feser 1984 1. Welter vor Raimund Feser und Wolfgang Vattes 1985 1. Welter vor Raimund Feser und Norbert Hilzendegen Quellen
- diverse Ausgaben der Fachzeitschriften Athletik aus den Jahren 1974 bis 1975 und Der Ringer aus den Jahren 1976 bis 1985,
- Hundert Jahre Ringen in Deutschland. Verlag „Der Ringer“, Niedernberg, 1991,
- Website des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig
- Website der WKG Untere Nahe
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