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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Niederösterreich Politischer Bezirk Sankt Pölten-Land (PL) Fläche 45,76 km² Koordinaten 48° 7′ N, 15° 37′ O48.11083333333315.61321Koordinaten: 48° 6′ 39″ N, 15° 36′ 36″ O Höhe 321 m ü. A. Einwohner 6.589 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 144 Einwohner je km² Postleitzahl 3150 Vorwahlen 0 27 46 Gemeindekennziffer 3 19 47 NUTS-Region AT123 Adresse der
GemeindeverwaltungHauptplatz 13
3150 WilhelmsburgOffizielle Website Politik Bürgermeister Herbert Choholka (SPÖ) Gemeinderat (2005)
(29 Mitglieder)Lage der Stadt Wilhelmsburg Die Stadtgemeinde Wilhelmsburg liegt im südwestlichen Niederösterreich, im sogenannten Mostviertel.
Wilhelmsburg gehört zum Bezirk St. Pölten-Land und liegt an der Mariazeller Straße B20 12 km südlich der Bezirks- und Landeshauptstadt St. Pölten. Durch das Gemeindegebiet fließt die Traisen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Wilhelmsburg grenzt im Norden an die Bezirks- und Landeshauptstadt St. Pölten. Das Zentrum der Stadt liegt ca. 12 km südlich des Stadtzentrums von St. Pölten. Wilhelmsburg wird von Süden nach Norden von der Traisen durchflossen. Das östliche Stadtgebiet gehört zu den Ausläufern des Wienerwaldes, das westliche Stadtgebiet zu den Ausläufern der Türnitzer Alpen. Beide Gebirgsgruppen werden von der Traisen getrennt.
Die höchsten Erhebungen des Stadtgebietes sind die Stockerhöhe mit 734 m ü. A. im Süden und das Haberegg mit 693 m ü. A. im Südosten, der niedrigste Punkt befindet sich mit ca. 310 m ü. A. dort, wo im Stadtteil Reith, wo die Traisen das Gemeindegebiet nach Norden verlässt.
Nachbargemeinden
Wilhelmsburg grenzt im Norden an die Bezirks- und Landeshauptstadt St. Pölten. Im Osten befindet sich die Gemeinde Pyhra, die durch die Wasserscheide zwischen Traisen und Perschling getrennt wird. Nachbargemeinde im Südosten ist Sankt Veit an der Gölsen, während Wilhelmsburg im Südwesten an Eschenau grenzt. Beide Gemeinden gehören nicht zum Bezirk Sankt Pölten-Land, sondern zum angrenzenden Bezirk Lilienfeld. Im Westen grenzt die Stadt an Hofstetten-Grünau und im Nordwesten an Weinburg.
Bevölkerung
Rund 91% der Bevölkerung Wilhelmsburgs sind österreichische Staatsangehörige, ca. 4% Staatsbürger von Bosnien-Herzegowina, ca. 2% Staatsbürger der Türkei und ca. 2% Staatsangehörige von Serbien und Montenegro. Von den Bürgern geben rund 90% Deutsch als ihre Umgangssprache an, ca. 4% Serbisch, ca. 2% Türkisch und ca. 1% Kroatisch. [1]
Religion
Rund 67% der Bevölkerung bekennen sich zum römisch-katholischen Kirche, ca. 5% zur evangelischen Kirche, ca. 5% zur orthodoxen Kirche und ca. 4% zum Islam. Rund 18% der Bürger sind konfessionslos. [1]
Geschichte
Eine Besiedlung vor 850, als ein fränkischer Edelmann namens Wilhelm hier eine Burg gründete, kann nicht durch Funde belegt werden, ist aber wahrscheinlich.
Im 10. Jahrhundert wurde die erste Kirche gebaut, 1083 wurde die Stadt unter dem Namen Willehalmspurch erstmal erwähnt.
Der Babenbergerherzog Leopold VI. überließ 1209 dem Stift Lilienfeld alle seine Güter, Rechte und Freiheiten in und um Wilhelmsburg, in diesem Jahr findet auch die Pfarre erste Erwähnung.
Seit 1279 besitzt Wilhelmsburg das Marktrecht.
Die Marienkapelle in der Kirchengasse wurde 1320 eingeweiht, 1330 wurde mit dem Bau der Ringmauer um Kirche und Ort begonnen.
Ein Großbrand vernichtete den Ortskern 1457, danach wurde mit dem Neubau der Pfarrkirche begonnen.
Während der 1. Türkenbelagerung 1529 war der Markt durch die Ringmauer geschützt, die von 1568-87 erhöht wurde.
Der Abt Georg Premberger gründete 1580 ein Armen-Bürgerspital in der heutigen Unteren Hauptstraße 20.
Gegen Ende der Bauernkriege 1597 wurde das Bauernheer im nördlich von Wilhelmsburg von den kaiserlichen Streitkräften vernichtend geschlagen. Aufgrund dessen wurde 1607-27 die Ringmauer erneut verstärkt.
Während der 2. Türkenbelagerung 1683 blieb Wilhelmsburg nahezu verschont.
In den Jahren 1805 und 1809 wurde Wilhelmsburg von Napoleons Truppen geplündert.
Die Industrialisierung hielt 1830 mit der Eröffnung einer Baumwollspinnerei in Göblasbruck Einzug.
Zwischen 1835 und 1837 wurde mit dem Abriss der Befestigungsanlage begonnen, im Jahr darauf die erste Poststation errichtet
Die Eröffnung der Bahnstation ist 1877, die Eisenbahnlinie Leobersdorf - St.Pölten wurde durchgehend befahren.
Am 13. März 1900 wurde der neue Friedhof an seiner heutigen Stelle eingeweiht, 1901 Planung der Schleppbahn zwischen dem Bahnhof und der Geschirrfabrik.
In den Jahren nach 1899 wurde die Traisen reguliert und die 2. Wiener Hochquellwasserleitung gebaut, was zahlreiche Arbeitsplätze schaffte. Auch der Ausbau der Industrie in der Umgebung führte zu einer erhöhten Nachfrage an Arbeitskräften.
Am 29. März 1920 wurden bei einem Großbrand 34 Wohnhäuser und 10 Nebengebäude eingeäschert, auch das alte Rathaus fiel den Flammen zum Opfer.
1926 wurde eine neue Eisenbahnhaltestelle in Göblasbruck eröffnet, 1927 hatte die erste Autobusverbindung mit St.Pölten Jungfernfahrt.
Wilhelmsburg, Göblasbruck und Kreisbach vereinigten sich 1938 zu einer Großgemeinde.
1950 wurde der Arbeiter-Samariterbund (ASBÖ) gegründet und 1956 wurde mit dem Bau einer Umfahrungsstraße begonnen, wobei die Verkehrsfreigabe der Strecke Schrittweise bis 1958 erfolgte.
Das Stadtrecht erhielt Wilhelmsburg 1959.
Am 2. Dezember 1999 forderte eine Gasexplosion im Conrad-Lester-Hof 4 zehn Todesopfer, ein 15 jähriges Mädchen wurde lebend aus dem Trümmerhaufen geborgen. An der Unglücksstelle wurde ein Denkmal errichtet, das beschädigte Nachbargebäude konnte 2001 wieder bezogen werden.
Einwohnerentwicklung
Bei der ersten Volkszählung 1869 beherbergte Wilhelmsburg 1432 Einwohner, in Göblasbruck und Kreisbach lebten 1809 Menschen.
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 6660 Einwohner. 1991 hatte die Stadtgemeinde 6572 Einwohner, 1981 6331 und im Jahr 1971 6408 Einwohner.
Politik
Bürgermeister der Stadtgemeinde ist Mag. Herbert Choholka, Stadtamtsleiter Reinhard Kothek. Im Stadtgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2005 bei insgesamt 29 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 10, SPÖ 17, Grüne 2, andere keine Sitze.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Wilhelmsburg besteht aus den Ortschaften Altenburg, Göblasbruck, Handelberg, Kanzling, Kreisbach, Pömmern, Wegbach, Wielandsberg, Wilhelmsburg, Wolkersberg.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Stadtkapelle Wilhelmsburg
Die Stadtkapelle Wilhelmsburg ist der älteste aktive Musikverein Wilhelmsburgs. Die Gründung erfolgte am 21. Juni 1921, unter dem Namen Orchesterbund Wilhelmsburg (Obmann Johann Klug, Kapellmeister Rudolf Kössler).
Die beiden am längsten aktiven Funktionäre der Stadtkapelle Wilhelmsburg sind Ehrenkapellmeister Professor Willibald Wltschek (Kapellmeister von 1953 – 1993) und Ehrenobmann Eduard Zeller (Obmann von 1968 – 1987).
Othmar Steinbauer
Im Ortsteil Altenburg weilte der Wiener Klangreihenkomponist Othmar Steinbauer (1895 – 1962) viele Jahre hindurch auf Sommerfrische und verstarb dort am 5. September 1962.
Bauwerke
Schloss Kreisbach
Geschichte
Ende des 12. Jahrhunderts soll das Schloss Kreisbach gegründet und erbaut worden sein. Bereits im Jahr 1323 war Kreisbach durch den Kauf an die Herren zu Hohenberg und dann an die von Roggendorf übergegangen.
1521 erwarb Wolfgang Jörger durch Kauf Schloss und Gut Kreisbach. Die Jörger erwiesen sich als die eifrigsten Förderer des Luthertums. Die neue Lehre fasste rasch in allen Ständen Fuß und auch katholische Pfarrer konvertierten. Wilhelmsburg war zu dieser Zeit eine Bastion der Lutheraner, geistiges Zentrum für alle Kirchen der Orte im Traisen- und Gölsental.
Als begeisterter Kämpfer für den Protestantismus wurde der letzte Jörger namens Helmhard vom katholischen Kaiser Ferdinand II. im Zuge der Gegenreformation aller seiner Güter für verlustig erklärt und des Landes verwiesen.
Die herrenlose Besitzung Kreisbach wurde 1625 an das Stift Lilienfeld veräußert, die die Schlosskapelle abreißen ließen und einen Teil des ehemaligen Ballsaals der Jörger zur neuen Kapelle umbauten. Die heutige Annakapelle zeigt an ihrem Tonnengewölbe Stukkaturen aus dem frühesten Barock.
Heutige Form
Heute ist von dem stattlichen und viertürmigen Schloss und seiner Wehrmauer nicht mehr viel zu sehen. Auch als Kreisbach Kreisamt war, unterblieben Investitionen zur Erhaltung, es wurde sogar bei Bedarf Baumaterial von hier abgezogen.
1994 entstand die Idee zur Sanierung und Revitalisierung von Schloss Kreisbach, seit Oktober 1999 bemüht sich nun der Kulturverein Schloss Kreisbach um die Durchführung dieser Idee.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 234, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 136. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 2921. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,16 Prozent.
Einzelnachweise
Weblinks
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