- Kristina Šmigun-Vähi
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Kristina Šmigun Voller Name Kristina Šmigun-Vähi Nation Estland Geburtstag 23. Februar 1977 Geburtsort Tartu Größe 168 cm Gewicht 59 kg Beruf Studentin Karriere Verein Oti Sportclub Trainer Anatoli Šmigun Nationalkader seit 1993 Status zurückgetreten Karriereende 2. Juli 2010 Medaillenspiegel Olympische Medaillen 2 × 1 × 0 × WM-Medaillen 1 × 3 × 2 × JWM-Medaillen 2 × 4 × 0 × Nationale Medaillen 41 × 6 × 0 × Olympische Winterspiele Gold 2006 Turin Verfolgung Gold 2006 Turin 10 km klassisch Silber 2010 Vancouver 10 km Freistil Nordische Skiweltmeisterschaften Silber 1999 Ramsau 15 km Freistil Bronze 1999 Ramsau 30 km klassisch Silber 2003 Val di Fiemme 15 km klassisch
MassenstartSilber 2003 Val di Fiemme 10 km klassisch Gold 2003 Val di Fiemme Verfolgung Bronze 2003 Val di Fiemme 30 km Freistil Platzierungen im Skilanglauf-Weltcup Debüt im Weltcup 27. November 1994 Weltcupsiege 16 Gesamtweltcup 2. (1999/00, 2002/03) Sprintweltcup 3. (1998/99, 1999/00) Distanzweltcup 1. (1998/99, 1999/00)
3. (2003/04, 2004/05)Podiumsplatzierungen 1. 2. 3. Sprintrennnen 2 1 0 Distanzrennen 14 17 15 letzte Änderung: 28. März 2010 Kristina Šmigun-Vähi (* 23. Februar 1977 in Tartu) ist eine ehemalige estnische Skilangläuferin. Die mehrfache estnische Sportlerin des Jahres gehört zu den erfolgreichsten estnischen Sportlern. Sie gewann als erste estnische Skilangläuferin bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin die Goldmedaille im Verfolgungswettbewerb und über die Distanz von 10 Kilometer klassisch. 2003 wurde sie Weltmeisterin im Verfolgungswettbewerb. Sie gewann des Weiteren drei Silbermedaillen und zwei Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften. In ihrer Karriere gewann sie 16 Wettbewerbe im Skilanglauf-Weltcup und belegte 1999 und 2003 im Gesamtweltcup den zweiten Platz. 1997 wurde sie zweifache Juniorenweltmeisterin. Ihre Schwester Katrin Šmigun war ebenfalls lange im nordischen Skisport aktiv.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ihr Vater Anatoli Šmigun, der seine Töchter trainiert, ist Russe, daher der für Estland ungewöhnliche Familienname. Ihre Mutter Rutt Rehemaa ist Estin. Beide waren erfolgreich im nordischen Skisport. Anatoli Šmigun ist unter anderem zweifacher Junioreneuropameister von 1972 und war von 1974 bis 1978 Mitglied der sowjetischen Skilanglauf-Mannschaft.[1] Somit war die sportliche Laufbahn der beiden Töchter quasi vorbestimmt. Beide begannen früh mit dem nordischen Skisport. Ihre Cousine Jana Rehemaa und ihr Cousin Aivar Rehemaa sind bzw. waren ebenfalls aktive Skilangläufer. Kristina Šmigun-Vähi war des Weiteren eine talentierte Läuferin und wurde 1990 estnische Juniorenmeisterin im Crosslauf. Die zweisprachig aufgewachsene Estin, die über gute Englischkenntnisse verfügt und 2007 ein Studium der englischen Sprache in den USA begann, fungiert auf Siegerpressekonferenzen bei Bedarf als Übersetzerin für ihre russischen Kontrahentinnen.
In ihrem Heimatland ist Kristina Šmigun-Vähi eine Nationalheldin. Sie wurde mehrfach zur Sportlerin des Jahres gewählt. Nach ihrem Olympiasieg 2006 wurde in Estland eine Kristina Šmigun Briefmarke herausgegeben.[2] Im März 2006 wurde sie vom estnischen Präsidenten Ilves mit der höchsten staatlichen Auszeichnung, dem Orden des weißen Sterns höchster Kategorie, ausgezeichnet.[3] 2010 wurde sie als Estlands Frau des Jahres ausgezeichnet.[4] Die sozial engagierte Sportlerin ist seit 2005 Botschafterin des einzigen estnischen SOS-Kinderdorfs in Keila in der Nähe der estnischen Hauptstadt Tallinn.[5][6]
Am 7. Juli 2007 heiratete sie ihren langjährigen Freund und Manager Kristjan-Thor Vähi.[7] Ein Jahr später, am 17. Juni 2008, wurde Šmigun-Vähi in Miami Mutter einer Tochter namens Victoria-Kris.[8]
Sportliche Karriere
Beginn (1992 bis 1998)
Ihr internationales Debüt im Skilanglauf gab Kristina Šmigun-Vähi 1992 bei den Juniorenweltmeisterschaften im finnischen Vuokatti. Sie belegt Platz 19 über 5 km klassisch und Platz 24 über 15 km Freistil. Ein Jahr später startete sie bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 1993 im schwedischen Falun. Während der Weltmeisterschaft feierte sie ihren 16. Geburtstag. Sie belegte Platz 35 über die 5 km klassisch und Platz 31 über die 10 km Verfolgung. 1994 kurz vor ihrem 17. Geburtstag nahm sie an drei Wettbewerben bei den Olympischen Winterspielen in Lillehammer teil. Ihre beste Platzierung war als jüngste Teilnehmerin im Starterfeld der 27. Platz im Verfolgungswettbewerb.
Am 27. November 1994 nahm Šmigun-Vähi an ihrem ersten Weltcup-Rennen teil. Im finnischen Kiruna belegte sie Rang 25 über die 5 Kilometer in der klassischen Technik. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 1995 im schwedischen Gällivare wurde sie Zweite über 15 Kilometer Freistil hinter Julija Tschepalowa. Über die 5 Kilometer in der klassischen Technik gewann sie ebenfalls die Silbermedaille. Dort wurde sie knapp von der russischen Athletin Natalja Baranowa geschlagen. Šmigun-Vähi trat ebenfalls bei Nordische Skiweltmeisterschaft 1995 im kanadischen Thunder Bay an. Dort konnte die damals erst 18-jährige Skilangläuferin mit Platz fünf über die 5 km klassisch einen Achtungserfolg verbuchen.
Bei den Juniorenweltmeisterschaften 1996 im italienischen Asiago musste sich Šmigun-Vähi erneut Julija Tschepalowa geschlagen geben und gewann die Silbermedaille über die 15 km Freistil und die 5 km klassisch. 1997 konnte sie bei den Juniorenweltmeisterschaften im kanadischen Canmore die Titel über beide Distanzen erringen. Die Familie Šmigun verbuchte dabei einen Doppelsieg über die 15 km Freistil. Kristina gewann vor ihrer Schwester Katrin. Im Gesamtweltcup belegte sie 1997 den 13. Rang.
In der Saison 1998 erlitt Šmigun-Vähis Karriere einen Rückschlag. Nach anfänglich guten Resultaten mit mehreren Top-Ten-Platzierungen im Weltcup fiel sie am Silvester-Abend 1998 von einem Snowmobil und brach sich das Schlüsselbein. Sie musste mehrere Wochen pausieren und absolvierte keine Rennen bis zu den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano. Dort trat sie trotzdem über die 30 km Freisti an, belegte aber einen enttäuschenden 46. Platz mit über 12 Minuten Rückstand auf die Siegerin Julija Tschepalowa.
Erste Erfolge und Dopingvorwürfe (1999 bis 2002)
1999 entschied sich die Familie Šmigun aufgrund der geringen finanziellen Mittel des estnischen Skiverbands ein eigenes Team mit Skitechnikern und Masseur aufzubauen, um den Skilanglaufsport professionell bestreiten zu können. So konnte Kristina Šmigun-Vähi 1999 ihren ersten Weltcup-Sieg im tschechischen Nové Město na Moravě über 15 km Freistil erringen. In dieser Saison erreichte sie des Weiteren zwei zweite Plätze und drei dritte Plätze bei Weltcup-Rennen. Sie beendete die Saison mit Platz vier in der Weltcup-Gesamtwertung, gewann die Gesamtwertung der Teildisziplin Langdistanz und belegte Platz drei in der Sprintgesamtwertung. Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 1999 gewann sie mit Silber über 15 km Freistil und Bronze über 30 km klassisch ihre ersten internationalen Medaillen.
In der Saison 2000 konnte Šmigun-Vähi vier Weltcupsiege erringen (zwei Sprints in der freien Technik, eine Verfolgung und einen 10 km Freistil Wettbewerb) und weitere vier Podiumsplatzierungen erreichen. Bis zur letzten Weltcup-Station im italienischen Bormio lag sie an der Spitze der Weltcup-Gesamtwertung. In den letzten beiden Rennen errang sie jeweils den sechsten Platz. Ihre Widersacherin Bente Skari konnte jedoch das vorletzte Rennen für sich entscheiden und den Vorsprung im Weltcup-Gesamtwertung mit Patz acht im letzten Rennen verteidigen. Šmigun-Vähi belegte mit 11 Punkten Rückstand Platz zwei der Weltcup-Gesamtwertung. Sie gewann den Gesamtweltcup in der Teildisziplin Mitteldistanz, wurde Zweite über die Langdistanz und Dritte in der Sprint-Wertung.
2001 erzielte Šmigun-Vähi zu Beginn der Saison einige gute Weltcup-Resultate, erkrankte allerdings im Laufe der Saison an einem grippalen Infekt. Trotzdem begab sie sich zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft ins Höhentrainingslager. Die Erkrankung forderte aber ihren Tribut und Šmigun-Vähi konnte bei der Nordische Skiweltmeisterschaft 2001 nur einen 12. Platz über 10 km klassisch verbuchen. Über 15 km Freistil wurde sie nur 41. und wurde somit sogar von ihrer Schwester geschlagen, die den 39. Platz belegte. Nach dem enttäuschenden Abschneiden bestritt sie keine weiteren Rennen mehr in der Saison.
Šmigun-Vähi gewann zu Beginn der Saison 2002 das Weltcup-Rennen über 15 km Freistil in Ramsau und konnte weitere vier Podiumplatzierungen verbuchen bis sie mit Dopingvorwürfen konfrontiert wurde.[9] Beim Weltcup-Rennen im italienischen Brusson, am 12. Dezember 2001, wurde ein erhöhter Wert an 19-Norandrosteron, einem Vorhormon des Steroids Nandrolon, in der A-Probe festgestellt. Die Analyse der Probe ergab einen Wert von 6,4 ng/ml. Der maximale Wert für Frauen ist auf 5 ng/ml festgelegt. Šmigun-Vähi beantragte die Öffnung der B-Probe. Die Analyse im Institut für Dopinganalytik und Sportchemie Kreischa ergab einen Wert von 4,2 ng/ml, woraufhin sie umgehend des Dopingverdachts freigesprochen wurde.[10] Dieses Ergebnis führte zu einer großen Unruhe in der Skilangalufszene. Die kanadische Skilangläuferin Beckie Scott forderte öffentlich die Weltdopingagentur WADA auf, die Vorgänge im Fall Šmigun zu untersuchen.[11] Der Vorsitzende der WADA Richard Pound erklärte daraufhin, dass bei der Untersuchung der A-Probe im italienischen Labor fälschlicherweise davon ausgegangen wurde, dass es sich um die Probe eines Mannes handele. Wäre bekannt gewesen, dass es sich um eine Probe einer weiblichen Sportlerin handelte, wäre Šmigun-Vähi nicht positiv getestet worden.[12][13] Aufgrund der Wettkampfpause und der psychischen Belastung der Dopingvorwürfe konnte Šmigun-Vähi bei den Olympischen Winterspielen 2002 nicht an die zu Beginn der Saison gezeigten Leistungen anknüpfen. Ihr bestes Resultat war jeweils Platz sieben über 15 Kilometer Freistil (Massenstart) bzw. 30 Kilometer klassisch. Im ersten Weltcup nach den Olympischen Spielen konnte sie allerdings ihren zweiten Sieg in der Saison verbuchen. Sie beendete die Saison mit Platz vier in der Weltcup-Gesamtwertung.
Weltmeistertitel und Olympiasieg (2003 bis 2007)
2003 konnte Šmigun-Vähi die Weltcups in Kawgolowo und in Kiruna jeweils über 5 km Freistil gewinnen, sowie weitere sechs Podiumsplatzierungen erreichen. Die Nordischen Skiweltmeisterschaft 2003 im italienischen Val di Fiemme wurden zu ihrer bisher erfolgreichsten internationalen Meisterschaft. Sie gewann Gold in der 10 km Verfolgung, Silber über 10 km und 15 km klassisch (Massenstart) und Bronze über 30 km Freistil. Hinter der in der Saison mit 14 Weltcup-Siegen überragenden Norwegerin Bente Skari belegte sie Platz zwei in der Weltcup-Gesamtwertung.
Die Saison 2004 begann für Šmigun-Vähi sehr erfolgreich. Sie konnte vier Weltcupsiege und weitere vier Podiumsplatzierungen erringen und führte lange Zeit in der Weltcup-Gesamtwertung. Im späteren Verlauf der Saison wurde sie allerdings immer schwächer. Wie sich später herausstellte, war sie an einem Virus erkrankt und konnte in Folge dessen nicht die volle körperliche Leistung erbringen.[14] Sie belegte den Platz fünf der Weltcup-Gesamtwertung und Platz drei der Teildisziplin Distanzrennen.
Wie schon in der vorherigen Saison konnte Šmigun-Vähi zum Anfang der Saison 2005 mehrere Podiumsplatzierungen erkämpfen und siegte unter anderem in Kuusamo über 10 km Freistil und in Ramsau über 15 km Freistil im Massenstart. Aber auch diesmal konnte sie die Form nicht bis zum Ende der Saison erhalten. Bei den Nordische Skiweltmeisterschaft 2005 in Oberstdorf verfehlte sie im ersten Rennen als Vierte über 10 km Freistil zwar nur knapp eine Medaille. Als Titelverteidigerin und Topfavoritin gestartet, musste sie dem hohen Anfangstempo Tribut zollen und stieg aussichtslos zurückliegend noch während des in der klassischen Technik gelaufenen ersten Teilabschnittes aus dem Rennen aus.[15] Auch über die 30 km klassisch kam sie über einen 14. Platz nicht hinaus. In der Weltcup-Gesamtwertung belegte sie abschließend den vierten Platz und Platz drei der Teildisziplin Distanzrennen.
Als Konsequenz aus dem schlechten Abschneiden bei der Weltmeisterschaft 2005 stellt Šmigun-Vähi ihre Technik und ihre Ernährung um, änderte ihre Wettkampfvorbereitung und begann im Hinblick auf die Olympischen Winterspielen 2006 im Oktober 2005 mit Mare Pork, einer Professorin für Psychologie der Universität Tallinn, zusammenzuarbeiten. Als international erfolgreiche Sportlerin stand Šmigun-Vähi gerade in ihrem kleinen Heimatland unter starker Beobachtung und war einem hohen Erfolgsdruck ausgesetzt. Dies äußerte sich unter anderem in Form von Schlafstörungen und der Unfähigkeit sich erholen zu können. Eine Maßnahme der Zusammenarbeit waren daher tägliche Telefongespräche am Abend mit Pork, um die notwendige innere Ruhe zu finden. Des Weiteren verzichtete Šmigun-Vähi auf das Lesen von Zeitungen, um nicht mit den Erwartungen ihrer Landsleute konfrontiert zu werden.[16] Fokussiert auf den Olympiasieg nahm Šmigun-Vähi in der Saison 2006 nur an wenige Weltcup-Rennen teil. Da sie in den Jahren zuvor stets zu Beginn einer Saison gute Resultate erzielte und im Laufe des Winters immer schwächer wurde, legte sie im Dezember 2006 eine Wettkampfpause ein.[17] Eines der wenigen Weltcup-Rennen, die sie bestritt, war ihr Heim-Weltcup in Otepää kurz vor den Olympischen Spielen. Wie schon die Jahre zuvor blieb ihr der erste Erfolg im Heimatland versagt und sie belegte mit 0,2 Sekunden Rückstand Platz zwei hinter Hilde G. Pedersen. Ohne weitere Weltcup-Rennen als Vorbereitung zu bestreiten, konnte sie sich bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Pragelato revanchieren. Sie siegte über 10 km klassisch vor Pedersen und konnte auch über die 15 km Verfolgung olympisches Gold erringen. Sie ist damit die erste Goldmedaillengewinnerin bei Olympischen Winterspielen für ihr Heimatland Estland.
Die Saison 2007 verlief für Šmigun-Vähi durchwachsen. Sie konnte zwar einen Weltcup-Sieg über 10 km klassisch erringen und weitere zwei Podiumsplatzierungen erzielen, aber auch zahlreiche Platzierungen außerhalb der Top-Ten. Die Tour de Ski musste sie wegen einer Erkältung vorzeitig beenden. Sie beendete die Saison mit Platz 11 in der Weltcup-Gesamtwertung. In der estnischen Presse wurde aufgrund der für Šmigun ungewöhnlich schlechten Resultate darüber spekuliert, ob sie nach ihren Olympiasiegen 2006 die Motivation verloren habe. Diese Spekulationen wurden durch Šmiguns Mutter Rutt Rehemaa verstärkt, die in einem Interview sagte, dass es für ihre Tochter Zeit wäre eine eigene Familie zu gründen.
Sportliche Auszeit und Babypause (2008)
Kristina Šmigun-Vähi begann im September 2007 ein Anglistikstudium an der Florida Atlantic University in Boca Raton im US-Bundesstaat Florida. Sie gab bekannt, in der Saison 2008 eine Wettkampfpause einzulegen und keine Wettkämpfe zu bestreiten. Nach vielen Jahren im Leistungssport fühle sie sich ausgebrannt. Ihr langfristiges Ziel seien die Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver, so dass sie weiterhin trainiere, aber keine Wettkämpfe bestreiten werde, ließ sie im Sommer 2007 verlauten. Dass sie plane Mutter zu werden, verneinte sie zu diesem Zeitpunkt noch.[18] Im Februar 2008 jedoch gaben Kristina Šmigun-Vähi und ihr Mann Kristjan-Thor Vähi bekannt, dass sie im Juni 2008 ihr erstes Kind erwarten. Wie sie der estnischen Zeitung Postimees mitteilte, wollte Šmigun-Vähi auch während der Schwangerschaft ihr Training fortführen, um in der Saison 2008/09 Wettkämpfe bestreiten zu können und sich auf die Olympischen Winterspiele 2010 vorzubereiten.[19] Nach der Geburt ihrer Tochter im Juni 2008 erklärte Šmigun-Vähi noch vor Beginn der Weltcup-Saison, dass sie auch in der Saison 2008/09 keine Wettkämpfe bestreiten werde, da sie sich intensiv um ihre Familie kümmern wolle und nicht über die notwendige Form verfüge.[20]
Rückkehr in den Leistungssport und Rücktritt (2009 - 2010)
Zu Beginn des Jahres 2009 begann Kristina Šmigun-Vähi mit leichten Training[21], primär um sich körperlich nach der Geburt ihrer Tochter wieder in Form zu bringen, wie sie später sagte. Nachdem sich schnell an Gewicht verlor und ihre Leistungen kontinuierlich steigern konnte, entschied sie zu ihrer eigenen Überraschung ein Comeback zu versuchen.[22][23] Im September 2009 kündigte sie offiziell auf einer Pressekonferenz ihre Rückkehr in den Leistungssport in der Saison 2009/10 an.[24] Aufgrund der Anti-Doping-Regeln der FIS, die eine Teilnahme an einem Wettkampf erst erlauben, wenn ein rückerender Athlet mindestens sechs Monate an Trainings-Dopingkontrollen teilgenommen hat[25], konnte Šmigun-Vähi an keinem Vorbereitungswettbewerb teilnehmen und auch nicht zum Weltcup-Auftakt in Beitostølen an den Start gehen.[26] Ihr erstes Weltcup-Rennen nach zweieinhalbjähriger Wettkampfpause über die Distanz von 10 Kilometer klassisch im finnischen Kuusamo beendete sie mit Platz 25. Aber schon bei ihrem zweiten Start beim Weltcup in Davos zeigte Šmigun-Vähi, dass sie auch nach der langen Pause wieder zu Top-Resultaten im Stande ist. Auf der Wettkampfstrecke oberhalb von 1.500 Metern erkämpfte sie über 10 Kilometer Freistil mit Platz drei ihre erste Podiumsplatzierung seit drei Jahren. Auf der Siegerpressekonferenz sagte sie, dass sie über den 25. Platz in Kuusamo enttäuscht war. Das gute Resultat auf der ungeliebten Strecke in Davos stimme sie aber zuversichtlich hinsichtlich der Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver.[27] Ende des Jahres 2009 entschied Šmigun-Vähi weder an der Tour de Ski noch an den estnischen Meisterschaften teilzunehmen und erneut eine Trainingsphase einzulegen.[28] Trotz gesundheitlicher Probleme startete sie beim Weltcup in ihrem langjährigen Wohnort Otepää.[29] Sie belegte in Abwesenheit vieler Athletinnen, die an der Tour de Ski teilgenommen hatten, jedoch nur den neunten Platz über 10 Kilometer klassisch. Zum Sprintwettbewerb am nächsten Tag trat sie erst gar nicht an. Anschließend gab sie bekannt an keinem weiterem Weltcupwettbewerb vor den Olympischen Spielen teilzunehmen und stattdessen wie schon vor ihren Olympiasiegen 2006 ein Trainingslager im italienischen Santa Caterina Valfurva durchzuführen.[30] Diese Entscheidung zahlte sich aus, denn Šmigun-Vähi gewann bei den Olympischen Spielen in Vancouver die Silbermedaille über 10 Kilometer Freistil hinter der Schwedin Charlotte Kalla. Im Verfolgungswettbewerb erwischte sich jedoch körperlich als auch materialtechnisch nicht ihren besten Tag. Sie verlor frühzeitig den Anschluss an die Spitzengruppe und stieg nach 5,1 Kilometern aussichtslos zurückliegend aus dem Wettbewerb aus.[31] Auch über die 30 Kilometer klassisch hatte sie Materialprobleme. Nach ihrem ersten Skiwechsel nach 10 Kilometern gelang es ihr mit schlechteren Ski nicht wieder Anschluss an die Spitzengruppe zu erreichen, stattdessen verlor sie kontinuierlich Zeit. Ihr letztes olympisches Rennen beendete Šmigun-Vähi auf einem enttäuschenden 28. Platz.[32] Auch beim Weltcup im Oslo über 30 Kilometer Freistil erreichte sie nur den 29. Platz. Beim Weltcup-Finale gelang es ihr mit drei auf der letzten Etappe über 10 Kilometer Freistil, sich auf den sechsten Gesamtplatz vorzuarbeiten. Am Ende der Saison belegte sie den 32. Platz in der Weltcupgesamtwertung und war somit erstmals seit 1995 nicht unter den dreißig besten Athletinnen der Saison. Zum Abschluss der Saison sicherte sich Šmigun-Vähi ihre nationalen Meistertitel 40 und 41.
Am 2. Juli 2010 gab Šmigun-Vähi ihren Rücktritt vom Leistungssport bekannt.[33]
Auszeichnungen
- 8-mal Sportlerin des Jahres in Estland (1997, 1999, 2000, 2002–2004, 2006, 2010).[34]
- Höchste staatliche Auszeichnung Orden des weißen Sterns höchster Kategorie (März 2006)
- Orden des Estnischen Roten Kreuzes 3. Kategorie (2004)[35]
- Estlands Frau des Jahres 2010
Liste sportlicher Erfolge
Olympische Winterspiele
Kristina Šmigun-Vähi nahm an fünf Olympischen Winterspielen teil. 2006 gewann sie zwei Goldmedaillen. Vier Jahre später erkämpfte sie eine Silbermedaille.
Weltmeisterschaften
Kristina Šmigun-Vähi nahm an sieben Nordischen Weltmeisterschaften teil. Sie hat eine Bilanz von einer Goldmedaille, drei Silbermedaillen und zwei Bronzemedaillen.
Weltcup
Kristina Šmigun-Vähi startete von 1994 bis 2010 bei 158 Weltcupveranstaltungen, von denen sie 16 gewann. 49 Mal erreichte sie Podiumsplatzierungen.
Gesamtwertungen
Im Gesamtweltcup belegte sie zweimal den zweiten Platz. 1999 gewann sie den Distanzweltcup und 2000 den Mitteldistanzweltcup.
Saison Gesamtweltcup Siegerin Sprintweltcup Distanzweltcup 1993/94 60 Manuela Di Centa n.a. n.a. 1994/95 29 Jelena Välbe n.a. n.a. 1995/96 17 Manuela Di Centa n.a. n.a. 1996/97 13 Jelena Välbe 15 21 1997/98 19 Larissa Lasutina 27 15 1998/99 4 Bente Martinsen 3 1 1999/00 2 Bente Martinsen 3 1¹ 2² 2000/01 10 Julija Tschepalowa 21 n.a. 2001/02 4 Bente Skari 24 n.a. 2002/03 2 Bente Skari 41 n.a. 2003/04 5 Gabriella Paruzzi 47 3 2004/05 4 Marit Bjørgen 70 3 2005/06 17 Marit Bjørgen 38 11 2006/07 11 Virpi Kuitunen - 5 2009/10 32 Justyna Kowalczyk 84 22 ¹ Siegerin im Mitteldistanzweltcup (nur 1999/2000 ausgetragen)
² Zweite im Langdistanzweltcup (nur 1999/2000 ausgetragen)Siege Weltcuprennen
Bis zum Ende der Saison 2006/07 feierte Kristina Šmigun-Vähi 16 Erfolge in Weltcupwettbewerben, davon 14 in Distanzwettbewerben und zwei in Sprintwettbewerben. Jeweils vier Siege konnte sie in den der Saison 1990/00 und in der Saison 2003/04 für sich verbuchen.
Nr. Datum Ort Distanz Technik Disziplin 1 Jan. 1999 12.Nové Město na Moravě 15 Kilometer Freistil Einzel 2 Dez. 1999 10.Sappada 10 Kilometer Freistil Einzel 3 Dez. 1999 28.Garmisch-Partenkirchen 1,4 Kilometer Freistil Sprint 4 Feb. 2000 16.Ulrichen 5 Kilometer Freistil Einzel 5 Mär. 2000 3.Lahti 1,4 Kilometer Freistil Sprint 6 Dez. 2001 22.Ramsau am Dachstein 15 Kilometer Freistil Massenstart 7 Mär. 2002 2.Lahti 10 Kilometer Freistil Einzel 8 Nov. 2002 23.Kiruna 5 Kilometer Freistil Einzel 9 Jan. 2003 4.Kawgolowo 5 Kilometer Freistil Einzel 10 Nov. 2003 22.Beitostølen 10 Kilometer Freistil Einzel 11 Nov. 2003 29.Kuusamo 15 Kilometer Freistil/klassisch Verfolgung 12 Dez. 2003 6.Dobbiaco 15 Kilometer Freistil/klassisch Verfolgung 13 Dez. 2003 21.Ramsau am Dachstein 15 Kilometer Freistil/klassisch Verfolgung 14 Nov. 2004 28.Kuusamo 10 Kilometer klassisch Einzel 15 Dez. 2004 18.Ramsau am Dachstein 10 Kilometer Freistil Massenstart 16 Mär. 2007 11.Lahti 10 Kilometer klassisch Einzel Juniorenweltmeisterschaften
Kristina Šmigun-Vähi nahm an sechs Juniorenweltmeisterschaften teil, bei denen sie zwei Goldmedaillen und vier Silbermedaillen erkämpfen konnte.
Jahr Ort 5 km klassisch Siegerin 15 km Freistil Siegerin 1992 Vuokatti 19. - 24. - 1994 Harrachov 16. Kateřina Neumannová 28. Irina Skladneva 1994 Breitenwang 17. Irina Skladneva 10. Julija Tschepalowa 1995 Gällivare Natalja Baranowa Julija Tschepalowa 1996 Asiago Maija Puukilainen Julija Tschepalowa 1997 Canmore Kristina Šmigun Kristina Šmigun Nationale Meisterschaften
- 27 Titel in Einzelwettbewerben
- 12 Titel in Mannschaftswettbewerben
Sonstiges
- 1990 wurde Šmigun-Vähi estnische Junioren-Meisterin im Cross-Lauf
Weblinks
- Statistik auf der FIS-Website (englisch)
- Kristina Šmigun-Vähi in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
- Profil Kristina Šmigun-Vähi beim estinischen Skiverband
Quellen
Artikel
- FIS Biographie Kristina Šmigun
- Deutsch-Estnisches Forum e.V., Im Estland der unbegrenzten Möglichkeiten
Interviews
- www.olympic.org, Kristina Šmigun Interview
Einzelnachweise
- ↑ Anatoli Šmigun: Ich bin estnischer Russe. Postimees (5. Dezember 2007). Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ Stamps - Kristina Šmigun Olympic Winner. www.post.ee (30. März 2006). Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ The President of the Republic handed over state decorations. vp2001-2006.vpk.ee (14. März 2006). Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ Stamps - BPW Estonia: Kristina Šmigun-Vähi Woman of the Year 2010. www.post.ee. Abgerufen am 1. Dezember 2010.
- ↑ Treffen mit Doppelolympiasiegerin. www.sos-kinderdorfinternational.org (7. März 2006). Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ Kristina Šmigun kutsub Sind SOS Lasteküla Sõprade Klubisse!. www.sos-lastekyla.ee. Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ Kristina Šmiguni suur pulmapidu jääb ära. Postimees (5. Juli 2007). Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ Kristina Šmigun-Vähil sündis 3,47 kg kaaluv tütar. Postimees (17. Juni 2008). Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ Dopingverdacht gegen Smigun. www.netzeitung.net (24. Januar 2002). Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ Baltic News (2002/01-05). www.balticsworldwide.com (1. Februar 2002). Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ The Last Doping Saga Unfolds. www.nettbirken.com (1. Februar 2002). Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ FREAKY DRUG STORY. www.slamsports.com (5. Februar 2002). Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ Langläuferin Smigun rehabilitiert. www.berlinonline.de (6. Februar 2002). Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ Kristina Shmigun ei võistle Lahtis. Postimees (4. März 2004). Abgerufen am 26. Dezember 2009.
- ↑ Tchepalova gewinnt - Künzel ist wieder da: Künzel und Bauer mit starken Leistungen in der Doppelverfolgung. www.xc-ski.de (19. Februar 2005). Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ www.olympic.org, Kristina Smigun Interview
- ↑ Olympiasieg für Kristina Smigun. www.fischer-ski.com (12. Februar 2006). Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ Smigun pausiert nächste Saison im Weltcup. www.xc-ski.de (11. Juni 2007). Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ Smigun legt Baby-Pause ein. www.sportnet.at (4. Februar 2008). Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ Кристина Шмигун взяла тайм-аут. Postimees (18. November 2008). Abgerufen am 25. September 2009.
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- ↑ Kristina Smigun gibt Comeback: Olympische Spiele das Ziel. www.xc-ski.de (7. Oktober 2009). Abgerufen am 29. November 2009.
- ↑ Kristina Smigun-Vähi, 3rd place, at the Viessmann FIS Cross-Country World Cup in Davos (SUI). www.youtube.com (12. Dezember 2009). Abgerufen am 29. November 2009.
- ↑ Šmigun-Vähi loobus Tour de Ski-st ning treenib koduradadel. sport.err.ee (27. Dezember 2009). Abgerufen am 17. Januar 2010.
- ↑ Šmigun-Vähi: haigusevimm hakkab vist peale tulema. Postemees (16. Januar 2010). Abgerufen am 17. Januar 2010.
- ↑ Šmigun-Vähi: Minuti võrra kiirem aeg oleks rahuldanud. sport.err.ee (16. Januar 2010). Abgerufen am 17. Januar 2010.
- ↑ Šmigun-Vähi: enesetunne oli kehv. Postimees (19. Februar 2010). Abgerufen am 19. Februar 2010.
- ↑ Šmigun-Vähi: enesetunne oli kehv. err.ee (27. Februar 2010). Abgerufen am 27. Februar 2010.
- ↑ Ktristina Smigun-Vähi stepped down from professional skiing. err.ee (2. Juli 2010). Abgerufen am 2. Juli 2010.
- ↑ Liste der estnischen Sportler des Jahrens. EOK. Abgerufen am 12. Dezember 2009.
- ↑ Bearers of decorations - Kristina Šmigun. www.president.ee. Abgerufen am 28. Dezember 2009.
Olympiasiegerinnen im 10-km-Langlauf1952: Lydia Wideman | 1956: Ljubow Kosyrewa | 1960: Maria Gussakowa | 1964: Klawdija Bojarskich | 1968: Toini Gustafsson | 1972: Galina Kulakowa | 1976: Raissa Smetanina | 1980: Barbara Petzold | 1984: Marja-Liisa Kirvesniemi | 1988: Vida Vencienė | 2002: Bente Skari | 2006: Kristina Šmigun | 2010: Charlotte Kalla
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