MK-72

MK-72
Struga
Струга
Struga/Strugë
Wappen von Struga
Struga (Mazedonien)
DEC
Basisdaten
Staat: Mazedonien
Koordinaten: 41° 11′ N, 20° 41′ O41.177520.678888888889695Koordinaten: 41° 10′ 39″ N, 20° 40′ 44″ O
Höhe: 695 m ü. A.
Fläche: 505 km²
Einwohner: 65.809 (2002)
Bevölkerungsdichte: 130 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+389) 046
Postleitzahl: 6330
Kfz-Kennzeichen: OH
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: keine
Bürgermeister: Ramiz Merko (DUI-BDI)
Postanschrift: Marsal Tito bb
6330 Struga
Webpräsenz:
Sonstiges
Schutzpatron: Nuri Mazari
Schwarzer Drin, Ausfluss aus dem Ohridsee

Struga [ˈstruɡa] (kyrillisch: Струга, albanisch: Struga resp. Strugë) ist der Name einer Stadt und eine Gemeinde im Südwesten der Republik Mazedonien. Sie ist durch den Tourismus bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Klima

Struga liegt am Ohridsee unweit der albanischen Grenze und wird durch den Schwarzen Drin, der den See entwässert, in zwei Bereiche geteilt. Das Klima ist mediterran-kontinental, sodass es im Sommer sehr heiß ist und wenig Niederschlag fällt und es im Winter sehr kalt ist und sehr viel Niederschlag fällt. Wald- und Buschbrände kommen im Sommer häufig vor.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde zählen außer der Stadt Struga folgenden Dörfer:

  • Dolna Belica
  • Gorna Belica
  • Vraništa
  • Misleševo
  • Poum
  • Dolna Tateši
  • Gorna Tateši
  • Džepin
  • Novo Selo
  • Zbaždi
  • Višni
  • Teferiči
  • Tašmunurišta
  • Šum
  • Radožda
  • Podgorci
  • Nerezi
  • Moroišta
  • Mali Vlaj
  • Lukovo
  • Ložani
  • Lakaica
  • Jablanica
  • Globočica
  • Drenok
  • Draslajca
  • Dobovjani
  • Burinec
  • Brčevo
  • Boroec
  • Bogojci
  • Bidževo
  • Bezovo
  • Piskupština
  • Vevčani
  • Modrič
  • Prisovjani
  • Ražanovo
  • Selci
  • Toska

Bevölkerung

In der Stadt leben 16.559 und in den umliegenden Dörfern 49.250 Menschen; in der Opština Struga also insgesamt 65.809 Menschen. Davon sind 59 % oder 38.695 Albaner, 35 % oder 22.769 Mazedonier, 6 % oder 3.619 Türken und 1 % oder 723 Roma. Männlich sind 49,1% der Bevölkerung, 50,9% sind weiblich.

Etwa die Hälfte der Albaner in Struga sind aus den benachbarten Dörfer in die Stadt eingewandert, wie dies in vielen albanischsprachigen Regionen zu beobachten ist (Landflucht). Diese "Einwanderer" sind Vertreter der Toskischen und Gegischen Sprachgruppe. Die einheimischen Struga-Albaner sprechen jedoch einheitlich Toskisch-Albanisch.

Religion

In Struga gibt es zwei Hauptreligionen. Auf der einen Seite ist der Islam, der mit 69% oder 45.408 die Mehrheit der Bevölkerung angehören und auf der anderen das Orthodoxe Christentum, dem 31% oder 20.400 der Bevölkerung angehören. Auffallend ist dabei, dass es noch nie zu gewaltigen Ausschreitungen zwischen den Religionsgruppen gekommen ist.

Im Stadtzentrum liegt die große Moschee von Struga, sie wurde vielleicht im 16. Jahrhundert gebaut. Die Osmanen wählten angeblich diesen Ort, weil hier viele Muslime wohnten. Daneben gibt es eine weiters, jedoch kleinere Moschee im Osten der Stadt, welche vornehmlich von muslimischen Roma aus der Mittelschicht besucht wird.

In der Nähe der Stadt liegt das Kloster Kališta, das wahrscheinlich aus dem 16. Jahrhundert stammt. Es enthält allerdings auch Fresken aus dem 14. und 15. Jahrhundert.

Geschichte

Das Geburtshaus der Schriftsteller und Brüder Miladinowi.

Archäologen und Historiker vermuten die von den illyrischen Encheläer in der Antike gegründete Stadt Enhallon, als Vorgängerin Strugas. Da jegliche Hinweise fehlen, konnte man sie nicht lokalisieren. Während der römischen Zeit verlief die Via Egnatia durch die Stadt. Zum ersten Mal wurde die Stadt mit ihrem heutigen Namen im 11. Jahrhundert erwähnt. In einer Urkunde des bulgarischen Zaren Kaliman Asen vom 13. Jahrhundert wird erwähnt, dass ein Teil der Erträge vom Fischfang für das Athoskloster Zográfou bestimmt waren.

Stadtbild

Heute wird die Stadt durch ihre Innenstadt mit ihrem Markt ("Pazar") geprägt. Die Flaniermeile in der Innenstadt, die von Osten am "Mutter-Theresa-Platz" beginnt und im Westen am Markt endet, ist von Restaurants, Boutiquen, Bars, Cafés, Läden und den Einkaufszentren "Coma Moll" und "Bezisten" geprägt. Eine andere Flaniermeile beginnt bei der vorigen an der Drin-Brücke und läuft zu beiden Seiten des Drins bis zum Ohridsee. Diese ist gesäumt von Hotels, Restaurants, Bäumen, Sträuchern, Blumen und Grasflächen. Das ruhige und grüne Ambiente sowie die vielen Restaurants ziehen im Sommer viele Touristen zum Ausgehen an.

Am Markt von Struga werden allerlei Lebensmittel und Haushaltiges angeboten. Es gibt Früchte, Gemüse, Fleisch, Fisch (so z. Bsp. die berühmte Ohridforelle "Koran/Pastrmka" genannt), Tee (Çaj Mali, zu deutsch "Berg-Tee") usw.

Einfamilienhäuser und Reihenhäuser trifft man vornehmlich in die Innenstadt. Die Randbezirke sind durch Plattenbauten geprägt. Nördlich des Zentrums, nahe der Hauptstrassenkreuzung, befindet sich eine illegale Roma-Siedlung. Die Lage hat sich in den letzten Jahre jedoch verbessert, so dass einige Familien ihre Häuser legalisiert könnten.

Sehenswürdigkeiten und Institutionen

  • Naturhistorisches Museum "Dr. Nikola Nezlobinski" Struga
  • Sporthalle Niko Nestor
  • Schwimmbad Gebrüder Miladinov
  • Gymnasium Niko Nestor (Unterricht auf Albanisch und Mazedonisch)
  • Gymnasium Yahia Kemal (Unterricht auf Türkisch)
  • Universität FON
  • Universität Euro College
  • Mutter Teresa-Statue auf dem gleichnamigen Zentralplatz

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Landwirtschaft ist eines der Haupteinnahmenquellen der Bevölkerung in der Region. So werden vornehmlich Mais, Weizen, Kartoffeln, Kohl, Bohnen, Tomaten, Petersilie und Paprika angebaut.

Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren während der Sommersaison. An den Stränden von Struga sind in letzter Zeit wie in Ohrid und Pogradec (in Albanien) viele Hotels entstanden, so dass der Strand im Sommer recht gefüllt ist.

An den Hängen der Dörfer Zagračani, Oktisi, Korošišta, Delogoždi und Kališta befinden sich Weinreben, wo im Herbst prächtige Trauben gedeihen. Auch Kastanienbäume und Walnussbäume wachsen dort.

Infrastruktur

Nur sieben Kilometer östlich der Stadt liegt der Flughafen Ohrid, der jährlich bis zu 800 Flugbewegungen verzeichnet und 30.000 Passagiere abfertigt. Seit dem Rahmenabkommen von Ohrid arbeiten vermehrt Albaner im Flughafen, auch die Passagiere sind mehrheitlich Albaner.

Aus Struga führen 4 Hauptstraßen. Eine davon ist die alte Verbindungsstrasse mit Ohrid. Drei davon kommen im nördlichen Teil der Stadt im Industriegebiet zusammen in eine Kreuzung. Die Abzweige führen nach Tirana (Albanien), Debar, Skopje und Ohrid und in die Innenstadt (von Westen angefangen im Uhrzeigersinn). Alle Straßen befinden sich in einem ausgebauten Zustand, außer die nach Debar, diese ist noch eine alte Strecke aus der Jugoslawien-Ära. Etwa 5 km östlich der Stadt befindet sich eine andere Abzweigung, wo sich die Straßen nach Ohrid bzw. nach Skopje teilen. Der Flughafen Ohrid ist von der Hauptstraße nach Skopje erreichbar. Diese Strecke ist Teil des paneuropäischen Korridor Nr. 8, der die bulgarische Hafenstadt Burgas mit der albanischen Durrës verbindet. Die Straße ist Priorität nach der Fertigstellung der "Umfahrung von Skopje" und der Vardar-Autobahn.

Die nächsten Eisenbahnstationen befinden sich in Pogradec (Albanien) und Kičevo. Über eine Verbindung zwischen diesen Eisenbahngesellschaften (albanische Hekurudha e Shqipërisë und mazedonische Makedonski Železnici) liegt ebenfalls ein Projekt vor. Sie ist von beiden Regierungen die Hauptpriorität im Bereich Eisenbahn-Infrastruktur, die beiden Länder verfügen bis heute keine Verbindung zueinander.

Struga und Ohrid sowie ihre Dörfer sind mit einem guten Busstreckennetz verbunden. Darüber hinaus führen Busverbindungen nach Skopje, Tirana, Prishtina, Belgrad, Sarajewo, Istanbul, Durrës, Vlora, Veles, Thessaloniki, Wien, München, Berlin, Hamburg, Köln, Zürich, Bern und weitere. Die westeuropäischen Ziele werden vor allem von Diaspora-Albanern gebraucht.

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch

Liste der Gemeinden Mazedoniens

Weblinks


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