Merching

Merching
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Merching
Merching
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Merching hervorgehoben
48.2510.983333333333529
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Aichach-Friedberg
Höhe: 529 m ü. NN
Fläche: 24,83 km²
Einwohner:

3.112 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 125 Einwohner je km²
Postleitzahl: 86504
Vorwahl: 08233
Kfz-Kennzeichen: AIC
Gemeindeschlüssel: 09 7 71 145
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 26
86504 Merching
Webpräsenz: www.merching.de
Bürgermeister: Martin Walch (CSU / Freie Wähler)
Lage der Gemeinde Merching im Landkreis Aichach-Friedberg
Baar (Schwaben) Pöttmes Todtenweis Aindling Petersdorf (Schwaben) Inchenhofen Kühbach Schiltberg Sielenbach Adelzhausen Eurasburg (Schwaben) Ried (bei Mering) Mering Merching Schmiechen Steindorf (Schwaben) Kissing Obergriesbach Hollenbach Rehling Affing Aichach Friedberg (Bayern) Dasing Augsburg Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm Landkreis Dachau Landkreis Fürstenfeldbruck Landkreis Donau-Ries Landkreis Augsburg Landkreis Landsberg am Lech Landkreis Donau-Ries Landkreis Dillingen an der DonauKarte
Über dieses Bild

Merching ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Merching liegt in der Planungsregion Augsburg.

Es existieren folgende Gemarkungen: Brunnen, Putzmühle, Hochdorf, Merching, Steinach b.Mering.

Geschichte

Erste Besiedlungsspuren datieren aus der Zeit um 2500 v. Chr. (Jungsteinzeit). Aus der Zeit der römischen Provinz Raetien stammt eine römische Siedlungsstelle, die beim Ortsteil Steinach entdeckt wurde.[2]

Der Name Merching gründet auf den Bajuwarenführer Mandicho, der im 6. Jahrhundert die Siedlung Maentichingen ("bei den Leuten des Mandicho") gründete. Bis vor ca. 300 Jahren war noch der Name Mänching oder Bayermänching gebräuchlich.

Die ersten urkundliche Aufzeichnungen über Merching stammen aus dem 12. Jahrhundert. Darin werden ein niederes Adelsgeschlecht "zu Mänching" sowie das herzogliches Amt Officium Mänchingen erwähnt. Zu letzterem zählten 9 Höfe, 6 kleinere Höfe (Huben) und die obere Mühle. Dem Augsburger Domkapitel gehörten die untere Mühle sowie einige weitere Höfe. Von dem damals bestehenden Schloss sind heute keine Spuren mehr erhalten. Auch die Grafen von Andechs hatten Besitztümer in Merching. Wie deren Regesten belegen, schenkte im Jahr 1157 Graf Heinrich von Andechs-Wolfratshausen einen Teil seiner Besitztümer in Maentichingen dem Kloster St. Ulrich und Afra zu Augsburg. Im Jahre 1391 besitzt das Kloster vier Höfe und eine Mühle in Mänchingen.

Nach der Teilung Bayerns und der Kurpfalz zwischen Heinrich XIII. und Ludwig II. fiel das Patronatsrecht der Kirche St. Martin zu Maentichingen im Jahre 1310 an den oberbayerischen Teil. Über die Entstehungsgeschichte der ursprünglichen Pfarrkirche ist nichts bekannt, sicher ist jedoch, dass sie schon lange vor dem Officium Mänchingen existierte. Von dieser Kirche sind heute noch das Sockelgeschoss des Turmes mit einem gotischen Gewölbe und Reste der Umfassungsmauern des Chores erhalten. Der Patron der Kirche, St. Martin, Hauptheiliger der Franken, deutet auf die fränkische Besiedlung des Ortes hin.

Nach einem Brand am 6. Oktober 1704, dem der größte Teil des Dorfes mitsamt der Pfarrkirche zum Opfer fiel, wurde die Kirche in den Jahren 1707-1737 im barocken Stil wieder errichtet. Von den Entbehrungen der damaligen Zeit zeugt zwischen 1705 und 1714 die alljährliche Bitte der Pfleger des Amtssitzes Mering an den bayerischen Kurfürsten, der Bevölkerung die Getreideabgaben zu erlassen. Diese litt schwer unter der Kriegslast, durchziehenden Soldaten, Plünderung und Brandschatzung. Bis zum Jahr 1746 setzte das Kloster Ettal für die Kirche in Merching Weltpriester ein. Von 1770 bis zur Säkularisation im Jahre 1802 wurde die Pfarrei von Ordenspriestern aus Ettal geführt. Merching gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Friedberg des Kurfürstentums Bayern.

Als im Zuge der Napoleonischen Kriege am 25. August 1796 ein französisches Heer den Lech überquerte, wurde Merching ausgeraubt. Später litt die Bevölkerung unter einer Viehseuche.

Im Jahre 1806 wurde die Poststrecke von Augsburg nach München in Betrieb genommen. Sie entsprach dem Verlauf der heutigen B2 und führte auch über Merching; im dortigen Gasthof zur Post waren 16 Pferde untergestellt. Als 1840 die Eisenbahnstrecke Augsburg-München mit Bahnhof in Mering eröffnet wurde, war Merching nicht mehr Mittelstation.[3]

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Zwischen 1978 und 1980 war Merching Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Mering.

Merching liegt im Regierungsbezirk Schwaben und gehörte zum Landkreis Friedberg, seit der Gebietsreform 1972 zum neu formierten Landkreis Aichach-Friedberg.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.772, 1987 2.233, 2000 2.884, 2003 3.090 und 2009 3.130 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Martin Walch (CSU/Freie Wähler), er löste nach der Kommunalwahl 2008 Brigitte Meyer (FDP/Parteifreie) ab.

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1,274 Millionen Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 306.000 Euro.

Gemeinderat

Der Gemeinderat setzt sich aus dem 1. Bürgermeister und 16 Gemeinderäten zusammen.

Parteien 2008
Anteil Sitze
FWM  % 6
CSU  % 4
FDP/Parteifreie  % 5
SPD  % 1

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Schild geteilt; oben in Gold ein blauer Adler, unten in Schwarz ein goldenes Kleeblattkreuz. Das Gemeindewappen erinnert an zwei bedeutende Grundherren, die im Gemeindegebiet über den größten Besitz verfügten. Der blaue Adler in goldenem Feld ist in verwechselten Farben dem Wappen der Grafen von Andechs entnommen. Im 12. Jahrhundert schenkten die Grafen Güter in Merching an die Klöster Dießen und St. Ulrich in Augsburg. Beide Klöster konnten ihren Besitz im Ort lange Zeit halten. Das goldene Kleeblattkreuz in schwarzem Feld ist das Wappen der Reichsabtei St. Ulrich und Afra in Augsburg und erinnert an ihre Grundherrschaft im Gemeindegebiet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 4, im produzierenden Gewerbe 184 und im Bereich Handel und Verkehr 27 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 113 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 983. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betrieb, im Bauhauptgewerbe 8 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 43 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1689 ha, davon waren 1508 ha Ackerfläche.

Bildung und Freizeit

In Merching gibt es eine Volksschule (Grund- und Hauptschule) im Ort, weiterführende Schulen sind mit Bus und Bahn gut zu erreichen. In den Turnhallen werden viele Freizeitaktivitäten wie z.B. Kinderturnen, Gymnastik, Volleyball etc. angeboten. Auf dem Fußballplatz trainieren Jugend- und Erwachsenenmannschaften. Das Naherholungsgebiet Mandichosee bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten.

Söhne und Töchter

  • Daniel Arnold, mehrfacher Welt-, Europameister und Paralympicssieger im Behinderten-Tischtennis

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Ulrich Brandl und Emmi Federhofer: Ton + Technik. Römische Ziegel. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2403-0 (Schriften des Limesmuseums Aalen. Nr. 61)
  3. Bürgerinformation Gemeinde Merching, 2009

Weblinks

 Commons: Merching – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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