- Wöllersdorf-Steinabrückl
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Wöllersdorf-Steinabrückl Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Niederösterreich Politischer Bezirk: Wiener Neustadt-Land Kfz-Kennzeichen: WB Hauptort: Wöllersdorf Fläche: 14,46 km² Koordinaten: 47° 52′ N, 16° 10′ O47.86666666666716.166666666667315Koordinaten: 47° 52′ 0″ N, 16° 10′ 0″ O Höhe: 315 m ü. A. Einwohner: 4.171 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 288,45 Einw. pro km² Postleitzahlen: 2752 (Wöllersdorf)
2751 (Steinabrückl)Vorwahl: 02633 (Wöllersdorf)
02622 (Steinabrückl)Gemeindekennziffer: 3 23 37 NUTS-Region AT122 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Marktzentrum 1
2752 WöllersdorfWebsite: Politik Bürgermeister: Gustav Glöckler (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(23 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Wöllersdorf-Steinabrückl im Bezirk Wiener Neustadt-Land (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Wöllersdorf-Steinabrückl ist eine Marktgemeinde im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich mit 4171 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Wöllersdorf-Steinabrückl liegt im Industrieviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 14,46 Quadratkilometer. 43,2 Prozent der Fläche sind bewaldet. Die beiden Katastralgemeinden, die auch eigene Ortschaften sind, sind Steinabrückl und Wöllersdorf.
Gemeindegliederung
Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder Bing
GliederungKatastralgemeinden Ortschaften in der Gemeinde Steinabrückl (2,87 km2)
Wöllersdorf (11,60 km2)47.8712416.20373 Steinabrückl (D)
47.866116.17446 Wöllersdorf (M)Geschichte
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg, welche Hauptort für das gesamte Nord-Ost-Norikum war. Später unter den Römern lagen die heutigen Orte Steinabrückl und Wöllersdorf dann in der Provinz Pannonia.
Die erste Erwähnung von Wöllersdorf war "Welanstorf" im Jahr 1156, die erste urkundliche Erwähnung 1230. "Steinenbruck" wurde 1244 erstmals erwähnt. Der Name "Steinenbruck" leitet sich von "steinener Brücke" ab, "Welansdorf" bezieht sich vermutlich auf den Ortsgründer "Welan".
Nach dem Ungareinfall 1477 war Steinabrückl für mehrere Jahre von der Landkarte gelöscht, auch Wöllersdorf fiel 1683 der Türkenbelagerung zum Opfer.
Ab 1815 entstand auf dem Gelände zwischen Wiener Neustadt und Wöllersdorf Anlagen zur Produktion von Raketen und Explosivstoffen, zunächst unter dem Namen Feuerwerksanstalt. Später erhielten sie den Namen Wöllersdorfer Werke. Die Wasserkaserne wurde zur Unterbringung des Produktionspersonals gebaut. Feuerwerksanstalt ist noch heute der Name eines Ortsteiles. Während des ersten Weltkrieges befand sich in Wöllersdorf die größte Munitionsfabrik der Monarchie. Zu Spitzenzeiten arbeiteten bis zu 40.000 Menschen in der militärischen Industrie der Region.
Während des Austrofaschismus wurde auf dem Gelände der Munitionsfabrik das Anhaltelager Wöllersdorf für politische Gefangene errichtet. Nach dessen Auflösung wurde Wöllersdorf 1938 in Wöllersdorf-Trutzdorf umbenannt,[1] 1945 erfolgte die Rückbenennung in Wöllersdorf. [2]
Im Jahre 1972 wurden die beiden eigenständigen Gemeinden Wöllersdorf und Steinabrückl im Zuge der NÖ Gemeindereform zusammengelegt und im Jahre 1988 zur Marktgemeinde erhoben.
Im Juni 2005 fand man in Wöllersdorf Gräber aus der Bronzezeit, sowie eine Kultstätte aus der jüngeren Eisenzeit.
Politik
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Gustav Glöckler (ÖVP). Er wurde bei der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates am Montag den 12. April 2010 gewählt. Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik stellt die Volkspartei mit Gustav Glöckler den Bürgermeister der mit seinen 27 Jahren gleichzeitig der jüngste Bürgermeister Niederösterreichs ist. Von den 23 Mandaten im Gemeinderat hält die SPÖ 8, die VP und die Bürgerliste jeweils 5, die FPÖ 3 und die Unabhängige Gemeindeinitiative 2 Mandate. Im ersten Wahldurchgang ist Gustav Glöckler mit acht Stimmen noch zwei Stimmen hinter SP-Kandidat Albert Schifer gelegen. Bernadette Ebner von der Bürgerliste erreichte fünf Stimmen. Den zweiten Wahldurchgang konnte Glöckler dann mit 13 zu 10 Stimmen gegen Schifer für sich entscheiden, Gustav Glöckler kandidierte am 14. März 2010 zum ersten Mal. Vizebürgermeister wurde Hannes Ebner von der Bürgerliste.
Vor der Gemeinderatswahl war Bürgermeisterin Marianne Straub mit Vizebürgermeister Karl Schremser welche beide Bürgermeister Hubert Schneider folgten. Hubert Schneider war seit der Gemeinderatswahl 2005 Bürgermeister mit Vizebürgermeisterin Marianne Straub bis er dann aus privaten Gründen am 1. Oktober 2009 zurücktrat. Im Marktgemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl vom 14.März 2010 bei insgesamt 23 Sitzen folgende Mandatsverteilung: 8 Liste SPÖ, 5 Liste ÖVP, 5 BL, 3 FPÖ, 2 UGI, andere Parteien haben keine Sitze.
Geschäftsführende Gemeinderäte sind Vizebürgermeister Hannes Ebner (BL), Christian Grabenwöger (SPÖ), Michael Heim (SPÖ), Hubert Mohl (ÖVP) und Claudia Pusterhofer (FPÖ)
Weitere Mitglieder des Gemeinderates sind:
- SPÖ: Sabine Schreiner, Kurt Schmidt, Herbert Waxhofer, Thomas Opavsky, Joachim Gölles, Monika Bauer
- ÖVP: Gabrielle Volk, Florian Pfaffelmaier, Marko Rinner
- BL: Bernadette Ebner, Peter Toth, Wolfgang Fenz,
- FPÖ: Helmut Postl, Richard Czujan
- UGI: Ida Theresia Eder, Heinrich Nowak
- Freier Mandatar: Erhard Preinsperger (auf Grund interner Auffassungsunterschiede trat der GR am 14. Juli 2010 aus der BL aus)
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 3797 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 3190 Einwohner, 1981 2690 und im Jahr 1971 2451 Einwohner.
Wappen
Das Wappen zeigt eine Steinbrücke und einen Turm auf blauem Hintergrund. Die Brücke bezieht sich auf den Namen "Steinabrückl". Der Turm stellt den Höhlturm dar, das Wahrzeichen von Wöllersdorf.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Höhlturm: Der Turm wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut und diente als Schutz vor Räuberbanden. Konkret ist er die Sicherung einer unterirdischen Höhle. Von dieser Höhle ist heute noch ein Teil, der so genannte "Tanzsaal" zugänglich. Nach der Renovierung kann der Turm nun wieder betreten werden und bietet einen Panoramablick auf den Ort.
- Kloster Wöllersdorf: Das Kloster wurde 1842 vom Steinbruchbesitzer Carl Vogel erbaut und 1924 von den Steyler Missionsschwestern übernommen.
- Schlössl Wöllersdorf: In den Jahren 1610-1710 errichtet, diente es der Familie Schmid von Schmidsfelden als Wohnhaus. Nachdem es 2002 generalsaniert wurde, ist heute die Gemeindebibliothek in dem Gebäude untergebracht.
- Tatra-Museum: Auf insgesamt 700 m² sind zurzeit 36 Oldtimer-Exponate zu besichtigen.
Wirtschaft
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 180, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 29. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1812. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,98 Prozent.
Ansässige Betriebe
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Adrian Hoven (1922–1981), österreichischer Schauspieler
- Jakob Rosenfeld (1903–1952), österreichischer General und Arzt und Gesundheitsminister in China
- Josef Staudigl (1807–1861) österreichischer Sänger (Bass)
Personen mit Beziehung zur Stadt
- Viktor Gernot (* 1965), österreichischer Kabarettist
Literatur
- [August Schmid:] Aus der hohen Zeit der alten Donaumonarchie. Vom Glanz und Elend seiner Hammerherren, [Selbstverlag, Graz] 1970 [3]
- Ludwig Dörner: Wöllersdorf. Ein Heimatbuch, Wienerwald-Verlag, Bad Fischau, Mattersburg 1959 [4]
- Reinhard Morawtz: Ortszentrum für eine landwirtschaftliche Gemeinde am Beisp. der Gemeinde Wöllersdorf-Steinabrückl bei Wiener Neustadt, Wien, Techn. Univ., Dipl.-Arb., 1975 [5]
- Richard Zeitlhuber: Wohnhaus eines Städters in einer Landgemeinde. Theoretische Untersuchung, durchgeführt am Beispiel der Gemeinde Wöllersdorf, NÖ, o. O. 1975 [6]
- Manfred Mannsberger: Die Kunstdenkmäler Wöllersdorfs; das kulturelle Erbe einer 7000-jährigen Besiedlung, Mannsberger, Wöllersdorf 1978 [7]
- Pfarre Wöllersdorf. 1783-1983, Pfarramt, Wöllersdorf 1983 [8]
- Helmut Grüner: Wöllersdorf-Steinabrückl. Festschrift zur Markterhebung und Wappenverleihung [2. Oktober 1988], Marktgemeinde, Wöllersdorf-Steinabrückl 1988 [9]
- Karin Richter: Die Siedlungsentwicklung im südlichen Becken – von Wöllersdorf bis Winzendorf – in den letzten Jahrzehnten, Wien, Wirtschaftsuniv., Dipl.-Arb., 1994 [10]
- Festschrift und Programm zur Feierlichkeit 750 Jahre Steinabrückl, Marktgemeinde Wöllersdorf-Steinabrückl, Wöllersdorf-Steinabrückl 1994 [11]
- Friedrich Hönigsperger: Das alte Wöllersdorf, Heimat-Verlag, Budapest, Schwarzach 2005 [12]
- Friedrich Hönigsperger: Das alte Steinabrückl [ein Bilderalbum mit historischen Ansichten], Heimat-Verlag, Schwarzach 2008 [13]
Einzelnachweise
- ↑ „Wir haben nichts zu fürchten“ in der Presse vom 28. März 2008 abgerufen am 29. März 2011
- ↑ ÖSTAT: Änderungen bzw. Festlegungen von Gemeindenamen ab 1945
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund
- ↑ Katalogzettel Österreichische Nationalbibliothek
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund
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Weblinks
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Commons: Wöllersdorf-Steinabrückl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Seite der Gemeinde
- Gemeindedaten von Wöllersdorf-Steinabrückl. In: Statistik Austria.
- Statistische Daten von Wöllersdorf-Steinabrückl
- Tatra Museum
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