- Natriumiodid
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Kristallstruktur __ Na+ __ I− Kristallsystem kubisch
Raumgruppe Koordinationszahlen Na[6], I[6]
Allgemeines Name Natriumiodid Verhältnisformel NaI CAS-Nummer 7681-82-5 ATC-Code Kurzbeschreibung farbloser Feststoff[1]
Eigenschaften Molare Masse 149,89 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte Schmelzpunkt Siedepunkt 1304 °C[1]
Löslichkeit gut in Wasser (1793 g·l−1 bei 20 °C)[1]
Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Achtung
H- und P-Sätze H: 400 EUH: keine EUH-Sätze P: 262-273 [1] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Umwelt-
gefährlich(N) R- und S-Sätze R: 50 S: 61 LD50 4340 mg·kg−1 (Ratte, oral)[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Natriumiodid (veraltet Natriumjodid) ist ein weißes, kristallines Salz mit der Summenformel NaI, das zum Nachweis ionisierender Strahlung, zur Behandlung von Iodmangel und zur Herstellung von Iodalkanen in der Finkelstein-Reaktion benutzt wird.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
Die Gewinnung kann durch die Umsetzung von Natriumcarbonat mit Eiseniodid erfolgen.[2]
Eigenschaften
Das Salz kann als wasserfreie Verbindung (Anhydrat), Di- oder Pentahydrat vorliegen. Oberhalb von 65°C kristallisiert das Anhydrat aus wäßrigen Lösungen. Eine Kristallisation bei Raumtemperatur ergibt das Dihydrat. Bei tieferen Temperaturen zwischen -13,5 °C und -31,5 °C kann das Pentahydrat erhalten werden.[2]
Löslichkeit[4] Lösungsmittel Löslichkeit von NaI
g NaI / 100 g Lösungsmittel bei 25 °CH2O 184 Ammoniak 162 Schwefeldioxid (flüssig) 15 Methanol 62,5 – 83,0 Ameisensäure 61,8 Acetonitril 24,9 Aceton 28,0 Formamid 57 – 85 Acetamid 32,3 Dimethylformamid 3,7 – 6,4 Verwendung
Natriumiodid wird allgemein zur Behandlung und als Vorsorge gegen Iodmangel verwendet. Die radioaktiven Isotope 123Iod und 131Iod werden als Natriumiodid zur nuklearmedizinischen Diagnostik – insbesondere zur Schilddrüsenszintigrafie – verwendet. 131Iod wird als Natriumiodid im Rahmen der Radioiodtherapie als Therapeutikum eingesetzt.
Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Finkelstein-Reaktion. Hierbei wird ein Alkylchlorid oder -bromid mit Natriumiodid in Aceton behandelt.
Hierbei verdrängt die bessere Abgangsgruppe Iodid die schlechtere Abgangsgruppe Chlorid. Die Triebkraft der Reaktion ist die geringe Löslichkeit des Natriumchlorids in Aceton, durch welche das Gleichgewicht auf die Seite des Alkyliodids verschoben wird. Neben Aceton können auch THF und Acetonitril als Lösungsmittel verwendet werden.
Weiterhin gibt es zahlreiche der Finkelstein-Reaktion analoge Reaktionen, wie z.B. die Darstellung von Trimethylsilyliodid aus Trimethylsilylchlorid, Acetyliodid aus Acetylchlorid u.v.m.
In Kristallen, die mit Thallium auf einem Teil der Natrium-Positionen dotiert sind (NaI:Tl+), entstehen durch ionisierende Strahlung Photonen und können so als Szintillationsdetektor eingesetzt werden, traditionell in der Nuklearmedizin, Geophysik, Kernphysik, usw. NaI:Tl+ ist das am weitesten verbreitetste Szintillationsmaterial, da es das meiste Licht produziert. Die Kristalle werden normalerweise mit einem Photomultiplier gekoppelt und hermetisch abgeschlossen, da NaI hygroskopisch ist. Einige Parameter (Strahlungshärte, Nachleuchten, Transparenz) können dadurch beeinflusst werden, dass man die Bedingungen, unter denen der Kristall wächst, kontrolliert. Kristalle mit höherer Dotierung werden als Röntgendetektoren mit hoher spektroskopischer Qualität eingesetzt. Natriumiodid kann als Einkristall oder polykristallin eingesetzt werden.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Eintrag zu Natriumiodid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 14. Oktober 2007 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b c Brockhaus ABC Chemie, F.A. Brockhausverlag Leipzig 1971, S.924.
- ↑ Natriumiodid bei ChemIDplus.
- ↑ Burgess, J. Metal Ions in Solution (Ellis Horwood, New York, 1978) ISBN 0-85312-027-7.
NatriumhalogenideNatriumfluorid | Natriumchlorid | Natriumbromid | Natriumiodid
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