Puppentheatersammlung

Puppentheatersammlung

Die Puppentheatersammlung in Dresden ist eine mehr als 50.000 Einzelstücke umfassende Sammlung von Theaterpuppen des 18., 19. und 20. Jahrhunderts. Damit zählt sie zu den bedeutendsten und größten Sammlungen ihrer Art auf der Welt.

Die Puppentheatersammlung gehört zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Sie befindet sich seit 2005 im Jägerhof und ist ein weitgehend eigenständiger Teil des Museums für Sächsische Volkskunst.

Bestände

Die Bestände haben ihren Ursprung unter anderen in wichtigen Sammlungen von Prof. Dr. Artur Kollmann, Dr. Alfred Lehmann und Carl Teumer aus Leipzig sowie von Fritz Müller aus Obercrinitz. Die Sammelobjekte stammen aus Deutschland, zahlreichen europäischen Ländern und Asien.

Zu den wertvollsten Exponaten der Sammlung gehören umfangreiche Figuren- und Kulissenbestände mehrerer mechanischer Welttheater des 19. Jahrhunderts (Theatrum mundi). In ihrer Qualität und Vielfalt sind sie in Europa einzigartig.

Auch bedeutende Künstler wie Otto Griebel und die Bühnenbildner und Regisseure Achim Freyer und Andreas Reinhardt sind mit wichtigen Ausstattungen für das Figurentheater in der Sammlung vertreten.

Die Sammlung besteht aus Marionetten, Handpuppen und Figuren aus den letzten dreihundert Jahren. Außerdem gehören zum Museum eine große Theaterbilderbogensammlung, Exponate zum Puppen- und Figurenspiel zahlreicher Völker, Bühnendekorationen, Requisiten, Entwürfe, Plakate, Theaterzettel, Malereien, Grafiken, Miniaturen, Plastiken und vieles mehr. Zur Ausstellung gehören weiterhin eine Bibliothek zum Puppenspiel in aller Welt und eine große Sammlung von Puppenspieltexten.

Geschichte

Die Dresdner Puppentheatersammlung hat ihren Ursprung im Bestand des Leipziger Lehrers, Puppenspiel-Histographen und Redakteurs der ersten deutschen Puppenspielzeitschrift Otto Link. Seine Sammlung war eine der ältesten privaten Puppenspielsammlungen Deutschlands. Dazu angeregt, eine eigene Sammlung anzulegen, wurde er vom Leipziger Universitätsprofessor für Medizin und Nestor der deutschen Puppenspielforschung Artur Kollmann. Ab 1918 arbeiteten Link und Kollmann beim Aufbau der Sammlung eng zusammen. Otto Link sichtete und ordnete den Bestand von Artur Kollmannn und erhielt Zugang zum Kollmanschen Schriftwechsel mit Puppenspielern in aller Welt.

Nach der Verstaatlichung der Sammlung im Jahr 1952 wurde sie als staatliche Forschungsstelle am Museum für sächsische Volkskunst fortgeführt. Otto Link gab seinen Beruf auf und leitete von nun an die Puppentheatersammlung. Im Jahr wanderte sie von Leipzig nach Dresden. Link engagierte sich sehr für die Sammlung, trug weitere wertvolle Stücke hinzu und organisierte zahlreiche Ausstellungen in deutschen Städten. Die Puppentheatersammlung wurde 1958 Mitglied der UNIMA. Im selben Jahr erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift Mitteilungen der Puppentheatersammlung. Diese war die einzige Fachzeitschrift ihrer Art in der DDR und wurde bis 1990 herausgegeben. Im darauf folgenden Jahr verstarb Otto Link, der Besitzer der Sammlung, und der Theaterwissenschaftler Rolf Mäser übernahm die Leitung.

Von 1960 bis 2004 wurde die Sammlung als eigenständige Abteilung des Staatlichen Museums für Volkskunst im Hohenhaus in Radebeul geführt. Seit 1968 gehört die Puppentheatersammlung zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und besitzt seit 1972 ein eigenes Direktorat. Im Jahr 1974 entstand eine ständige Ausstellung auf etwa 200 Quadratmeter im Foyer des Staatlichen Puppentheaters Dresden und im Jahr 1985 eine im Radebeuler Hohenhaus, nachdem dort die Renovierungsarbeiten abgeschlossen wurden.

Weblinks

51.05780833333313.7438666666677Koordinaten: 51° 3′ 28″ N, 13° 44′ 38″ O


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