- Carl-Maria-von-Weber-Museum
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Das Carl-Maria-von-Weber-Museum ist ein Musikmuseum in Dresden, das dem Komponisten Carl Maria von Weber gewidmet ist. Es wurde in dessen ehemaligem Sommerwohnsitz eingerichtet und gehört zu den Städtischen Museen Dresden.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Das Museum befindet sich in einem alten Winzerhaus im Stadtteil Hosterwitz im Osten der sächsischen Landeshauptstadt. Es liegt am Rande des Elbtalkessels an der Dresdner Straße und damit etwa einen Kilometer nördlich von Schloss Pillnitz. Somit befindet sich in der Nähe mit dem Kunstgewerbemuseum ein weiteres Dresdner Museum.
Ausstellungen und Veranstaltungen
Die Dauerausstellung des Museums, das von Dorothea Renz geleitet wird, erstreckt sich über zwei Stockwerke des Gebäudes. Dokumentiert werden Leben und Werk des Komponisten Weber. Bestandteile der Sammlung sind unter anderem persönliche Gegenstände seiner Familie, die teilweise aus dem Nachlass seiner Urenkelin Mathilde von Weber (1881–1956) stammen, zum Beispiel Webers Stimmgabel, Taktstock, Siegelring und Petschaft. Zahlreiche zeitgenössische Dokumente belegen das Schaffen des Musikers, darunter Partituren, Tagebücher und Briefe. Dabei handelt es sich überwiegend um Faksimiles; die Originale befinden sich in der Sammlung Weberiana der Staatsbibliothek zu Berlin. Zudem wird eine Plakatsammlung zu den Opern Carl Maria von Webers aufgebaut. Ausgestellt sind ferner die Originalgemälde mehrerer Familienmitglieder. Mit zeitgenössischem Mobiliar ist das Giebelzimmer im ersten Stockwerk eingerichtet, das Weber als seine „Kompositionsstube“ bezeichnete.
Außerdem sind und waren in dem Museum auch Wechselausstellungen zu anderen Themen zu sehen, unter anderem Teile einer Sammlung zu David Fjodorowitsch Oistrach. Darüber hinaus finden regelmäßig literarische und musikalische Veranstaltungen statt, wie zum Beispiel Kammerkonzerte und musikgeschichtliche Vorträge, die überwiegend von Dresdner Künstlern und Studenten angeboten werden. Bei speziellen Anlässen und gutem Wetter wird der Ort dieser Veranstaltungen aus dem Musikzimmer in den wiederhergestellten Garten verlegt.
Geschichte
Im 19. Jahrhundert war Hosterwitz auf Grund seiner reizvollen Lage zwischen der Elbe und den Dresdner Elbhängen eine beliebte Sommerfrische für die Einwohner der nahen, dicht besiedelten Residenzstadt Dresden. Sie bezogen in dem kleinen Winzerdorf kleine Sommerhäuser, so auch Carl Maria von Weber, der seit 1817 Hofkapellmeister der Königlich Sächsischen Musikalischen Kapelle war. Bei einem Spaziergang mit seiner Frau Caroline entdeckte er im Frühling 1818 das Häuschen des Hosterwitzer Winzers Gottfried Felsner und mietete sich bei ihm in den Sommermonaten der Jahre 1818, 1819, 1823 und 1824 ein. Der Komponist arbeitete hier an seinen Werken und wurde dabei von der Landschaft in der Umgebung inspiriert, insbesondere vom nahen Keppgrund, den er häufig durchwanderte. In dem heutigen Museumsgebäude entstanden unter anderem Teile der Weber-Opern Der Freischütz, Euryanthe und Oberon sowie kleinere Kompositionen wie das Klavier-Rondo Aufforderung zum Tanz. Außerdem empfing Weber verschiedene Musiker und Dichter. Sein Sohn Max Maria von Weber verbrachte hier Teile seiner frühen Kindheit.
Eine erste kleine Weber-Gedenkstätte in dem Hosterwitzer Haus entstand 1836 und damit nur zehn Jahre nach dem Tode des Komponisten. Der preußische Musikdirektor Friedrich Wilhelm Jähns, der ein umfassendes Werkverzeichnis über Weber herausgab, stiftete eine Gedenktafel, die 1865 an der Fassade des Gebäudes angebracht wurde. Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz übernahm das Haus im Jahre 1928. Bedingt durch die anglo-amerikanischen Luftangriffe auf Dresden im Jahre 1945, in deren Verlauf die Stadtwohnung Webers am Altmarkt 9 zerstört worden war, ist das Sommerhaus des Musikers dessen einziger verbliebener Dresdner Wohnsitz. Nach einer längeren Schließung wegen des Zweiten Weltkriegs öffnete das Haus 1948 wieder. In den Jahren 1957 wurde auf Initiative Franz Zapfs das Museum eingerichtet. Anlässlich des 150. Todestags Webers erfolgte 1976 eine Renovierung. Heute ist das Carl-Maria-von-Weber-Museum Teil der Städtischen Museen Dresden.
Literatur
- Adelheid von Lüder-Zschiesche: Carl-Maria-von Weber-Museum in Dresden-Hosterwitz. München/Berlin 2001, ISBN 3-422-06348-X (Museumsführer)
Weblinks
Quellen
- Ralf Baumgart: Zur Geschichte des Hosterwitzer Carl-Maria-von-Weber-Museums. In: Elbhangkurier, Ausg. Juni 1993, S. 12.
- dresdner-stadtteile.de: Weber-Gedenkstätte
- dresden-und-sachsen.de: Geschichte
- miz.org: Deutsches Musikinformationszentrum
- dresden.stadtwiki.de
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