- Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden
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Die Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden ist eine Gedenkstätte für die Opfer des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Sie ist die einzige noch im Original erhaltene und für Besucher zugängliche Untersuchungshaftanstalt der „Stasi“ im Freistaat. Getragen wird die Gedenkstätte vom Verein „Erkenntnis durch Erinnerung e. V.“; an ihrer Finanzierung ist auch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft beteiligt, die in der Stadt eine weitere Gedenkstätte am Münchner Platz unterhält.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Die Gedenkstätte befindet sich an der Bautzner Straße, der Bundesstraße 6, in der Radeberger Vorstadt nahe dem Waldschlösschenviertel im ehemaligen Dresdner Gelände der „Stasi“. Diese unterhielt an diesem Ort ihre Bezirksverwaltung für den Bezirk Dresden sowie eine Untersuchungshaftanstalt. Das Gelände wird im Süden durch die hier allmählich auslaufenden Dresdner Elbhänge begrenzt. Die Elbe selbst fließt 200 Meter südlich an der Gedenkstätte vorbei. Die Baustelle der Waldschlößchenbrücke liegt 400 Meter stromabwärts.
Weitere Dresdner Museen in der Umgebung sind das Kraszewski-Museum, die Ausstellung im Schloss Albrechtsberg und das Schillerhäuschen.
Ausstellungen
In der Gedenkstätte, einem früheren Originalschauplatz, werden viele Räume des ehemaligen Gefängnisses präsentiert, die seit 1989 weitgehend in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten blieben. Dazu zählen die Gefängniszellen, Arrest- und Duschräume, Schreibzelle, Aufnahme- und Fotoraum, Vernehmungsraum und Freigangbereich sowie eine Fahrzeugschleuse mit Stehzellen. Begehbar ist außerdem ein Verbindungsgang vom Hafthaus zu den Kellern, in denen die sowjetische Geheimpolizei des NKWD und MWD ab 1945 Untersuchungshäftlinge unterbrachte.
Im Hafthaus werden mehrere Dauerausstellungen gezeigt. Präsentiert werden unter anderem Ausstellungen zu Einzelschicksalen der politischen Häftlinge und Verhörmethoden des MfS, zur Verfolgung regimekritischer Studenten an Hochschulen in Sachsen, zur Ausreise der Prager Botschaftsflüchtlinge durch die DDR in die BRD im Oktober 1989 sowie zum sowjetischen Speziallager Nr. 1 Mühlberg.
Geschichte
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges richtete die sowjetische Geheimpolizei ein Untersuchungsgefängnis im sogenannten Heidehof im Nordosten Dresdens ein. Tausende missliebige Deutsche, die dem Regime in der SBZ kritisch gegenüberstanden, wurden hier durch ein Militärgericht der Besatzungsmacht zum Tode oder zur Arbeit in Gulags verurteilt.
Nachdem das MfS das Gelände übernommen hatte, ließ es zwischen 1952 und 1954 ein neues Hafthaus errichten. Darin saßen bis 1989 zwischen 12.000 und 15.000 DDR-Bürger, die der SED gegenüber kritisch eingestellt waren oder Versuche der sogenannten Republikflucht unternommen hatten, in Untersuchungshaft und waren menschenunwürdigen Verhören und Haftbedingungen ausgesetzt.
Am 5. Dezember 1989, vier Wochen nach dem Fall der Berliner Mauer, besetzten Demonstranten den Gebäudekomplex ohne Gewalteinwirkung und stoppten die zuvor begonnene Zerstörung der Stasi-Unterlagen aus der Bezirksverwaltung und den MfS-Kreisdienststellen. Neben den vorgefundenen Materialien sicherten sie auch das Inventar. Infolge der Besetzung wurden die Zellen mit den politischen Häftlingen geräumt.
In den Gefängniszellen, die durch den Machtwechsel im Gebäude in ihrem damaligen Zustand erhalten blieben, lagerten anschließend die un- oder teilzerstörten Akten. Sie waren dadurch vor weiteren Zerstörungen und dem Zugriff durch Unbefugte geschützt. Nach der Deutschen Wiedervereinigung 1990 bezog die Dresdner Außenstelle des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU) den Gebäudekomplex und begann mit der Auswertung der Stasi-Unterlagen. Die Behörde zog im Sommer 1993 an die Riesaer Straße nach Pieschen um.
Seit 1996 steht das Hafthaus unter Denkmalschutz. Der neugegründete Trägerverein „Erkenntnis durch Erinnerung“ und die Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft begannen 1997 mit der Erschließung der Anlage für die Öffentlichkeit und der dauerhaften Einrichtung einer Gedenkstätte.
Zwischen März und Juni 2006 erfolgte der Abbruch eines Teils der Gebäude an der Straßenfront. Ein siebengeschossiger Plattenbau vom Typ WBS 70 sowie ein ehemaliges Wachgebäude mussten der vorgesehenen Anbindung der Waldschlößchenbrücke an die Bautzner Straße weichen.
Von März 2007 bis Februar 2008 wurde das Hafthaus unter den Auflagen des Denkmalschutzes saniert und weitestgehend im Original erhalten. Die frühere Haftküche wurde zur Cafeteria umgebaut und es wurden Ausstellungsflächen geschaffen.
Literatur
- Annette Weinke, Gerald Hacke: U-Haft am Elbhang. Die Untersuchungshaftanstalt der Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit in Dresden 1945 bis 1989/1990. Dresden 2004.
Weblinks
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Senckenberg Naturhistorische Sammlungen: Museum für Mineralogie und Geologie | Museum für Tierkunde
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