- SGL Carbon
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SGL Carbon SE Rechtsform Societas Europaea ISIN DE0007235301 Gründung 1992 Sitz Wiesbaden, Deutschland Leitung Vorstandsvorsitzender: Robert J. Koehler Mitarbeiter 6.258 (Dezember 2010)[1] Umsatz 1.381,8 Mio € (2010)[1] Branche Spezialchemie Website www.sglgroup.com Die SGL Carbon SE mit Sitz in Wiesbaden ist ein internationaler Hersteller von Produkten aus Kohlenstoff. Das Produktspektrum des Konzerns reicht von Kohlenstoff- und Graphiterzeugnissen bis hin zu kohlenstofffaserverstärkten Verbundstoffen.
SGL Carbon unterhält 40 Produktionsstandorte in Europa, Nordamerika und Asien sowie ein Servicenetz in über 100 Ländern. In Deutschland ist das Unternehmen - neben der Hauptverwaltung in Wiesbaden - mit insgesamt drei Produktionswerken vertreten, die sich in Meitingen, in Bonn sowie im Frankfurter Stadtteil Griesheim befinden.
Die Aktie des Unternehmens ist seit 1995 im MDAX der Deutschen Börse gelistet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ursprüngliche SGL Carbon AG entstand 1992 aus einem Zusammenschluss zwischen der „SIGRI GmbH“ (ehemals „Siemens Elektrographit“) und „Great Lakes Carbon“ (USA) zu einer Aktiengesellschaft.
Die „SIGRI GmbH“ ging zurück auf die 1878 in Berlin als Tochterunternehmen der Siemens AG gegründete „Gebr. Siemens & Co“ (Gesco). Anfänglich produzierte das Unternehmen Kohlestifte. 1920 errichtete das Unternehmen ein Zweigwerk in Meitingen und fusionierte 1928 mit der im oberschlesischen Ratibor beheimateten „Planiawerke AG für Kohlefabrikation“ zur neuen „Siemens Planiawerke AG für Kohlefabrikate“.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zum Zusammenschluss des Meitinger Werks der „Siemens Planiawerke AG für Kohlefabrikate“ mit der Chemischen Fabrik Griesheim zur „Siemens Plania Chemisches Werk Griesheim“, das 1953 mehrheitlich von der Hoechst AG übernommen wurde. 1967 kam auch die „Siemens Planiawerke AG für Kohlefabrikate“ durch Fusion mit der Elektroden-Fabrikation der Hoechst AG mehrheitlich unter das Dach des Chemiekonzerns. Dort wurde sie zusammen mit dem „Siemens Plania Chemisches Werk Griesheim“ und anderen Unternehmungen der Hoechst AG zusammengelegt, 1985 in „SIGRI GmbH“ umbenannt und schließlich 1989 vollständig von der Hoechst AG übernommen.
Nach der Fusion mit der „Great Lakes Carbon“ blieb die Hoechst AG mit fünfzig Prozent der Aktien an dem neuen Unternehmen beteiligt. Die verbliebene Beteiligung wurde 1996 in Folge der Umstrukturierung des Hoechst-Konzerns verkauft, seitdem befindet sich die SGL Carbon AG im Streubesitz.
In Folge der Wirtschaftskrise 2007/2008 investierte die SGL Carbon in weitere Produktionsstandorte und Tochterfirmen wie SGL Rotec GmbH & Co. KG. (Herstellung von z. B. Rotorblätter für Windkraftanlagen), SGL epo GmbH, Benteler SGL GmbH & Co. KG., Dr. Schnabel GmbH, SGL Automotive Carbon Fibers GmbH & Co. KG.
Am 27. Januar 2009 wechselte SGL Carbon die Rechtsform von einer Aktiengesellschaft (AG) zu einer Europäischen Gesellschaft (SE).
2010 wurde bekannt, dass das Unternehmen mit dem Automobilhersteller BMW beim Projekt Megacity Vehicle zur Herstellung leichterer Personenkraftwagen zusammenarbeitet.
Am 16. August 2011 brach ein Großfeuer in einem Produktionsgebäude am Standort Meitingen aus.[2]
Konzernstruktur
Das operative Geschäft gliedert sich in die beiden Segmente "Advanced Materials" und "Performance Products"; es wird von drei globalen Geschäftsbereichen betrieben: Graphite Materials & Systems (GMS), Carbon Fibers & Composites (CFC) und Performance Products (PP). Brembo SGL Carbon Ceramic Brakes ( seit Juni 2009 ein Joint Venture mit Brembo) baut Carbon-Keramik-Bremsscheiben für Porsche, Bugatti, Lamborghini, AMG und Audi.
Produkte
Der Geschäftsbereich „Graphite Materials & Systems“ ist vor allem in den Bereichen Prozesstechnologie, Spezialgraphite und expandierte Graphite aktiv. Hauptabnehmer der Produkte und Anwendungen sind der Apparatebau, die Automobil- und die chemische Industrie, die Elektronik, die Energiewirtschaft, die Halbleiterindustrie, der Industrieofen- und der Maschinenbau, die Medizintechnik und Pharmazie sowie die Nukleartechnik und der Umweltschutz.
Das Produktportfolio von „Carbon Fibers & Composites“ umfasst Kohlenstofffasern, Brems- und Kupplungskomponenten sowie Verbundmaterialien und -komponenten. Hohe Nachfrage besteht derzeit vor allem nach Verbundmaterialien, die sich einerseits durch ihr geringes Gewicht auszeichnen und andererseits hohen Belastungen standhalten. Darüber hinaus sind sie unanfällig gegen Korrosion und dehnen sich bei Wärmeeinwirkung nur geringfügig aus. Deshalb werden sie bevorzugt in der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie, im Maschinen- und Apparatebau, in der Medizintechnik sowie im Sportbereich und der Energiegewinnung (Windkraftanlagen) eingesetzt.
Im Geschäftsbereich „Performance Products“ werden hauptsächlich hochwertige Graphitelektroden hergestellt, die bei der Stahlerzeugung in Elektrolichtbogenöfen zum Einsatz kommen. Darüber hinaus werden Kohlenstoffelektroden gefertigt, die in Schmelzprozessen anderer metallurgischer Anwendungen (wie z.B. Phosphor oder Siliziummetall) zum Einsatz kommen. Abgerundet wird das Produktportfolio dieses Geschäftsbereichs durch Kathoden, die vor allem zur Aluminiumproduktion benötigt werden, sowie Ofenauskleidungen zur Herstellung von Roheisen.
Wettbewerber
- Morgan Crucible, Großbritannien
- Mersen, Frankreich
- Celanese, USA
- Evonik Degussa, Deutschland
- UCAR International Inc., USA
- Johnson Matthey, Großbritannien
- Schunk Group, Deutschland
- Graftech, USA
- Toyo Tanso, Japan
- Graphite India, Indien
- Graphit Expert, Kasachstan
Eigentümerstruktur
Anteil Anteilseigner ~44 % Streubesitz 26,87 % SKion GmbH, Bad Homburg, kontrolliert durch Susanne Klatten 8,18 % Volkswagen AG 5,12 % Voith GmbH, Heidenheim an der Brenz 4,70 % Crédit Agricole Asset Management (CAAM), gehört zur Crédit Agricole-Gruppe (Frankreich) 3,55 % Mackenzie Financial Corporation, gehört über die IGM Financial Inc. zur Power Corporation of Canada 2,89 % Fidelity Investments (USA) Stand: April 2011[3]
SGL arena
Die 2009 in Augsburg unter dem Namen impuls arena eröffnete Fußball-Arena des FC Augsburg trägt ab der Saison 2011/12 den Namen SGL arena.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b SGL Carbon SE: Geschäftsbericht 2010. Abgerufen am 18. März 2011 (PDF).
- ↑ http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg-land/Nach-Grossbrand-SGL-Group-rechnet-mit-Produktionsausfaellen-id16344061.html
- ↑ http://www.sglgroup.com/cms/international/investor-relations/share/shareholder-structure/index.html?__locale=de Aktionärsstruktur
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(Stand: 19. September 2011)
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