SKF Linearsysteme

SKF Linearsysteme
AB SKF
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gründung 1907
Unternehmenssitz Göteborg, Schweden
Unternehmensleitung

Tom Johnstone (Präsident und CEO)

Mitarbeiter ca. 41.090
Umsatz 58,559 Milliarden SEK (2007)
Branche Maschinenbau
Produkte

Kugellager, Wälzlager, Antriebstechnik, Spezialstahl

Website

www.skf.com

SKF Lagertest bei Scania (1909), S. Wingqvist rechts hinten
Pendelkugellager von Sven Wingqvist (Originalskizze)
Technische Zeichnung von Wingqvist Lagern
Firmensitz in Göteborg

SKF (schwed. Svenska Kullagerfabriken) ist ein schwedischer Konzern mit einem weitreichenden Produkt- und Servicesortiment rund um die Bereiche Wälzlager, Dichtungen, Schmierung, Mechatronik (Linearsysteme, Aktuatorik, Vorspannwerkzeuge) und damit verbundene Dienstleistungen.

Weiterhin ist die SKF Gruppe mit einer Beteiligung von 26,5% an Ovako, einem der weltweit größten Unternehmen im Bereich Spezialstahl, beteiligt.[1]

Die AB SKF mit Sitz in Göteborg hatte 2006 etwa 41.090 Mitarbeiter und 120 Produktionsstätten in 24 Ländern.

Laut Jahresabschlussbericht 2007 der SKF Gruppe vom 31. Januar 2008 betrug der Umsatz im vergangenen Jahr 58,559 Milliarden SEK (etwa 6,2 Milliarden Euro) und der Gewinn vor Steuern lag bei 7.138 Milliarden SEK (etwa 760 Millionen Euro).[2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

SKF wurde 1907 in Göteborg gegründet, um das Pendelkugellager, eine Erfindung des schwedischen Ingenieurs Sven Gustaf Wingqvist, industriell zu nutzen. Das Unternehmen wuchs schnell, und 1918 hatte SKF 12.000 Angestellte in zwölf Fabriken in verschiedenen Ländern. In den folgenden Jahren wurden weitere Kugel- und Rollenlager entwickelt.

1926 wurde auch die Tochtergesellschaft Volvo AB gegründet, die Testautos herstellte und 1935 unabhängig wurde. 1929 wurden deutsche Kugellagerwerke gekauft und 1931 wurde die Produktion in Schweinfurt, Stuttgart-Bad Cannstatt und Lüchow (ab 1960) konzentriert. Ein weiteres Werk befand sich bis 1945 in Erkner bei Berlin. Weitere Entwicklungen wie das Axial-Pendelrollenlager 1940 und weiterer Speziallager trugen zum weiteren Wachstum bei. 1988 kaufte SKF die Wälzlagersparte der österreichischen Steyr-Daimler-Puch AG.

Gegenwärtige Entwicklung

In den vergangenen Jahren verändert der SKF-Konzern sein Geschäftsfeld mehr und mehr und entwickelt sich vom Wälzlagerhersteller zu einem führenden Anbieter von Produkten und Dienstleistungen rund um die Antriebstechnik.

SKF erwarb seit 1995 Unternehmen in verschiedenen Bereichen der Antriebstechnik sowie Stahlwerke und gründete Gemeinschaftsunternehmen in China.

Die SKF-Gruppe ist mittels Verkaufsgesellschaften und Vertragshändlern in 140 Ländern vertreten. Der frühere Dichtungshersteller "Chicago Rawhide" ist heute Teil des Geschäftsbereiches SKF Sealing Solutions, zu dem auch ein Werk in Leverkusen zählt. Eine der letzten SKF-Akquisitionen war der Kauf von "Economos", einem österreichischen Dichtungshersteller, der bis dahin zur Salzer Holding gehörte.

Zu den Kunden des Konzerns gehören Rolls-Royce und Pratt and Whitney. Des Weiteren liefert SKF Wälzlager für die Formel-1-Rennwagen[3]und ist Sponsor von Ferrari.

Außerdem unterhält SKF ein Six-Sigma-Programm zur kontinuierlichen Verbesserung von Prozessen in allen Unternehmensbereichen.

Im Jahr 2007 feierte die SKF Gruppe ihr 100-jähriges Bestehen im Kreise ihrer Mitarbeiter und Kunden mit zahlreichen nationalen und internationalen Veranstaltungen.

SKF in Deutschland

Innerhalb des SKF-Konzerns ist die deutsche SKF GmbH, die ihren Sitz in Schweinfurt hat, seit 1929 der wichtigste Unternehmensteil. 1914 beteiligte sich SKF an der 1904 von Albert Hirth in Cannstatt gegründeten Norma Compagnie. Ab 1925 verfolgte SKF in Deutschland gegenüber den Mitbewerbern eine aggressive Expansionsstrategie. 1929 erwarb SKF die Wälzlagerabteilung von Fichtel & Sachs (Schweinfurt), die Fries & Höpflinger AG (Schweinfurt), die Maschinenfabrik Rheinland (Krefeld), die Wälzlagerabteilung der Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken (Berlin) und die Riebe-Werke (Berlin). Die Produktion wurde in Schweinfurt und Cannstatt zusammengefasst, die Werke in Berlin und Krefeld stillgelegt. Das Fusionsunternehmen firmierte unter dem Namen "Vereinigte Kugellagerfabriken AG" (VKF, ab 1953 SKF GmbH). Im Aufsichtsrat saßen u. a. Ernst Sachs, Peter Klöckner, Fritz Thyssen und Günther Quandt. VKF beherrschte 80% des deutschen Marktes. Einziger verbliebener deutscher Konkurrent war FAG Kugelfischer. Unter Harald Hamberg (1932-41) und Gunnar Wester (1955-64) war die deutsche SKF GmbH die mit Abstand größte und ertragsstärkste Einheit innerhalb des SKF-Konzerns. In den 1960er Jahren beschäftigte das Unternehmen allein in Schweinfurt über 10.000 Mitarbeiter, damals entstand das repräsentative 12-stöckige Verwaltungshochhaus. Bereits Anfang der 1970er Jahre setzte ein stetiger Personalabbau ein, der sich ab Ende der 80er Jahre aufgrund durchgreifender Rationalisierungen beschleunigte. Die Werke in Cannstatt (2001) und Etzenhofen (2005) wurden stillgelegt. Ende 2007 hatte die deutsche SKF noch knapp 6.000 Beschäftigte, davon 4.300 in Schweinfurt. Daneben gehören auch die SKF Linearsysteme GmbH (Linearführungen) an den Standorten Schweinfurt und Meckesheim, SKF Magnetic in Maulburg (Aktuatorik), sowie die Willy Vogel AG (Zentralschmierung) in Berlin und Hockenheim zum SKF Konzern. Des Weiteren befindet sich an dem Standort in Leverkusen-Opladen die SKF Sealing Solutions GmbH, in der Dichtungen aller Art für den automotiven Bereich hergestellt werden. Weitere SKF-Werke befinden sich in Lüchow im Wendland und in Mühlheim an der Donau.

SKF in Österreich und der Schweiz

In den Alpenländern ist die SKF Gruppe zum einen durch die SKF Österreich AG mit Werk in Steyr und zum anderen durch die SKF Schweiz mit Zentrale in Schwerzenbach und einem Werk von SKF Magnetic in Liestal vertreten.

Publikationen

  • Martin Fritz - Birgit Karlsson, SKF - A Global Story. 1907 - 2007, 2006 ISBN 978-91-7736-576-1
  • Horling, Thomas: Kartell und ausländisches Kapital. Die deutsche Wälzlagerindustrie in den Jahren 1925-32, In: Jahrbuch für Fränkische Landesforschung 66 (2006), S. 521-562, ISSN 0446-3943

Einzelnachweise

  1. SKF Beteiligung bei Ovako
  2. Jahresabschlußbericht 2007 der SKF Gruppe
  3. RFT S.p.A. seals production planning improvements

Weblinks


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