- Saal a.d.Saale
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Unterfranken Landkreis: Rhön-Grabfeld Verwaltungs-
gemeinschaft:Saal an der Saale Höhe: 254 m ü. NN Fläche: 21,57 km² Einwohner: 1575 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 73 Einwohner je km² Postleitzahl: 97633 Vorwahl: 09762 Kfz-Kennzeichen: NES Gemeindeschlüssel: 09 6 73 160 Adresse der Marktverwaltung: Wiesenflecklein 4
97633 Saal a.d.SaaleWebpräsenz: Bürgermeister: Georg Böhm (Freie Wählergemeinschaft) Saal an der Saale (amtlich: Saal a.d.Saale) ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Saal a.d.Saale, zu der auch die Gemeinden Großeibstadt und Wülfershausen a.d.Saale gehören.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Markt liegt im Grabfeld am Zusammenfluss der Milz und der Fränkischen Saale.
Gemeindegliederung
Es existieren folgende Gemarkungen: Saal a.d.Saale, Waltershausen.
Geschichte
Das Hochstift Würzburg übte von 1368 bis 1803 die Landesherrschaft in Saal a.d.Saale aus. Der Ort gehörte zum Großherzogtum Würzburg des Erzherzog Ferdinand von Toskana, bevor es mit den Verträgen von Paris 1814 zu Bayern gelangte. Als Teil des Hochstiftes Würzburg wurde Saal 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Preßburg (1805) Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit welchem es 1814 beim Wiener Kongress endgültig an Bayern fiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Das Gut und Schloss Waltershausen, vormals im Besitz der bekannten Familie von Kalb ging zu Beginn des 19. Jahrhunderts in das Eigentum des Göttinger Gelehrten und Wirtschaftshistorikers Georg Friedrich Sartorius über, der aufgrund des Erwerbs als Freiherr von Walterhausen in den erblichen bayrischen Adelsstand erhoben wurde. Das Gut mit dem Schloss blieb, wenn auch nicht kontinuierlich so doch im wesentlichen, bis in das 20. Jahrhundert im Eigentum der Familie Sartorius von Waltershausen. Im Jahr 1944 wurde das Schloss von der Deutschen Reichspost als Erholungsheim für Postbedienstete übernommen.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet des Marktes wurden 1970 1.789, 1987 dann 1.588 und im Jahr 2000 1.571 Einwohner gezählt.
Politik
1. Bürgermeister ist Georg Böhm (Freie Wählergemeinschaft). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Jürgen Stengel (Freie Wählergemeinschaft).
Marktgemeinderat
Der Marktgemeinderat hat in der Wahlperiode 2008–2014 (ohne Bürgermeister) 12 Mitglieder (in Klammern: Veränderungen gegenüber der Wahlperiode 2002–2008):
- Freie Wählergemeinschaft 7 Sitze (-1)
- Unabhängige Wählergemeinschaft Waltershausen 5 Sitze (+1)
Wappen
Blasonierung: „Geteilt von Rot und Gold; oben ein silberner Lilienstengel mit zwei Blüten, überdeckt von einem gestürzten goldenen Krückenkreuz, das in Mauerankern endet; unten ein schwarzes Tischkreuz.“
Der Lilienstengel im oberen Teil des Wappens symbolisiert die Wallfahrtskirche Mariae Heimsuchung auf dem Findelberg mit ihrer Wallfahrt sowie die Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt. Das Krückenkreuz ist das Wappensymbol der um 1300 ausgestorbenen Grafen von Wildberg, die für das Gemeindegebiet im Hochmittelalter von großer Bedeutung waren. Im Ortsteil Waltershausen waren die Marschalke von Ostheim von 1456 bis 1782 ansässig. Das Tischkreuz stammt aus ihrem Wappen. Die Farben Schwarz und Gold (unten) sowie die Farben Silber und Rot (oben) erinnern an weitere für den Markt Saal a.d.Saale bedeutsame Territorialherren, an die Grafen von Henneberg und das Hochstift Würzburg.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Findelbergkirche
In unmittelbarer Nähe zu Saal liegt die bekannte Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung am Findelberg. Sie entstand 1781/86 nach Plänen des Maurermeisters Hans Michael Schauer von Wermerichshausen, der Turm wurde im Jahre 1499 errichtet. Das Deckengemälde der Himmelfahrt Mariens wurde 1795 vom Künstler Johann Peter Herrlein geschaffen. Er starb 1799 in Saal und wurde auf dem Findelbergfriedhof bestattet. 1965 wurde die Kirche restauriert.
- Kirche St. Georg
In Waltershausen steht die Kirche St. Georg. Sie wurde von 1484 bis 1485 anstelle der bereits dort vorhandenen Kirche vor dem Schloss erbaut. Im Jahre 1523 wurde Waltershausen evangelisch und unterhält seit 1600 eine protestantische Pfarrei. Die Kirche ist Begräbnisstätte der Marschalke von Ostheim. Moritz Marschalk von Ostheim wurde 1523 hier bestattet. Eine Ausnahme bildet Pfarrer Johann Adam Schönwetter der 1668 ebenfalls in der Kirche seine letzte Ruhestätte fand. Letztmalig wurde die Kirche von 1969 bis 1974 restauriert.
- Schloss Waltershausen
Von 1619 bis 1627 ließ Georg Philipp Marschalk von Ostheim auf den Fundamenten einer alten Wehrburg die jetzige Schlossanlage vorerst einstöckig errichten. Etwa hundert Jahre später erfuhr das Schloss unter dem Einfluss von Balthasar Neumann weitere Veränderungen, der in den ganzen Mittelbau im zweiten Stockwerk einen Rokoko-Saal integrierte. Balthasar Neumann hat diesem Saal eine genial konstruierte, in den Dachstuhl hinein gewölbte Decke gegeben, mit reichen Stuckarbeiten, die schon in vielen kunstgeschichtlichen Werken abgebildet worden sind. Die Strukturierung gehört zu den feinsten Schöpfungen des fränkischen Rokoko, sie gibt dem Saal einen festlichen Charakter.
Für die Durchführung öffentlicher sowie privater Veranstaltungen befindet sich in Saal eine Mehrzweckhalle und in Waltershausen ein Gästehaus. Als Zentrum kultureller Veranstaltungen wird das "Bräustüble" erwähnt. Des Weiteren stehen in beiden Gemeindeteilen Dorfbüchereien dem interessierten Leser zur Verfügung.
Persönlichkeiten
- Charlotte von Kalb (1761–1843), deutsche Schriftstellerin
- Friedrich Hölderlin (1771–1843), deutscher Lyriker, lebte 14 Monate (Dezember 1793 – Januar 1795) im Schloss Waltershausen als Erzieher
Weblinks
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