- Sallenbusch
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Landkreis: Karlsruhe Höhe: 144 m ü. NN Fläche: 29,4 km² Einwohner: 9749 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 332 Einwohner je km² Postleitzahl: 76356 Vorwahl: 07244 Kfz-Kennzeichen: KA Gemeindeschlüssel: 08 2 15 090 Adresse der Gemeindeverwaltung: Marktplatz 2
76356 WeingartenWebpräsenz: Bürgermeister: Klaus-Dieter Scholz Lage der Gemeinde Weingarten (Baden) im Landkreis Karlsruhe Weingarten (Baden) ist eine Gemeinde im nördlichen Landkreis Karlsruhe mit ca. 10.000 Einwohnern.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Weingarten liegt am Rande des Kraichgaus, am Übergang zur Rheinebene.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Weingarten (Baden) gehören das Dorf Weingarten (Baden), der Weiler Sallenbusch, das Wohngebiet Werrabronn, der Ort „Baracken und Wohnhaus im Bruch“, das Gehöft Sohl und die Häuser Waldbrücke.
Der Aussiedlungsweiler Sallenbusch bereits vor 1939 begonnen zu besiedeln, der Name besteht seit 1958. Nördlich der Ruine Schmalenstein besteht deuten Reihengräberfunde auf eine abgegangene Siedlung hin, deren Namen ist jedoch nicht bekannt.[2]
Geschichte
Auf der Gemarkung fanden sich Siedlungsreste aus der Römer- und Merowingerzeit. Das Dorf entstand aus einem Hof des Klosters Weißenburg im Nordelsass, das seinen Besitz freilich im Jahr 985 durch den sogenannten „Salischen Kirchenraub“ wieder verlor. 1504 zerstörte Herzog Ulrich von Württemberg das Dorf, das nach dem Wiederaufbau ein bekannter Marktflecken wurde. 1589 wurde der Wartturm erbaut, um heranziehende Kriegshorden frühzeitig erkennen zu können. Der Turm lag auf den Handelswegen nach Frankfurt, Nürnberg, Augsburg und Basel und wurde von kurpfälzischen Truppen als Aussichtsturm für die Geleitmannschaften genützt. Bis 1803 war Weingarten kurpfälzisch, danach kam es in Folge der französischen Koalitionskriege an das Großherzogtum Baden.
Am östlichen Ende von Weingarten, bei einer Papiermühle, finden sich noch geringe Mauerreste einer ehemaligen Wasserburg, der Burg Schmalenstein.
An der Kirchstraße/Ecke Keltergasse stand die Synagoge der Jüdischen Gemeinde, woran an der Katholischen Kirche gegenüber seit 1985 eine Gedenktafel erinnert. Beim Novemberpogrom 1938 wüteten von zwei Volksschullehrern aufgehetzte Schüler im Innern und zerstörten sowohl die kultischen Gegenstände wie auch Gedenktafeln der im Ersten Weltkrieg umgekommenen jüdischen Soldaten.[3]
Religion
Die Bevölkerung ist etwa zu zwei Dritteln protestantisch, zu einem Drittel katholisch. Neben der evangelischen und der römisch-katholischen Amtskirche verfügen auch die evangelisch-freikirchliche (Lebenswerk Weingarten), die evangelische Liebenzeller Gemeinschaft, die evangelisch-methodistische Kirche, die neuapostolische und die Zeugen Jehovas über Gemeinden im Ort, außerdem gibt es eine unabhängige Mennonitische Brüdergemeinde.
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:
- CDU 34,4 % (−0,8) – 7 Sitze (=)
- FWG 24,3 % (+1,4) – 4 Sitze (=)
- SPD 17,5 % (−4,6) – 3 Sitze (−1)
- Grüne Liste 12,3 % (+2,4) – 2 Sitze (+1)
- FDP/DVP 11,4 % (+1,4) – 2 Sitze (=)
Gemeindepartnerschaften
Partnerschaften bestehen mit Liverdun (Frankreich) seit 1979 und Olesa de Montserrat (Spanien) seit 1983.
Wappen
Blasonierung: In Silber an einem grünen Rebast mit zwei Blättern und einer blauen Traube.
Als redendes Wappen stellt es den Ortsnamen dar.
Wirtschaft und Infrastruktur
An Erwerbszweigen sind Wein- und Obstbau, Gastronomie und etwas Industrie (Holz, Chemie, Metall) vertreten.
Verkehr
Durch das Dorf führen die Bundesstraße 3 (Frankfurt am Main–Basel) und die Baden-Kurpfalz-Bahn (Karlsruhe–Heidelberg), auf der auch Züge des Karlsruher Verkehrsverbundes fahren. In der Nähe verläuft die Bundesautobahn 5 (Karlsruhe–Frankfurt).
Bildung
Im Ort gibt es eine Grundschule und Hauptschule mit Werkrealschule. Außerdem gibt es je drei evangelische und römisch-katholische Kindergärten. Weiterführende Schulen befinden sich in den benachbarten Städten Karlsruhe, Bruchsal und Stutensee.
Sport
Erfolgreichster Sportverein ist der 1904 gegründete SV Germania Weingarten, der in der 1. Bundesliga der Ringer vertreten ist.
Es gibt zahlreiche weitere Sportvereine, darunter sind der TSV 1880 und die FVgg 06 Weingarten die traditionsreichsten und Mitgliederstärksten. Im Musikbereich hat Weingarten mehrere Gesangsvereine und Chöre, und auch im Natur- und Tierschutz sind viele Einwohner in Vereinen organisiert.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Wartturm
- Haus des Deutschritterordens
- Tulla-Brücke
- Walk´sches Haus
Regelmäßige Veranstaltungen
- Weingartner Musiktage
- Fischerfest
- Weingartner Straßenfest (Wahl der Weinkönigin)
- Musikfest des Musikverein Weingarten (Baden) e. V.
- Konzerte der ortsansässigen Gesangvereine (GV Frohsinn, GV Liederkranz, MGV)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Hermann Kanzler, (* 1822) päpstlicher General
- Anne und Kurt Leibersberger (* beide 1922), deutsches Volksmusikduo
- Alexander Brändle, Schriftsteller (1923–1984)
- Reinhold Friedrich, Musiker
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 132–133
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 102f.
Weblinks
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